Gender-Diskussions-Thread

Bei Institutionen, die sich besonders genderneutral geben wollen und deshalb bei jeder Gelegenheit einen Asterisk (das ist dieser hier * ) oder andere Sonderzeichen dazwischen quetschen, fragt man sich ehrlich, weshalb bei einem männlichen Kund* die (wertschätzende) Anrede verstümmelt wird, nur um der weiblichen Kund*in die volle Aufmerksamkeit zu widmen? Und um es auf die Spitze zu treiben, wird dieser Quatsch im Plural sogar noch fortgesetzt?

Vermutlich auf Grund des "Primacy- und Recency-Effekts" erkennt das Gehirn das gesamte Wort zunächst einmal als weiblich. Das Verstummen des geschlechtsbezogenen Suffix bei der/die Kund(e)*in steht hierbei im Kontrast zu der/die Jäger*in und führt damit zur Unterdrückung des Maskulinums – die weibliche Anrede dominiert und bleibt im Gedächtnis.

Meiner Meinung nach ist das weder genderneutral, weil diverse Personen jenseits von männlich und weiblich nicht mit einbezogen werden, noch ist es eine wirklich brauchbare Lösung, um Texte flüssig lesbar zu formulieren. Sprache verändert sich, aber sie sollte deshalb nicht verkümmern.

Es sei denn, wir entwickeln eine globale Schriftform, die von jeder Person gelesen werden kann, bspw. eine komplett aus Bildzeichen bestehende wie die, mit der der chinesische Künstler Xu Bing seinen Roman "Book from the Ground" geschrieben hat.

Weitere Infos:
https://de.wikipedia.org/wiki/Primacy-Recency-Effekt
https://www.nzz.ch/buchstabensalat-1.14126491
https://www.duden.de/sprachwissen/sprachratgeber/Geschlechtergerechter-Sprachgebrauch-Asterisk-und-Unterstrich
https://berlinerbuchhaendlerclub.wordpress.com/2015/05/15/ein-roman-aus-emojis/
https://de.wikipedia.org/wiki/Xu_Bing
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: DoroS, walfreiheit, Elvisthegreat und eine weitere Person
Soziales und biologisches Geschlecht

Auf Spektrum.de erscheint deshalb ein Themenschwerpunkt „Transgender“. Redaktionsleiterin Alina Schadwinkel bringt einige der spannendsten Aspekte des Themas in den Podcast. Im Gespräch mit detektor.fm-Moderator Marc Zimmer erklärt sie zum Beispiel den Unterschied zwischen sozialem und biologischem Geschlecht – und warum Letzteres auch nicht unbedingt immer so eindeutig ist. Am Beispiel Transgender besprechen die beiden außerdem, warum die Geschlechtsidentität nichts mit der sexuellen Orientierung zu tun hat.

https://detektor.fm/wissen/spektrum-podcast-transgender-pride
🙋🏻‍♀️
 
sci1oq0k28c31.jpg
 
  • Gefällt mir
  • Haha
Reaktionen: mcmrks, Willeswind, lefpik und 4 andere
Das man da so ein Getöse drum macht.
Von mir aus sprechen wir sind geraden Jahren alle weiblich, in ungeraden alle männlichen und in Schaltjahren alle sachlich an.
Solange ich weiss, dass ich gemeint bin, ist es mir egal mit welchem Geschlechtspronom ich angesprochen werde.
 
  • Wow
Reaktionen: iNyx
Soziales und biologisches Geschlecht

Auf Spektrum.de erscheint deshalb ein Themenschwerpunkt „Transgender“. .......
Auch aus Spektrum..

"Ich bin trans, ich bin ein Mann. Davon war Sabeth Blank nach Jahren voll Leid überzeugt. Sie nahm Testosteron, ließ sich die Brust abnehmen und stellte fest: Auch das bin nicht ich..."

"Sabeth Blank wuchs in der bayerischen Provinz auf, trug Jungenklamotten und glaubte irgendwann, im falschen Körper zu stecken. Das war ein Irrtum."
"»Für mich war die Transition falsch«, sagt Blank. Andere sollen das wissen."

https://www.spektrum.de/news/detransition-eine-geschlechtsangleichung-bereuen/2016037

Tja..
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Gregors Apfel
Auch aus Spektrum..

"Ich bin trans, ich bin ein Mann. Davon war Sabeth Blank nach Jahren voll Leid überzeugt. Sie nahm Testosteron, ließ sich die Brust abnehmen und stellte fest: Auch das bin nicht ich..."

"Sabeth Blank wuchs in der bayerischen Provinz auf, trug Jungenklamotten und glaubte irgendwann, im falschen Körper zu stecken. Das war ein Irrtum."
"»Für mich war die Transition falsch«, sagt Blank. Andere sollen das wissen."

https://www.spektrum.de/news/detransition-eine-geschlechtsangleichung-bereuen/2016037

Tja..
Niemand ist vor Irrtümern gefeit.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Gregors Apfel
"Sabeth Blank wuchs in der bayerischen Provinz auf, trug Jungenklamotten und glaubte irgendwann, im falschen Körper zu stecken. Das war ein Irrtum."
"»Für mich war die Transition falsch«, sagt Blank. Andere sollen das wissen."
Zitat Alina Schadwinkel
Die Idee des falschen Körpers ist eine Fehlkonstruktion. Transmenschen stecken nicht im falschen Körper. Sie passen nur nicht in das, was die Gesellschaft als Norm klassifiziert hat.
https://detektor.fm/wissen/spektrum-podcast-transgender-pride 🤷🏻‍♀️
 
@WollMac

Schöne Erkenntnis. Womöglich eine der wichtigsten Kompetenzen die es zu erringen gilt.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Elvisthegreat und Gregors Apfel
Hmm... Die Frage ist dabei, warum ist das so?
- Liegt es an einem aus der Norm fallenden Hormon-Haushalt?
- Sind traumatische Erfahrungen der Grund?
- Spielen biochemische Prozesse im Gehirn eine Rolle?
- Gibt es genetische Dispositionen?

All diese Dinge kommen mir zu kurz. Zugleich erlebe ich die Diskussion nach dem Motto:
"Die Gesellschaft gibt die Hand - Betroffene wollen den ganzen Arm"
Betroffenen-Initiativen kommunizieren, als wären Trans-Menschen in der Gesellschaft einer Hexenjagd ausgesetzt...
Dies sehe ich nicht.

Ich bin gerade im Kontakt mit Menschen sehr ehrlich. Beim bisher einzigen Kontakt mit einem biologischen Mann, der sich aber als Frau sieht, habe ich das offen gesagt: "Für mich bist du biologisch ein Mann - Du weist eine klare maskuline Physionomie auf. Ich verstehe aber, dass du dich selbst emotional als Frau siehst."

Ich tat "ihr" den Gefallen und habe eben immer Frau XYZ gesagt... Aber es ist paradox zu erwarten, dass die Gesellschaft das einfach so hinnimmt.
Der Grund: Wir Menschen denken in Mustern und Kategorien.
Wenn ich in Kanada wandern gehe und ein großer brauner Grizzly zu sehen ist, warne ich meine Begleitung auch nicht mit den Worten:
"Vorsicht!! Ein Eisbär!!

Selbst, wenn der Grizzly sich anders definieren würde, sofern er / sie es könnte. :)
 
  • Gefällt mir
  • Traurig
Reaktionen: lefpik, Mahonra und Elvisthegreat
Das Problem liegt in der Definition einer Norm.
Nun ja, den Kompromiss, den wir fahren können:

80% und mehr der Mehrheitsgesellschaft wäre ein guter Indikator für Norm im Hinblick auf das Thema Biologisches Geschlecht.

Easy umgesetzt.
 
  • Traurig
Reaktionen: Mahonra
Nun ja, den Kompromiss, den wir fahren können:

80% und mehr der Mehrheitsgesellschaft wäre ein guter Indikator für Norm im Hinblick auf das Thema Biologisches Geschlecht.

Easy umgesetzt.
Sorry, du kannst Briefpapier oder Schraubgewinde normen, Menschen (und andere Lebewesen) nicht.
 
Nun ja, den Kompromiss, den wir fahren können:

80% und mehr der Mehrheitsgesellschaft wäre ein guter Indikator für Norm im Hinblick auf das Thema Biologisches Geschlecht.

Easy umgesetzt.
Da Mahonra mir zwei "Saddies" (traurige Smilies) vergeben hat, wollte ich das Thema etwas lösungsorientierter fortführen.

Liebe Mahonra, was an meinen Aussagen macht traurig und warum?
Ich bin sehr an einem offenen und ehrlichen Dialog interessiert.

Danke und sonnige Grüße
Gregor
 
@Gregors Apfel
Ich wage es zu mutmassen:
Im erkenntnistheoretischen Bereich läuft der Pragmatismus auf eine Reduzierung von Wahrheit auf (momentane) Nützlichkeit hinaus.
Gewünscht wird aber eine langanhaltene gesellschaftliche Lösung, die lebensbegleitend sein soll.
Beiderseitig.
 
Sorry, du kannst Briefpapier oder Schraubgewinde normen, Menschen (und andere Lebewesen) nicht.
Nun ja, wir brauchen daraus keine Raktenwissenschaft zu machen.

Letztlich ist es der größtmögliche gesellschaftlich freiwillig anerkannte Konsens, der Normalität halbwegs definieren kann.

Alle anderen extrem komplex ausgeführten Definitionen treffen die Lebenswirklichkeit vieler Menschen nicht (Median nicht Durchschnitt).
Mag sein, dass sich PHD´s der Soziologie darüber anders austauschen.
 
Es ist doch wie beim Thema "Gendern".

Hier sind die höchsten Zustimmungen für das Gendern in der Gruppe westdeutscher Akademikerinnen im Alter zwischen 30 und 45 zu finden.

Für Studienleiter Maas ist die Sache also zumindest statistisch klar: "Die Gruppe mit den meisten Gender-Befürworter:innen ist weiblich, lebt in Westdeutschland, hat einen Hochschulabschluss und ist zwischen 30 und 45 Jahre alt."

Interessant ist hier, dass die junge Generation das Thema nicht so dogmatisch sieht. D.h. Hier werden Gegner (bewusst maskulin) nicht gleich mit Mistgabel*innen durch die Straßen gejagt.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Elvisthegreat
geht mir am Arsc. vorbei der ganze schwachfug :jaja:
 
Zurück
Oben Unten