Gehaltsvorstellung so OK?

Hallo Tastatur!

ist Projektleiter ein anderes Wort für
einen fest angestellten Atelierleiter?
Oder bist Du nur für den einen Etat
verantwortlich?

Als Projektleiter-Freelance verlangte
und bekam ich letztes Jahr in einer
mittleren Agentur – 32 Leute, Tech-
nikkatalog von Konzept bis Printab-
nahme) per Woche 9.200 Euro. Das
zuständige Etat-Team für dieses Pro-
jekt umfasste 12 Köpfe. Der Atelier-
leiter hat ein Gehalt von 85.000 p.a. –
Knochenjob in dieser Agentur – er
fiel krankheitshalber aus und ich
wurde angefordert und engagiert trotz
oder wegen meines hohen Alters (60).

MfG Jürgen

Ach ja, hatte ich vergessen! Der Atelier-Leiter
ist auch schon etwas angegraut – 48 Jahre!
 
Zuletzt bearbeitet:
Projektleiter im Sinne von Art Director, Creativ Director in einer Designagentur. Konzeptionelle Marschrichtung und gestalterische Ansätze entwickleln, Kundengespräche führen, interne Aufgabenverteilung, Zeit- und Budgetplanung... der ganze "Quatsch" eben. Atelierleiter ist vielleicht eins zu hoch gegriffen: keine Personalverantwortung, keine Prokura...
 
Okay, dann lag ich mit meiner Einschätzung nicht so falsch!
Es stellt sich dabei ja Heute auch stets die Frage nach dem
„Auftritt” der Agentur, Newcomer, alteingesessen, Kunden-
struktur, Alter der Agentur, der Bosse und der Mannschaft.
Ich habe die Erfahrung gemacht und mache sie noch heute,
je jünger die Agentur incl. Besatzung ist, um so „billiger”
sollen Mitarbeiter eingekauft werden! Gilt auch für Freelance!

Ich denke aber doch, dass ein Jahresgehalt bis zu 110.000 €
bei dieser Verantwortung machbar und realistisch sind. Es
spielen dabei ja auch noch andere Faktoren mit. Grosse,
dauerhafte Etats oder nur Projekte. Überhaupt die gesamte
Kundenstruktur, National/international, ich kenne Design-
Agenturen, welche auch Etats verwalten. Auch dort wird
richtig gut bezahlt (für ältere Mitarbeiter mit dem aus dem
Alter resultierenden KnoffHoff). In der von mir genannten
Agentur waren keine „Überflieger” im Alter 21 Jahren und
30 Jahren Berufserfahrung. Und – hast Du solch einen Job
schon gehabt oder wäre dies Dein erster Auftritt dieser Art?


Mfg Jürgen
 
... mir schwinden sie Sinne, ich brauche einen Schnaps. Meine Gehaltsvorstellungen liegen eher so bei 50-60.000 Euro. Es ist halt eine kleine Agentur. Das große Geld ist da auch nicht im Spiel. Zwar größtenteils langjährige Kundenbeziehungen aber eben nicht die Großindustrie und keine Millionenbudgets. Die Agentur besteht schon seit etwa 15 Jahren und hat ein breites Kundenspektrum. Klassischer Mittelstand und öffentliche Einrichtungen. Eine handvoll guter langjähriger Kunden (70-80%) und Streukunden (20-30%).
 
Da könnte ich momentan mit einem feinen Grappa dienen!

Deshalb habe ich ja so viele Einlassungen gemacht, um Deine
Situation einschätzen zu können. Es kommt ja noch die geo-
grafische Lage hinzu. In Hamburg bekommst Du mehr als in
Hannover oder Leipzig. Es scheint sich aber um eine etablierte
und gestandene Agentur zu handeln. Die Verantwortung ist
gleich ob in Hamburg oder anderswo. Das Manko, das ich an
der Agentur sehe sind die „öffentlichen Einrichtungen” wozu
auch Banken zählen und diese Kanditaten sind sehr säumige
Zahler – sie haben bereits viele Firmen, auch Agenturen, auf
dem Gewissen. Für eine höhere „Gage” spricht die Konstanz
der treuen Klientel und die restlichen sind die Nachspeise aus
der eben auch aussergewöhnliche Leute mit höheren Gagen
„geködert” werden können. Es gibt aber ja auch die Möglich-
keit – wie ich es früher tat – ein festes Jahresgehalt an
„meiner” Schmerzgrenze und dafür – wenn das Jahr gut lief,
einen satten Bonus, damals nannte man es Gewinnbeteiligung.

Letztendlich trug ich in meiner Position dazu bei. Auch mancher
Kunde kommt durch solch eine Position unter Umständen hinzu,
dessen Aquise Du Dir zuschreiben kannst. Zum Wohle der Firma.
Und – stelle Dein Licht nicht unter den Scheffel!

Siehe „... mir schwinden sie Sinne, ich brauche einen Schnaps.”

Sprich mit dem Boss und lote vorsichtig seine Vorstellung aus!


Mfg Jürgen

Übrigens: Wenn es nicht gerade ein internationales Pharma-
oder Automobilunternehmen ist, unterscheiden sich die
„grossen” Kunden in nichts von den „kleinen”. Denen sitzt das
Geld auch nicht mehr so locker in der Tasche. Im Gegenteil
– viel Arbeit und Sonderwünsche – und dies alles unter einem
festen Etat. Ich habe die Erfahrung gemacht, das die Gross-
industrie weniger Gewinn für eine Agentur abwirft als der
Mittelstand. Zu viele quatschen undifferenziert mit und verteuern
die Sache dadurch erheblich!
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich denke aber doch, dass ein Jahresgehalt bis zu 110.000 €
bei dieser Verantwortung machbar und realistisch sind.
110000 bei keiner Personalverantwortung und einem 15 Manm Betrieb? Darf ich mal kurz husten :)
Sowas verdient man evtl als Gebietsleiter eines internationalen Unternehmens...
 
110000 bei keiner Personalverantwortung und einem 15 Manm Betrieb? Darf ich mal kurz husten :)
Sowas verdient man evtl als Gebietsleiter eines internationalen Unternehmens...



Hallo Struppi,

ich kenne genug Leute in meiner Branche,
welche in dieser Position in einer Design-
Agentur auch noch mehr verdienen. Sicher
gibt es auch – und immer mehr – die so ge-
nannten Top-Agenturen, welche möglichst
wenig zahlen. Dies aber sind genau jene,
welche kurz aufflackern – mit einem bewun-
dernswerten Highlight – und dann schnell
wieder die Segel streichen müssen. Zu treuen
und zufriedenen – kontinuierlich Geld bringen-
den – Klientel ist ein weiter Weg, der nur mit
gut bezahlten Topkräften zu machen ist. Hat
eine Agentur einen Top-Projektleiter, dann
allerdings kann sie sich auch einige Luschen
erlauben – für wenig Gehalt – das ist leider
heute die traurige Realität. Schnelle und
schlechte Ausbildung, hohe Anforderungen,
irgendwie geht so etwas nicht zusammen.
Weder für die Agentur noch den Kunden.
!
Im Übrigen, es kommt nicht darauf an ob eine
Agentur gross oder klein ist, die Struktur der
Kunden macht es aus. Ich habe Jahre lang für
eine der renommiertesten Designagenturen
Deutschlands als Freelancer gearbeitet. Die
festen Mitarbeiter bekamen und bekommen
ebenso Topgehälter wie die Freien.

Nur zufriedene Mitarbeiter sind zu kreativen
Höchstleistungen in der Lage – zur Zufriedenheit
gehört nicht die Pizza auf Firmenkosten, auch
eine überdurchschnittliche Bezahlung spornt den
kreativen Part ungemein an. Wenn sich eine Agentur
„DesignAgentur” nennt, dann gehe ich davon aus,
dass sie keine „Durchreiche” für Mailings etc. ist,
vielmehr den grössten Teil ihrer Arbeit im Kreativ-
bereich tätigt.

Sicher gibt es auch gute Agenturen, welche weniger
zahlen können, dies ist Fakt, deshalb schrieb ich ja
auch, der Threadsteller solle es ausloten. Was ist,
wenn er sich für 55.000 € anbietet, nach Eintritt in
die Agentur stellt sich heraus, dass bei den Gehalts-
verhandlungen entschieden mehr drin gewesen wäre?

Seien wir doch ehrlich! Im letzten Jahrzehnt machte
Hinz und Kunz eine Agentur auf. Solch eine Agentur-
schwemme mit schlecht ausgebildeten Mitarbeitern
gab es noch nie. Dass solche Quetschen nicht Top-
gehälter leisten können, liegt offen auf der Hand.

Ich wünsche dem Threadsteller ein erfolgreiches
Verhandlungsgeschick für eine dauerhafte – häufig
bestimmt auch stressige – aber dabei den Spass
an der Tätigkeit nicht zu verlierende Anstellung zu
einem fairen Gehalt!

MfG Jürgen
 
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