Freeze: Die SZ führt Online-Bürozeiten ein und "das Web 0.0" kreischt

b. oemmelt

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Sehr lustig.
Lustig 1: Die Süddeutsche führte vor einigen Tagen online feste Bürozeiten respektive Kommentierschlusszeiten für Kommentatoren ein.
Lustig 2: Die Kommentatoren vulgo "User" und auch das Web an sich, wenn man das so verallgemeinernd sagen darf, sind außer sich, schreien und lamentieren und heulen und sehen die "Pressefreiheit" und die "Demokratie" bedroht.

SZ in eigener Sache, der Chefredakteur: http://www.sueddeutsche.de/computer/artikel/374/147031/

Die FAZ sieht es ähnlich wie die SZ (die am Wochenende auch in dem Artikel Web 0.0 mal klar ansagte, was man vom Internet, dem Debattierclub der anonymen Ahnungslosen und Denunzianten halten kann): http://www.sueddeutsche.de/computer/artikel/374/147031/

Telepolis, ganz Online-Medium, verfällt auf Reflexe und kratzt und beißt natürlich, ein bisschen, versuchsweise: http://www.heise.de/tp/r4/artikel/26/26825/1.html
 
wayne? Bei heise müssten die das einführen! Aber dann wäre heise nur noch halb so lustig...
 
Ist doch hier auch so. Allerdings schon ab 16:00 Uhr. Also los - Beeilung!
 
heise lebt von den trollen in den kommentaren ;)
 
"Wayne" kann es schon mal nicht sein, denn insbesondere wird spekuliert, ob nicht auch das neueste Urteil bezüglich Kommentarüberwachung in einem Blog (Niggemeier) den Ausschlag gab. (Aber vielleicht hat die SZ echt nur die Schnauze voll von unterirdischem Gebrabbel im Rahmen eines Qualitätsmediums.)
 
Ist doch hier auch so. Allerdings schon ab 16:00 Uhr. Also los - Beeilung!

Hej willst du sagen mein Beitrag wäre wertvoll gewesen? Noch so eine Beleidigung und ich schick dir ne PN! (sorry vergessen: :))

Sorry, aber dass sich die altehrwürdigen mit dem Internet schwer tun ist kein Geheimnis und auch keine Neuigkeit - interessiert niemanden mehr, sollen sie doch machen was sie wollen...
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Natürlich ist das Web auch ein Tummelplatz von "Anonymen, Ahnungslosen und Denunzianten" und der hochgelobte Bürgerjournalismus der Blogger ist auch nicht der Weisheit letzter Schluß.

Die Aufregung der angeblichen Qualitätsmedien darüber ist allerdings auch eher dem Abstiegskampf zu verdanken, als der ehrlichen Sorge um Qualität, denn auch dort ist die journalistische Qualität rapiden Verfall. (Was man nicht nur an der Orthographie merkt, die sich dem Niveau meiner Forenposts nähert :D)

Die Internetauftritte der großen Zeitungen sind das beste Beispiel, allerdings findet dieser Qualitätsverlust auch in den Printredaktionen statt. Onlineredakteure sind oft B-Klasse-Kräfte, die Agenturmeldungen zusammenstopseln und wenn sie selbst mal was schreiben dürfen handelt es sich um Meinungsartikel die als Sachartikel rubriziert werden.

Ingesamt halte ich von Kommentarmöglichkeiten zu Artikel nichts, die SZ kann die von mir aus auch ganz abstellen. Flamewars kann ich mir auch bei Heise geben.

Unser ehemaliger Außenminister hat Journalisten mal als 5-Mark-Nutten bezeichnet. Meinestwegen soll man Blogger als 2-Euro-Nutten bezeichnen, der Unterschied bleibt quantitativ, nicht qualitativ ;)
 
Natürlich ist das Web auch ein Tummelplatz von "Anonymen, Ahnungslosen und Denunzianten" und der hochgelobte Bürgerjournalismus der Blogger ist auch nicht der Weisheit letzter Schluß.

Die Aufregung der angeblichen Qualitätsmedien darüber ist allerdings auch eher dem Abstiegskampf zu verdanken, als der ehrlichen Sorge um Qualität, denn auch dort ist die journalistische Qualität rapiden Verfall. (Was man nicht nur an der Orthographie merkt, die sich dem Niveau meiner Forenposts nähert :D)

Die Internetauftritte der großen Zeitungen sind das beste Beispiel, allerdings findet dieser Qualitätsverlust auch in den Printredaktionen statt. Onlineredakteure sind oft B-Klasse-Kräfte, die Agenturmeldungen zusammenstopseln und wenn sie selbst mal was schreiben dürfen handelt es sich um Meinungsartikel die als Sachartikel rubriziert werden.

Ingesamt halte ich von Kommentarmöglichkeiten zu Artikel nichts, die SZ kann die von mir aus auch ganz abstellen. Flamewars kann ich mir auch bei Heise geben.

Unser ehemaliger Außenminister hat Journalisten mal als 5-Mark-Nutten bezeichnet. Meinestwegen soll man Blogger als 2-Euro-Nutten bezeichnen, der Unterschied bleibt quantitativ, nicht qualitativ ;)
Allerdings ist ein zum Teil gravierender Qualitätsverlust in den Printredaktionen zu bemäkeln, in den Online-Redaktionen hält er sich auf gleich schlechtem Niveau.
Deshalb aber ist es gut, dass immer mehr gestandene und fest in den Redaktionen verankerte Redakteure (und höher) – Graff, Schirrmacher, Leyendecker, jetzt also der FAZ-Autor etc. – mal ganz klar ansprechen, worüber immer beflissen hinweg gesehen wurde. Weil das Netz doch so hip und dynamisch und aktuell sein sollte und neue Möglichkeiten und klicks bringt und damit Kohle und blabla.
Es kann halt einfach nicht sein, dass sich nicht nur das stümperhaft banale Niveau im Internet hält, sondern obendrein noch Einzug in den professionellen Alltag von Journalisten, Redakteuren, Textern etc. und in so genannte Qualitätsmedien hält. Und Jobs, die früher von Professionellen für das entsprechende Geld erledigt wurden, heute von legasthenischen Praktikanten völlig ahnungslos und für lau hingerotzt werden. Auch presse-ethische Grundsätze bleiben da oft auf der Strecke.

Und, stimmt, auf Kommentare zu Artikeln kann man wirklich gänzlich verzichten. Deswegen ist es auch lachhaft, dass die SZ die Kommentare nur zeitlich beschränkt und nicht einstellt. Noch lachhafter aber ist das Geschrei der Webbies 0.0 um Zensur (noch besser: Pressezensur - und die hat nun gar nichts damit zu tun) und um Demokratieverlust.
 
Noch lachhafter aber ist das Geschrei der Webbies 0.0 um Zensur (noch besser: Pressezensur - und die hat nun gar nichts damit zu tun) und um Demokratieverlust.

Das stimmt natürlich, denn Zensur ist ja ein hoheitlicher, also staatlicher Akt. Wenn die SZ die Kommentare sperrt, hat das mit Zensur und Demokratieverlust erstmal nichts zu tun. Wenn die SZ aber die Kommentare sperrt, weil das deutsche Onlinerecht bzw. dessen Auslegung durch die Gerichte, siehe das Urteil gegen Niggemeier, freie Meinungsäußerung nur sehr begrenzt toleriert, ist der Zensurbegriff nicht ganz so falsch, wie es zunächst scheint.
 
Dann könnte man es unter Umständen als Vorzensur werten. Unter Umständen. Kann man sich bei der SZ aber nicht wirklich vorstellen. Unter Umständen, aber eben nur, wenn man in diesem Medium unbedingt Kommentare bräuchte. Man darf aber nicht vergessen: Früher gab es auch keine Leserkommentare, nur größtenteils unveröffentlichte Leserbriefe. Insofern ist kein Demokratieverlust zu erkennen.
Und die SZ hat sich öffentlich eben nicht auf das Niggemeier-Urteil zum neuen "Ladenschlussgesetz" bezogen.
 
Verstehe ich das eigentlich richtig: Muss man jetzt seit dem "Niggemeier-Urteil" bei Kommentaren von einer anderen Haftung ausgehen als bei der Forenhaftung?
:eek:
 
Ja, Kommentare sollten demnach in Blogs alle vorher geprüft sein (der Richter kannte wohl auch den Unterschied zwischen Blogs und Foren nicht). Die Urteilsbegründung liegt aber noch nicht vor. Niggemeier geht in die Berufung – natürlich zu Recht. Und vereinzelte Politiker (oder ein einzelner :kopfkratz:) nölen auch schon – natürlich zu Recht.
 
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