Gedanken- oder Bindestrich?

L

Lorea

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Hallo,

wie schreibt mans richtig:

4-5 Stück oder

4–5 Stück?

Konnte ich im Duden nicht finden...

Lorea
 
Ok, "Streckenstrich" nennt sich das also...

Vielen Dank!
 
Hi Lorea,

das Kurze ist ein Divis, das Lange ein Gedankenstrich. Bei Deinem Beispiel wird es korrekt gesetzt mit einem Viertel-Geviert links und rechts des Divis.

Gruss Jürgen
 
"Bei Deinem Beispiel wird es korrekt gesetzt mit einem Viertel-Geviert links und rechts des Divis"
Laut dem PDF ist der kurze (Divis) falsch.
Ich habe übrigens einige Minuten gebraucht um den Satz entschlüsseln zu können und bin mir selbst jetzt noch immer nicht ganz sicher was links bzw. rechts oder sogar in der Mitte sein soll. (??)
 
Dr Rémy schrieb:
"Bei Deinem Beispiel wird es korrekt gesetzt mit einem Viertel-Geviert links und rechts des Divis"
Laut dem PDF ist der kurze (Divis) falsch.
Ich habe übrigens einige Minuten gebraucht um den Satz entschlüsseln zu können und bin mir selbst jetzt noch immer nicht ganz sicher was links bzw. rechts oder sogar in der Mitte sein soll. (??)

Nochmal! :)
Ziffer/Viertelgeviert/Divis (Bindestrich)/Viertelgeviert/Ziffer.
Wenn es professionell sein soll. Es wird aber gern darüber gestritten, ob Binde- oder Gedankenstrich. Zumindest solange ich in der Branche bin (seit 1960) ;) ;) ;)

Gute Nacht wünscht

Jürgen

Was ist PDF?
 
Alles über mikrotypografische Fragen

Hi,

Das kleine pdf, das vorhin als link zu finden war, hat Deine Frage sicher schon beantwortet. Was ich jedoch als Bibel für derlei Fragestellungen empfehlen kann ist "Detailtypographie" von Forssmann und de Jong / Verlag Herrmann Schmidt.

Ist echt eine Typobibel, die man für solche wichtigen Winzigkeiten immer wieder aus dem Regal holen sollte.

Viel Spass weiterhin beim Feinsatz
 
a.li schrieb:
Hi,

Das kleine pdf, das vorhin als link zu finden war, hat Deine Frage sicher schon beantwortet. Was ich jedoch als Bibel für derlei Fragestellungen empfehlen kann ist "Detailtypographie" von Forssmann und de Jong / Verlag Herrmann Schmidt.

Ist echt eine Typobibel, die man für solche wichtigen Winzigkeiten immer wieder aus dem Regal holen sollte.

Viel Spass weiterhin beim Feinsatz

Danke – mir macht Typografie nach wie vor Spass.

Jürgen
 
Hi,
der Duden ist nicht DAS Referenzbuch für Typografie, eher für Schulrechtschreibung usw.
Die "Agentursprache" beruht auf meist ungeschriebenen aber erlernten Praxisregeln, und die besagen z.B. auch das man bei Zahlwörtern bis "12" diese ausschreiben sollte.
(Übrigens wabert und hinkt da auch oft die Dudenpraxis und Rechtschreibreform hinterher, was das angeht: vorher nicht danach gefragt, nachher teilweise verschlimmbessert – aber nicht koordiniert offensichtlich. Oder noch eine [über erforderliche Korrekturen gebaute] Gelddruckmaschine? Arme diktatgeplagte Schülerlein denk ich mir nur dabei.)
 
JürgenggB schrieb:
Nochmal! :)
Ziffer/Viertelgeviert/Divis (Bindestrich)/Viertelgeviert/Ziffer.
Wenn es professionell sein soll. Es wird aber gern darüber gestritten, ob Binde- oder Gedankenstrich. Zumindest solange ich in der Branche bin (seit 1960) ;) ;) ;)

Ersetze "Divis" durch "Halbgeviert", dann stimmt's. Der Divis ist der Kurze. Forssmann/DeJong sagt übrigens "Der Bis-Strich wird zwischen zwei einfachen Zahlen ohne Abstände gesetzt", wobei ich aber ganz gerne ein wenig spationiere ...

;)


PS: http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3411705515
 

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Öm, noch ne Frage: Wo soll das hin? Setzt du eine Anzeige?

Da ist es wohl mitunter Kundenvorgabe was genommen werden soll (!im Zweifelsfall besser nochmal nachfragen!), aber generell sagt man auch daß so wie bei Fließtexten die Ziffern bis zwölf ausgeschrieben, ab dann der Text mit Zahlworten ausgezeichnet werden soll, die Wahl des Satzzeichensymbols das verwendet werden soll um wie hier das Wort bis zu ersetzen, der Schriftlaufweite entsprechen soll.
Die Bindewörter wie "bis" sollen im Fließtext ausgeschrieben sein, und wenn man Stück ausschreibt bietet es sich an beim Bindewort.
Aber Hauptsache einheitlich in einem Dokument, besser noch einem (gesammelten) Werk.
Auch "z.B." wäre im Grunde – wie im Text von mir hier drüber verwendet – nicht richtig in einem Fließtext. So manche Agenturen oder Pressehäuser oder Textschmieden haben da einen eigenen, unverkennbaren Stil, aber es gibt auch Regeln die sich lange durchsetzen und mit technischen Änderungen in Vergessenheit geraten oder ausgehebelt werden (Bsp.: lange Zeit Word mit seinen nicht vorhandenen Werkzeugen, so dass in manchen Zeilen Löcher, in anderen überquellend Text sich vorfanden).

Bei der Divis/Gedankenstrich-Frage sagten mir die Altgesellen jeweils, dass die Kegelbreite einer Schrift und ihr Schriftbild, in bezug zur vorgegeben Zeilenbreite bzw. dem Platz, den man hat in bezug auf die Laufweite je Zeile, darüber entscheiden was zu nehmen ist: der optische Eindruck ist dann entscheidend. Fette Schriften schmieren optisch (bei Druck auch farb- und papiertechnisch) leichter zu, usw.

Welche Programmierebenen hierauf auch im Webdesign Rücksicht nehmen lassen – ohne dass man zeilenweise Parameter hinzufügt, wie zu Anfang des Fotosatz – auch was optisch präzis erlaubte Positionierung angeht, ist ein weiteres Kapitel: setzt Du für Print oder Web?
Dann würde mich bei letzterem auch mal interessieren womit?
Eine Zeitlang wurde mir Printdinosaurier immer wieder gesagt, es wäre LaTex was genaue Positionierung ermöglicht, und das Greifen von Richtlinien wie hier beschrieben. Andere betonen das Nutzen von 'SelfHtML'
und dort ist auch CSS und StyleShield-Satz beschrieben.

In meiner Berufspraxis im Printbereich war das Wort "bis" jedenfalls nur beim Anzeigensatz mit dem Gedankenstrich, entsprechend Platz vorhanden, zu ersetzen – und in der Regel ausgeschrieben im Fließtext, so wie die Ziffern bis 12, außer bei Tabellensatz wie Preislisten – und selbst da nicht immer.

Bei Anzeigensatz bezüglich Preisauszeichnungen, und so sieht dein Beispiel aus, gilt ja auch wieder das harmonische, ausgewogene Verhältnis als Augenmaßstab, je nach Schrift (früher: je nach Kegel), Spaltenbreite (meist oder eben manchmal dem diese Feinheiten nicht Rücksicht zollenden Kundenwunsch, oder absichtlich von ihm erwünscht, wie ein Markenzeichen? Keine Ahnung, jedenfalls geht der meist vor weil er zahlt, und wenn man nicht direkt fragen kann kommt eh meist nichts dabei heraus, wenn da mal über Ecken nachgefragt wird. Und wenn er damit eine Regression, zu erwartende Preiskürzung oder sonstwas ansagen will? Seine Sache, solange er weiß was er will bzw. über die typografischen Zusammenhänge im Bilde ist und es trotzdem so möchte: er zahlt dafür – oder man hat sich vertraglich ausgedungen dass gewisse allgemeingültige Kriterien nicht willkürlich umgestrickt werden können und er hat das akzeptiert.
 
aro74 schrieb:
Ersetze "Divis" durch "Halbgeviert", dann stimmt's. Der Divis ist der Kurze. Forssmann/DeJong sagt übrigens "Der Bis-Strich wird zwischen zwei einfachen Zahlen ohne Abstände gesetzt", wobei ich aber ganz gerne ein wenig spationiere ...

;)


PS: http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3411705515

Sorry, falsch interpretiert! Mit Viertelgeviert ist nicht das Zeichen, sondern der Abstand (Spacing) zwischen Ziffern und Divis gemeint.

Gruss Jürgen
 
Es gibt sogar die Unterscheidung zwischen dem "unechten" Gedankenstrich, also der, der im Allgemeinen als Gedankenstrich verwendet wird und einen "echten" Gedankenstrich, der noch länger als der "unechte" ist, aber "ausstirbt", da er in ganz vielen Zeichensätzen einfach nicht mehr auftaucht.

Ach so, das steht da schon alles in oben genanntem Thread...

Apropos Feintypografie (insebsondere im Web): Wirklich empörend finde ich die falschen "Gänsefüßchen", die ja eigentlich die Fom 9966 aufweisen sollten. Statt dessen finden diese dahergelaufenes Pseudo-Englisch-Kratzer immer weitere Verbreitung. Kann da niemand etwas gegen tun?

Und wegen Koalitionsvertrag sag ich nur (auch wenn ich's nicht gesehen hab): ph! "dees kann doch die Sekretärin ällis selba mache! Mir ham doch Wöörd!"
 
Die richtigen Gänsefüßchen sind auf der Apple Tastatur ja auch total blöd angeordnet.
Shift+alt+W bzw. shift+alt+2 !!!!!

Baba, Martin
P.S.: du hättest aber schon mit gutem Beispiel voran gehen können und die richtigen („”)Zeichen verwenden können
 
Dr Rémy schrieb:
P.S.: du hättest aber schon mit gutem Beispiel voran gehen können und die richtigen („”)Zeichen verwenden können

Du meinst nicht zufällig diese „Anführungszeichen“? ;)

oder damit man es besser erkennt:
„Anführungszeichen“
 
ich brech ins essen, wenn ich was lese schaue ich doch garnicht so genau hin oder? was sollen die ganzen zeichen wenn so gut wie niemand weis was sie bedeuten, und selbst fachleute sie nur schwer auseinander halten können?
ihr habt meinen respeckt, ich kann nur in 1010011101 denken...und hab schon mit groß und klein schreibung zu kämpfen.

schrieb der muck, ein legasteniker mit null plan von typogr....
 
Ähm, ja, da hätt ich wirklich mit gutem Beispiel vorangehen können...

Ich war aber irgendwie der irrigen Meinung, das ginge im Web sowieso nicht – so wie Umlaute in Webadressen (bald oder schon Vergangenheit) oder auch oft bei eMails, die – von PC auf Mac geschickt – total zerhackstückt mit den seltsamsten Zeichen ankommen…

Aber das ist ja wunderbar „ “ » « „” ' geht alles! Juhu, aber warum macht das keiner? Können PCler das nicht (ich weiß, dass z. B. der Gedankenstrich bei denen voll die komplizierte Tastenkombi ist) oder wissen das einfach alle nicht? Das kann doch nicht sein, in den Büchern ist es doch (meistens) noch richtig geschrieben.

Naja, sogar im Fernsehen sind die Zoll-Zeichen anstatt Gänsefüßchen in Gebrauch. Wie kann das sein?

Ah so, wie heißen Gänsefüßchen eigentlich im Fachjargon? Anführungsstriche klingt mir auch komisch...
 
Korrekt: Anführungszeichen
 
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