Gehalt als Grafikdesigner in Berlin???

Die Frage, die sich mir gerade als fachfremde Person stellt ist, was passiert mit den ganzen "gelernten" Mediendesignern, die in 1-2 Jahren - gelockt vom Trend - in den Markt spülen und den "tanzenden Affen" für ein paar Jahre die Show stehlen könnten? - Oder hat man da als Graduierter gar keine Angst, dass diese Arbeiter das kreativ-selbständige an diesem Bereich vollends zerfetzen und den Preis noch massiver drücken?
- Wenn ich keine Ahnung habe, einfach ignorieren, aber ich würde allerdings zu gerne wissen, ob man überhaupt was davon merkt. Weil jahrelang studieren und danach im Arbeitsmarkt Fuss fassen, um dann mit 3jährig ausgelerntem Fachpersonal zu konkurrieren macht doch keinen Spass. ( !Ich weiss: Off-Topic! )
 
Oder hat man da als Graduierter gar keine Angst, dass diese Arbeiter das kreativ-selbständige an diesem Bereich vollends zerfetzen und den Preis noch massiver drücken?
Ich habe auch als Nicht-Graduierter keine Angst. :D
Neu im Geschäft zu sein ist zwar nicht gleichzusetzen mit schlecht zu sein, aber Konkurrenz belebt bekanntlich das Geschäft und woran sollen Kunden minderwertige billige Arbeit erkennen und gute teure Arbeit schätzen lernen, wenn nicht im Vergleich und durch gute und schlechte Erfahrungen, wenn sie beides mal ausprobieren? Das ist doch überall so.
 
Offtopic:
Was Eure Meister zu viel haben, haben unsere anscheinend zu wenig.
Die machen einen Pseudopitch und wollen für 5Tsd das ganze Paket. :rotfl:

Irre - so wie das klingt sind in den 5Tsd auch schon die eigentlichen Kosten für den "Wettbewerb" drin.

Am Ende läuft das wohl eher auf einen Schülerwettbewerb hinaus - der Gewinner darf dann mit seinen Freunden einen Nachmittag im Freibad verbringen und bekommt ein T-Shirt mit seinem Logo ... :rolleyes:

Gut dass in dem Artikel die Einschätzung des VB-Leiters zitiert wird und somit ein realistischeres Bild vermittelt wird.
 
Ich habe auch als Nicht-Graduierter keine Angst. :D

Geht mir auch so. Erfahrene Kunden sind sich die Mehrkosten wert, und auf die Geizkragen lege ich ohnehin keinen Wert. Erfahrungsgemäß sind die nämlich zusätzlich besonders schwierig.

Mit meiner Stadt habe ich übrigens dieselben Erfahrungen wie Al – nur die Billigheimer ("die Masse machts") arbeiten noch für die Stadt, denn die Stadt ist geradezu atemberaubend geizig und schwierig dazu. Von Copyright haben die Zuständigen noch nichts gehört, und Nutzungsrecht-Vergütung wird pauschal abgewiesen. Entsprechend schlecht präsentiert sie sich. Aber das interessiert anscheinend niemanden.
 
also da mag es doch sie viele medienleute geben wie es will, mir sind firmen bekannt die händeringend gute leute suchen und keine finden...

leider gibt es auch medienleute die arbeitslos sind oder auftragsmangel haben... auf grund des berufstrends und der vielen privatschulen die nur kohle machen wollen...

ich kenne auch leute nix der gleichen gelernt haben und die verdammt gut sind!!! großen respekt vor denen...
 
… mir sind firmen bekannt die händeringend gute leute suchen und keine finden ...
mir sind darüber hinaus firmen bekannt, die jede menge gute leute suchen und keine finden, weil sie ihnen in festanstellung nicht genug zahlen wollen und die leute diese jobs gar nicht erst annehmen. was unter anderem dazu führt, dass manche agenturen sich lieber erfahrene aber versierte und daher teure freelancer projektweise ins boot holen, diese ordentlich honorieren und dabei noch geld sparen im vergleich zum arbeiten mit einem fest angestellten team. den freelancer freut’s. und diese leute, so wie ich, zählen nun mal oft zu den älteren semestern in der branche, die entweder mittlerweile an schlüsselpositionen fest angestellt arbeiten oder die rotationsgeschwindigkeit der tretmühle nach jahren des wahnsinns nicht mehr mitmachen und sich wie beschrieben verkaufen. gepaart mit der betreuung einiger direktkunden stimmen lebensqualität UND honorar. wenn man’s richtig angeht. und täglich dreimal auf holz klopft. :)
 
Offtopic:
Was Eure Meister zu viel haben, haben unsere anscheinend zu wenig.
Die machen einen Pseudopitch und wollen für 5Tsd das ganze Paket. :rotfl:

Hier winkte FürVIE-Vorsitzender Hans-Willi Pertenbreiter, hauptberuflich Marketingleiter bei der Viersener Volksbank, ab: „Solch’ ein komplettes Konzept, wie es hier in der Vorlage steht, kostet mindestens einen fünf- bis sechsstelligen Euro-Betrag. Außerdem kann ich mir nicht vorstellen, dass die Stadt für 5000 Euro von einer qualifizierten Agentur ein Logo einschließlich aller Rechte bekommt.“
 
@girgl: von mir zu diesen konditionen jedenfalls nicht :D
 
Das beschriebene Problem bei den Städten resultiert IMO aus zwei Gegebenheiten.
Zum einen hört man überall wie wichtig es ist sich zu verkaufen, wie bedeutsam die neuen Medien, allen voran das Internet, sind. Was dazu führt das Unternehmen / Städte gerade zu dazu genötigt werden Agenturen zu engagieren. Und auf der anderen Seite verstehen sie nicht warum es überhaupt wichtig ist. Man macht es weil es alle machen, versteht den Prozeß dahinter jedoch nicht. Dementsprechend kann man das Produkt was man bekommt auch nicht beurteilen, will das meistens nicht einmal. Die Hauptsache ist, es ist da! Man hat eine Homepage, man hat ein neues Logo (zwei Jahre später am besten ein noch neueres) und man hat Geld in diese Branche investiert.
Das hängt vermutlich damit zusammen dass der Nutzen kaum, bisweilen gar nicht, messbar ist.

Deswegen finde ich es wichtig dem Kunden zu erklären was man erreichen kann, und wie man vor hat dieses Ziel zu erreichen. Sonst macht man seine Arbeit zum Schluß nur um den Standard zu erfüllen dem der Kunde nachläuft. Das frustet langfristig beide Seiten.
 
Geht mir auch so. Erfahrene Kunden sind sich die Mehrkosten wert, und auf die Geizkragen lege ich ohnehin keinen Wert. Erfahrungsgemäß sind die nämlich zusätzlich besonders schwierig.

Mit meiner Stadt habe ich übrigens dieselben Erfahrungen wie Al – nur die Billigheimer ("die Masse machts") arbeiten noch für die Stadt, denn die Stadt ist geradezu atemberaubend geizig und schwierig dazu. Von Copyright haben die Zuständigen noch nichts gehört, und Nutzungsrecht-Vergütung wird pauschal abgewiesen. Entsprechend schlecht präsentiert sie sich. Aber das interessiert anscheinend niemanden.
Und die Zahlungsmoral bei den Städten ist auch nicht gerade toll.
Wenn der zuständige Angestellte gerade im Urlaub ist, bleibt die Rechnung erstmal liegen.

Ein Freund von mir ist Handwerker und hat mal etliche Monate auf ein paar Zehntausend Euro gewartet.
Seitdem arbeitet er nicht mehr für die Stadt....
 
Hallo,
ich habe in einer Woche ein Vorstellungsgespräch bei einer kleineren Agentur in Berlin. Es geht um eine Festanstellung als Grafikdesigner (studiert und ca. 5 J. Berufserfahrung). Sicher werde ich auch gefragt, was ich mir als Gehalt vorstelle. Kann mir jemand eine Info geben, was man in Berlin so im Durchschnitt brutto verdient, bzw. was man im Gespräch ansetzen kann?

Danke für Eure Infos,
aziza

um mal auf das Thema zurück zu kommen, was ist daraus denn nun geworden?:confused:
 
Danke für den Thread - jetzt kann ich meiner Frau auch erklären,
warum ich in München arbeite und nicht bei ihr in Berlin - und nur
am We. heim komme ...

Nachtrag: nur erklärt sich auch das Gesicht, des Agenturchefs an
der Ostsee, als ich beim Gespräch mein derzeitiges (münchner)
Gehalt sagte ...
BTW.: Ist übrigens eine gute Art, bei Verhandlungen zu „pokern“:
einfach sein derzeitiges Gehalt ansagen. Damit zeigt man auch
gleich, WAS man wert ist ... (egal, ob monatlich, oder jährlich).
 
Was erwartet ihr auch von einer kleinen "Klitsche"? Dass die Topgehälter zahlen? Die sind froh, wenn ihnen studierte Praktikanten in die Arme laufen oder Azubis, die 1000 Freisteller am Tag weghauen für lau, wobei selbst sowas für für ein paar Cent ausgesourced wird. Globalisierung sei dank :D

Früher konnte man sagen "Danke und das wars, geh ich eben zur Konkurrenz um die Ecke". Heute heißt es "dann noch viel Glück bei der Jobsuche, der Bewerber mit der Nummer 135.238 steht schon vor der Tür". Tja und wenn der verheitzt ist kommt halt der nächste Traumtänzer. Traurig aber war.

Das Überangebot am Arbeitsmarkt wird zudem dadurch unnötig in die Höhe getrieben, dass ein Jeder zu irgendwas, was ihm ohnehin nicht liegt umgeschult wird. Was soll ein gelernter Mediengestalter Altenpfleger lernen? Was hat die Bürotippse (nicht böse gemeint ;-) ) mit Grafik zu tun?

Ich kann nur jedem raten, der eine Affinität zu Politik hat selbiges zu studieren und dann hoffentlich was besseres daraus zu machen (d.h. nicht in die eigene Tasche wirtschaften und hier endlich mal was vernünftiges auf die Beine zu stellen).

Wowereit geh weiter feiern und besauf dich ordentlich ...
 
Zuletzt bearbeitet:
Na ja, solange die Wunderwelt der scheinbar schillernden Werbe-
Agenturen in Soaps, wie GZSZ ("Sisters") hochgehalten wird, wird
sich daran wohl auch nicht viel ändern und viele jung Leute wachsen
nach ...
 
Das mit den 1000 Freistellern ist übrigens wörtlich gemeint. Ein Azubi-Kollege hatte mir damals in der Berufsschule seine Leidensgeschichte in der Agentur erzählt, allerdings waren das natürlich 1000 Freisteller in ein oder zwei Wochen, konnte kaum glauben was ich da gehört hatte.

@kemor: GZSZ schafft es nichtmal "normale" zwischenmenschliche Beziehungen realistisch über die Bühne zu bringen. Von daher wundert es mich nicht, dass die nicht mal in der Lage sind das Arbeitsleben auch nur ansatzweise zu präsentieren.

Willeswind schrieb:
Aber Hauptsache beim Starbucks erzählen können, man habe einen »kreativen« Job.
Jo, an einem PC von KiK auf dem bestenfalls Corel Draw installiert ist.:hehehe:
 
Zuletzt bearbeitet:
Wer in Berlin leben will, muß sich nun mal darüber im Klaren sein, daß die Gehälter - gerade in den sogenannten kreativen Berufen - sehr sehr niedrig sind. Als studierter Grafikdesigner mit Berufserfahrung und guten Referenzen zählt man mit einem Jahreseinkommen von 24.000 Euro brutto schon zur (im nationalen Maßstab) vielleicht armen, aber dafür sexy Bourgeoisie.
 
1500€? Dafür bezahlt man ja kaum die Wohnung :-/
 
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