Gitarre aufnehmen mit Mac vs. Externem Recorder

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AchimB

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Hi,

Nachdem ich in einem anderen Thread heute gelernt habe, dass ich für das Recording von Mikro und Gitarre doch extra Hardware brauche, stellt sich mir die Frage ob ich statt Audiointerface gleich einen externen Recorder wie Zoom oder Tascam kaufe.

Habt Ihr Erfahrungen wie die Aufnahmequalität der Recorder im Vergleich mit dem Mac, Interface, Mikro ist?

Bei Thormann selbst habe ich gelesen, dass man von den eingebauten Mikrofonen keine Wunderdinge erwarten darf. Auf der anderen Seite werde ich bestimmt auch keine 900 Euro für Mikro und Interface ausgeben (ich bin Recording-Anfänger).

Für Ratschläge wäre ich dankbar.

Achim
 
Das Kernproblem der externen Aufnahmegeräte liegt beim Thema nachträgliches Editieren. Da punktet ein Rechner.

Ich denke, dass man von der Klangqualität her für's gleiche Geld ungefähr das gleiche kriegt. Als Beispiel diese zwei Angebote:
http://www.thomann.de/de/zoom_h2n.htm
http://www.thomann.de/de/presonus_1_box.htm

Nun willst Du aber Gitarre und Gesang aufnehmen. Wenn das gleichzeitig passieren soll, bräuchtest Du idealerweise zwei Mikrofone - eine nahe an der Gitarre, eines vor dem Mund. Diese Erweiterung funktioniert beim Zoom nicht so einfach, wie beim Presonus - andere Anschlüsse, Adapterkabel, eventuell Phantomspeisegerät etc.
Irgendwann hast Du vielleicht eine Möglichkeit, ein besseres Mikrofon zu verwenden (Ausleihen/Mieten) - beim Presonus kein Problem - anschliessen, einstellen, fertig.
Das Mikrofon beim Zoom ist eben fest verbaut.

Natürlich hat ein externer Recorder auch Vorteile - mobiles, strom- und rechnerunabhängiges Aufnehmen stehen gegen die Flexibilität eines Systems aus Einzelteilen.

Welche Features Du für Dich brauchst, musst Du wissen.

Clemens
 
Danke Clemens,

Da hab ich mich wohl geirrt. Ich war der Meinung, auch das Zoom hat externe Eingänge für ein Mikro, es ist aber nur ein einfacher Line-Eingang.

Beruhigend ist, dass bei gleichem Preis gleiche Qualität 'rauskommt. Ich weiß was gute Mikrofone kosten.

Immer diese Entscheidungen.

Danke

Achim
 
Ich würde anstatt dem Zoom H2 den H4N nehmen. Der ist zwar teurer,dafür kann man Einzelspuren aufnehmen, und ihn natürlich - wie das H2 - als Audiointerface verwenden. Durch die Möglichkeit Einzelspuren aufzunehmen, kann man beispielsweise erstmal Gesang und Gitarre gleichzeitig als "Schmutz"- oder "Guide"-Spur aufnehmen, um dann beide nochmals einzeln sauber getrennt aufzunehmen, was mit dem H2 nicht geht. Und da kann man auch externe Mikros anschließen, wobei ich die internen nicht schlecht finde.
Und der Vergleich mit Schoeps und Brauner und Konsorten gilt sowieso nicht.
Klang bzw. Aufnahmequalität ist nicht schlecht, ziemlich klar, allerdings etwas kühl. Und natürlich klingt es mit einem Apogee Duet, einem der viel geschmähten T-Bone-Mikros (SC2000/SC140 und SC450) und durch ein Vovox-Kabel bei entsprechendem Aufnahmeraum wesentlich wärmer und differenzierter, allerdings schlägt das dann auch mit ca. 900,-€ zu Buche (Duet,SC2000,Vovox).
Ich habe mit meinem Aufnahmeraum ziemlich Glück, weil meine Sessions recht warm klingen, aber trotzdem differenziert, und anscheinend auch mit dem Mikros, weil Vergleichsaufnahmen mit wesentlich teureren Teilen mich davon überzeugt haben, bei meinem "Billigkrempel" zu bleiben. Genauer gesagt war mir der Geldeinsatz für die minimalen Unterschiede zu hoch.
Das Problem bei der ganzen Sache ist nur, dass nach dem ersten Schritt (Aufnahmegerätschaft) dann im Soft- und Hardware-Bereich auch noch etliche Verlockungen folgen. Und wenn man etwas ernsthafter an die Sache herangeht, wird man nicht eher Ruhe haben, bis man seine Klangvorstellungen verwirklicht hat und damit dann auch noch ein bis zwei weitere Stangen Geld ausgegeben hat, und das dann alle zwei bis drei Jahre wieder tun darf, um auf dem Laufenden zu bleiben.
 
Du hast ja so recht mit den Verlockungen.
Danke für die Hinweise.

Ich habe leider in meiner "Provinz" nicht so viel Möglichkeiten zu testen. ob ein Preisunterschied unter meinen Bedingungen wirklich deutlich zu hören ist. Deshalb bin ich für die Hinweise hier sehr dankbar. Natürlich neigt man dazu, immer das Beste haben zu wollen (deshalb haben wir ja auch unsere Macs).

An das H4N habe ich auch schon gedacht. Der Preisunterschied ist zwar vorhanden aber langfristig bin ich damit besser bedient, zumal die spätere Nacharbeit ohnehin fällig wird.

B. th. w., meine Alternative zum Aufnehmen direkt im Mac ist Guitar Rig Kontrol von Native Instruments. Habt Ihr damit Erfahrungen? Im Augenblick verkaufen die Großen, wie Thomann, Reste des Rig 4 für knapp 300 Euro, ist also eine ähnliche Preisklasse wie das Zoom aber natürlich nicht mobil und sehr einarbeitungsbedürftig.

Mir ist bisher nicht klar geworden, ob das Interface von Guitar Rig einen Mikroanschluss hat oder nur für E-Gitarre geeignet ist-

Achim
 
Zuletzt bearbeitet:
Guitar Rig 4 hat ein Audiointerface, allerdings ohne Phantomspeisung. Lies: alles was ohne Phantomspeisung funktioniert (Gitarre, dynamisches Mikro etc.) kriegt man damit in den Rechner. Studiomikros sind aber normalerweise Kondenser, die Phantomspeisung brauchen. Das würde hier dann nur über die Zwischenschaltung eines separaten Mikrofonvorverstärkers gehen, der wiederum Phantomspeisung haben muss, oder mit einem Röhrenmikro, das gleich seine eigene Spannungsversorgung mitbringt.
Wenn Du sowieso mit dem Rechner arbeitest, würde ich mir eher ein gutes Interface besorgen, und erst wenn alle Software und Peripherie da ist, über Spielzeug für spezielle Zwecke wie das GuitarRig nachdenken. Ein separates Interface bietet einfach mehr Möglichkeiten. Und ob man die Schaltmöglichkeiten des GuitarRigs im Studio unbedingt braucht, wenn man sowieso die Software auf dem Rechner hat und dort in der DAW Steuerbefehle unterbringen kann, habe ich bis jetzt noch nicht ausprobieren können.
Komplete8 habe ich mir mittlerweile zugelegt und noch so die eine oder andere Software, und habe mit dem Ausloten deren Möglichkeiten und was sich mit Masterkeyboards und Gitarrensynth sonst noch so anstellen lässt, momentan genug zu tun. (Das soll hier aber nicht Angabe sein oder Neid erwecken, sondern gehört irgendwie doch zum Thema, oder?)

Und was die hörbaren Unterschiede angeht: ich habe da so meine Erfahrungen gemacht, und bin mittlerweile wirklich an den Punkt gekommen, dass der alte Spruch von wegen billig und dann zweimal kaufen, durchaus seine Berechtigung hat. Bei den Audiointerfaces mag USB ganz nett (und billiger sein), aber Firewire ist doch besser. Und wenn man mal gehört hat, wie viel besser die von mir schon genannte Kombination gegenüber den günstigeren Möglichkeiten klingt, weiß man auch, das man erst dann glücklich/zufrieden ist, wenn man das Gleiche hat.
Allerdings sollte man immer im Hinterkopf behalten, daß das Teuerste nicht unbedingt das Beste ist. Gerade heute kann man mit ein klein wenig Ahnung oder durch einfaches Vergleichen mit den Hausmarken teilweise schon ordentlich sparen. Markenfetischismus wird allerdings - meiner Meinung nach - zusehends bemitleidenswerter.

Allerdings haben gewisse Dinge einfach ihren Preis, mit dem man dann (leider) leben muss.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das sehe ich genauso.
Ansonsten, wenn das zu teuer ist, würde ich mir sowas gebraucht kaufen, anstatt einen Recorder.
Dann hast Du auch die Möglichkeit, ordentlich zu arrangieren.:)
 
Da habe ich auch schon mal nachgesehen, Thomann hat für Neulinge recht gute Onlineratgeber. Da bin auch auf diese Lösung gestoßen. Und an Guitar Rig stört mich in der Tat die Softwarevielfalt, die ich nicht brauche und will. Für die Spielerei mit 1.000 Effekten habe ich Keyboard.

Wenn ich kein Kondensatormikrofon anschließen kann ist das ein Killerkriterium für mich.

Noch eine dumme Frage: die neuen Macs - wie mein MacBook - haben ja keine FireWire mehr. Kann ich dass Interface dann mit Adapter anschließen?

Vielen Dank für Eure sehr hilfreichen Hinweise.

Achim
 
Die Effekte sind natürlich Gitarreneffekte innerhalb der Ampsimulation, die Software Guitar Rig ist schon ziemlich gut.

Wenn Du kein Firewire am Book hast, wird das leider nichts, Adapter gibts es nicht(ja, es hatte mal einen Betrüger bei amazon gegeben..)/funktioniert technisch nicht.

Du kannst aber auch mit einem USB 2.0 Interface glücklich werden, nur wenn Du die freie Entscheidung hättest, wäre FW besser.
USB-Interfaces sind nochmal deutlich günstiger.
 
Ich sehe ja den Unterschied bei meinen Festplatten am iMac. der hat noch beides. Ich befürchte, dass sich Apple generell von Firewire verabschiedet, warum auch immer. Insofern wäre mir FW schon lieber. Nur nach allgemeiner Lebenserfahrung ist bei mir eher ein neuer iMac fällig als ein neues Interface.

Achim
 
Ich befürchte, dass sich Apple generell von Firewire verabschiedet, warum auch immer.

Thunderbolt ist ein Protokoll/eine Verbindungstechnik, die Firewire beinhaltet. Man Braucht nur einen entsprechenden Adapter. So schnell wir FW also nicht vom Tisch sein.
Trotzdem reicht - von der technischen Seite - für zwei Audiokanäle USB als Verbindung aus. Der Nachteil in der Verbindung mit mobilen Macs ist, dass damit eine USB-Buchse belegt ist. Wenn man ein zickiges Keyboard/Dongle/Midicontroller hat, belegt das die andere Buchse und schon ist kein Platz mehr. Bei Firewire kann man ein Interface und eine Festplatte (wenn die Qualität stimmt) in Reihe schalten (Daisy Chain) und hat immer noch zwei USB-Buchsen frei.

Ich habe übrigens Aufnahmen mit der Presonus 1-Box gemacht und was sehr angetan. Ein Komplettpaket für den Recording-Einsteiger, das viel Qualität für's Geld bietet. Um mehr Qualität bei einem Interface hörbar zu machen, braucht es auch wieder erstmal begleitende Maßnahmen (wie Raumakustik, Abhörsituation, etc.), die ein Einsteigerbudget überschreiten.

Clemens
 
Sorry, da muss ich widersprechen: ich habe mich von MOTU über Tascam und Presonus an Apogee hochgearbeitet. Der Raum ist immer gleich geblieben, die Mikros auch. Einzige Änderung war letztes Jahr der Umstieg von Sommer-Albedo-Kabeln auf das Vovox für einkanalige Sachen. Aber die Unterschiede zwischen den einzelnen über die Jahre gemachten Gesangsaufnahmen ist schon gewaltig, weil die Wandler in den Interfaces auch noch eine Rolle spielen. Allerdings nicht nur bei der Aufnahme, sondern eben auch beim Preis.
 
Die Wandler sind das Wichtigste.

Manchen sollen ja sogar schon die von der Onboard-Soundkarte ihres Macs reichen.:hehehe:
 
Aber die Unterschiede zwischen den einzelnen über die Jahre gemachten Gesangsaufnahmen ist schon gewaltig, weil die Wandler in den Interfaces auch noch eine Rolle spielen.

Vorverstärker sind keine drin, in den Interfaces? Eingangsübertrager? Nur Wandler?
Eine Frage an Dich - war es nicht ok, erstmal mit Motu oder Presonus anzufangen? Hast Du direkt als Du mit Aufnehmen angefangen hast, gehört "oh da passt was noch nicht - da brauche ich aber dringend bessere Wandler?" Warum hast Du dann nicht gleich Apogee gekauft?

Die Wandler sind das Wichtigste.

Ja Ja... vor Allem für einen Einsteiger.
Gute Wandler sind quasi der Freifahrschein in Richtung Welt-Hit.

SCNR - Wer Ironie findet, darf sie behalten.

Clemens
 
Ist genauso wie mit Einsteigerinstrumenten - je besser es klingt desto mehr Spaß.
Oder billig gekauft ist sehr bald doppelt Geld ausgegeben.:)
 
Auf der anderen Seite werde ich bestimmt auch keine 900 Euro für Mikro und Interface ausgeben (ich bin Recording-Anfänger).
Mit Audiointerface und Mikrofon ist es auch nicht getan.
Wenn Du per Mikrofon aufnehmen willst, brauchst Du einen Aufnahmeraum der funktioniert. Da kann man unter Umständen mit Akustik-Stellwänden (geht auch günstig per DIY) nachhelfen.
Dann muss man die Aufnahme ja auch beurteilen können um entscheiden zu können, welche Nachbearbeitungen fällig sind. Für Lautsprecher und eine eventuelle akustische Behandlung des Abhörraums kann man ebenfalls sehr viel Geld ausgeben - wenngleich es auch hier günstige Alternativen gibt.

Wenn man nun bei all diesen Parametern den sicher richtigen Spruch "billig gekauft ist sehr bald doppelt Geld ausgegeben." ansetzt, kann man sich schon mal mit einem Tonstudio-bausparvertrag anfreunden. Denn es gibt nicht umsonst für alle Einzelaspekte des Recordings Komponenten, die die 1000€-Marke bei weitem überschreiten.

Ich bin der Überzeugung, dass es mehr bringt, das vorhandene Budget so zu verteilen, dass zuerst mal bei allen Komponenten eine gleichmäßige, ordentliche Qualität erreicht wird.
Auf ein anderes Fachgebiet übertragen: Was hilft Dir eine Spiegelreflexkamera mit 1000€-Objektiven, wenn Du die Bilder nur mit einem Beamer an eine braune Wand projizieren kannst? Dann vielleicht lieber erstmal eine gute Kompaktkamera und einen anständigen Bildschirm, oder?

@LosDosos:
Ich möchte nicht falsch verstanden werden. Sicherlich gibt es berechtigte Qualitätsunterschiede. Lass mich Deinen Spruch mit einem kleinen Wörtchen ergänzen:
Oder zu billig gekauft ist sehr bald doppelt Geld ausgegeben.

Dazu möchte ich aber auch die andere Perspektive darstellen - es gilt nämlich genauso:

Zu teuer - und deshalb unvollständig - eingekauft, ist ein sicherer Garant für Recording-Frust.

Die vielen (fast neuen) Recording-Tools in den Kleinanzeigen bei Thomann, Musiker-Board, Ebay etc. spiegeln genau das wieder. Und ich habe in anderen Foren schon genug Threads zur Frage "Meine Aufnahme klingt nicht" beantwortet, wo man beim angeforderten Soundbeispiel von Apogee, RME, Neumann etc. wegen dem übermäßigen Raumanteil der Aufnahme garnichts hören konnte.

Clemens
 
Klar, ich würd ihm auch nicht gleich ein Fireface aufs Auge drücken wollen (ach, er hat ja eh kein FW:p)

Wollte damit nur verdeutlichen, dass die billigste Variante wie Line-in vom Book auch nicht unbedingt Spaß machen muss.;)
(Und solche Empfehlungen hatten wir hier auch schon immer wieder)

Aber mit Mittelklasse-Wandler wie von Presonus (je nach verbautem Modell) macht man als Einsteiger sicher nichts falsch - nur von der 30 Euro-USB-Interfacevariante würde ich dann doch abraten.
 
Hi,

ich danke Euch. Von Diskussionen unter Fachleuten lernt man doch eine Menge.

Den Versuch mit dem Macbook hatte ich bereits nach wenigen Versuchen abschließend zu den Akten gelegt. Mein derzeitiger iMac hat noch FW, ich habe nur Bedenken, dass die Nachfolgemodelle dies auch haben werden.

Ich möchte - auch als Anfänger - schon vernünftige Qualität erzeugen können, wenn ich es denn mal gelernt habe. Insofern muss es nicht die billigste Lösung sein. Ich habe genug Lehrgeld bezahlt mit dem "erst mal klein anfangen und dann sehn wir mal". Meist habe ich schnell gesehen, dass die Starter-Billiglösung Unfug war. Ich neige deshalb im Augenblick zu einer preislichen Mittelklasselösung, wenn auch das Angebot nach oben offen ist. Und es soll dann schon etwas länger im Betrieb sein.

Ich werde mir die Online-Ratgeber und Produktübersichten von Thomann noch einmal näher ansehen. Zumindest neige ich inzwischen jetzt mehr zu der PC-Lösung als zu einem gesonderten externen Recorder, allein wegen der Mikrofonqualität.

Achim
 
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