Farbkalibrierung Dell U2413

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mongole

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Hallo allerseits,

kurz zu meinem Background: Ich bin Software Entwickler und Hobby Photograph. Weiß also grob, was RGB und Farbräume sind, bei Kalibrierung werd ich aber immer unsicher und hoffe deshalb auf eure Hilfe. Ich hab schon zu viele Halbwahrheiten und absoluten Stuss im Netz gelesen. ;)

Bis jetzt hab ich immer auf Windows und Linux gearbeitet. Windows für meine Photo Sachen und Linux für die Entwicklung. Um nur mehr ein System administrieren zu müssen, hab ich mir ein MBP gekauft.

Die erste Enttäuschung hab ich erlebt, als ich gesehen hab, dass ich die Hardwarekalibrierung meines Monitors nicht mehr nutzen kann, da sie nur unter Windows funktioniert. Das Schriftrendering bei FullHD ist auch grausam (Apple will wohl sein Apple Display verkaufen), aber die quietschenden Farben gehen gar nicht! So, genug gejammert. Aber um die Farben soll es in dem Post gehen.

Ich hab das Retina Display als auch den externen Dell U2413 mit einem X-Rite i1Display gleich kalibriert, aber beide liegen total auseinander. Am Laptop Display, sind die Farben meines Empfindens nach "normal". Wenn ich am externen Display die selben Webseiten, oder Fenster öffne, schreien die Farben so, dass ich damit nicht arbeiten mag. Geschweige denn, dass ich damit ein Foto korrekt bearbeiten könnte. Die ICC Profile, die ich bei 160 cd/m*m erstellt hab, sind bei Beiden in der Systemeinstellung ausgewählt.

Bei meinen Recherchen bin ich auf die Problematik bei Dell Monitoren gestoßen, dass sie von OS X als Fernseher erkannt werden und daher im YCbCr Modus betrieben werden. Hier gibt's eine Anleitung, der ich versuchsweise gefolgt bin, aber leider ohne Erfolg: http://www.mathewinkson.com/2013/03...ix-the-picture-quality-of-an-external-monitor
Ich glaube auch nicht, dass die Problematik darin liegt, aber ich wollte es nur wirklich Ausschließen können. Die Systeminformation zeit mir beim internen als auch beim externen Display 32-Bit Farbe (ARGB8888) an. Auch der externe Monitor zeigt mir in den Color Settings "Input Color Format -> RGB" an. Aber es steht in der Systeminformation "Fernseher: Ja". Was mich ein wenig irritiert. Die Verbindung läuft über DisplayPort 1.2. Ist am Monitor auch aktiviert.

Was hab ich übersehen? Wo liege ich falsch?
Danke schon mal für eure Tipps!

lg,
Andreas
 
Die ICC Profile, die ich bei 160 cd/m*m erstellt hab, sind bei Beiden in der Systemeinstellung ausgewählt.

Moin,
auf die Schnelle: Was passiert, wenn Du eines der beiden mitgelieferten vorkalibrierten Bildmodis verwendest? (= sRGB und Adobe RGB). Ist die Darstellung auf dem Dell dann besser?

Zweiter Punkt, der mir einfällt: Was sagt Dell dazu? Den Monitor hat PRAD in 2013 getestet. Das war vor 3 Jahren. Also ist er schon eine ordentliche Zeit auf dem Markt. Von daher lang genug, um eine Mac-Version der Kalibrationssoftware herauszubringen. Und wenn nicht, sollte der Support zumindest eine Aussage zum Kalibrieren mit dem X-Rite geben können.

Und als Punkt 3: Dumpf ist mir im Gedächtnis, dass der Mac Schwierigkeiten hat(te), 2 Monitore im Parallel-Betrieb zu kalibrieren. Der Hauptmonitor sollte jedoch gehen. Gretchenfrage: Ist der Dell der Hauptmonitor oder ist es das Display vom MBP? Jenes Display zu kalibrieren, halte ich für fragwürdig.

Gruß
Günther
 
Moin,
auf die Schnelle: Was passiert, wenn Du eines der beiden mitgelieferten vorkalibrierten Bildmodis verwendest? (= sRGB und Adobe RGB). Ist die Darstellung auf dem Dell dann besser?
Das standard ICC Profil ist ein klein wenig weniger aggressiv in den Farben, aber auch viel zu sehr. Ob das jetzt sRGB oder Adobe RGB ist, kann ich nicht sagen.

Zweiter Punkt, der mir einfällt: Was sagt Dell dazu? Den Monitor hat PRAD in 2013 getestet. Das war vor 3 Jahren. Also ist er schon eine ordentliche Zeit auf dem Markt. Von daher lang genug, um eine Mac-Version der Kalibrationssoftware herauszubringen. Und wenn nicht, sollte der Support zumindest eine Aussage zum Kalibrieren mit dem X-Rite geben können.
Ich hab den Monitor ja mit der Mac Version der Kalibrierungssoftware kalibriert. Was nicht geht, ist die Kalibrierungskurve im Display zu hinterlegen (macht die Windows version meines Wissens automatisch).

Ich werd mal versuchen beim Support was dazu zu finden.

Und als Punkt 3: Dumpf ist mir im Gedächtnis, dass der Mac Schwierigkeiten hat(te), 2 Monitore im Parallel-Betrieb zu kalibrieren. Der Hauptmonitor sollte jedoch gehen. Gretchenfrage: Ist der Dell der Hauptmonitor oder ist es das Display vom MBP? Jenes Display zu kalibrieren, halte ich für fragwürdig.
Ich hab in der Systemeinstellung nichts gefunden, wo man einen Hauptmonitor einstellen kann. So weit ich das verstehe sieht das System die zwei gleichwertig.
 
Ich hab in der Systemeinstellung nichts gefunden, wo man einen Hauptmonitor einstellen kann. So weit ich das verstehe sieht das System die zwei gleichwertig

Moin,
ja, bei Systemeinstellungen > Monitore bekommst Du beide. Der Hauptmonitor ist der, welcher bei „Anordnen“ die weiße Menüleiste im Kopf darstellt. Wenn du nichts eingestellt hast, ist es bei Dir das MBP-Display - erkennbar an der weißen Menüleiste im Kopf des Monitorbildes. Der andere ist der Zweitmonitor. Diese Menüleiste kannst Du mit der Maus anpacken und auf den gewünschten (größeren) Dell-Monitor ziehen.

Gruß
Günther
 
Moin,
ja, bei Systemeinstellungen > Monitore bekommst Du beide. Der Hauptmonitor ist der, welcher bei „Anordnen“ die weiße Menüleiste im Kopf darstellt...
Da schau her :) So einfach geht's, wenn man weiß.... Danke.

Hat aber keine anderes Ergebnis gebracht.

Nur mal für mein Verständnis:
Weil ich grad einen Onlineshop Seite offen hab, die einen 'Kaufen' Button in Knallrot hab, den ich auf beiden Monitoren anzeige, um zu vergleiche.

Wenn ich den RGB Wert des Rot messe, dann hat er auf beiden Monitoren 255, 0, 0. Eigentlich ist es klar, dass das Laptop Display welches den sRGB Farbraum unterstützt ein nicht so knalliges Rot darstellt, wie der Dell, der 99% von Adobe RGB kann. Das heißt, wenn der Monitor auf Adobe RGB kalibriert ist, dann müssen die Farben eigentlich quietschen! Wenn man den Dell auf sRGB kalibriert, dann sollten die Farben eigentlich praktisch ident der Farben auf den Laptop Display sein.

Oder versteh ich da was falsch?
 
Ok, jetzt wird's spannend. Ich glaub ich hab den Knackpunkt.

Wenn ich mit dem Digital Color Meter Farbwerte vergleiche, einmal mit dem sRGB und mit dem Adobe RGB Profil, dann unterscheiden sich die Werte wie erwartet.
Der blaue Balken in der Auswahl des ICC Profils hat mit sRGB 56, 106, 213 und mit Adobe RGB 59, 106, 212. Also wird die Farbintensität für die sRGB Darstellung etwas zurück genommen. Bei irgend einem fixen Punkt auf dem Hintergrundbild, das selbe verhalten.

Das Posting hier https://groups.google.com/a/chromium.org/forum/#!topic/blink-dev/qRLRdgQFcMg legt nahe, dass Chrome (in dem ich den Webshop offen habe), die systemweite Farbkorrektur über das ICC Profil ignoriert, und alle Farben als sRGB interpretiert und unkorrigiert auf dem Monitor darstellt. Also im Adobe RGB Farbraum.

Wenn ich im Chrome den Farbwert eines Buttons messe, hab ich wie vorher schon beschrieben mit Adobe und sRGB immer 255, 0, 0. Im Safari hat der selbe Button mit Adobe und sRGB einen Wert von 215, 62, 31. Was heißt, dass Safari immer auf korrekte Bildschirmdarstellung korrigiert und Chrome einfach den vorhandenen Farbraum ausnutzt, egal welcher das Gerade ist. Je nach Display. Deshalb erschlägt es einem bei wide Gammut Displays. Offensichtlich ist das bei Windows und Ubuntu anders.
 
Ich hab noch ein wenig recherchiert. Das Problem ist einfach, dass nur Safari halbwegs sauber mit Farben auf Wide Gammut Displays umgehen kann. Echt eine Schande.

Hier noch eine einigermaßen übersichtliche Zusammenfassung zum Thema: http://cameratico.com/guides/web-browser-color-management-guide/
Wer es testen will: http://cameratico.com/tools/web-browser-color-management-test/
Spannend ist es auch die Seite mit Safari, Chrome und Firefox auf zu machen: http://davidjohnstone.net/blog/2013/06/be-careful-when-buying-a-wide-gamut-monitor

Falls es jemanden noch Genauer wissen will, eine Diskussionen von Google Chrome Entwicklern zum Thema: https://groups.google.com/a/chromium.org/forum/#!topic/blink-dev/qRLRdgQFcMg

Offensichtlich werd ich wohl Safari verwenden müssen, und Chrome nur mehr zum Software entwickeln verwenden... :/

Danke für die Infos. Ich hoffe, es kann sonst noch wer mit der Info was anfangen.
 
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dass Chrome (in dem ich den Webshop offen habe), die systemweite Farbkorrektur über das ICC Profil ignoriert

Moin,
es ist leider so, dass nicht alle Browser Farbprofile unterstützen und damit eine Wunschfarbigkeit unterstützen. Hinzu kommt, dass die Mehrzahl der Bildschirme „draußen im Markt“ das hardwareseitig nicht kann. Ganz zu schweigen davon, dass ja auch der Web-Designer das bei seiner Bilderstellung berücksichtigen müsste. Nicht zu vergessen, dass Bildformate wie .png gar kein Farbprofil transportieren.

Und vom Anwender, der vor dem Bildschirm sitzt und für den Farbmanagement ein „unbekanntes Ding“ ist, reden wir lieber gar nicht. Wer weiß, was dieser in den Systemeinstellungen seines WIN oder Macs getätigt hat. Insofern gilt noch immer die alte Faustregel „sRGB ist am verbreitetsten – der Rest klappt eher zufällig!“

Gruß
Günther
 
Ja, leider.

Es ist ein Trauerspiel. Chrome hatte sogar schon mal eine Unterstützung von Farbprofilen. Offensichtlich gibt's in CSS3 auch eine URI für Farbprofile. Das heißt, man muss das Profil nicht mal in das Bild einbetten, sondern kann es auf irgend einen server zur verfügung stellen. Damit wären alle Inhalte einer Seite einem Farbprofil profilierbar. Bilder als auch jeglicher anderer Inhalt einer Seite. Nicht, dass die schön farblich abgestimmten Bilder nicht mehr mit dem Inhalt harmonieren... ;)

Der Vorschlag aus dem Jahr 1999: http://www.w3.org/1999/06/WD-css3-iccprof-19990623
Überarbeitet im Jahr 2001: http://www.w3.org/TR/css3-iccprof
...
Die aktuelle Version, speziell die nicht berücksichtigten Features: http://www.w3.org/TR/css3-color/#dropped
color-profile :/

Ein Trauerspiel. Es bleibt die Hoffnung, dass sie es irgendwann doch noch in den Standard nehmen und die Browser Hersteller es implementieren.
 
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