Finanzamt ->freier Beruf oder gewerbliche Tätigkeit

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bcnDuende

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Hallo,
hab gerade Nachricht vom Finanzamt erhalten, dass ich mich bei denen melden soll, um ihnen noch einmal genau zu erzählen was ich mache. Ich habe beim Fragebogen zur steuerlichen Erfassung freier Multimediadesigner angegeben. Fakt ist, dass ich sowohl gestalterisch tätig bin (webdesign, animationen, video, illustrationen) als auch als Programmierer (Flash, Flex, Webprogrammierung, iPhone). Ich würde natürlich gerne als Freiberuflicher durchgehen. Es klingt einfach besser als Gewerbe. Gewerbesteuer müsste ich im Fall sowieso noch nicht zahlen, da ich noch nicht so viele Einnahmen habe, könnte sich aber in Zukunft natürlich ändern.
Irgendwelche konkreten Rechtssprechungen zu diesem Fall? Bzw. Abgrenzungsfälle? Wie kann ich am Besten argumentieren? Bringt es überhaupt etwas, oder soll ich einfach ein Gewerbe anmelden?

Danke im Voraus
Gruss bcnDuende
 
Hast du eine abgeschlossene Ausbildung in deinem angestrebten Tätigkeitsbereich? Wenn nicht wirst du sehr wahrscheinlich nicht als Freiberufler durchgehen.
 
japp....Mediengestalter und 9 Jahre Berufserfahrung.
 
Dann mach denen klar, dass du überwiegend beratend tätig sein wirst.
Letztendlich bist du aber vom Finanzamt und deinem Finanzbeamten abhängig.
 
Danke erstmal.
Welche Möglichkeiten gibts denn noch ?
 
Mediengestalter IHK?
Dann vergisses. Du brauchst wenigstens ein FH-Studium in Design/Gestaltung.
 
Es klingt einfach besser als Gewerbe.

In wessen Ohren?
Rein umgangssprachlich wird der Begriff »freiberuflich« sowieso oft fälschlich missbraucht.
Ich arbeite als Freelancer und habe ein Gewerbe angemeldet Das interessiert meinen Kunden nicht, das erzähle ich ihm auch nicht. Für wen klingt es also besser?
Der Vorteil als Freiberuflicher ist es natürlich, Gewerbesteuer zu sparen, und eventuell in die KSK zu kommen und auch hier Geld zu sparen.
Das scheint aber sowieso immer schwieriger zu sein und in deinem Fall wahrscheinlich recht aussichtslos.
Ich hing auch so »mittendrin« und habe mich fürs Gewerbe entschieden, weil ich den Stress nicht haben wollte, bei jeder Rechnung darauf achten zu müssen, was da genau steht und vor allem mit Kunden abklären zu müssen, dass da evt. etwas anderes steht. ;-)
 
Versuch auf jeden Fall, als Freiberufler 'durchzukommen', hat nur Vorteile. Freiberufler sind privilegiert. Gewerbetreibende dagegen arme Schlucker, die auch noch Gewerbesteuer und pipapo löhnen müssen. Manche, wie man hier liest, reden's sich auch noch schön:D.

Eigentlich handelt's sich um ein unverschämtes, wahrscheinlich historisch gewachsenes Vorrecht, das abgeschafft gehört, aber so ist Deutschland halt:D

Viel Glück!
 
Eigentlich handelt's sich um ein unverschämtes, wahrscheinlich historisch gewachsenes Vorrecht, das abgeschafft gehört, aber so ist Deutschland halt

Dieses Vorrecht hat aber sehr wohl eine Daseinsberechtigung oder willst du jetzt ne Anwaltskanzlei mit nem Nagelstudio gleichsetzen?
 
Ich finde eher den Mischbetrieb absurd. Entweder alle oder niemand. Und, nein, ich sehe keinen Unterschied zwischen einer Anwaltskanzlei und einem Nagelstudio.
 
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Dieses Vorrecht hat aber sehr wohl eine Daseinsberechtigung oder willst du jetzt ne Anwaltskanzlei mit nem Nagelstudio gleichsetzen?
Unfassbar, Junge.
Du willst damit sagen, dass es gut und schön ist, wenn das Nagelstudio Gewerbesteuer zahlt und die Anwaltskanzlei davon befreit ist?:confused:

Ich kam, als studierter Ingenieur, als Freiberufler durch, während andere, die nicht studiert hatten, aber die gleiche Dienstleistung verkauften, Gewerbesteuer und andere Beiträge abdrücken mussten.

Das schreit doch zum Himmel, bitte schön.
 
Ja ist schon geil das ein Zahnarzt keine Gewerbesteuer zahlt, aber das Dentallabor, dass die Beißerchen für diesen anfertig, zur Kasse gebeten wird. LOL Genauso mit den Rechtsverdreher, bekommen auch bei Pleiten, Pech und Pannen ihr Honorar und zahlen keine Gewerbesteuer. Denke wenn die auf Erfolgsbasis bezahlt werden würden, dann wären spätestens nach 1 Jahr 95% der Anwälte Hartz IV Empfänger!

Deutschland ist ne Bananenrepublik.
 
Also die 600 öcken im Jahr die ich im Durchschnitt zahle sehe ich nicht wirklich als Problem. Und laufe nicht Gefahr irgendwann mal nachveranlagt zu werden. Gibts einige die erst DANN arme Schlucker sind.
 
Also zu der Frage mit IHK Ausbildung: Ich hab noch eine ordentliche betriebliche Ausbildung über 2 Jahre (Verkürzt wegen Abitur). Wie stell ich es jetzt am besten an, dass ich als Freiberufler durchgehe. Oder ist es zwecklos? Ich kann ja sagen, dass ich beratend tätig bin, etc...aber am Ende schaut das Finanzamt auf das was man gemacht hat und wenn da wie in meinem Fall auch Programmierung dabei ist, dann sieht es doch sehr nach Gewerbe aus, oder? Und ja, man bekommt ein Bananenrepublik Beigeschmack bei dem ganzen, das ist aber off-topic.
gruss bcnDuende
 
Ich würde mich vor dem Finanzamt als Berater und Designer verkaufen, ob du
nebenher noch programmierst, musst du denen ja nicht gleich auf die Nase binden.
Versuchs einfach mal, wenn du selber überzeugt bist, klappt das schon.
 
Wenn ich selber davon überzeugt bin klappt das auch..;-) Find ich gut..
 
Ich würde mich vor dem Finanzamt als Berater und Designer verkaufen, ob du
nebenher noch programmierst, musst du denen ja nicht gleich auf die Nase binden.
Versuchs einfach mal, wenn du selber überzeugt bist, klappt das schon.

Dann darf aber nichts davon auf die Rechnung. Und als Designer musst Du Deinen Kunden Beiträge zur KSK berechnen bzw. dieser muß diese Abführen. Das kann ein böses Erwachen geben (in dem Fall für den Kunden) Ohne Steuerberater würde ich da nichts riskieren und selbst dann ich weiß nicht ob sich das lohnt. Und im Endeffekt ist es auch Steuerhinterziehung die Gewerbesteuer kommt den Kommunen zugute und die können das Geld normalerweise gut brauchen. Ich hab echt ein Problem damit – halb Deutschland lästert über Hartz IV bezieher und Immigranten und Steuerhinterziehung finden alle irgendwie gut. Sorry kotzt mich an. Hoffentlich erwischen Sie euch.

Gruß
i-lancer
 
nd Steuerhinterziehung finden alle irgendwie gut. Sorry kotzt mich an. Hoffentlich erwischen Sie euch.

So einfach ist das nicht.

Ich darf als freiberuflicher Designer auch andere Tätigkeiten ausführen, die meine
Arbeit erfordert. Dazu gehört auch das Erstellen von Internet-Seiten.

Die Frage ist doch nur, ob ich als solcher anerkannt werde.

Als Dipl.-Designer habe ich keine Probleme. Warum soll das bei jemandem ohne
dieses Diplom anders sein, wenn er die gleichen Tätigkeiten macht.

Wenn das Finanzamt ihn nun als Freiberufler anerkennt – wo ist dann die Steuer-
hinterziehung? Dann ist das rechtens so. Und dann darf auch eine "Programmierung"
mit auf die Rechnung, ohne Probleme. Im Gegenteil wäre es eher problematisch, wenn
er die Programmierung einkaufen würde.
 
Unter dem Strich ist es finanziell praktisch völlig egal, ob man als Gewerbetreibender oder Freiberufler arbeitet: Als Nagelstudioinhaber bezahlst Du Gewerbesteuer, die wird Dir dann aber als Betriebsausgabe bei der Einkommenssteuer angerechnet. Als Freiberufler bezahlst Du dann dafür eben höhere Einkommenssteuer, die Schimpferei auf angebliche Steuervorteile entbehrt also in deneisten Fällen jeder Grundlage.
 
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