FinalCutProX: Clip in der Timeline als neuen Clip duplizieren?

C

Cinober

Aktives Mitglied
Thread Starter
Dabei seit
16.01.2012
Beiträge
1.354
Reaktionspunkte
192
Ich möchte in der Timeline aus einer 3 min langen Kamera-Aufnahme (also in einem Stück gedreht) nur eine einzige Sekunde rauskopieren und später dieses Stückchen Film an der selben Stelle wieder einsetzen. Die 3 min Einstellung, die ich ansonsten nicht mehr brauche, würde ich gerne aus der Mediathek löschen (für immer).

Es geht also darum, aus einer langen Einstellung einen winzigen Teil als eigenen Clip neu zu generieren, der keinerlei Zusammenhang mehr zum alten Clip hat.

Auf dem alten FCP konnte ich das. Aber hier komme ich einfach nicht dahinter, wie's geht. Die Hilfefunktion erklärt es mir nicht. Ich persönlich hätte irgendwie mit der Exportfunktion das gemacht. Aber wie?

Weiß jemand wie das geht?

Cinober
 
Der meines Erachtens einfachste Weg wäre,
außerhalb von FCPX eine (sicherheitshalber) Kopie des Original-Clips im Quicktime Player
auf die gewünschte Passage zu trimmen, zu speichern und mit diesem gekürzten Clip
nach dem Import in FCPX
den Ursprungsclip in der Timeline zu ersetzen.

Nach einem Test, ob alles klappt, kannst Du den den 3 min langen Ursprungsclip löschen.
Indes stellt sich die Frage, ob es den Aufwand wert ist, zumal Festplattenplatz heute nicht mehr die Welt kostet.

FCPX will wohl auch deshalb die Originalmedien nach dem Import unangetastet lassen,
damit es keine Turbulenzen in der Datenbank bzw. mit der Ausgabequalität gibt.

Gerade bei Videocodecs, die mit Interframe-Kompression arbeiten (also mit GOPs oder gar Long GOPs),
könnte es sonst haarig werden – das ist der Nachteil der Datenkompression.

Grundlagen dazu:
https://encodingwissen.de/hintergrund/grundlagen/videokompression/bewegte-differenzen/
https://de.wikipedia.org/wiki/Bildergruppe

Schneidest Du jetzt also im Original-3-Minuten-Clip an der falschen Stelle,
so fehlen FCPX praktisch die notwendigen Bildinformationen aus den weggeschnittenen Frames,
um ein einwandfreies Bild mit den verbliebenen Frames im 1-Sekunden-Ausschnitt zu erzeugen.

Deshalb sieht FCPX es gar nicht erst vor,
an den benutzten Originalmedien nach dem Import noch physisch herumzuschrauben.

Mit und innerhalb von FCPX kannst Du natürlich alle angebotenen Techniken anwenden –
solange die benutzten Originalmedien auch im Originalzustand verbleiben;
auf diese Daten referenziert FCPX nämlich beim Schnitt,
und wenn bei diesen Ursprungsmedien sich etwas nachträglich verändert,
dann gibt es mit ziemlicher Sicherheit Probleme …

Überflüssige, gänzlich unbenutzte Clips kannst Du natürlich komplett löschen.

Wenn Du Speicherplatz sparen willst, empfiehlt es sich daher besser,
zum Abschluß des Projektes alle Daten zu konsolidieren
und evtl. die Proxy- / Optimierten Medien sowie die Renderdateien zu löschen
die lassen sich alle zur Not wiederherstellen:

https://redgo.tv/final-cut-pro-x-speicherplatz-sparen/
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Cinober
Walle, Du triffst den Nagel auf den Kopf. Ich will - nein muss - Speicherplatz frei machen, weil mein System dauernd meldet, dass es bestimmte Dinge nicht mehr ausführen kann. Das lähmt mich gewaltig. Und ich kenne mich mit dem neuen FCPX noch nicht gut genug aus (erst seit Sommer 17), als dass ich eine Lösung für dieses Problem hätte. Ich habe in den letzten Wochen mehrere Festplatten zusätzlich gekauft, um bereit zu sein, falls dieses Problem sich nicht anders lösen lässt, das jetzt mit voller Macht auf mich zukommt.

Habe gestern angefangen, ein bestimmtes Filmprojekt zu erweitern, weil der Film in der Lauflänge verdoppelt werden soll. Das war ursprünglich - vor einem halben Jahr - nicht vorgesehen. Also habe ich eine gleich große SSD-Harddisk in das Projekt eingebunden. Ich habe jetzt also die alten Medien auf der alten Platte und die Neuzugänge auf der neuen. Wie ich das gemacht habe, kann ich gar nicht recht beschreiben, weil FCPX diese Dinge in einer mir eher unverständlichen Art und Weise handhabt. Ich glaube, FCPX legt auf der alten Platte Verweisdateien (ca. 68 KB) an, die auf die neue Platte verweisen. Aber Genaues weiß ich nicht. Diese kleinen Dateien sind jedenfalls existent auf der alten Platte. - Gestern bekam ich prompt ein Problem beim Starten des MacBooks, weil ich mich da in einem Teufelskreis aus Speichernot und Computerabstürzen bewegte. So was kenne ich seit 10 Jahren nicht beim Mac. Und ich habe schon drei Stück gehabt. Es muss mit dieser Speicherverwaltung von FCPX zusammenhängen.

Ich verstehe zum Beispiel den Sinn nicht, warum FCPX auf der Festplatte die Originalmedien behält und zudem "Optimierte Medien" erstellt, die etwa 5 mal größer im Speichervolumen sind als die Originale. Ich frage mich, welche Medien das Programm eigentlich während des Schnitts benutzt: die Originale oder die Optimierten. Ich vermute die Optimierten, denn sonst würde das Ganze keinen Sinn ergeben. Ob man die Originale für den Schnittbetrieb und die Fertigstellung des Films wirklich noch braucht? Falls nicht, dann wären sie vielleicht besser auf einer separaten Festplatte aufgehoben, falls die Hauptplatte mal stirbt. Sie nehmen dort eigentlich ja nur Speicherplatz weg.

Ich werde als erste Maßnahme Deinen Vorschlag mit Quicktime umzusetzen versuchen, falls ich das überhaupt hinkriege. Habe es nie gemacht. - Und dann lese ich mir Deine Links einmal in Ruhe durch. Komischerweise kann ich die deutsche Übersetzung der FCPX-Hilfedateien nicht immer vollständig verstehen, weil die Wortwahl bereits etwas fremd für mich ist. Die Anleitungen sind manchmal etwas verklausuliert und auch allgmeingültig geschrieben. Da fällt es mir oft schwer, mich da geistig einzuhaken. So erging es mir gestern mit "Duplikate von Clips" herstellen. Ich konnte nicht verstehen, was da technisch gesehen genau passiert.

Ich danke Dir jetzt schon für Deine Einlassung und Deine ausführlichen Erklärungen. Kann mich heute erst am Nachmittag wieder der Sache widmen. Und ich würde gegebenenfalls noch einmal auf Dich zukommen, falls ich mit Quicktime und der Kürzung des Clips nicht zurande komme.

Cinober
 
Waere es nicht am einfachsten, wenn du eine neue Mediathek auf einer externen Festplatte anlegst und all deine Projekte dort reinkopierst?
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Schnatterente
Moin Cinober,
hui, ich glaube, da gibt es einiges zu (er)klären – ich fasse mich mal kurz, den Rest können wir gerne privat vertiefen:

1) Ein paar Angaben zu Deinem Rechner, der Mac OS-Version und der Version von FCPX wären hilfreich.

2)
Also habe ich eine gleich große SSD-Harddisk in das Projekt eingebunden. Ich habe jetzt also die alten Medien auf der alten Platte und die Neuzugänge auf der neuen. Wie ich das gemacht habe, kann ich gar nicht recht beschreiben, weil FCPX diese Dinge in einer mir eher unverständlichen Art und Weise handhabt

Am besten vergisst Du vorweg alles über das alte FCP und machst einfach folgendes (bikkuri war schneller):
Alle Medien konsolidieren, an einem Ort, möglichst aber nicht auf Deiner System-Festplatte.
Dann hast Du alle benötigten Medien schon einmal unter einen Hut gebracht.

Anleitung
hierzu (erst in Ruhe durchlesen, dann handeln!):
https://support.apple.com/kb/PH15838?locale=de_DE&viewlocale=de_DE

FCPX nimmt Dir damit einen Haufen Arbeit ab, weil es alle Dateien in einem kompakten Paket sammelt.
Früher habe ich auch mit verknüpften Dateien gearbeitet, mittlerweile erkenne ich den Vorteil,
alle Daten an einem Ort zu wissen.

3)
Ich verstehe zum Beispiel den Sinn nicht, warum FCPX auf der Festplatte die Originalmedien behält und zudem "Optimierte Medien" erstellt, die etwa 5 mal größer im Speichervolumen sind als die Originale.

Brauchst Du überhaupt optimierte Medien?
Dazu wäre es sinnvoll zu wissen, wie Dein Rechner ausgestattet ist und mit welchem Original-Material Du arbeitest.
Solltest Du gar keine optimierten Medien brauchen, dann deaktiviere deren Erstellung beim Import.
Hierzu ein guter Vierminüter von Larry Jordan (Englischkenntnisse vorausgesetzt):



Sonst – ohne Handbuch geht es nicht ganz –
schau Dir noch mal genau Deine Importeinstellungen an:
https://support.apple.com/kb/PH12717?locale=de_DE&viewlocale=de_DE

Nochmals:
Optimierte Medien sind nichts anderes als Intra-Frames
in einem Apple-ProRes-422-Codec,
es handelt sich also um einzelne Frames, die in sich alle notwendigen Bilddaten enthalten,
im Gegensatz zu den Inter-Frames, die ja wie erwähnt ohne Ihre Nachbar-Frames nicht können (> GOP):

https://support.apple.com/de-de/HT202490

Die Intra-Frames fressen natürlich eine Menge Platz,
dafür muss der Rechner beim später beim Rendern wesentlich weniger knechten.

4)
Ich frage mich, welche Medien das Programm eigentlich während des Schnitts benutzt: die Originale oder die Optimierten. Ich vermute die Optimierten, denn sonst würde das Ganze keinen Sinn ergeben. Ob man die Originale für den Schnittbetrieb und die Fertigstellung des Films wirklich noch braucht

Welche Medien FCPX während des Schnittes und während des Renderns nutzt, hängt von Deinen Einstellungen ab:

https://support.apple.com/kb/PH15848?viewlocale=de_DE&locale=en_US

Von den Originalmedien würde ich generell die Finger lassen,
nach der Fertigstellung des Projektes kannst Du ja die platzfressenden optimierten Medien löschen:

http://www.finalcutprofi.de/phpboard/viewtopic.php?t=76251&sid=bbfdda3d5dad24d89684f929c3b336c5

5)
Ich werde als erste Maßnahme Deinen Vorschlag mit Quicktime umzusetzen versuchen, falls ich das überhaupt hinkriege.

Guckst und hörst Du (der Typ ist allerdings schnell):



Statt des Kurzbefehls (cmd + T) kannst Du den Befehl auch in der Menüleiste unter > Bearbeiten > Trimmen aufrufen:

Bildschirmfoto 2018-05-03 um 11.01.04.png


6)
So erging es mir gestern mit "Duplikate von Clips" herstellen. Ich konnte nicht verstehen, was da technisch gesehen genau passiert.

FCPX erstellt in der Datenbank einfach einen weiteren Verweis auf den zugrunde liegenden Original-Clip,
ähnlich wie ein Alias im Finder funktioniert.
Da werden keine physischen Daten kopiert, sondern, salopp formuliert, nur ein weiterer Link gesetzt.
Anders gesagt: Wenn Du in Deiner Timeline zehnmal hintereinander denselben Clip duplizierst (warum auch immer),
dann setzt FCPX an den entsprechenden Stellen nur einen (bzw. eben zehn) Verweise auf den Original-Clip.

Erst beim Rendern benutzt FCPX diese Verweise,
um im fertigen Ausgabeformat den Originalclip wiederholt zu exportieren
.

Beispiel:
Deine Timeline enthält zehnmal denselben Clip (im Original ist es eine .mov-Datei), der ist 250 MB groß.
Während des Schnittes »zeigt« FCPX nur zehnmal auf den Originalclip, merkt sich das Ganze in der Datenbank.
Fürs Arbeiten/Schneiden braucht FCPX aber nur einmal den Original-Clip (mit 250 MB),
in der Timeline hast Du lediglich zehn Instanzen dieses Clips vorliegen.

Beim Duplizieren eines Clips kopierst Du also nicht das physische Original (also die Datei),
sondern nur den Hinweis für FCPX in der Datenbank, welche Datei für den Render-/Exportvorgang zum Schluss herangezogen werden soll.


Erst, wenn Du Dein Projekt exportierst (also »bereitstellst«),
holt sich FCPX beim Rendern die notwendigen Daten vom Originalclip, dann aber zehnmal.
Exportierst Du das Ganze im Originalformat (also etwa als .mov-Datei),
dann wird die gerenderte und exportierte .mov-Datei 10 x 250 MB groß, also rund 2,5 GB.

Deshalb funktioniert auch Dein erster gedanklicher Ansatz nicht, einen Clip zu duplizieren,
diesen zu kürzen und anschließend zu verwenden,
dafür aber den Original-Clip zu löschen.

Ist der Original-Clip weg, dann ist FCPX blind,
weil es nicht weiß, auf welche tatsächlichen, physischen Dateien
Dein neuer gekürzter Clip (der ja nur ein »Alias« ist) überhaupt verweist;
den Original-Clip hast Du ja gelöscht.

Stelle Dir das ähnlich vor wie eine Playlist in iTunes oder anderen Datenbank-basierten Mediaplayern:

Du hast ein(!)mal den Song »xy« von »Top-Band«in der Mediathek als mp3-Datei gespeichert,
willst ihn aber zu, sagen wir, drei verschiedenen Playlists hinzufügen:
»Lieblingssongs«, »Rock«, »90er Jahre«.

In diesen drei Playlists ist aber jeweils nur ein Verweis auf die mp3-Datei angelegt,
nicht die mp3-Datei selbst dreimal physisch kopiert.

Die Playlists sind nur Datenbanken mit dem entsprechenden Eintrag:
»Hey iTunes, jetzt spiele den Song xy, er liegt hier:
/Volumes/Macintosh HD/Cinobers Mac/Music/iTunes/iTunes Music/Top-Band/xy«.

Löschst Du aber den Song selbst, also die mp3-Datei,
dann weiß der Mediaplayer auch nicht mehr, wo er denn das Original hernehmen soll zum Abspielen,
die Playlists funktionieren nicht mehr.

Ähnlich arbeitet FCPX mit den Originalmedien und den daraus erstellten Clips.
Clips in der Timeline (also quasi der »Playlist«) eines Projektes von FCPX sind immer nur Instanzen,
die auf die Originaldatei in der Mediathek verweisen, ebenso ihre noch so häufigen Duplikate.

Dafür kannst Du mit diesen Instanzen allen möglichen und fröhlichen Unfug anstellen,
ohne der Originaldatei auch nur ein Haar zu krümmen.

Löschst Du aber den Clip in der Mediathek selbst, dann fehlt Dir die Grundlage für jegliche Arbeit,
ob es nun der Schnitt oder das Hinzufügen von Effekten ist.


Das klingt alles erst mal fürchterlich abstrakt, aber wenn Du es einmal verstanden hast,
dann erkennst Du auch recht schnell die Genialität dieses Konzeptes.

Puh, jetzt wurde es doch etwas ausführlicher,
ich muss auch zum Schluss kommen, weil ich selbst noch einige Aufträge zu erledigen habe,
u. a. Videoschnitt mit FCPX …

Cinober, ich hoffe, ich konnte Dir einigermaßen die Funktionsweise von FCPX verständlich machen,
sonst melde Dich bei mir.

Ich brauche jetzt erst mal ’nen Kaffee und ’ne Zigarettenpause …

Gruß

Walle
 
Waere es nicht am einfachsten, wenn du eine neue Mediathek auf einer externen Festplatte anlegst und all deine Projekte dort reinkopierst?

Ich würde es sogar noch strikter angehen,
weil es die Übersicht bewahrt:
Lege für jedes neue Projekt eine neue Mediathek an!

FCPX beruht in seiner Arbeitsweise auf der Logik von Datenbanken:
Je logisch schlüssiger die Datenbanken getrennt sind, desto besser!

Außerdem:
Wenn Du jedem Projekt eine eigene Mediathek gönnst,
dann muss FCPX beim Laden der Mediathek nur die jeweils benötigten Daten bereitstellen,
nicht das sonstige, überflüssige Video-Geraffel aus anderen Projekten,
die nur den Speicher von FCPX vollmüllen.

Nehmen wir mal ein Analogon als Beispiel:
Die kleine Firma Schrauben-Müller (Fertigung von Spezialschrauben)
eröffnet ihr erstes Ladengeschäft.

Bisher hat der Lagermeister Hinnerk in der alten Werkstatt sämtliche Schraubengrößen
in drei großen Bananenkartons vorrätig gehabt; das klappte bisher auch wunderbar,
weil Hinnerk seit 30 Jahren in der Werkstatt arbeitet und jede Schraube morgens persönlich begrüßt.

Mit dem neuen Ladengeschäft indes verzehnfacht sich die Kundennachfrage,
aus 5.000 Schrauben im Lager werden 50.000 Schrauben,
zudem wächst die Anzahl der Schraubentypen um den Faktor 5.
Vorher gab es 200 unterschiedliche Schrauben, jetzt sind es 1.000.

Wie willst Du da den Überblick behalten?
Antwort:
Indem Du logisch eindeutig und schlüssig sortierst und zuordnest.

Statt dreier Bananenkisten gibt es im Geschäft jetzt 1.000 präzise beschriftete Kästchen,

etwa »Torx M3 45 mm, vernickelt, Linksgewinde« (das ist jetzt natürlich reine Phantasie).

So ähnlich arbeiten aber die Datenbanken von FCPX und letzlich auch wir Menschen:
Wir haben es gerne aufgeräumt.


Alles, was Verwirrung stiftet, nervt.

Deshalb, von der logischen Seite her betrachtet:
»Reduziere Deinen Aufwand auf ein Minimum durch logische Ordnung«

etwa, wenn es darum geht, eine eindeutig gewünschte Schraube zu finden,
oder – eben: einen eindeutig gewünschten Original-Clip.

Die Datenbanken hinter FCPX wollen ganz genau wissen, wo es lang geht!
Deshalb: Nur die benötigten Original-Daten an ihrem Platze,
den Rest regelt dann FCPX per Logik.

Jede kleine Abweichung von den logischen Regeln indes bringt eine Datenbank in Bedrängnis,
weil sie doof ist.

Wir Menschen
behelfen uns häufig durch heuristische oder hermeneutische Verfahren,
das können Computer bis heute nicht richtig gut > künstliche Intelligenz.

https://de.wikipedia.org/wiki/Heuristik
https://de.wikipedia.org/wiki/Hermeneutik

Ups, das war jetzt ein Ausflug in andere Gefilde.

Ich wollte Dir nur klarmachen, Cinober,
dass Du als Mensch zwar schon menschlich nachvollziehbar denkst,

die Entwickler von FCPX das Pferd indes von der anderen Seite aufgezäumt haben,
weil ein Datenbank-basiertes Schnittsystem enorme Vorteile bietet.

Um diese Vorteile nutzen zu können,
müssen wir Anwender uns allerdings der Mühe unterziehen,
ähnlich vorzugehen wie Datenbanken, was uns instinktiv nervt,
obwohl Datenbanken (und damit auch FCPX) strikt logisch agieren.

Aber: Welcher Mensch handelt schon nachvollziehbar logisch?

Okay, das reicht für heute, ich bin seit gestern um 14 Uhr am Rechner
(kein Scherz, das passiert ab und zu mal),
langsam fallen mir die Augen zu.

Ab morgen ist Turbowoche, die neue Print-Ausgabe steht an.

Dennoch:
Bei Fragen, Cinober, melde Dich einfach.

Bester Gruß
und viel Erfolg beim Durchwühlen/Verstehen der verlinkten Tipps

Walle
 
Wow, das ist mit Abstand die ausfuehrlichste Antwort auf ein Posting in eine Forum, die ich jemals gesehen habe.

R.E.S.P.E.C.T!
 
Komme erst jetzt dazu, bikkuri's und vor allem walle's Ausführungen zu "überfliegen". Musste gestern überraschend zum Drehen. Und heute stehen unerwartete Privatsachen an. - Ich muss aber erst mal walle's Texte komplett verstanden haben, bevor ich weitere Fragen stelle oder überhaupt stellen kann. Ich sehe schon, die Sache wächst sich aus.

Ich bitte also um "Bedenkzeit" (wie bei Heinz Maegerleins Sendung "Hätten Sie's gewusst?").

Danke walle, bis hierhin.

Cinober
 
Wow, das ist mit Abstand die ausfuehrlichste Antwort auf ein Posting in eine Forum, die ich jemals gesehen habe.

R.E.S.P.E.C.T!

Danke für die Blumen, bikkuri,

aber was soll eine Antwort in einem Forum,
wenn sie sich schlimmstenfalls auf das berüchtigte RTFM reduziert?

https://de.wiktionary.org/wiki/RTFM

Außerdem kann ich cinobers Fragen und Zweifel sehr gut verstehen,
mir geht es häufig ähnlich, auch bei anderer Software in meinem Job
(ich bin Redakteur/Journalist/Print-Layouter mit zunehmenden Video-Aufgaben).

Was den Umfang und die Güte meiner Antworten angeht,
so gibt es da noch ganz andere Kaliber:

Sucht mal bei slashcam.de nach dem Forenteilnehmer »wowu« –
dessen Antworten sind bisweilen nervtötend präzise,
grenzen dafür aber von ihrem fachlichen Hintergrund her schon an Raketenwissenschaft …

Beispiel gefällig?
https://www.slashcam.de/forum/viewtopic.php?f=2&t=141493&p=944310#p944310

Die didaktischen Qualitäten seiner Statements bei slashcam beurteile ich hier jetzt nicht;
Wowu hat indes einen Wälzer zur Thematik geschrieben,
den ich mir auch gekauft habe (1.742 (!) Seiten als PDF),
bei dem Dein Verstand allerdings heftig gefordert wird.

Ich will hier keine Werbung machen, das bekommt Ihr mit zwei, drei Klicks selbst heraus.

Die Lektüre seines Konvolutes indes grenzt an ein Hochschulstudium … ;-)
Naja, der Mann hat über 40 Jahre Berufserfahrung auf sehr hohem Niveau.


Wie auch immer,
ich wünsche allen ein sonniges Wochenende!

Walle
 
Komischerweise kann ich die deutsche Übersetzung der FCPX-Hilfedateien nicht immer vollständig verstehen, weil die Wortwahl bereits etwas fremd für mich ist. Die Anleitungen sind manchmal etwas verklausuliert und auch allgmeingültig geschrieben. Da fällt es mir oft schwer, mich da geistig einzuhaken.

Ja, da geht es mir ähnlich wie Dir –
man kann Apples Anleitungen nicht fehlende logische Stringenz vorwerfen,
dafür aber sind sie aufs Minimum reduziert und sowohl (normal)sprachlich als auch didaktisch unter aller Sau.

So bleibt der Markt offen für Anbieter,
die sich in Apples Schlepptau mit Erklärbüchern und -videos etablieren wollen ;-)

Mich hat im Laufe der Jahrzehnte die Recherche zu Apple-spezifischen Fragen
ungezählte Nächte und wohl auch manches Liebesverhältnis gekostet,
weil ich mich bisweilen auch verbeiße in einer Frage, die mich umtreibt –
dadurch habe ich aber auch enorm viel gelernt.

Mit Apple-Rechneren arbeite ich seit 1994, anfangs nur beruflich, ab 1998 auch privat.

Von diesen endlosen Frickel-Nächten profitiere ich heute natürlich noch,
ich kenne die Apple-Denke mittlerweile ganz gut und trickse sie entsprechend aus,
schraube also auch gerne unter der Haube (auch via Terminal).

Mit meinem MacPro 5,1 ging das auch noch sehr gut (heute ist es fast unmöglich),
dem Baby habe ich neue Prozessoren (2x 3,06 GHz-Xeon Six-Core),
64 GB RAM und manches Upgrade eingepflanzt
(u.a. geflashte Powercolor-PC-Grafikkarte, aber mit Boot-Bildschirm,
dafür habe ich einen ca. 1 mm großen Widerstand mittles Nagelschere aus der Platine herausgehebelt;
danach erschien der Boot-Screen –
Apple verarscht mit seinen saftigen Aufschlägen für kleine Tricks also auch die Kunden).

Diese ganzen OPs haben mich im Vergleich
zu den Apple-Kursen einen Spottpreis gekostet –
etwa der CPU-Tausch im Mac Pro, das sieht Apple gar nicht vor:

https://www.magentacloud.de/lnk/51lAxcrG

Nur mag das nicht jede Frau,
wenn der geliebte Honk schon wieder die Nacht über am Rechner sitzt,
irgendwann haben die Mädels die Faxen auch dicke ;-)
Aber das ist eine andere Geschichte.

Fazit: Apples Handreichungen beschränken sich wirklich auf das Allernotwendigste.

In meinen Augen ist das Absicht,
um den sekundären Markt für Tutorials, Seminare etc. offenzuhalten.
Auch so erzeugt man produktspezifische Ökosysteme, schlau gemacht …

Gruß

Walle
 
Danke, Walle, für diesen Literaturhinweis. Ich werde mir die 1700 Seiten allerdings nicht antun können, so gerne ich raffiniertes und tiefschürfendes Technikwissen schätze. Aber mein Leben würde aus der Bahn geworfen werden.

Ich bin ein typischer Nutzer, lerne also nur das, was ich unmittelbar brauche. Ich schaue zwar gerne über den Tellerrand hinaus, aber dafür braucht man bekanntlich Zeit. Und ich habe noch sehr viele andere Interessen - neben meinem Job. Ich stelle auch Musik für meine Filme her. Und schon muss man schnell mal LOGIC Pro auswendig lernen. - Und so ein bisschen Elektronik im Nebenhobby betreibe ich auch noch. Aber nur immer Projekt orientiert. Man kann nicht alles wissen. Das hält kein Gehirn aus.

Von daher übe ich permanent den Spagat zwischen Notwendigkeit und purem Interesse an einer Sache. Und das geht ganz schön auf die Knochen.

Insofern finde ich es sehr wichtig, Menschen im Netz, die an einer Sache festhängen, einen Schubs zu geben, falls mein Wissen dazu ausreicht. Das Netz ist ja voll von Menschen, die nur ganz kurze Sätze schreiben, die man mit RTFM typisieren kann. Und darauf stehe ich nun mal nicht.

Wo wir gerade dabei sind, Walle, ich habe die Sache mit dem Quicktime-Schnitt vorhin ausprobiert. Das klappt im Prinzip ganz gut. Hat mich zwar auch wieder 2 Stunden gekostet, weil ich es am "lebenden" Objekt probiert habe. Und wenn da ein Fehler aus Unwissenheit unterläuft, dann hat man massive Probleme. Und was eine Software im "Hintergrund" noch so alles tut, weiß kein Mensch - außer dem Autor der Software.

Alle Deine anderen Ausführungen zum Thema Medien (Clips) muss ich in den kommenden Tagen abarbeiten. Das wird also nicht so schnell gehen. Denn dieses Experimentieren verlangt viel Geduld und natürlich Zeit.

Die Manuals von Software sind mir persönlich oft zu allgemein. Es wäre besser, wenn die Autoren solche Dinge als pars pro toto Beispiele angehen würden. Dann hätte man was zu beißen und könnte dann ähnlich gelagerte Probleme selber extrapolieren. Also eher induktiv, weniger deduktiv. Aber das findet man sehr selten in diesen technischen Wissenschaften. Bei FCPX sind die Hilfe-Texte oft ärgerlich, weil sie irgendwie nicht zu Potte kommen.

Ich werde mich also mit Deinen Postings auseinandersetzen - und melde mich dann wieder.

Cinober
 
Moin Cinober,

melde Dich mal – meine Mail-Adresse solltest Du sehen können in meinem Profil.

Beste Grüße

Walle
 
Ich werde mich also mit Deinen Postings auseinandersetzen - und melde mich dann wieder.
Gibt es hier nicht sowas wie Privat-Nachrichten?
Ich habe die Funktion bisher nicht entdeckt.

Falls nicht: Gehe über die Website in meinem Profil, ich bin der Admin.

Gerne helfe ich Dir,
weil ich selbst auch gerne Hilfe entgegennehme von Leuten,
die in ihrem Fachgebiet deutlich mehr wissen als ich –
sonst könnte ich als Journalist gleich die Segel streichen.

Gruß

Walle
 
Die Manuals von Software sind mir persönlich oft zu allgemein. Es wäre besser, wenn die Autoren solche Dinge als pars pro toto Beispiele angehen würden. Dann hätte man was zu beißen und könnte dann ähnlich gelagerte Probleme selber extrapolieren. Also eher induktiv, weniger deduktiv.

Tja, Cinober,

eben deshalb hält sich Apple mit den Erklär-Tutorials so bedeckt,
damit auch der zweite Markt eine Chance hat,
etwa die »Certified Experts« mit ihren Tutorien.

Andere große Software-Unternehmen machen es genauso, Adobe etwa.

Natürlich ist das Absicht.

Was den Kontakt zu mir angeht:
Notfalls über admin@der-elbmarscher.de.

Dann antworte ich Dir,
mitsamt den Kommunikationsdaten,
auch Threema oder Telegram.

Gruß

Walle
 
Ich werde mir die 1700 Seiten allerdings nicht antun können, so gerne ich raffiniertes und tiefschürfendes Technikwissen schätze. Aber mein Leben würde aus der Bahn geworfen werden.

Das habe ich bisher auch nur auszugsweise gemacht –
ich habe ja auch noch ein Leben …

Aber zu wissen, das da draußen tonnenweise Know-How und Erfahrungen herumdümpeln,
auf die man schnell zurückgreifen könnte,
das beruhigt und fasziniert mich schon.

Zu meinen Studienzeiten (in den frühen 80ern)
musstest du jedes Mal in die Bibliothek latschen,
um neue Erkenntnisse zu gewinnen.

Das ist heute doch deutlich komfortabler geworden.

Gruß

Walle
 
Hallo Walle,

fahre heute mit dem Radl auf große Tour. Bin also außerhalb und lese keine Mails. Zuvor gebe ich Dir noch ein paar Daten zu meinem aktuellen MBP durch. Dies per PN bzw. Mail Admin.

Cinober
 
Zuletzt bearbeitet:
Zurück
Oben Unten