Flaschensammeln - lukratives Hobby oder geht es Deutschland so schlecht?

Was haltet ihr davon?

  • Finde ich gut

    Stimmen: 11 40,7%
  • Finde ich nicht gut

    Stimmen: 10 37,0%
  • Sonstiges (Kommentar im Thread)

    Stimmen: 6 22,2%

  • Umfrageteilnehmer
    27
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Tropmete

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Hallo Macuser! Gestern habe ich 20 Minuten an einem großen, westdeutschen Bahnhof auf die Bahn gewartet (ja, die hatte mal wieder Verspätung) und in dieser Zeit sind 5!!! Flaschensammler vorbeigekommen und haben den Mülleimer neben mir durchsucht. Als ich dann im Zug saß kam sogar noch einer und hat um leere Flaschen gebeten oder diese aus den Mülleimern gefischt.

Die Leute sahen jetzt nicht gerade aus wie Obdachlose (bis auf einen, der hat aber auch noch gebettelt), eher wie normale Bürger der untersten Einkommensschichten. Jetzt frage ich mich, warum tun die das und warum lohnt sich das? Vielleicht um sich etwas dazuzuverdienen oder ALG2 aufzubessern? Oder aus anderen Gründen? Vielleicht leben sie ja davon?

Wenn man das mal durchrechnet muss man ja "nur" 40 Einwegpfandflaschen pro Stunde einsammeln, um einen echt guten Stundenlohn zu bekommen.

Was haltet ihr davon? Geht es Deutschland so schlecht? Habt ihr auch schon Flaschen gesammelt?

Viele Grüße, Tropmete
 
Monetärer Anreiz gekoppelt mit sinnvoller Beschäftigung, unter Leute kommen usw. Gilt insbesondere für Arbeitslose, Rentner und Geringverdiener.
 
Das ist eine Krankheit welche unter dem Namen Trittinismus zu finden ist. Wenn selbst schon in Zügen gesammelt wird, befindet sich der Erkrankte vermutlich bereits im Endstadium.
 
Wie kann man das gut oder schlecht finden?
 
Gesellschaftlich gesehen.

dazu kann es doch keine Zweite Meinung geben :rolleyes:
Solange Menschen gezwungen sind den Müll zu durchsuchen um ihren Lebensunterhalt aufzubessern läuft etwas richtig schief hier im Land.

Klar war natürlich das zu diesem Thema auch noch eine dösselige Umfrage erstellt wurde

Vergessen hast Du:
- ist mein Leben
- es hebt ab

Nachtrag: jetzt kommen bestimmt wieder die Verfechter des "survival of the fittest" aus ihren Löchern gekrochen.
 
Na, dann finde ich das schlecht. Wäre ja besser wenn die Leute stattdessen arbeiten gehen würden. ;)

Das tun sie ja. Menschen die sich dazu motiveren Flaschen zu sammeln und sich damit dem Stigma des "Penners" oder ähnlichem ausgesetzt sehen würde mit Sicherheit lieber einer geregelten Arbeit nachgehen als Flaschen zu sammeln. Solange die Vollbeschäftigung nicht möglich ist sind diese Menschen also in meinen Augen zu begrüßen.
 
Gottseidank ist dazu in Deutschland keiner gezwungen.
 
dazu kann es doch keine Zweite Meinung geben :rolleyes:
Solange Menschen gezwungen sind den Müll zu durchsuchen um ihren Lebensunterhalt aufzubessern läuft etwas richtig schief hier im Land.

Klar war natürlich das zu diesem Thema auch noch eine dösselige Umfrage erstellt wurde

Vergessen hast Du:
- ist mein Leben
- es hebt ab

Also findest du es schlecht! Die Frage ist ja eben, ob die Leute das gezwungenermaßen machen oder es einfach eine gute Möglichkeit ist, nebenher und ohne Finanzamt etwas dazuzuverdienen. Wenn man das 5 Tage die Woche für 6 Stunden macht bekommt man mal eben so 1200€ extra!!! (wenn man 40 Flaschen die Stunde bekommt)
 
Das tun sie ja. Menschen die sich dazu motiveren Flaschen zu sammeln und sich damit dem Stigma des "Penners" oder ähnlichem ausgesetzt sehen würde mit Sicherheit lieber einer geregelten Arbeit nachgehen als Flaschen zu sammeln. Solange die Vollbeschäftigung nicht möglich ist sind diese Menschen also in meinen Augen zu begrüßen.

Man könnte auch die Sozialleistungen erhöhen, so dass die darauf nicht angewiesen sind.

Interessant war auch das geschätzte Alter der Personen: Alle so zwischen 40 und 60.
 
Gut, weil die Flaschen ja nicht nur aus Mülleimer sondern auch von Straßen oder Wiesen gesammelt werden.
Weil das Geld so nicht bei den Firmen bleibt, die den Pfand kassiert haben.

Es gibt in Deutschland durch H4 und andere Sachen einen unbestreitbaren Niedriglohnsektor. Gleichzeitig der Selbstbehalt für H4-Aufstocker oder Renter (oberhalb von 450€) relativ gering. Da ist steuer- und abgabenfreies Sammeln halt recht lukrativ. 10€ netto(40 Flaschen) haben selbst durchschnittliche Angestellte nicht unbedingt. Angesichts eines Mindeslohns von 8,50€ (Brutto!) ist für Geringverdiener wohl auch schon bei 4-6€ netto interessant.

Aussage eines Sammlers zu Kieler Woche war, das er bis zu 160€ am Tag mache! Nun sind gerade die großen Events inzwischen hart umkämpft, aber auch an normalen Tagen lassen sich sicherlich ein paar € verdienen. sicherlich keine schöne Arbeit, die man aus großer Freude macht. Aber vermutlich deutlich angenehmer als so manche Hilfsarbeit, die netto schlechter bezahlt wird und nicht so flexibel ist.

Insgesamt schwer zu sagen, ob die hohen Pfandsummen bei Einweg mehr locken als die allgemein wirtschaftliche Not.

Man sollte übrigens die Verdienstchancen beim Bettlen in Innenstädten nicht unterschätzen. Klar, der Großteil lehnt ab. aber einige reichen dafür aber sogar kleine Scheine. Daher habe ich zumindest das Gefühl, das gerade beim aktiven Ansprechen einige es nicht nur aus der Not herausmachen.
 
Man könnte auch die Sozialleistungen erhöhen, so dass die darauf nicht angewiesen sind.

ie hoch willst Du die setzen, das jemand keine 5-10€/h netto nicht mehr braucht? gibt menschen, die gehen für solche Bruttolöhne arbeiten.
 
(wenn man 40 Flaschen die Stunde bekommt)
Das ist eine Flasche in 90 Sekunden. Den Trick musst du mir mal zeigen.

So langsam frage ich mich, wie du es geschafft hast, nach der dritten Klasse Schule abzubrechen. :noplan:
 
Das ist eine Flasche in 90 Sekunden. Den Trick musst du mir mal zeigen.

So langsam frage ich mich, wie du es geschafft hast, nach der dritten Klasse Schule abzubrechen. :noplan:

Wieso abgebrochen?

Der ist gar nicht angenommen worden...:D ;)
 
Schule? Denkst Du echt der war schon in der Schule?
 
Man könnte auch die Sozialleistungen erhöhen, so dass die darauf nicht angewiesen sind.

Es geht aber darum, dass diese Leute arbeiten wollen und sich in der Not sogar eine Arbeit gesucht haben (Selbstständiger Pfandsammler) statt einfach nur rumzusitzen. Da kannst du die Sozialleistungen noch so weit hochschrauben, die meisten würden trotzdem gehen um was sinnvolles zu leisten und unter Menschen zu kommen statt zu versauern.
 
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