Frage an die Typographen: Formatierung mehrstufiger Überschriften

Langeweile

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Liebe Typographinnen und Typographen,

wegen einer verlorenen Wette muss ich demnächst eine Masterarbeit schreiben und habe bereits in der jetzigen Vorbereitungsphase mit Formatierungsproblemen zu kämpfen. Dabei gilt: Bis auf die üblichen Formatvorgaben (12 pt, Fußnote 10 pt, 1,5-zeiliger Durchschuss, Rand usw.) sind unserer Gestaltungswut keine Grenzen gesetzt.

So weit, so gut. Nur: Wie formatiere ich am besten Überschriften in einer mehrstufigen Gliederung?
Ich bin bisher folgendermaßen vorgegangen:

1. Überschrift Ebene 1
1.1 Überschrift Ebene 2
1.1.1 Überschrift Ebene 3

Allerdings mag mir diese Spielart nicht mehr gefallen, zu irritierend scheint mir das Wechselspiel von fett, unterstrichen und kursiv.
Zur Versöhnung meiner gekränkten Augen habe ich mir daher überlegt, statt mit unterschiedlichen Schriftauszeichnungsarten mit verschiedenen Schriftgrößen zu hantieren. Problematisch ist hierbei jedoch die mangelnde Unterscheidbarkeit bei geringem Größenunterschied (z.B. 14 / 13 / 12,5) - andererseits geraten die Hauptüberschriften zu groß, wenn man den Abstand der Schriftgrößen erhöht (z.B. 16 / 14,5 / 13). Eine Überschrift in Schriftgröße 16 mit unmittelbar darauf folgendem 12-pt-Fließtext kann schonmal vorkommen und sieht aus wie Kraut und Rüben-Eintopf. Versöhnungsmission gescheitert.

Welche Alternativen gibt es noch, mehrere Überschriftenstufen deutlich, aber dennoch dezent voneinander abzugrenzen? Gibt es dafür typographische Regeln?

Vielen Dank für Tipps und Tricks!
 
Hier ist mal ein Beispiel:



Es gibt viele Möglichkeiten …
Gruß Mactrulla
 

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Zeig mal Screenshots oder häng ein PDF der bisherigen Version an. Das lässt sich nicht rein theoretisch lösen. Wie MacTrulla schon sagt, da gibt es unzählige Möglichkeiten.
 
Vielen Dank für Eure Hinweise!
Ja, Ihr habt Recht, ohne Beispiel ist das natürlich schwer zu lösen.
Der farbige Ansatz ist leider ausgeschlossen, da die Arbeit in schwarz-weiß verfasst werden muss. Schriftart ist Hoefler Text und sollte auch so bleiben (einfach, weil sie mir persönlich gefällt - und der Prof hat auch nichts dagegen).

Hier nun zwei Beispiele, bei denen ich mit der Schriftgröße experimentiert habe:
(Die Reihenfolge ist beim Hochladen durcheinandergeraten, die Zahlen beziehen sich auf die Dateinamen)

1.) Überschrift Ebene 1 (mit folgendem Fließtext) --> Größenunterschied Überschrift und Fließtext m.E. zu groß
2.) Überschriften Ebene 1 und 2 (mit folgendem Fließtext)
3.) Überschrift Ebene 3 (mit folgendem Fließtext) --> Größenunterschied Überschrift und Fließtext m.E. zu gering, Überschrift bis auf Nummerierung und Zeilendurchschuss hierarchisch nicht von Fließtext unterscheidbar

Einziges Unterscheidungsmerkmal der Überschriften ist die Schriftgröße: 14,5 pt (Ebene 1) / 13 pt (Ebene 2) / 12,5 pt (Ebene 3)
Fließtext ist 12 pt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das sieht doch schon ziemlich gut aus!
Generell müssen Schriftgrößenunterschiede natürlich immer klar als solche zu erkennen sein. 1,5 Punkt Abstand sind da natürlich grenzwertig.
Andere Auszeichnungen (Kursiv/Unterstreichen) sind in deinem Layout aber überhaupt nicht nötig. Die Überschriften sind ganz klar als solche zu erkennen –*sowohl durch die Nummerierung, als auch die Abstände. Ich würde vorschlagen, einfach die 3. Ebene in der Textgröße zu setzen, da hier eine Vergrößerung gar nicht nötig ist und die anderen beiden Ebenen mit entsprechend größeren Schriftgraden. Fertig.

P.S. Da ich’s gerade sehe: (1994-heute) geht gar nicht. Erstens steht da fälschlicherweise ein Bindestrich und zweitens sollte hier wirklich »bis« geschrieben werden, da sich zwar Jahreszahlen aber nicht Wörter wie »heute« auf diese Weise binden lassen.
 
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