Nettes Konzept, aber bitte nie voreilig entscheiden!
Wenn Freiberufler auf der Suche nach einer Projektmitarbeit sind, dann möchten sie erstmal Geld verdienen und nicht Geld ausgeben.
Punkt 1:
Sofern der 1. Vermittlungskontakt über das Unternehmen mit einem Auftraggeber zustande kommt, klingelt erstmal nicht beim Freiberufler die Kasse sondern bei Designerdock. Es sind zunächst 250 Euro fällig. Und die muss der Freiberufler selbst dann bezahlen, wenn kein Vertrag mit dem Endkunden zustande kommt, also keine Auftragserteilung erfolgt.
Punkt 2:
Bei der Vermittlungsprovision bleibt es nicht. Auch an dem Auftragsvolumen möchte Designerdock verdienen und schlägt dem Freiberufler deshalb vor, sein Honorar bereits zu Beginn eventueller Preisverhandlungen so zu gestalten, das darin mindestens 10% oder besser 20% Aufschlag enthalten ist, den nach Beendigung eines Auftrags Designerdock verlangt. Was nicht erwähnt wird: Wer diesen Aufschlag zusätzlich in der Kostenplanung berücksichtigt, ist alles andere als wettbewerbsfähig gegenüber den Freiberuflern, die sich ohne Vermittlungsdienst Aufträge sichern.
Das steht alles nur ganz winzig dort, wo solche Sachen immer stehen – im Kleingedruckten. Und darauf sollten Geschäftsleute zunächst mal schauen, bevor sie die blumigen Angaben in der Werbung zur Kenntnis nehmen. Apropos Werbung: Die Eigenwerbung dieses Anbieters ist bitte nur akademisch zu sehen, denn eine Erfolgsgarantie wird überall „nur“ in Aussicht gestellt. Ob das positive Feedback solcher Dienstleistungen tatsächlich wahr ist, untersteht der selbst auferlegten Schweigepflicht solcher Vermittlungsdienste, die selbst schauen müssen, wie sie an neue Kunden kommen und gern mal übertreiben, weil sich niemand die Mühe macht, die Angaben zu kontrollieren. Wirklich niemand?
Da mag das Feedback zwar gut klingen, wenn Unternehmen vorgeben, nur noch über solche Dienste ihre Fachkräfte zu buchen, aber die Wirklichkeit sieht eben anders aus. Es ist nur ein Vermittlungsgeschäft und diese Branche hat mit den Interessen der Bewerber erstmal gar nichts zu tun.
Sicher können die zu vermittelten Köpfe solcher Vermittlungsdienste nur in einem Punkt sein: Da sitzen zwei oder drei Menschen in Büros, die vom Erlös ihrer Vermittlungstätigkeit leben und die sich damit rühmen, in einem Gespräch die komplette Persönlichkeit und das Know How eines Menschen in Handelsmarke A (besondern lukrativ bei der Vermittlung und in Folge), Handelsmarke B (an dem verdienen wir nicht so gut, aber wir schleppen ihn mal mit) und Handelsmarke C (wenn wir die 250 Euro für die Kontaktaufnahme erhalten, reicht uns das) einzuteilen. Und wie durch ein Wunder, so steht es jedenfalls in der Eigenwerbung, werden im Anschluss stets die „optimalen“ Mitarbeiter für Unternehmen gefunden und zugeführt, nach denen die Auftraggeber schon seit ewigen Zeiten suchen.
Man muss es sich nur lange genug einreden, um es zu glauben.
Ein gutes und vor allem schnelles Geschäft ist es - für die Betreiber solcher Vermittlungsdienste, denn mit jedem Bewerber, dem sie eine Adresse geben und der sich beim "heimlichen Kunden" vorstellt oder einfach nur dort anruft, kommen 250 Euro in die Kasse von Designerdock. Und sollte Fortuna mitspielen, dann gibt es sogar Provision vom Auftrag dazu. Dazu sage ich nur: Wer selbst nicht in der Lage ist, einen Auftrag zu bekommen oder eine Anstellung aus eigener Kraft und mit eigenen Mitteln zu finden, der wird nur Handelsware B oder C sein, aber niemals A.
Irgendwie hat es sich zwar etabliert, das man für jeden Mist einen Vermittlungsdienst benötigt, aber in Fragen der eigenen Persönlichkeit sollte sich niemand auf das Urteil von solchen und anderen Dienstleistungsunternehmen verlassen müssen. Es sei denn, es ist und bleibt kostenfrei! Was denn, Sie brauchen unbedingt einen kostenpflichtigen Vermittlungsdienst? Dann kommen Sie zu mir! Ich leite einen Vermittlungsdienst, der zwischen Vermittlungsdiensten und Kunden vermittelt, da viele Kunden bereits die Übersicht über Vermittlungsdienste verloren haben. Demnächst eröffne ich einen weiteren Vermittlungsdienst, der den Vermittlungsdienst von Vermittlungsdiensten und seinen Kunden vermittelt. Die Möglichkeiten sind unbegrenzt, solange die Dummheit vieler Menschen kontinuierlich steigt.