Gender-Diskussions-Thread

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Das Problem am heutigen Zeitgeist ist jedoch, dass "Toleranz" im Sinne von "aktiver Unterstützung und Applaus" ausgelegt wird und nicht als simples "Gewährenlassen", wie es der eigentliche Wortursprung von Toleranz ist.
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Kleiner semantischer Verbesserungsvorschlag ungefragt..

Toleranz sollte in dem von Dir angeschnittenen Kontext doch die Mindestanforderung überhaupt sein, die aber dennoch "ein Gschmäckle" hat, weil diese vereinfacht eine Art nur hingenommener Duldung ausdrückt, ev. mit einem möglich denkbaren "gerade so noch.."

Da gehört eigentlich Akzeptanz hin als zu erwartende Haltung. Was denn sonst, zumal Du jetzt in deinem Falle mal vermutlich 0,0 von der Thematik selbst betroffen bist und daher wohl keinerlei Recht hast Dich gestört zu fühlen und was daher tolerieren müsstest.

Wenn ich sage, ich akzeptiere Dich, dann drückt das ein Annehmen, eine Gleichrangigkeit in der Daseinsentfaltung aus.
Spricht man von tolerieren, du sagtest selbst "gewährenlassen" ist das nach meinem Geschmack nicht sonderlich positiv besetzt, sondern klingt eher von oben herab. Eine Art Duldung bei der nicht arg viel mehr als diese rüberkommt oder zu erwarten ist.

Nach meinem Geschmack deutlich zu wenig, diese öfter bemühte Toleranz als Begriff, die aber meisst mit wenig Substanz auf Augenhöhe daherkommt.
 
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Bte..Die Werbeanzeige die man sieht wenn man nicht angemeldet ist, ist auch der Knüller..:

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:hehehe:
 
akzeptieren … tolerieren
Das sei dann also wie:
Toleranz ≙ Parallelgesellschaft; lass die mal machen, solange sie mich in Ruhe lassen.
Akzeptanz setze also Integration voraus: etwa durch rechtliche Gleichstellung.
 
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Ich mag nur daran erinnern, dass es noch nicht so lange her ist und zum Teil immer noch gang und gäbe, dass Homosexuelle als pervers und geisteskrank (heute heißt das Persönlichkeitsstörung) bezeichnet werden. Ich find die Ausdrucksweise mancher hier einfach nur erschreckend.
 
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Fakt ist, dass sog. Transmenschen über eine psychische Störung verfügen - die sog. Geschlechtsidentitätsstörung nach ICD10 / F64.0: https://www.icd-code.de/icd/code/F64.-.html
Falsch. Fakt ist, dass Mediziner den Zustand aus historischen Gründen derzeit noch als Störung einstufen.
Nicht jede Abweichung ist gleich eine Störung. Störung klingt nach unerwünschtem Zustand, der abzustellen ist. Das sehe ich im Bezug auf Transmenschen nicht so.
 
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Das sei dann also wie:
Toleranz ≙ Parallelgesellschaft; lass die mal machen, solange sie mich in Ruhe lassen.
Akzeptanz setze also Integration voraus: etwa durch rechtliche Gleichstellung.
Richtig im Prinzip. Allerdings denke ich, dass diese Trennschärfe in der Praxis nicht zu erreichen ist, sondern eher Mischformen verschiedener Motive zu erwarten sind.

Zum Beispiel ist eine Akzeptanz zwingend, dass es Menschen gibt, die eine andere Körperwahrnehmung, Sexualität usw. wie die klassischen Zuweisungen haben. Ob diese Akzeptanz nun in allen Lebens-Bereichen allgemein gleich hoch oder gar automatisch zu einer Gleichstellung führt oder führen muss, ist wohl noch offen.

Beispiel es gibt ja unterschiedliche Meinungen zu dem Schutzprinzip der klassischen Ehe, wo auch immer die Motive liegen.
Auch diese Meinungen sind nicht zu unterschlagen, aber da sind ja Entscheidungen schon gefallen.

Auch gibt es noch breitbandig womöglich Skepsis wie es mit Kindern in Beziehungen aussieht. Da wird es sicher unterschiedliche Meinungen dazu geben. Kann man ja hier im Forum in schon lesen, wie offenbar Geschlechterrollen Durch Papa und Mama die Kinder stark prägen können.

Dass es also auch skeptsiche Ansichten gibt, gäbe es denn nun ausschl. 4 Papas oder nur 4 Mamas für das Kinde, ev. noch mit sex. Prägungen nicht in der klassischen Mann Frau Konstellation, ist verständlich.

Schliesslich kann man nicht einerseits sagen, dass die Verhältnisse von Eltern und Kind sehr prägend für dieses sind, andererseits spielte dann dieser Prägungsmechanismus in homo-Ehen oder weiter angedachten Konstellationen plötzlich keine Rolle mehr, also mal nur mit dem Fokus auf geschlechterspezifische Prägungen. Wer kann das denn schon genau sagen, wenn die Tochter ein einer vier Väter-Schwulen-Beziehung aufzuwachsen hat, gefragt wird es ja wie im klassichen Model auch wieder nicht.

Vereinfacht, alles in der Praxis nicht ganz so einfach wie in der Theorie..:noplan:
 
Hi,

es ist ein schwieriges Thema, es geht zum einen um medizinsche Fakten, die sich durch Forschungen und Erkenntnisse auch ändern können, als auch um die Wortwahl. Was ist "normal"? Was heißt "normal"? Ist Normallität erstrebenswert?

Transmännern und Transfrauen wird ja geholfen, z.B. durch eine Geschlechtsangleichung. Ich weiss nicht, inwieweit das von Krankenkassen bezahlt wird, aber offenbar gibts ja Hilfe in irgendeiner Form. Aber wenn es bezahlt wird, muss es ja vorher diagnostiziert werden, und wäre es nicht als "Ströung" eingestuft, warum sollte das eine Krankenkasse dann bezahlen? Aber mal unabhängig davon, ich würde behaupten die meisten Menschen verstehen das (mehr oder weniger) und akzeptieren diesen Sachverhalt, selbst wenn man im Leben vermutlich nicht so viele Transmenschen kennenlernen wird. Aber diese Menschen sind hinterher Mann oder Frau, das ist recht simpel. Falls nicht, bitte klärt mich auf.

Aber das Thema, was vermutlich die meisten umtreibt, sind eben nonbinäre Menschen. Diesen Umstand kannte ich bis vor 2 oder 3 Jahren gar nicht. Irgendwann stand neben M und W das D zur Auswahl, das war meine erste Berührung mit dem Thema. Das, was ich darüber weiss, wird auch häufig ad absudrum geführt. Demi Lovato z.B. ist erst eine Frau, dann non-binär, und jetzt wieder eine Frau. Ok, aber das wirkt ziemlich willkürlich. Natürlich kann ich das nicht beurteilen, und im Grunde akzeptiere ich auch das, weil es für meinen Alltag keinerlei Relevanz hat. Aber Pronomen sollen quasi abgeschafft werden bzw. neue Pronomen (Neopronomen) werden eingeführt, und das find ich schon merkwürdig.

Wir sind auf Seite 83, vermutlich wurde das auch schon etliche Male geschrieben, aber wir wollen die komplette Sprache ändern weil die Minderheit in einer Minderheit sich nicht angesprochen fühlt, und die Menschen, die in Talkshows sitzen und das fordern sind die intolerantesten überhaupt. Das ist schwierig.

Und eine rechtliche Gleichstellung gibt es doch, oder nicht? Kann man nicht seit Kurzem jedes Jahr das Geschlecht wechseln?
 
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Geschlecht ist im deutschen eine höchst unglückliche Wortwahl, da es sowohl das biologische als auch das soziale Geschlecht meint. Deswegen gibt es den Begriff Gender, der ausschlißelich das soziale Geschlecht meint. Die sich im falschen Körper fühlen haben auch oft ein Problem mit dem Gender, das ihnen zugeschrieben wird. So in verkürzt. Das hat fa66 auch schon an anderer Stelle mein ich ausführlich und besser erklärt.

Geschlechtsangleichung bezieht auch das biologische Geschlecht mit ein und wird von der Krankenkasse deshalb bezahlt, weil dieses im falschen Körper fühlen psychische Störungen hervorrufen kann, nicht weil das Phänomen an sich eine Störung ist. So wie auch Therapie bezahlt wird, weil die Psyche auf Geschehnisse aus der Vergangenheit reagiert, wo aber keiner darauf käme, dass das Reagieren auf Traumata eine Störung wäre.
 
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Transmännern und Transfrauen wird ja geholfen, z.B. durch eine Geschlechtsangleichung.
… was aber folglich immer eine Angleichung im Rahmen der Heteronormalität ist.

Was Transpersonen in der Mehrheitsgesellschaft nicht können – oder (recht begründet) glauben, nicht zu können – ist, im Beidessein in der Gesellschaft anerkannt und diskriminierungsfrei leben zu können.

Ich habe ja selbst einen kurzen Schreck gespürt, als ich vor ein paar Jahren in der Straßenbahn einen als Frau gekleideten Mann (nicht erkennbar, ob transgeschlechtlich oder Transvestit) erkannt habe.
Praktisch sofort war ich über meinen Schreck erschreckt, halte ich mich doch für aufgeklärt in der Sache. Da saß irgendwas aus den prägenden 70ern und 80ern versenkte Unterbewusste, das erst nach Sekunden durch den Frontalkortex kompensiert werden konnte. Immerhin, es wurde instantan durch die Vernunft korrigiert.

So eine Denkkorrektur hätte dem Totgeschlagenen aus Münster das Leben gerettet. Dem Täter dort fehlte wohl mindestens eine Testosteronbremse.
 
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Ach, wie bist du dennoch, Wunderbare,
mir im Innersten verhundertfacht:
Jahreszeit im längsten meiner Jahre,
dunkler Tag und helle Nacht.
Was mich immer wieder fasziniert: Das ist Deutsch, genauso wie die Erklärung in Elster, und beides verstehe ich nicht.
 
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Weiss nicht ob es hier schonmal gezeigt wurde.
 
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Ich liebe Geschlechtern, aus eine App:
"Du weißt nicht mehr, welcher deiner Freunde namens Anton in deinem Basketballteam ist? Überprüfe die Kontaktdaten, um zu sehen, welche Gruppen du und ein*e Freund*in gemeinsam nutzen.
Füge eine*n Freund*in ganz einfach über die Kontaktdaten zu einer Gruppe hinzu, um die Unterhaltung spannend zu halten.
"
 
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Naked: Beyond Sex
Cisgender, pangender, trigender, agender – ist das die Zukunft? Befinden sich die Menschen auf dem Weg in eine Welt, in der die Grenzen von "Männlichkeit" und "Weiblichkeit" fließend sind?
Die sechste und letzte Folge der Dokumentationsreihe durchleuchtet nicht nur die aktuelle Genderdebatte, sondern fragt auch: Werden Liebe und Sex in der Zukunft digital? Wohin führen die Quote und das Gendern? Werden Männer die Zukunft bestimmen, weil sie diejenigen sind, die die Algorithmen programmieren? Oder schlägt das Patriarchat zurück, weil die Alphamännchen wieder ihre Kriege führen?
https://www.arte.tv/de/videos/091183-006-A/naked/
https://www.arte.tv/en/videos/091183-006-A/naked/
🙂🙋🏻‍♀️
 
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I think we can't ever really remove that lens that we're primarily kind of looking through but I’d love if we, I mean maybe we can✌️😊
 
You are also such a Henry. :jaja:
 
I think the concept of being me from the understanding I am not you is well done in this experiment. I'd love to try it with my husband😄🙋🏻‍♀️
 
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