Farbverbindliche Proofs mit Laserdrucker?

Galanos

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Hallo :)

Ich hatte neulich mit einem Freund ueber digitale Proofsysteme gesprochen. Ich arbeite in einem Betrieb, der mit GMG-Software auf EPSON-Tintenstrahlern prooft, eine gaengige Konfiguration in der Reproduktion. Er selbst verwendet efi-Software (ehemals BEST) auf einem Laserdrucker mir unbekannten Fabrikats.
Wir diskutierten ueber die Farbverbindlichkeit und der Konformitaet mit dem Medienstandard Druck und ISO 12647-7. Er berichtete, dass er den Fogra-Keil v2 ausmisst und innerhalb der Delta-E-Toleranzen liegt.

Als ich gerade zu zetern ansetzen wollte, dass aus Laserdruckern „ja im Leben keine farbverbindlichen Proofs“ rauskommen koennen, kam ich ins Gruebeln:
Warum eigentlich kann ein Laserdrucker mit halbwegs brauchbarem, vorgeschaltetem RIP keine farbverbindlichen Proofs produzieren, wenn der ausgemessene Fogra-Keil (und damit auch der Papierton) im vorgegebenen Rahmen sind?
Ist es mangelnde Kontinuitaet? Dass der fixierte Toner auf dem Papier matt spiegelt?

Kann mir jemand schlagkraeftige Argumente gegen Proofs mit Laserdruckern nennen?

Es geht uebrigens nur um Proofs, mit denen der Bogenoffsetdruck auf gestrichenem Papier (ISOcoatedV2) simuliert wird.

Danke, Galanos
 
Tach !

aus Wikipedia:

Neben dem Fotoausdruck sind Laserdrucker ebenfalls ungeeignet für Referenzausdrucke (Proof), da die Farbqualität aufgrund von Temperatur- und Feuchtigkeitsveränderungen nicht konstant bleibt. Außerdem arbeiten Laserdrucker oft mit nichtlinearen Intensitätskurven, so dass dunkle Farbtöne zulaufen und Helle überstrahlt werden.

::a::
 
Einen Fogra-zertifizierten und farbverbindlichen Ausdruck bekommt man auch mit einer Xerox 700 DCP mit externem EFI-RIP. Das ist dann ja quasi ein Laserdrucker.

MacMan
 
Die Frage ist, wie lange?

Ich hab noch keinen gesehen, der über einen erträglichen Zeitraum hinweg stabil genug gewesen wäre, um so was verlässlich zu realisieren.
 
Für die 700 DCP mit dem externen großen RIP soll es sogar ein Zertifikat für farbstabilen Auflagendruck geben. Somit sind auch große Auflagen -quasi- Mengenproofs ...

MacMan
 
Danke fuer die Antworten bisher. Also geht es hauptsaechlich um die Farbverbindlichkeit auf lange Sicht, ansonsten bietet das Proofen auf Laserdruckern kaum Angriffsflaeche?
 
Die Angriffsfläche ist riesig, weil es ja beim Proofen um Verlässlichkeit geht. Und wenn du hintereinander 5 Proofs rauslässt, von denen die letzten beiden anders aussehen als die ersten drei, dann ist das für die Katz.

Es gibt ja auch eine Proof Option der GMG Colorproof Software für den OKI 9650. Ich kenne zwei Firmen die das laufen haben, aber eben nicht als Proofer, sondern ausschliesslich um ihre Laserdrucke Endkundentauglich farblich hinzubekommen. An proofen denkt da keiner (mehr).
 
da kann ich nur zustimmen.
fakt ist: laserdrucker liefern heute erstaunlich gute ergebnisse - selbst für vergleichsweise kleines geld (z.b. die kleinen von oki, xerox..)

ich mache selbst digitaldruck und kann ein lied davon singen, dass es sehr von der tagesform des gerätes abhängt, was am ende raus kommt.

"proof-qualität" lässt sich via laser allenfalls erreichen, wenn man (übertrieben gesagt) jeden tag neue verbrauchsmaterilien einsetzt - und selbst dann häte ich meine zweifel (wie gesagt: "tagesform" ;)
 
Ah okay, ihr meint den Vergleich der Drucke zueinander. Ich dachte, es geht darum, dass die Farbverbindlichkeit des einzelnen Proofs auf laengere Sicht nicht gewaehrleistet werden kann (Lichtechtheit etc.).

Dem Problem laesst sich ja aber durch annaehernd taegliche Farbkalibrierung entgegenwirken, oder? Zumal der Medienstandard Druck bzw. ISO 12647-7 enorme Delta-E-Toleranzen gewaehren.

An den Eigenschaften des Toners bzw. Fixierers auf dem Papier laesst sich nichts bemaengeln? Ich vermutete, dass Drucke aus Laserdruckern gerade aufgrund der matten Spiegelungen im Druckbild als Proof ungeeignet waeren.

Danke fuer die Antworten bisher!
 
Ich häng mich mal hier ran.

Ich haben einen SAMSUNG CLP-365 Farblaser. Jetzt werden neue Toner fällig (je 25,-)
Allerdings bin ich nicht sicher, ob ich den Drucker behalten soll.
http://www.testsieger.de/testberichte/samsung-clp-365w-farblaser-clp-365w-see.html

Fotos werden farblich ganz gut gedruckt. Aber in Sachen „Farbtreue“, was definierte Farben in
Grafikprogrammen angeht, liegt der Drucker weit daneben.

Gerade Rosa/helle Pink/Magenta-Töne werden völlig falsch gedruckt. Auch bei Cyan schwächelt
das Ding ziemlich.

Es geht mir nicht um Proofs. Aber so einigermaßen sollten die Farben stimmen, eine Toleranz
von etwa 5% Farbanteil pro Farbe würde ich akzeptieren.

Kennt jemand einen entsprechenden Laserdrucker? Oder evtl. eine Software-Lösung, mit der ich
die Ergebnisse optimieren könnte?


Danke für Vorschläge und Erfahrungen im Voraus :)
 
Gibt es Silverfast mit Scannertarget für dem Mac?
Das wäre jedenfalls ein Möglichkeit Scanner und Ducker etwas in die richtige Richtung zu drücken.
 

Für Tintenstrahler hatte ich auch Proof-Software im Einsatz. Gibt es ähnliches für den Laserdrucker?

http://spyder.datacolor.com/printer-profiling/

Woher weisst Du denn, dass Deine Farben am Monitor stimmen? Nach Augenmaß?

Ja Augenmaß, genauer brauche ich es auch nicht. Wenn für meine Augen der Monitor
die Farben richtig anzeigt, dann reicht mir das. Die Farbwerte von Drucksachen und aus
meinem Farbatlas stimmen, in meinen Augen. Ich kann mich auf den Monitor verlassen,
wenn ich Farben mische. Ich lasse letztlich immer noch proofen, aber da gibt es keine
Überraschungen. :)


Gibt es Silverfast mit Scannertarget für dem Mac?
Das wäre jedenfalls ein Möglichkeit Scanner und Ducker etwas in die richtige Richtung zu drücken.

Schwierig ... ich habe sehr alte Scanner, die betreibe ich nicht mal am gleichen Mac
wie den Drucker. Silverfast habe ich, aber nur für OS9 ;)
 
Wenn für meine Augen der Monitor
die Farben richtig anzeigt, dann reicht mir das. Die Farbwerte von Drucksachen und aus
meinem Farbatlas stimmen, in meinen Augen. Ich kann mich auf den Monitor verlassen,
wenn ich Farben mische. Ich lasse letztlich immer noch proofen, aber da gibt es keine
Überraschungen. :)

So handhabe ich das auch. Wenn der Monitor meines Vertrauens das anzeigt,
was später auf dem Proof und auch im Druck zu sehen ist, dann reicht mir das.
So gut sind meine Augen gerade noch.
 
Beim Drucker liegt eine Software „Easy Color Manager“ bei. Damit lässt sich (angeblich) ein Farbprofil
erstellen und speichern. Damit werde ich jetzt mal etwas rumspielen.

Leider ist es mir noch nicht gelungen, ein Farbprofil wie beschrieben zu speichern, weder im Drucker,
noch auf der Festplatte, noch im Treiber (die 3 hat man zur Auswahl).

Vielleicht liegt es an meinem System. Keine Ahnung.
 
Fotos werden farblich ganz gut gedruckt. Aber in Sachen „Farbtreue“, was definierte Farben in Grafikprogrammen angeht, liegt der Drucker weit daneben.
Gerade Rosa/helle Pink/Magenta-Töne werden völlig falsch gedruckt. Auch bei Cyan schwächelt
das Ding ziemlich.
Es geht mir nicht um Proofs. Aber so einigermaßen sollten die Farben stimmen, eine Toleranz
von etwa 5% Farbanteil pro Farbe würde ich akzeptieren.
Kennt jemand einen entsprechenden Laserdrucker? Oder evtl. eine Software-Lösung, mit der ich
die Ergebnisse optimieren könnte?

Moin,
Deine Schilderung deckt sich mit meinen Erfahrungswerten. Im Bereich pastelliger Farbtöne (10-15%) sind die Abweichungen erheblich und nicht hinbekommbar. Das manuelle Herumfuhrwerken im Treiber mit + und -Werten taugt nicht wirklich, da es eine Global-Änderung ist und die Mittel-, Dreiviertel-Töne mit verfälscht werden. Für die Layoutpräsentation lebe ich mit den Abweichungen. Wenn es um Farbverbindlichkeit geht, dann kaufe ich einen "richtigen" Proof zu. Wenn der Kunde den Unterschied zwischen Farbausdruck und Proof gesehen hat und anschließend die Übereinstimmung von Proof und Druck sieht, dann ist er auch zufrieden und meckert nicht über Proofkosten.

Gruß
Günther
 
Moin,
Deine Schilderung deckt sich mit meinen Erfahrungswerten. Im Bereich pastelliger Farbtöne (10-15%) sind die Abweichungen erheblich und nicht hinbekommbar. Das manuelle Herumfuhrwerken im Treiber mit + und -Werten taugt nicht wirklich, da es eine Global-Änderung ist und die Mittel-, Dreiviertel-Töne mit verfälscht werden. Für die Layoutpräsentation lebe ich mit den Abweichungen. Wenn es um Farbverbindlichkeit geht, dann kaufe ich einen "richtigen" Proof zu. Wenn der Kunde den Unterschied zwischen Farbausdruck und Proof gesehen hat und anschließend die Übereinstimmung von Proof und Druck sieht, dann ist er auch zufrieden und meckert nicht über Proofkosten.

Gruß
Günther

Danke für deine Einschätzung. Genau das fürchte ich auch, dass ein Herumdrehen an einzelnen
Farben sich dann global auswirkt und dann z.B. Fotos oder andere Mittelwerte nicht mehr richtig aussehen. :(

Wobei die Abweichungen teilweise so krass sind, dass es für Präsentationen nicht ausreicht.

Z.B. Musterpackungen für Messen. Ich habe die Hälfte er Toner verbraucht, bis verwertbare Ausdrucke
herauskamen.


Meine Hausdruckerei hat einen Farblaser, der macht das ganz hervorragend, reicht beinah als Proof
aus, aber der liegt in anderer Preiskategorie als mein Billigdrucker. Aber evtl. gibt es doch wesentlich
bessere für den „Hausgebrauch“ als die Samsung-Drucker.
 
Z.B. Musterpackungen für Messen. Ich habe die Hälfte er Toner verbraucht, bis verwertbare Ausdrucke herauskamen.
Meine Hausdruckerei hat einen Farblaser, der macht das ganz hervorragend, reicht beinah als Proof
aus, aber der liegt in anderer Preiskategorie als mein Billigdrucker. Aber evtl. gibt es doch wesentlich
bessere für den „Hausgebrauch“ als die Samsung-Drucker.

Moin,
hm - ja, die Preiskategorie, den die "Hausdruckerei" stehen hat, hätt' ich vom Ergebnis her auch gern - aber die Geldbeutelgröße ... Ich sehe es so, dass ein solches Gerät schon an den Bereich Digitaldruckmaschine heranreicht. Dafür ist das Auftragsvolumen bei mir nicht gegeben. Denn es ist ja nicht nur der Anschaffungspreis, sondern da ist auch noch Verbrauchsmaterial, Papier usw.
Wahrscheinlich landest Du dann beim Tintenstrahler mit RIP, RIP-Software und Spezialpapier.

Mitfühlende Grüße ;-)
Günther
 
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