Gedankenstrich oder Bindestrich?

SZ für Alle! Bin dabei!
 
JürgenggB schrieb:
In das Auto setzen, Mass nehmen und los:D

Alternativ: In das Auto setzen, Masz nehmen und los:D

Gruss Jürgen

Jürgen: Nachdem, was ich hier lese...

...wäre es vielleicht mal für dich an der Zeit, ein neues und
"schöneres" ß zu erfinden. Am besten mit einer Versalie dazu.
Das wär echt mal eine Bereicherung der deutschen Schrift.

Das sz (Masz = grausam) ist für mich keine Lösung.

Gemeinsam als Macuser-Typografen-Gemeinschaft kriegen
wir das auch durch. Wenns gefällt. Wie wärs?
 
melamint schrieb:
SZ für Alle! Bin dabei!

Jawohl! Dann würden so doofe Worte wie

"außiehen" "Bußentrale" "Außug" "Außeit"

endlich wieder Sinn bekommen!
 
MacEnroe schrieb:
Jawohl! Dann würden so doofe Worte wie

"außiehen" "Bußentrale" "Außug" "Außeit"

endlich wieder Sinn bekommen!

dann hätten wir endlich spasz. das wäre doch faßination pur. :D
 
Guten Morgen MacEnroe,

vor Jahrzehnten hatte ich in Layoutsetzereien
gearbeitet, welche sehr häufig Schriften aus
den Staaten besorgten. Das „ß” fehlte natürlich
ebenso wie Umlaute. Also war das Entwickeln
dieses äusserst besch…nen Zeichens unumgäng-
lich. Wir schafften es einfach nicht, ein ästheti-
sch Zeichen zu schaffen. Es war Müh' und Plag'.
Dieses Zeichen passt einfach nicht zu unserem
Alphabet*. ABSCHAFFEN!!!

Ich habe mir viele Gedanken und auch Skizzen
zu einer Versalvariante gemacht. Kannste alles
Knicken.

*Ausnahmen: Einige Schreibschriften, aber wer
verwendet diese im Mengensatz?

Gruss Jürgen
 
Ich weiß, was dich stört...

Es gibt sonst keinen Buchstaben mit einer "vollen bzw.
gerundeten" Oberlänge. Alle anderen Oberlängen sind
einfach Abstriche.

In der Karlingischen Minuskel (geschrieben)fügt sich das
ß sehr gut ein, anscheinend gab es das damals schon...

Bei der rundgotischen Schrift wurde es durch die Ligatur
eines sz ersetzt, was dort optisch wesentlich besser passt.

Also ich dachte auch weniger an ein "ß" als an einen wirklichen
Ersatz mit "normaler" Oberlänge.
 
Na MacEnroe,

dann machen wir uns doch mal gemeinsam
an die Kreation eines neuen Zeichens.

Meint ernsthaft Jürgen
 
Der Sinn und Inhalt des Textes wird dadurch scheinbar
nicht verändert.

Hallo Jürgen,

vermutlich meinst du nicht „scheinbar“ sondern „anscheinend“.
Wenn der Sinn eines Textes im Französischen durch das Weglassen
der Akzente nur „scheinbar“ nicht verändert würde, wäre er in
Wirklichkeit eben doch schwerer zu verstehen!

Das einzige, was ich mir von der Neuen Rechtschreibung zu eigen
mache, ist im übrigen die Unterscheidung zwischen „ß“ und „ss“.
Sonst halte ich es wie Roman Herzog: die neuen Rechtschreibregeln
interessieren mich einfach nicht. Die Verantwortung für die korrekte
Schreibweise habe ich inzwischen an meine Kunden delegiert.
Von mir bekommen sie die Gestaltung und eine passable Typografie.

Das „ß“ ist übrigens nicht aus der Kombination von „s“ und „z“
entstanden. Es ist Verbindung eines langen mit einem kurzen „s“.
Und das ist dem Zeichen auch anzusehen.

Gruß simon20

Jetzt sind wir allerdings weit entfernt vom eigentlichen Thread-
Thema „Gedankenstrich oder Bindestrich“.
Auch dabei interessiert mich die Korrektheit herzlich wenig. Es hat
halt gut auszusehen und darf den Sinn nicht entstellen! Darum
verlängere ich bei anspruchsvolleren Produkten häufig das Divis
und vermeide den Gedankenstrich. Wichtig ist mir das Satzbild.

Jetzt weiß ich immerhin, dass die ausschließliche Verwenung des
„ss“ keine Rechtschreibschwäche sondern Absicht ist.
 
JürgenggB schrieb:
Na MacEnroe,

dann machen wir uns doch mal gemeinsam
an die Kreation eines neuen Zeichens.

Meint ernsthaft Jürgen

Hab grad angefangen...
In der Fraktur-Schrift gibt es erste Ansätze.

Aber wenn ich so nachdenke: Wieso brauchen wir das
eigentlich? Entweder wird ein Vokal vor dem ss kurz gesprochen
oder lang, dann reicht ein s.

Also: Mas statt Maß

Das wär die einfachste und sprachtechnisch logische Lösung.

Rus, Mas, ich sas, ich lies, gros, etc.
 
simon20 schrieb:
Das „ß“ ist übrigens nicht aus der Kombination von „s“ und „z“ entstanden. Es ist Verbindung eines langen mit einem kurzen „s“.
Und das ist dem Zeichen auch anzusehen.


In der Fraktur sieht man ganz klar, das ist einfach eine
Ligatur des langen s mit dem z ...
 
JürgenggB schrieb:
Ich denke, die Franzosen haben keine Probleme,
Akzente NICHT zu setzen und trotzdem sowohl
die Texte lesen als auch sprechen zu können.
Es gibt im Französischen im Versalsatz die Alter-
native, mit oder ohne Akzente. Der Sinn und In-
halt des Textes wird dadurch scheinbar nicht ver-
ändert.;)

Klar. Genauso wie wir auf Umlaute und aehnliche Nicht-ASCII-Zeichen verzichten koennten, waere es sicherlich auch bei den anderen Sprachen moeglich. Man kann sich dann immernoch verstaendigen.

Es wird sich fuer jedes Zeichen ein Typograph finden, der es nicht aesthtisch genug findet, so haben wir fuer jedes Zeichen schonmal einen Grund es abzuschaffen.
 
Hallo Simon,

die Wissenschaft schreitet ja stets fort.
Woher hast Du die Information, dass „ß”
aus langem „s” und kurzem „s” stammt?
Ich hatte vor Urzeiten gelernt, es wäre
eine Ligatur aus langen „s” und „z”,, daher
auch der Begriff „esszet”

Gruss Jürgen
 
MacEnroe schrieb:
Aber wenn ich so nachdenke: Wieso brauchen wir das
eigentlich? Entweder wird ein Vokal vor dem ss kurz gesprochen
oder lang, dann reicht ein s.
Also: Mas statt Maß
Das wär die einfachste und sprachtechnisch logische Lösung.

Also: Sie sasen auf Sesseln und schienen das Füseln unter dem Tisch zu geniesen?

Wir begrüsen das Bedüsen der Schweisdrüsen an den Füsen.

Es sas der weise Mann mit weisem Haar -- genannt: Gandalf, der Weise -- durch eine ihm zu Füsen gelegte grose rosa Rose gegrüst, und während er noch den Erlass verlas, verlies der Tross das Schloss?

Na, ich weis nicht...
 
kaengururatte schrieb:
Klar. Genauso wie wir auf Umlaute und aehnliche Nicht-ASCII-Zeichen verzichten koennten, waere es sicherlich auch bei den anderen Sprachen moeglich. Man kann sich dann immernoch verstaendigen.

Es wird sich fuer jedes Zeichen ein Typograph finden, der es nicht aesthtisch genug findet, so haben wir fuer jedes Zeichen schonmal einen Grund es abzuschaffen.


Dann schaffen wir eben das Schriftliche ab
und unterhalten uns nur noch. Dies wäre die
logische Konzequenz. Oder gehen zurück zur
Höhlenmalerei.

Ich finde das lateinische Alphabet nach Trajan
einfach schön. Die im Römischen nicht vorhan-
denen Zeichen (H, J, K, Y, Z) wurden im Laufe
der Zeit für mein Auge sehr homogen integriert.
Ausnahme das „ß”!!!

Gruss Jürgen
 
Hallo Kängururatte,

weshalb schreibst Du Dich als Verfechter
des Traditionellen mit „ae”?

Fragt irritiert Jürgen
 
Hallo MacEnroe und Jürgen,

Keine Lust zu streiten. Ich bin glücklich mit dem „ß“.
Besonders, nachdem ich vor Urzeiten gesehen habe, wie man in
Stockholm Tausende amerikanischer Titelsatz-Schriften für den
europäischen Markt mit ß-Zeichen und Umlauten ergänzt hat.
Der damalige Typografie-Verantwortliche war allerdings auch
bei Hermann Zapf in die Lehre gegangen.

Gruß simon20
 
MacGeb schrieb:
Also: Sie sasen auf Sesseln und schienen
das Füseln unter dem Tisch zu geniesen?

Wir begrüsen das Bedüsen der Schweisdrüsen an den Füsen.

Es sas der weise Mann mit weisem Haar -- genannt: Gandalf, der Weise --
durch eine ihm zu Füsen gelegte grose rosa Rose gegrüst, und während er
noch den Erlass verlas, verlies der Tross das Schloss?

Na, ich weis nicht...

Ich hab keine Probleme mit dem Text. Ist gut lesbar. Und an
das fehlende ß hätte ich mich schnell gewöhnt.

Nicht aber an ein sz.


Wobei ich Füsen Füssen und Füßen jeweils anders ausspreche.
So ganz weglassen ist also auch nicht...
 
JürgenggB schrieb:
weshalb schreibst Du Dich als Verfechter
des Traditionellen mit „ae”?

Ernstgemeint?

Es gab Zeiten, da waren in Benutzernamen im Internet nur ASCII-Zeichen erlaubt, und ich habe keinen Bock immer vorher zu überlegen an welcher Stelle ich den Namen wie schreiben darf/durfte, daher der keinste gemeinsame Nenner. Diese technischen Beschränktheiten sind ja zum Glück lansam vorbei.
 
@kaengururatte

Wurde damals „Känguru“ nicht noch „Känguruh“ geschrieben (alte Rechtschreibung)?

Gruß simon20

(Nicht ganz ernst gemeint)
 
MacEnroe schrieb:
Ich weiß, was dich stört...

Es gibt sonst keinen Buchstaben mit einer "vollen bzw.
gerundeten" Oberlänge. Alle anderen Oberlängen sind
einfach Abstriche.

In der Karlingischen Minuskel (geschrieben)fügt sich das
ß sehr gut ein, anscheinend gab es das damals schon...

Bei der rundgotischen Schrift wurde es durch die Ligatur
eines sz ersetzt, was dort optisch wesentlich besser passt.

Also ich dachte auch weniger an ein "ß" als an einen wirklichen
Ersatz mit "normaler" Oberlänge.

Nun dürfen sich die Wissenschaftler gerne streiten, aber das sogenannte sz - der Theorie neige ich zu - ist eben kein sz, es wird nur so interpretiert, da das Zeichen in Frakturschriften oft aussieht, wie ineinandergeschobenes s und z.
ß ist ein eigenständiges Zeichen, das bisher einen scharf (stimmlos) zu sprechenden s-Laut gekennzeichnet hatte. Daß mit der Rechtschreibreform wieder ein neuer Dehnungskonsonat eingeführt worden ist, ist Bestandteil des Chaos (Alle Beteiligten haben sich irgendwie durchgesetzt). Es war doch gut, in der bisherigen, sanft angepaßten Schreibweise, auf verschieden Dehnungszeichen zu verzichten, und nur noch das h (und e hiner i) als Dehnungszeichen zu nutzen.
Auch nach der Sprachvergewaltigung werden Eigennamen, wie Litfaß, mit ß geschrieben.

Für mich ist es ein Graus, Schlossstrasse lesen zu dürfen oder Schifffahrt. Die neue Rechtschreibung stört nicht nur den Lesefluß, sie hat weder System, noch hat sie Rücksicht auf Typographie genommen. Es ist einfach ein Sammelsurium von Wünschen. Wer glaubt, mit ss statt ß sei er durch mit der Reform, der irrt. Es ist das blanke Chaos entstanden, das mit der letzten großen Reform der Reform etwas entschärft (geöffnet) worden ist.

Daß die Schweiz auf das ß verzichtet, hat einen sehr nützlichen Grund - Mehrsprachigkeit.

Wie dumm muß ein Experte sein, daß er den Unterschied nicht kennt, ob eine Pflanze an der Wand hochgewachsen oder hoch gewachsen ist. Wenn ein normaler Bürger diesen Unterschied nicht berücksichtigt, ist das kein Drama, wenn jedoch sogenannte Experten solche wichtigen! Unterschiede ignorieren, ist es ein Ausdruck von Dummheit. Ich lehne es ab, erst einen ganzen Absatz lesen zu müssen, um begreifen zu können, was gemeint ist, wenn es mit einfachen Regeln auch in einem Satz ginge. Einfache klare Regeln sind gerade jetzt wichtig, denn es gibt viele Leute, die Aussagen aus ihren Zusammenhängen reißen, um völlig andere Aussagen zu unterstellen.
 
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