Freie Journalisten / Redakteure hier?

Der_Jan

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Guten Morgen,
wir sind ein junges Start up in Hamburg und planen den Aufbau einer Redaktion für Fachartikel (Themenfeld Holz, Möbel, Architektur).
Unser Plan ist es, neben eigenen Artikeln / Reportagen ein Netz von freien Redakteuren aufzubauen. Bei der Projektierung ist uns klar geworden, dass die Sicherstellung einer ähnlichen / vergleichbaren Qualität zwischen den unterschiedlichen Autoren von Bedeutung ist.

Ich persönlich komme nicht aus der schreibenden Zunft, daher gehe ich zunächst als "Greenhorn" in dieses Projekt. Ich freue mich aber auf den "Blick über den Tellerrand" (Phrasensau steht bereits in der Nähe).
Um nicht jedes Fettnäpchen mitnehmen zu müssen, stelle ich meine Fragen in dieses Forum (in der Hoffnung, dass der ein oder andere freie Autor / Journalist hier mitliest).

  • Was sind gängige Merkmale, anhand deren man die Qualität von Texten bewerten kann?
  • Wie wird in der Praxis sichergestellt, dass freie Autoren gleichmäßige Qualität liefern? Ist es üblich, dass Redaktionen "Leitfäden" für die Erstellung von Texten verfassen?
  • Wie stellen Magazine sicher, dass Texte immer im gleichen Stil geschrieben werden, obwohl unterschiedliche Autoren schreiben?
  • Wie sichern sich Redaktionen beim Thema Bildrechte ab?
  • Was sind gängige Preismodelle?
  • Ist es eher üblich, dass Redaktion Themen ausgeben, welche dann von den Autoren bearbeitet werden oder bieten Autoren typischer Weise Themen an (und die Redaktion sucht aus)?

Wie gesagt, ich bin neu im Thema, daher bitte ich um Verständnis, dass ich mich zunächst fragend zu orientieren versuche. Weitere Fragen werden sicher auftauchen. Ich freue mich auf eure Erfahrungsberichte (welche Modelle funktionieren aus eurer Sicht gut / schlecht?) und Tipps, DOs und DONTs. Gerne auch per PN.

Vielen Dank & Grüße :)
Jan
 
für deutschland gilt mittlerweile fast als voraussetzung politisch links und noch etwas weiter in der richtung zu stehen…

;-)
 
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für deutschland gilt mittlerweile fast als voraussetzung politisch links und noch etwas weiter in der richtung zu stehen…

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Na, mir scheint Du hast die Entwicklung in unseren Lei(d)medien der letzten Jahre nicht mitbekommen.
Das liest sich eher wie FoxNews oder der PR-Abteilung der NATO. Wenn ich Die Zeit lese oder auch den Spiegel: :sick:

Aber zurück zum Thema.
[*]Was sind gängige Merkmale, anhand deren man die Qualität von Texten bewerten kann?
Rechtschreibung, Grammatik, Stil

[*]Wie wird in der Praxis sichergestellt, dass freie Autoren gleichmäßige Qualität liefern? Ist es üblich, dass Redaktionen "Leitfäden" für die Erstellung von Texten verfassen?
Der billigste bekommt den Job.

[*]Wie stellen Magazine sicher, dass Texte immer im gleichen Stil geschrieben werden, obwohl unterschiedliche Autoren schreiben?
Endredatkion

[*]Wie sichern sich Redaktionen beim Thema Bildrechte ab?
Der Fotograf wird aufgehängt. Die Redaktion ist fein raus.

[*]Was sind gängige Preismodelle?
Der billigste bekommt den Job.

[*]Ist es eher üblich, dass Redaktion Themen ausgeben, welche dann von den Autoren bearbeitet werden oder bieten Autoren typischer Weise Themen an (und die Redaktion sucht aus)?
Das kann man machen wie die Dachdecker. Raufsteigen und runterfallen.

Ich weiß jetzt nicht genau, was ihr da vor habt, aber vom Verlagssterben, dem ausbluten von Redaktionen, den Rückgang von Abos und Werbeeinnahmen, dem mörderischen Kampf um die paar Kröten in dem Bereich hast Du schon gehört.

Zu meinem Hintergrund: ich bin Fotograf und arbeite direkt und indirekt für und mit Redaktionen zusammen und in meinem Freundes- und Bekanntenkreis gibt es einige Schreiber/Innen.
 
da ich leider die quelle nicht mehr finden kann, kann ich auch nicht die genauen zahlen nennen, aber
75-80% der deutschen journaille sind de facto links und noch weiter links
die gez-finanzierten medien sind politisch gleichgeschaltet und die privaten waren schon immer wie fox und co.

schreibende zunft: links
fernsehen: "gesuchtslos"

sorry für OT
 
Soweit ich weiß, stammt der größte Teil der Schreibenden Zunft aus wohlbehüteten Elternhäuser mit Garten und Zweitwagen. Leute aus den arbeitenden Schichten sind so gut wie gar nicht vertreten (dazu gab es einen super Artikel in Der Zeit - ja, ab und an haben die auch was lesbares). In dem Artikel beschreibt ein Journalist seinen Weg von: "Aus dem wird eh nix" zum Journalisten. In diesem Zusammenhang wurde eben auch darauf verwiesen, dass es in den Medien keine Leute gibt, die aus eigener Anschauung das Leben der arbeitenden Bevölkerung kennen, die mit Geldsorgen in beengten Verhältnissen groß geworden sind.

Was ich sagen will. Es mag ja sein, dass 80% der deutschen Journalisten sich als links bezeichnen, aber wohl doch eher weil das eben cool ist sich als Journalist so zu sehen und ins Klischee passt als aus Überzeugung. Und was dann geschrieben wird, steht ja nochmals auf einem ganz andern Blatt. – schönes Wortspiel. :)

ebenfalls: scusa me für OT
 
.... aber
75-80% der deutschen journaille sind de facto links und noch weiter links

Was heißt in dem Zusammenhang de facto? Wenn man von dem ganz normalen Patritismus und Sorge um die Nation absieht, oder wie? Ich kann bei den gängigen Tageszeitungen jedenfalls nur Sorge darüber erkennen. Das fängt bei der Bild an und zieht sich durch bis zur TAZ. was daran links sein soll, erschließt sich mir nicht.
Auf der anderen Seite: heute gilt man ja schon als Links, wenn man weniger als 20€ für WM bzw. Schwarz Rot Gold Nippes ausgibt.

Ebenfalls sorry für OT
 
…wir sind ein junges Start up in Hamburg und planen den Aufbau einer Redaktion für Fachartikel (Themenfeld Holz, Möbel, Architektur). (…)
Ich gehe davon aus, dass du journalistisch ein absolutes Greenhorn bist. Wahrscheinlich wäre es da am besten, erstmal zumindest ein Praktikum in einer professionellen Redaktion zu machen, um zumindest eine Ahnung zu haben, wie das Geschäft aussieht. Und was ihr überhaupt genau wollt, denn es gibt es ja schon einiges auf dem Gebiet. (Beispiel)

Die Alternative wäre learning by doing. Geht auch, kostet aber jede Menge Lehrgeld.

Um einen Eindruck vom Problemfeld Recht, Nutzungsrecht, Honorar und Versicherung zu bekommen, könntest du bei den Berufsverbänden reinschauen, z.B. Deutscher Fachjournalistenverband, freelens, Illustratoren-Organisation und anderen.

Am besten wäre aber wohl, eine(n) erfahrene(n) Journalist/in mit ins Team zu nehmen.
 
Soweit ich weiß, stammt der größte Teil der Schreibenden Zunft aus wohlbehüteten Elternhäuser mit Garten und Zweitwagen. Leute aus den arbeitenden Schichten sind so gut wie gar nicht vertreten (dazu gab es einen super Artikel in Der Zeit - ja, ab und an haben die auch was lesbares).

Naja ...

Ich habe hier ne Quote von 100% ... Ich kenne persönlich (sind gute Freunde) zwei Journalisten und die hatten beide keine "reichen Eltern".
Also "typische Aufsteiger" - als Arbeiterkinder: Gymnasium

Beide haben übrigens den klassischen Weg gemacht:
- kein Studium an ner "Möchte-Gern"-Journalistenschule, sondern Voluntariat



Einer hat dann als "Freier Mitarbeiter" bei verschiedenen Berliner Zeitungen gearbeitet und hängte noch nen Mag. in Wirtschaftsgeschichte dran - inzwischen veöffentlicht er auch Bücher;aber regelmäßige Einkünfte sind was anderes.

Der andere hatte nach Stationen im Sportjournalismus bei den "Großen" die Schnauze von der Wochenendarbeit und mieser Bezahlung voll und ist nun wieder bei ner Tageszeitung mit allen Annehmlichkeiten des "Pressetarifvertrags".
Schaut aber auch nicht gut aus:
In den letzten Jahren wurde die Redaktion um die Hälfte des Headcounts reduziert - bei gleichem Arbeitspensum.


Ich seh's inzwischen so:

Ist ein Scheiss-Job! Sorry!

Wenn ich mit denen um die Häuser zieh, kommt dann natürlich auch irgendwann zwischen dem 3-5 Bier das Jobthema und dann wird lamentiert und rumgeheult!
Die Lage in dem Metier scheint nicht gut zu sein.

Nicht jeder ist Giovanni DiLorenzo oder Gerd Delling und ist Prominent.
 
@gauloisesbert
habt ihr mal darüber gesprochen, ob sie von der Chefredaktion auch mal in die "richtige Bahn"
gelenkt wurden, in dem, was sie für eine Meinung einnehmen?

Die Frage ist wohl eher, ob Leute, wie Deine Freunde auch das Sagen in Redaktionen haben,
oder eben nur die Seiten füllen sollen.

@spoege
Hey spoege, jetzt hast Du ihn verschreckt.
;)
 
@gauloisesbert
habt ihr mal darüber gesprochen, ob sie von der Chefredaktion auch mal in die "richtige Bahn"
gelenkt wurden, in dem, was sie für eine Meinung einnehmen?

Die Frage ist wohl eher, ob Leute, wie Deine Freunde auch das Sagen in Redaktionen haben,
oder eben nur die Seiten füllen sollen.

Nicht jeder wird bekanntlich "Chef"

Aber die sind durchaus fähig und verstehen ihr Handwerk.
Abschreiben von Agenturmeldungen ist ihre Sache nicht.


EDIT:

Und ja ... natürlich haben wir schon über die "Zukunft" gesprochen!

Da war allerdings bei einem mehr von "Radikalschnitt" die Rede.
Also totale Umorientierung. Nur wohin?
 
@gauloisesbert
ah, ich glaub da habe ich mich nicht verständlich genug ausgedrückt.
Ich meinte, ob Deinen Freunden schon mal gesagt wurde, welche Meinung
sie zu vertreten haben.
Es wird ja immer mal wieder von der Gleichschaltung der Medien gesprochen
und davon, dass Journalisten entweder so schreiben, wie es den Inhabern
passt oder eben gehen können.
Darauf zielte meine Frage ab, ob ihnen sowas schon passiert ist.

Ken Jebsen sieht dies so.
Weiß nicht, ob Du den kennst.
Seine Interviews finde ich klasse.
 
Ich meinte, ob Deinen Freunden schon mal gesagt wurde, welche Meinung
sie zu vertreten haben.
Es wird ja immer mal wieder von der Gleichschaltung der Medien gesprochen
und davon, dass Journalisten entweder so schreiben, wie es den Inhabern
passt oder eben gehen können.
Darauf zielte meine Frage ab, ob ihnen sowas schon passiert ist.


Muss ich mal bei Zeiten fragen!
 
hier - Zeitpunkt ab 19:50 minute
Dazu würde mich die Meinung Deiner Freunde interssieren.
Ich kenn jetzt selbst niemanden, der in der Art von Journalismus arbeitet.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
hier - Zeitpunkt ab 19:50 minute
Dazu würde mich die Meinung Deiner Freunde interssieren.
Ich kenn jetzt selbst niemanden, der in der Art von Journalismus arbeitet.

Ich habe mir das Interview fast komplett angesehen. Selten eine so krasse Mischung aus etwa 60-70% guten Beobachtungen und 30-40% schlichtweg falschen Behauptungen und Schlussfolgerungen gesehen, die die guten Passagen nachhaltig konterkariert haben. Da weiß ich am Ende echt nicht, was dieses Format von "KenFM" bezwecken soll - die Überhöhung des eigenen "guten neuen Internet-Journalismus'"?

Die Frage, ob die Presse heute noch frei sei, verneint Dirk C. Fleck und führt dann aus: Zeit und Geld werden immer knapper, in den Büros erledigen immer weniger Leute die gleiche Menge an Arbeit. Meinungen und Stimmungen werden von Profis für die Masse gemacht.

Der erste Satz stimmt soweit, aber im Zusammenanhang mit dem zweiten Satz - das war früher (die Zeit als alles noch angeblich unabhängig war) exakt genau so. Im Interview verurteilen dann beide den "Meinungsjournalismus der Systemmedien" ("hätte es früher nie gegeben, schon in der Überschrift eine Wertung abzugeben") und empfehlen gleichzeitig den Blogger-/Internet-Journalismus von KenFM & Co. als zukünftigen echten, kritischen Journalismus. Dieser besteht aber ausschließlich aus Meinungen, denn Geld für Recherche oder Korrespondenten steht überhaupt keines zu Verfügung.

Da platzt einem echt der Kopf bei diesem Oszillieren, denn so ging es die ganzen knapp 100 Minuten, die ich gesehen habe. Letzten Endes erleben wir hier einen (Ex-)Journalisten mit einigen guten Ausführungen, der den alten Zeiten hinterhertrauert, und einen 'jungen' Blogger/Journalisten 2.0, der eben diesen als Zeugen und Testimonial für sein Geschäftsmodell - den neuen, kritischen Online-Journalismus - auftreten lässt. Das ist ebenso krass wie geschickt.

Was Dirk C. Fleck angeht: viele gute Ausführungen und teils unerwartete Zitate (sogar von Michael Ende) stehen leider einer gewissen Desillusionierung (Menschheit nicht mehr zu retten, alles geht vor die Hunde, in 30 Jahren sind fast alle tot) und einige hanebüchene Einwürfe (World Trade Center durch Mini-Atombomben gesprengt) gegenüber.

Und was Russland/die Krim/Ukraine angeht: beide sezieren die Propaganda der USA und des Westens und loben Putin für sein besonnenes Verhalten. Dass auf russischer Seite eine genauso große Propagandamaschinerie läuft, dirigiert von einem Ex-KGBler, darauf kommen sie aber nicht.

Ach ja, noch ein paar Punkte:
Glenn Greenwald hat angeblich von Snowden Beweise, dass 9/11 ein Inside Job war. Das ist völlig aus der Luft gegriffen und aus meiner Sicht eine falsche Schlußfolgerung aus dem Greenwald-Zitat. Was Greenwald wahrscheinlich gemeint haben dürfte ist, dass einige in der Bush-Regierung (die ja teils schon lange vor Bushs Amtsantritt im Weißen Haus oder anderen hohen Ämtern/Geheimdiensten gearbeitet haben) Warnungen ignoriert und sich einen Dreck darum gekümmert haben, die Sache aufzuhalten. Und deshalb hat Greenwald gesagt, dass sich einige US-Politiker schon mal ins Ausland absetzen und untertauchen können, wenn die Snowden-Dokumente öffentlich gemacht werden.

Die Schlussfolgerung mit der BBC-Reporterin, die vom Zusammensturz 20 Minuten vor dem Zusammensturz berichtet hat, weil sie "Herrschaftswissen" (oder wie sie es gennant haben) gehabt hat: absurd, wenn man sich die Berichterstattung mal ansieht.

Auf den Punkt und akkurat dagegen der Abschnitt zu den Koch-Brüdern. Wobei auch kein allzu großes Geheimnis, da sie nicht wirklich verdecken können, an welchen Lobby- und PR-Firmen und PACs sie beteiligt sind und Millionen reinbuttern.

Immerhin sagt Fleck an einer Stelle selber, dass es eben nicht so ist, dass die (deutschen) Medien zentral gesteuert werden und vorgegeben wird, was, wie und worüber geschrieben werden soll. Deshalb ist das Interview wie gesagt total widersprüchlich und oszilliert ständig zwischen Vernunft und Dissoziation.

Was den neuen, jungen Internet-Journalismus angeht, halte ich KenFM wirklich für mißlungen und empfehle stattdessen "Jung & Naiv". Siehe die Interviews mit Glenn Greenwald und Jacob Appelbaum. So macht man aus meiner Sicht gute, kritische, moderne und nicht tedenziöse Online-Berichterstattung.
 
... mal abgesehen davon, das Ken Jebsen ein ziemlich übler Antisemit ist. Nur als Hinweis zwischendurch, ich will jetzt nicht ins Wespennest stechen und hier ausbaldowern, wo Israelkritik aufhört und Antisemitismus anfängt, das führt nämlich erfahrungsgemäß zu nichts.

Was die Fragen des TE angeht:

Was sind gängige Merkmale, anhand deren man die Qualität von Texten bewerten kann?
Qualität der Recherche, inhaltliche Korrektheit, Stil, Grammatik, Rechtschreibung. In der Reihenfolge.

Wie wird in der Praxis sichergestellt, dass freie Autoren gleichmäßige Qualität liefern? Ist es üblich, dass Redaktionen "Leitfäden" für die Erstellung von Texten verfassen?
Leitfäden sind nett, aber wir Freien können und nicht immer an jede Schrulle jedes Auftraggebers halten, wodurch Leitfäden, bis auf wenige wichtige Dinge, für die Tonne sind. Denn:

Wie stellen Magazine sicher, dass Texte immer im gleichen Stil geschrieben werden, obwohl unterschiedliche Autoren schreiben?

Die Redaktion zieht das alles gerade.

Wie sichern sich Redaktionen beim Thema Bildrechte ab?

Der, der Mist liefert, ist der Arsch.

Was sind gängige Preismodelle?

Der DJV empfiehlt etwas. Teile das durch 10, addiere Deine Schuhgröße in Cent und schon hast Du einen wunderbar realistischen Preis für freie Journalisten, wofür Dich alle hassen werden, den Du aber ohne weiteres als "marktüblich" durchdrücken kannst.

Ist es eher üblich, dass Redaktion Themen ausgeben, welche dann von den Autoren bearbeitet werden oder bieten Autoren typischer Weise Themen an (und die Redaktion sucht aus)?

Jacke wie Hose. Ausgebende Redaktionen haben allerdings manchmal den Nachteil, das in der Themenkonferenz nur die Schlagzeile geil war und der Rest dann irgendwie so gar nicht passen will. #Kundenausderhölle
 
... mal abgesehen davon, das Ken Jebsen ein ziemlich übler Antisemit ist.
Wie auch ohne jegliche Recherche über den verlinkten YouTube-Film hinaus angemerkt: mißlungen und tendenziös. Bis zu diesem Thread hatte ich von dem noch nie etwas gehört.

Die Redaktion zieht das alles gerade.
Stimmt. Durch das Eingehen auf die ganzen Folgebeiträge habe ich vergessen, die Fragen des TE zu beantworten. Alles was ich abgebe oder einreiche wird von der Inhouse-Redaktion geprüft, die dann ihr Placet gibt.

Für den TE bedeutet das dann

Wie stellen Magazine sicher, dass Texte immer im gleichen Stil geschrieben werden, obwohl unterschiedliche Autoren schreiben?
Man sucht sich eine Vertrauensperson, die man kennt, mit Sprache umgehen kann und deren inhaltliche, politische und gesellschaftliche Ansichten man genau einschätzen kann. Diese Person ist der Inhouse-Redakteur (und später Leiter der Inhouse-Redaktion), der alle eingereichten Artikel eine gewisse (stilistische) Konstante gibt.

Der DJV empfiehlt etwas. Teile das durch 10, addiere Deine Schuhgröße in Cent und schon hast Du einen wunderbar realistischen Preis für freie Journalisten, wofür Dich alle hassen werden, den Du aber ohne weiteres als "marktüblich" durchdrücken kannst.
Trifft es auf den Punkt. :crack:
 

Bis zum Fall Mollath, dachte ich auch noch, dass wir gute Medien haben, die ausgewogen berichten und wo Meinung und Nachricht getrennt wiedergegeben werden.

Etwas stuzig bin ich schon vorher geworden, als ich auf dem Titel der ZEIT sowas wie: "wie es wirklich war" gelesen habe.
Eine Phrase, die sowas von boulevard Journalismus ist.

Beim Fall Mollath habe ich intensiv mehrere Zeitungen online und als Druckausgabe gelesen (Spiegel, Welt, Zeit, Bild, SZ, NN, FT)
plus Blogs und sogar die Schriftsätze von Mollaths Anwalt.

Was bei SPON und ZEIT-online stand, war hahnebüchend. Es war nicht nur tendenzös, es war manipulativ und verdrehte die Tatsachen
in einer erschreckenden Weise. Der krönende Schlusspunkt war dann die Berichterstattung über die Krim-Krise und die Ukraine.

Wie gesagt, es geht hier nicht um das was in der Bild steht, es geht hier um Zeitungen, die einst für ausführliche Berichterstattung
und Differenzierung sowie Ausgleich standen, wenn die Stimmung im Land hochschlug
- zumindest für mich (ich hatte z.B. Die Zeit jahrelang im Abo und habe regelmäßig FAZ und SZ dazu gelesen)

Kaum war die Krim-Krise da, da standen dann in der Zeit Artikel, die zum Wirtschaftskrieg gegen Russland aufriefen.
Ekelhaft!

Zum Inhalt noch ein Wort.
Da gebe ich Dir wohl recht, dass die Schlussvolgerungen recht abenteuerlich klingen.
Aber, wie Du schon sagst, die Beobachtungen sind sehr wohl treffend.

Schau Dir mal das Interview mit Willy Wimmer an - jemand, der nun wahrlich nicht im Verdacht steht
Links zu sein.


@CRen
oh, CRen, das mit dem Antisemiten ist auch sowas von alt.
Wenn Du recherchierst, wirst Du sehen, dass dies nur zur Denunzination dient.
 
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Hallo Jan,

bei den Bildrechten unterscheidet man zwischen "Rights-Managed" und "Royalty-Free" Fotografie. Es gibt zahlreiche Bildagenturen auf dem Markt: Der Dachverband ist der BVPA - www.bvpa.org und gibt jährlich eine Liste mit Preisempfehlungen heraus. Diese Liste wird in der Szene "MFM-Liste" genannt. In der letzten Ausgabe von "Visuell" einem Branchenmagazin - www.piag.de - wurde gesagt, dass die Preise zu hoch angesetzt wären. Royalty-Free Fotos werden so lizensiert, dass nach der Bildgröße in Pixel gekauft wird und die Lizenz mehrmalige Nutzung erlaubt. Bei "Rights Managed" ist es beispielsweise so: "Ich möchte das Bild in einer Ausgabe mit der Größe und der Auflage drucken" - die Bildagentur macht daraufhin ein Angebot. Wenn man aber beispielsweise zusätzlich ein Sonderheft drucken möchte muss eventuell nachlizensiert werden. In den letzten Jahren war Microstock ein großes Thema, das ist eine Unterart von "Royalty Free" und zeichnet sich durch niedrige Preise aus: www.fotolia.de - www.istockphoto.com etc. sind einige bekannte Agenturen. Es gibt aber auch sehr spezialisierte Agenturen, z.B. zum Thema Umwelt, Agrar, Wildlife und auch Interiors. Diese sind häufig Experten auf ihrem Themengebiet und können eine gute Beratung sicherstellen.

Hope that helps,
Mkd75
 
Zitat von spoege: "Ich gehe davon aus, dass du journalistisch ein absolutes Greenhorn bist. Wahrscheinlich wäre es da am besten, erstmal zumindest ein Praktikum in einer professionellen Redaktion zu machen, um zumindest eine Ahnung zu haben, wie das Geschäft aussieht. Und was ihr überhaupt genau wollt, denn es gibt es ja schon einiges auf dem Gebiet. (Beispiel)

Die Alternative wäre learning by doing. Geht auch, kostet aber jede Menge Lehrgeld.

Um einen Eindruck vom Problemfeld Recht, Nutzungsrecht, Honorar und Versicherung zu bekommen, könntest du bei den Berufsverbänden reinschauen, z.B. Deutscher Fachjournalistenverband, freelens, Illustratoren-Organisation und anderen.

Am besten wäre aber wohl, eine(n) erfahrene(n) Journalist/in mit ins Team zu nehmen."


Dem ist eigentlich wenig hinzuzufügen. Was bei eurem Job rauskommen soll, wären PR-Artikel. Dafür gibts Agenturen, die in der Regel nicht von den Medien bezahlt werden, eher von den Herstellern. Und in deren Reviere sollte man schon als Fachmann eindringen wollen oder können.

Was links und rechts angeht, das ist wohl bei PR-Artikeln egal. Ansonsten arbeiten in den Redaktionen oder besser für die Redaktionen in zunehmender Regel outgesourcte Journalisten und nun ratet mal, von wem die abhängig sind? Zeitungen werden nicht von Journalisten gemacht, sondern von Verlegern, von denen Journalisten ihr Geld bekommen. Und ob links oder rechts: Die sogannten Kleinmeldungen als Füllstoff rund um die hauseigenen Beiträge kommen in der Regel von Agenturen und das werden immer weniger. Die Magdeburger Volksstimme (Bauer), die Mitteldeutsche Zeitung Halle (DuMont), die Welt (Springer) und das "Neue Deutschland" kaufen bei der gleichen Agentur. Und natürlich sind auch "rechte" Zeitungen mal "volkstümlich" und linke mal "unternehmerfreundlich". Ansonsten schaut euch mal "Die Anstalt" (ZDF) vom 29.4. bei YT an. Da gibt es gegen Schluss aufschlussreiche Worte auch zur "Zeit". Mainstream wäre ein Schlüsselwort, da machen auch alle Zeitungen mit...
 
für deutschland gilt mittlerweile fast als voraussetzung politisch links und noch etwas weiter in der richtung zu stehen…

;-)

Was für sein selten dämlich dummer Kommentar, der zudem die Ahnungslosigkeit unterstreicht. Kritische Presse gibt es nur in Absprache mit Verantwortlichen. Ein Journalist kann sich heutzutage Enthüllungen kaum leisten, denn danach ist er / sie verbrannt.
 
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