Faszination des Bösen?

"böse" zu sein bedeutet praktisch immer, gegen moralische regeln zu verstoßen, also gegen geschriebene und ungeschriebene regeln, die für ein geordnetes miteinander von menschen als auf dauer unerlässlich angesehen werden.

diese regeln binden natürlich und schränken faktisch durchaus ein.

der verstoss und das ausbrechen aus diesen regeln wird deshalb als befreiung empfunden, als so eine art gelebte freiheit. es gibt für einen moment das gefühl, auf keinen mehr rücksicht mehr nehmen zu müssen, und das tun zu können, was man möchte, egal wie schädlich es für andere oder einen selbst auch sein mag.

der grund, dass die meisten diese moralischen regeln dennoch akzeptieren, ist die schiere vernunft. wenn wir alle unsere freiheit leben würden und sich jeder rücksichtslos das nehmen würde, was er grade will, hätten wir anarchie. jeder gegen jeden.

da jeder einzelne auf dauer aber nur durch und mit hilfe anderer überleben kann, halten wir uns zurück, lassen das mit der anarchie sein und gut ist´s.

(dass ausgerechnet wieder scientology als beispiel für "was böses" angeführt wird, ist natürlich sehr ironisch, denn in der scientology-philosophie geht es sehr stark um moralisches und ethisches verhalten zugunsten anderer und für einen selbst. die scientology-amtskirche mag in teilen etwas sehr schräg sein, aber auch nicht schräger und gefährlicher als die amtskirche der katholiken, muslime etc. das aber nur am rande.)
 
Das sind oft Menschen, die ein recht ereignisarmes und undramatisches Leben führen, die einen langweiligen Alltag haben, in dem wenig passiert. Die holen sich die fehlende Dramatik dann gerne durch Filme und Bücher ins Leben.

Nein so einfach ist es dann doch nicht. Ich bin selbstständig und kann mich eigentlich über mangelnde Dramatik im realen Leben nicht beschweren.

Manchmal sind das auch Menschen, die sehr wenig und zu wenig eigene Aggression besitzen, und die anstatt im Beruf oder im sonstigen Alltag sich zur Wehr zu setzen, oder Streits anzunehmen, sich ihre unausgelebte Aggression in ungefährlicher Form ins Lebens holen: sie lesen darüber, oder sehen es sich als Film an.

Auch nicht wirklich. Ich hoffe man merkt mir das hier nicht an, aber ich bin ziemlich aggressiv, zumindest empfinde ich mich so und versuche mich schon, etwas zurückzuhalten, um nicht ständig anderen vor den Kopf zu stoßen.

Sehr selten, aber auch am 'problematischsten' sind diejenigen, die sehr 'gefühlskalt' sind, die hohe Dosen 'Dramatik' brauchen, um überhaupt noch etwas zu spüren. Nicht nur problematisch, sondern gefährlich wird es, wenn Typ 3 und Typ 2 gemischt sind…

Ich denke, dass ich eher die Harmonie suche zB bei Spaziergängen mit meinem Hund, spricht dagegen.

Aber ist schon klar, das hier aufgrund ein paar Zeilen Text zu durchleuchten ist schon ziemlich gewagt und kann eigentlich nur schlecht ausgehen.
Trotzdem danke, ich finde solche Einteilungen spannend. Bist du da vom Fach?

Banker als böse anzusehen, ist mit zu, ähm, böse

Ja es ist wie immer bei Systemen schwierig, einen einzelnen oder wie hier einen Berufsstand rauszunehmen. Aber irgendwo muss man ja auch mal anfangen, die Schuldigen zu benennen, allein um Standpunkte klarzumachen und Diskussionsgrundlagen zu schaffen.

Und mal Hand aufs Herz, wem würdest Du lieber gegenüber stehen, einem feindlichen Soldaten oder einem Banker...

Ich kann beiden nichts abgewinnen, aber die Frage muss erlaubt sein, wer gefährlicher ist: Eine Handvoll Soldaten oder eine Handvoll Banker? Zudem: Wenn Soldaten zuschlagen ist es idR schnell vorbei, Banker töten langsam und ohne Hand anzulegen.
 
Ich kann beiden nichts abgewinnen, aber die Frage muss erlaubt sein, wer gefährlicher ist: Eine Handvoll Soldaten oder eine Handvoll Banker? Zudem: Wenn Soldaten zuschlagen ist es idR schnell vorbei, Banker töten langsam und ohne Hand anzulegen.
Ich kenne beide Welten aus eigener Erfahrung sehr gut und kann nur eins sagen: Ich bevorzuge dann doch den langsamen unblutigen (in deiner Vorstellung) durch Banker verursachten Tod.
 
Gelöscht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Nein so einfach ist es dann doch nicht.
Deswegen schrieb ich ja auch, das ich zu Dir nichts sagen kann, und in einem öffentlichen Forum auch nicht würde, selbst wenn ich es könnte. Zu Dir könnte ich nur etwas sagen, wenn ich Dich 'untersuchen' würde, eigene Aussagen reichen da nicht aus...
 
Zurück
Oben Unten