Tastentipper schrieb:
Als ich die Schrift im Fontographer öffnete, bot er mir auch beide Varianten an. Nur hießen sie hier LOW- und HIGH-Variante. Die Low-Variante war die Gerade-Version. Wenigstens konnte ich über ein neues Absichern der Schrift die Gerade herstellen.
Hatte von euch auch schon mal jemand so ein Phänomen?
Ja, hatte ich auch schon. Das ist normal und richtig, nur eben nicht mehr üblich.
Das ganze stammt aus Zeiten, als es noch Drucker mit zweistelliger dpi-Zahl gab. Die Idee ist einfach die, daß man Auflösungsabhängige Ausgabe macht: Ist der Drucker "gut", kann man eine kursive drucken. Ist der Drucker schlecht, ist die Kursive schlecht zu lesen, daher wird sie als "Regular" ausgegeben.
Die Unterscheidung wird über die Druckerauflösung vorgenommen.
Typischerweise kommt es dann zu Problemen, wenn irgendwo die Auflösung des Druckers im Druckdialog eingegeben werden kann/muss, man das aber nie tut, weil man eine Toolchain hat, die sowieso mit festen Werten arbeitet - weswegen man eben nie einen dpi-Wert eingibt. Ich bin früher immer mit 200dpi auf das RIP gegangen, weil alle beteiligten Komponenten den vorgegebenen Wert sowieso völlig ignoriert haben und 2540dpi verwendeten... und "200" war halt der voreingestellte Wert... und dann bin ich auch über so einen Font gestolpert. Aber auch nur einmal, bei verdammt vielen Jobs.
Fonts, wie von dir beschrieben, verwenden solche Vorgaben aber in ihrem internen PS-Code und verhalten sich auflösungsabhängig. Wenn man genug dpi vorgibt, wird die Regular plötzlich zur Italic.
Gruß,
Ratti