Frage zur Künstlersozialkasse

Sorry, ich war zu langsam. Während ich geschrieben habe, wurde das gleiche schon von euch
abgehandelt. Ob es um den Zeitanteil oder um den Umsatz geht ...
 
Muss man da nicht die erwarteten Anteile angeben? Dann erwartest du vorraussichtlich 80% Anteil,
das sollte dann mit Sicherheit reichen :) Ob die dich aufnehmen, liegt aber noch an anderen Dingen
wie Ausbildung und genauem Schwerpunkt der Arbeit, oder?
 
Ich stehe, sagen wir mal, kurz vor dem Renteneintritt. In letzter Zeit laufen ja einige Reportagen im TV oder in der Presse über Altersarmut von Selbständigen. Wenn ich jetzt darüber nachdenke ist die Künstlersozialkasse ne feinen Sache. Auch wenn die gesetzliche Rente zum Schluss nicht das Non Plus Ultra ist, baut sich eine gewisse Grundrente auf, je nachdem wie viel man einzahlt. Von daher sollte man sich auch nicht ärgern wenn man viel einzahlt. Wenn man dann noch auf einem andern Weg vorsorgt, passt das. Meine Meinung.
 
Wer viel Gewinn macht, zahlt viel ein. Und kann sich darüber hinaus meist auch noch extra absichern.
Da passt das. Aber: Wer wenig Gewinn macht, zahlt wenig ein. Die Rente erreicht kaum die Sozialleistungen,
die jeder bekommt und hilft daher nicht gegen Altersarmut. Außer da ändert sich mal was und die Rente
wird mal besser angerechnet.
 
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Da hast Du recht. Aber das ist halt das Prinzip der Rentenkasse. Du wirst diejenige, die viel einzahlen, nie davon überzeugen können weniger zu bekommen als ihnen zusteht. Die Diskussionen über die Grenzfälle bei der Grundrente zeigen das Dilemma doch. Aber das ist ein anderes Fass.
 
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Muss ich als Freiberufler eigentlich das Verhältnis von eher handwerklichen Tätigkeiten zu eher künstlerischen Tätigkeiten auf meinen Rechnungen im Auge behalten? Als Grafiker ich betreue kleine bis mittlere Kunden vom Briefing und Entwurf bis zur Reinzeichnung und Produktionsabwicklung. Für einen Neukunden kümmere ich mich nun fast ausschließlich um die Pflege eines recht großen Datenbestandes, Satzarbeiten und Druckvorlagenherstellung. Wird mich das einholen, wenn das zu sehr ins Gewicht fällt?
 
Wenn das nur bei diesem Kunden so ist, dann hätte ich da keine Bedenken. Falls das mal geprüft werden sollte, dann
werden ja alle Rechnungen herangezogen und nicht speziell nur eine. Bei reinen Materialrechnungen (Druckkosten usw)
mache ich mir auch Gedanken. Aber Satzarbeiten usw. gehören ja zu unserer Arbeit einfach dazu. :)
 
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Wobei die bei einer Prüfung keine Rechnungen sehen wollen. Die wollen nur die Steuerbescheide.
 
Gut, das beruhigt mich dann beides :) Danke für Eure Einschätzung
 
Für einen Neukunden kümmere ich mich nun fast ausschließlich um die Pflege eines recht großen Datenbestandes, Satzarbeiten und Druckvorlagenherstellung.
Wird mich das einholen, wenn das zu sehr ins Gewicht fällt?
Allenfalls könnte es passieren, dass ihr (der Kunde und du) von u.a. der deutschen Rentenkasse/Finanzamt geprüft werden könntet –
wenn dieses Verhältnis länger und kontinuierlich laufen sollte. Besonders wenn deine Rechnungen dafür immer ähnlich bis gleich ausfallen sollten.
Es wäre so möglich dann irgendwann eine Prüfung auf ein mögliches Angestelltenverhältnis bzw. "mögliche nicht geleistete Sozialabgaben dafür" geprüft werden.
Wäre für deinen Kunden unangenehmer als für dich als Freiberufler – du musst aber recht sehr seltsame Fragebögen ausfüllen, die absolut nichts mit einer Freiberuflichkeit zu tun haben.
U.a. musst du belegen, dass du dort nicht vor Ort sitzt, nicht doch eine Stechuhr bedienst, kein Urlaubsgeld bekommst oder sie dir dein Arbeitswerkzeug kaufen und solch' Kram.

Achso, und "Datenbestandes, Satzarbeiten und Druckvorlagenherstellung" fallen ja durchaus in die KSK anerkannte Kategorie B9 von Grafik Design.
Davon ausgegehend, dass von Reinzeichnungen auch mal Layouts bzw. kreative Entscheidungen vorrausgingen. ;)
Soll heißen, dass die KSK hierbei eher nicht das Problem sein würde, als die Rentenkasse.
Du kannst aber in Erfahrung bringen, ob dein Kunde bereits eine prozentuale KSK-Abgabe zahlt, dann sollte soweit alles im Lot sein
und auch dann sollte die Rentenkasse "beruhigt" sein.
 
Das wäre nur zu bedenken, wenn Rechnungen z.B. monatlich ausgestellt werden, oder in immer ähnlicher Höhe
oder so. Davon ist hier ja nicht die Rede. Es geht um einen „Neukunden“, nicht um den einzigen alleinigen Kunden,
also nichts ungewöhnliches.
 
Das wäre nur zu bedenken, wenn Rechnungen z.B. monatlich ausgestellt werden, oder in immer ähnlicher Höhe
oder so. Davon ist hier ja nicht die Rede. Es geht um einen „Neukunden“, nicht um den einzigen alleinigen Kunden,
also nichts ungewöhnliches.
Doch natürlich; ich habe ja auch noch andere und weitere Kunden – das interessierte die Rentenkassenprüferin aber nicht.
Ich wurde "im Rahmen des einen Kunden" quasi "mitgeprüft"… :noplan:
Und ja, waren montl. gleiche Rechnungen bei diesem Kunden.
 
Ja schon komisch. Man kann von einem Kunden total abhängig sein und 90% der Einkünfte von einem
Kunden haben. Solange die Rechnungen unauffällig sind, sich nach Projekten richten und nicht regelmäßig
sind, interessiert das niemanden.
 
frage dazu bitte:
gibt es hier jemand, der künstl. selbständig tätig ist, und NICHT mitglied der KSK ist?
hab das gefühl, dass jeder (mit genannten berufen) dort mitglied ist, kann mich aber täuschen.

wie ichs verstanden habe:

vorteil: du bekommst später eine rente, und anteilig wird ein teil deiner KK übernommen (50%?)

nachteil:
- der KSK-beitrag könnte sich auf über 600,- eur im monat belaufen, wenn man durchschnittliche jahresgewinne erzielt (höher als 10.000 eur gewinn pro jahr, wie auf der ksk website als beispiel angegeben). (zb 10.000,- gewinn = 200,- ksk beitrag mtl.)
- wenn man im alter die selbständigkeit aufgibt, stellt die ksk die anteilige beitragszahlung an die kk ein.

alternative: man geht nicht zur ksk und entscheidet selbst, wie man sich um seine altersvorsorge kümmert. (aktien, blabla) und zahlt somit den vollen KK beitrag monatlich (GKV oder PKV), dafür jedoch keinen mtl. KSK beitrag.

was meint ihr?
 
Was ich hart an der KSK fand, dass einer meiner Kunden rückwirkend an die Kasse zahlen musste, obwohl ich nichtmal Mitglied bin, da das nur mein zweites Standbein ist und ich somit ohnehin schon alle Abgaben leiste und "abgesichert" bin.
 
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Das ist richtig. Die Künstler-Sozialabgabe wird immer fällig, unabhänging davon, ob der
Künstler in der KSK ist oder nicht. Das ist eine gute Regelung, weil es die Künstler entlastet
und sie sich nicht rechtfertigen müssen oder genötigt fühlen, aus der KSK auszutreten.

Es gab ja schon Spaßvögel, die meinten „die KSK-Abgabe ziehen wir von deinem Honorar ab“.
 
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Das ist richtig. Die Künstler-Sozialabgabe wird immer fällig, unabhänging davon, ob der
Künstler in der KSK ist oder nicht. Das ist eine gute Regelung, weil es die Künstler entlastet
und sie sich nicht rechtfertigen müssen oder genötigt fühlen, aus der KSK auszutreten.
Gut für die Mitglieder, aber dennoch eine Zwangsabgabe, die mir nichts bringt, meinen Kunden auch nicht.
 
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Gut für die Mitglieder, aber dennoch eine Zwangsabgabe, die mir nichts bringt, meinen Kunden auch nicht.

Das ist eine von vielen solchen Regelungen in einem Sozialstaat. :)

Ich zahle für tausend Sachen, die mir nichts bringen.
 
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Gut für die Mitglieder, aber dennoch eine Zwangsabgabe, die mir nichts bringt, meinen Kunden auch nicht.
Guckst du keine Filme, gehst ins Theater und hörst keine Musik?
Der Clown auf dem Kindergeburtstag, die Malerin, der Illustrator, Fotograf usw.

Es ist eine Sozialversicherung nach dem Sozialgesetzbuch für künstlerisch Arbeitende.
Die KSK deckt hier quasi den Arbeitgeberanteil ab, den Angestellte von ihrem Arbeitgeber bekommen.
 
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Guckst du keine Filme, gehst ins Theater und hörst keine Musik?
Der Clown auf dem Kindergeburtstag, die Malerin, der Illustrator, Fotograf usw.

Es ist eine Sozialversicherung nach dem Sozialgesetzbuch für künstlerisch Arbeitende.
Die KSK deckt hier quasi den Arbeitgeberanteil ab, den Angestellte von ihrem Arbeitgeber bekommen.
Mit welchem Anteil bezahle ich internationale Künstler? Mit meiner Arbeit zahlen meine Kunden nicht für mich, sondern für andere. Ich hab davon nichts. Oder wo stufst du mich als Fotograf ein?
 
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