Tja, ich bin auch kein Smartphone-Fotografie-Fan, ich habe auch alles lieber selbst unter Kontrolle und mag richtige Kameras. Aber man muss halt zugeben, dass das auf vielleicht 1% der Nutzer zutrifft.
Wenn man sich ansieht, was Photoshop mit den neuronalen Filtern jetzt bietet (und bieten wird), dann wird es in Zukunft immer weniger "echt" geben. Computational Photography wird die Zukunft der Fotografie stark beeinflussen, ob wir das jetzt gut finden, oder nicht. Und was da innerhalb von Sekundenbruchteilen auf Smartphones abläuft, ist in dieser Hinsicht einfach beeindruckend. Dass es nicht für dich gemacht ist, ist ok (ich zoome bei Portrait-Modus-Bildern auch immer hinein und versuche, Fehler zu finden, aber das ist halt Foto-Nerd-Verhalten, und nicht das, was 99% machen). Aber es wird ständig besser, und ist eben für die Zielgruppe (und auch allgemein) in vielen Situationen und für viele Anwendungsfälle einfach nicht schlecht. Ob es physikalisch richtig berechnet ist, interessiert die Zielgruppe ja gar nicht. Es muss auf Instagram, am Smartphone und vielleicht noch auf Webseiten gut rüberkommen.
Ein "richtiges RAW" zu sehen ist mMn gar nicht möglich. Die Software muss die Daten ja interpretieren, und dafür gibt es keinen Standard. Da muss also ein Kamera-Profil drüber, denn sonst weiß die Software ja nicht, wie sie die Daten interpretieren soll. Dass man das Ergebnis dann neutral oder stärker bearbeitet darstellen kann, ist klar.