Fotos: Urheberrecht verletzt - was tun

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ulik

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Habe zufällig einen Flyer einer kleinen Unternehmensberatung entdeckt, auf dem ein Coachingseminar für Führungskräfte, Kosten: 1.500,- € beworben wird. In diesem A4-Flyer sind 4 von mir gemachte Fotos ohne Genehmigung verarbeitet worden, die die Inhalte des Seminars unterstreichen sollen.
Ich betreibe nebenberuflich eine Medienagentur, biete Fotoarbeiten zum Verkauf an, was den Gestaltern dieses Flyers, bekannt sein dürfte.

Wie sollte ich vorgehen, bzw. was kann ich nachträglich als Honorar fordern?
 
Einen Anwalt aufsuchen der dann freundlich eine Rechnung für die unerlaubte Nutzung der Bilder stellt.
 
Also ich würde die erstmal darauf ansprechen und fragen, wie die sich den finanziellen Part vorstellen, und dann mal gucken ob das mit deinen Vorstellungen überstimmt.

Wenn die dir nicht geben wollen, was angemessen wäre, dann kann man ja immernoch mit dem Anwalt drohen :D
 
Nur zu deiner Sicherheit: Hotze hat Recht. Wenn du in einer Berufsgruppenvereinigung (in Ö. heißen die meistens IG) Mitglied bist, dann gibt es vielleicht sogar einen Gratis Dienst/ Anwalt für Urheberrechtsfragen und -probleme.
sali
 
....wie sind die den an das Photomaterial gekommen?

...den Anwalt würde ich erstmal aussen vor lassen, der hat in der Geschichte bislang nichts zu suchen. Das verärgert die anderen nur unnötig und macht das ganze nur unnötig teuer.

...was du als Honorar verlangen kannst, richtet sich nach Art der Verwendung (Größe der Photos wichtig) und der Höhe der Auflage, sowie der Verbreitung (national/ international ... oder entsprechend: einsprachig oder auch in anderen Sprachen)

...über das normale Honorar hinaus steht dir ein 100% Aufschlag wegen unterlassenem Urheber/Bildquellenverweis zu. Da ich mal davon ausgehe, das Sie dich nicht genannt haben.

...für einen zusätzlichen Aufschlag wegen "nichtgenehmigter Nutzung" ist es entscheidend, ob Du AGBs hast, die sowas vorsehen. Max. möglich ist ein 400% Aufschlag, der muss aber in Deinen AGBs enthalten sein.
 
Zuletzt bearbeitet:
Fachanwalt nehmen. Such dir einen aus Hamburg. Hier gibt's die Cracks.
(Eigene Erfahrung)
 
Rechnung schreiben und gut ist. Wenn die Jungs nicht zahlen kannste immer noch nen Anwalt nehmen.
 
VPRM: Rechnung schreiben und gut ist. Wenn die Jungs nicht zahlen kannste immer noch nen Anwalt nehmen.
Und daran denken, dass bei fehlender Creditline sich das Normalhonorar verdoppelt.
 
1.500 euro für ein coaching-seminar? :eek: kann ich den flyer mal sehen :D
 
Netter Brief mit Abrechnung nach MFM und 100% Aufschlag wegen fehlender Urheberangabe.
Wieso netter Brief an einen Dieb? Die müssen ohnehin auch die Anwaltskosten zahlen, weil der das geforderte Honorar so ansetzt.
Wenn du irgendwo Mitglied bist - wie schon gesagt - dann gibt es dort einen Gratisanwalt.
sali
 
Da brauchst Du keinen Anwalt für außer wenn sie sich quer stellen.

Netter Brief mit Abrechnung nach MFM und 100% Aufschlag wegen fehlender Urheberangabe.

Gibt es genügend Urteile zu. Erst letztens wieder von einem OLG: http://www.heise.de/newsticker/OLG-...-bei-privaten-eBay-Auktionen--/meldung/134531

...ja, denn sowas kommt dabei raqus, wenn man gleich zum Anwalt rennt:

Er verlangte von dem Beklagten die Unterlassung der weiteren Nutzung des Bildes sowie rund 460 Euro Anwaltsgebühren und 184 Euro Schadensersatz in Form von Lizenzgebühren für das Foto.
 
erstmal danke für eure Antworten.

Zum Anwalt gehen wäre für mich der letzte Schritt. Und für die Beratung durch einen Fachanwalt habe ich jüngst 400,-€ Vorkasse zahlen müssen! Das kriege ich doch kaum wieder rein.
Zu dem "Materialklau" ist es dadurch gekommen, dass ich einer Frau, die, wie sich jetzt herausstellt, mit der Unternehmensberaterin zusammenarbeitet, Bildmaterial privat zur Ansicht überlassen habe, weil sie im Rahmen eines Events als Motorradfahrerin auf einigen der Fotos zu sehen ist.

Ich würde erst einmal versuchen, das Gespräch zu suchen. Wüsste allerdings gerne, welche Erfahrungen ihr gemacht habt, um einigermaßen vorbereitet in das Gespräch gehen zu können.
 
Warum Gespräch? Schau dir mal an was so ne Lizenz z.B. bei gettyimages kostet! Rechnung schreiben, nix trara - da lässt du dich nur weichklopfen. Das Geld steht dir schließlich zu, und zwar in vollem Umfang!
 
Zu dem "Materialklau" ist es dadurch gekommen, dass ich einer Frau, die, wie sich jetzt herausstellt, mit der Unternehmensberaterin zusammenarbeitet, Bildmaterial privat zur Ansicht überlassen habe, weil sie im Rahmen eines Events als Motorradfahrerin auf einigen der Fotos zu sehen ist.

Ich würde erst einmal versuchen, das Gespräch zu suchen. Wüsste allerdings gerne, welche Erfahrungen ihr gemacht habt, um einigermaßen vorbereitet in das Gespräch gehen zu können.

...gut, dann ist die Sache ja eindeutig. Denn die Nutzer hatten ja klar die Möglichkeit zu wissen, von wem das Material stammt.

...dann würde ich mich nett und freundlich bei denen schriftlich melden und sie davon in Kenntnis setzen, das durch die Nutzung es zu einem Honorar kommt, das du ihnen in Rechnung stellst. Hierzu würde ich nach der Auflage fragen und Sie um einen Beleg des Auftrag oder einer Kopie der Druckereirechnung bitten.
 
Ich verstehe die Positionen einzelner Mitglieder hier nicht.

Auf der einen Seite schreien sie sofort ANWALT! auf der
anderen Seite jammern sie selbst, wenn etwas schief läuft.

Mach es so:

1. Anrufen und ganz anständig fragen was Sache ist. Das gehört sich
so.

2. Wenn Du Bilder verkaufst, auf denen die Frau zu sehen ist und die sich selbst
erkennt, wird sie dir an den Karren fahren, weil Sie keinen Modelvertrag unterschrieben
hat und du ihr gegenüber Honorarpflichtig bist. Das kann teurer werden, als der
"Verkauf" der Bilder, denn du verletzt ihr Persönlichkeitsrecht, sie aber
nur dein Urheberrecht. Das solltest Du aber eigentlich wissen, wenn Du eine Medienagentur
betreibst und Fotos verkaufst.

Ich würde die Sache vergessen.

Hör nicht auf solche Ratschläge:
Warum Gespräch? Schau dir mal an was so ne Lizenz z.B. bei gettyimages kostet! Rechnung schreiben, nix trara - da lässt du dich nur weichklopfen. Das Geld steht dir schließlich zu, und zwar in vollem Umfang!

Das ist dumm und alles andere als kompetent.

Gruss
Discovery
 
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Mach es so:

1. Anrufen und ganz anständig fragen was Sache ist. Das gehört sich
so.

bin ganz deiner Meinung.

2. Wenn Du Bilder verkaufst, auf denen die Frau zu sehen ist und die sich selbst
erkennt, wird sie dir an den Karren fahren, weil Sie keinen Modelvertrag unterschrieben
hat und du ihr gegenüber Honorarpflichtig bist. Das kann teurer werden, als der
"Verkauf" der Bilder, denn du verletzt ihr Persönlichkeitsrecht, sie aber
nur dein Urheberrecht. Das solltest Du aber eigentlich wissen, wenn Du eine Medienagentur
betreibst und Fotos verkaufst.
Hier bin ich allerdings anderer Meinung. Es handelt sich um ein öffentlich zugängliches Motorsportevent. Alle Teilnehmer wissen, dass sie fotografiert werden könnten, viele wünschen dies ausdrücklich, ebenso die Sponsoren. Ich hatte schon einmal Anfragen und Folgeaufträge von der Firma Castrol Öl. Und die haben nicht gesagt, "he, dass sind unsere Leute, unsere Fahrzeuge, Aufkleber", sondern Fotos bei mir erworben, um deren Produkt damit zu versehen.

Zur Kenntlichkeit und den Persönlichkeitsrechten: Auf diesen Fotos ist die Betroffene nicht einmal zu erkennen, da mit Integralhelm und Sonnenbrille ausgerüstet.
 
völlig egal, ob er das Foto mit der Frau hätte verkaufen können oder nicht - weder die Frau noch sonst irgendjemand darf das Foto ohne Einwilligung des Fotografen verwenden.

Da die Firma ziemlich sicher wissen musste was Du tust ist das ein äußerst dreistes oder sehr dummes Vorgehen gewesen. "Nett" wäre ich jetzt höchstens noch ironisch ;)
Ich würde in der Tat gleich mal eine Rechnung aufsetzen für die Nutzung der Bilder + Aufschlag für die unrechtmäßige Verwendung. Strafe muss sein.

Wenn Du es lieber kuscheliger magst, dann ruf halt vorher an oder fahre dort vorbei und rede mit denen. Durchgehen lassen würde ich das jedoch nicht und der Anwalt ist nun wirklich erst dann nötig, wenn die sich komplett stur/quer stellen.
 
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