Europäische Union Zukunfts- oder Auslaufmodell?

nein, eher Produktionsstätten ... die Illusion, dass etwas, was andere billiger machen, vermieden werden könnte, wenn's die nicht so gäbe, wie sie gerade sind, hat sich im Kapitalismus regelmäßig als Irrtum herausgestellt. So etwas funktioniert tendenziell nur durch solidarisches Verhalten aller, die ihre gemeinsame Situation im Gefüge erkennen. In Deutschland ein eher artfremder Ansatz ....
Finde ich für Deutschland teilweise so ausgesagt gar nicht mal –
allerdings betreffs "Manager-Machtführungsgehabe" und darauf basierende Firmenstrukturen inklusive Lobbyismus natürlich schon.
 
Der Portugiese weiss wenig was den Finnen so umtreibt und umgekehrt, war Jahrhunderte auch keine Thema.
ich weiß auch nicht wirklich, was Menschen ein Dorf weiter denken, oder in der Stadt gar, im Nebenhaus. Kein Argument, da Grenzen zu ziehen, oder?
 
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Hi,
ich weiß auch nicht wirklich, was Menschen ein Dorf weiter denken, oder in der Stadt gar, im Nebenhaus. Kein Argument, da Grenzen zu ziehen, oder?
das nicht, aber du gehst doch davon aus, dass ihr eine einigermaßen ähnlich verlaufende Geschichte hattet. Ich finde, dass sowas durchaus verbinden kann, mal unabhängig davon ob man sich nun persönlich kennt oder nicht.
 
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Nein, aber wo ist das Argument für keine Grenze? Das nächste Dorf, gut, der nächste Kreis, Bundesland..auch noch gut..
Bald sind wir beim Nachbarland, da kann man noch die Historie einbringen, weil Streit war ja schon da man will sich vertragen..nur wo ist die Grenze? Was verbindet mich jetzt mit der Ukraine, Albanien oder der Türkei ( gut das ist auf Eis)
Rumänien, Serbien? Ich kenne persönlich niemanden weder dort noch hier...

ich bitte um Verständnis für die Klauberei meinerseits, aber die Frage stell ich mir tatsächlich. Wo ist der ominöse Draht zueinander, der mir Tschechien mit Orban oder Polen mit Hadschinski schmackhaft machen will, frei gewählte Staatslenker?
 
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Es geht weniger um deine persönlichen Drähte als um ein verträgliches Miteinander der Staatsgebilde.
Die jeweiligen Einwohner sind in der Regel nicht das Problem.
 
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Schon, aber die Erzählung lebt doch von einer Gemeinschaft die irgendwie zusammen gehören soll, wenn auch teilweise aus profanen Interessen gewachsen oder sich ergebend, aber nicht nur. Zumal wenn die politischen Entscheidungen im jeweiligen Land recht wenig mit Europa oder gar das Gegenteil zu bezeugen wissen.

Plakativ, soll ich mich jetzt mit Italien verbunden fühlen, weil sich die Hälfte der Wahlberechtigten die sich noch aufraffen konnten nun für streng rechts entschieden haben als neue Regierung, die ordentlich nun auf den Putz wie angekündigt hauen will und Berlusconi lächelt mich schon wieder an wie vor 15 Jahren, nun halt noch mehr als entstellte Fratze..

Das ist doch Europa, hier und heute. Was hab ich mit denen gemein?
 
aber du gehst doch davon aus, dass ihr eine einigermaßen ähnlich verlaufende Geschichte hattet.
...da kann ich nur sagen: nope, und wenn: war ein Irrtum :D Schon jemand, der 20 Jahre jünger ist als ich, hat eine andere Geschichte, sowohl von den politischen Erfahrungen, wie von den Bildungsangeboten, die er durchlebt hat ... da ist mir ein gleichalter Brite näher :)
Nicht, dass ihr mich falsch versteht, ich verstehe durchaus, worauf ihr hinaus wollt. Ich kann aber für mich sagen, ich hab in meinem Leben schon Menschen aus allen möglichen Kulturen kennengelernt, die gravierenden Unterschiede bestanden keineswegs durch Nationalitäten definiert, im Grunde nicht mal durch kulturelle Unterschiede. Es scheint weltweit Menschen zu geben, die mir ähneln, und überall welche, mit denen ich besser oder schlechter klar komme, mich familiär oder fremd fühle.
 
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Schon, aber die Erzählung lebt doch von einer Gemeinschaft die irgendwie zusammen gehören soll, wenn auch teilweise aus profanen Interessen gewachsen oder sich ergebend, aber nicht nur. Zumal wenn die politischen Entscheidungen im jeweiligen Land recht wenig mit Europa oder gar das Gegenteil zu bezeugen wissen.

Plakativ, soll ich mich jetzt mit Italien verbunden fühlen, weil sich die Hälfte der Wahlberechtigten die sich noch aufraffen konnten nun für streng rechts entschieden haben als neue Regierung, die ordentlich nun auf den Putz wie angekündigt hauen will und Berlusconi lächelt mich schon wieder an wie vor 15 Jahren, nun halt noch mehr als entstellte Fratze..

Das ist doch Europa, hier und heute. Was hab ich mit denen gemein?
Ich fühle mich auch nicht mit allen EU-Bürgern verbunden, nicht mal mit mir unbekannten Einwohnern meines Heimatortes.
Und den italienischen Wählern dieses Bündnisses könnte ich eine klatschen, den Nichtwählern auch.
Aber warum? Doch nicht weil mich die Einzelpersonen irgendwie interessieren, wohl aber weil dieses Ergebnis das Miteinander in Europa erschwert, was zweifellos meinen wirtschaftlichen Interessen schadet.
 
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Freut mich sehr, dass die Diskussion insgesamt (!) hier nicht abgerutscht ist. Und: Hinterfragen, kritisch sein ist ja auch jedermanns Recht und gut. Es läuft ja auch genug schief in der EU, keine Frage. Allein 70 Jahre Frieden sind aber schon unfassbar viel wert. Problem ist weniger die EU an sich, als – wie schon oben erwähnt – Bürokratie und Lobbyismus! Da anzusetzen ist sicher kein reines EU-Problem.

Allein schon, dass ich heute nicht mehr in jedem Urlaubsland Geld umtauschen muss (und hinterher die Reste zurück) und bei jedem Einkauf rumrechnen, dass mein Perso im Allgemeinen in jedem Urlaub ausreicht, ich nicht mehr an jeder Grenze Stunden im Stau stehe wie früher, ich überall im Großen und Ganzen gleiche Rechte habe, dass ich jederzeit überall hin kann und mich da auch niederlassen und da arbeiten und wohnen könnte… Ich kann (konnte) einfach bestimmte Klamotten oder Technik in UK bestellen, weil das besser ging als hier (ja, bei denen jetzt leider nicht mehr), ohne Zoll und alles!

Verbunden? Ich bin Weltbürger, ich fühle mich generell allen Menschen verbunden – oder eben nicht. ;-)
 
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Passt....ich bin halt eher der "eben nicht"-Typ, wenn ich jmd. nicht kenne.
 
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Dazu kommt, dass in meiner Ahnenreihe schon halb Europa vertreten ist, insofern bin ich ein echter Deutscher.
Carl Zuckmayer hat es in "Des Teufels General" den General Harras so schön sagen lassen:
Und jetzt stellen Sie sich doch mal Ihre Ahnenreihe vor – seit Christi Geburt. Da war ein römischer Feldhauptmann, ein schwarzer Kerl, braun wie ne reife Olive, der hat einem blonden Mädchen Latein beigebracht. Und dann kam ein jüdischer Gewürzhändler in die Familie, das war ein ernster Mensch, der ist noch vor der Heirat Christ geworden und hat die katholische Haustradition begründet. – Und dann kam ein griechischer Arzt dazu, oder ein keltischer Legionär, ein Graubündner Landsknecht, ein schwedischer Reiter, ein Soldat Napoleons, ein desertierter Kosak, ein Schwarzwälder Flözer, ein wandernder Müllerbursch vom Elsaß, ein dicker Schiffer aus Holland, ein Magyar, ein Pandur, ein Offizier aus Wien, ein französischer Schauspieler, ein böhmischer Musikant – das hat alles am Rhein gelebt, gerauft, gesoffen und gesungen und Kinder gezeugt – und – und der Goethe, der kam aus demselben Topf, und der Beethoven und der Gutenberg, und der Matthias Grünewald, und – ach was, schau im Lexikon nach. Es waren die Besten, mein Lieber! Die Besten der Welt! Und warum? Weil sich die Völker dort vermischt haben. Vermischt – wie die Wasser aus Quellen und Bächen und Flüssen, damit sie zu einem großen, lebendigen Strom zusammenrinnen. Vom Rhein – das heißt: vom Abendland. Das ist natürlicher Adel. Das ist Rasse. Seien Sie stolz darauf, Hartmann – und hängen Sie die Papiere Ihrer Großmutter in den Abtritt. Prost.
 
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...

Allein schon, dass ich heute nicht mehr in jedem Urlaubsland Geld umtauschen muss (und hinterher die Reste zurück) und bei jedem Einkauf rumrechnen, ....
Als obs so eine Problem wäre wegen bissl Klimpergeld. Im Gegenteil, es war ein Abenteuer. In Österreich gabs diese seltsamen Schillinge und in Italien die Lira. Papa rauchte seine A2 in Österreich, wir tranken Almdudler und Skiwasser, was es sonst nirgends gab.. Ich frag mich dann, es gibt soviele Millionen die um die Welt schippern, nach Australien über Bali, Chile bis Zentralafrika. die haben alle offenbar kein Problem damit sich paar landesübliche Scheine zu besorgen.. :noplan:

Mal davon abgesehen, dass die Schweiz mit ihren Fränkli offenbar keine Touristen mit abschreckt, im Gegenteil...oder wie die Schweden das wohl so machen. Abgeschreckte Urlauber wegen Wechselproblemen.. wäre mir neu.
 
Tja, den Urlauber alleine trifft das Wechselkursrisiko natürlich weniger, als Unternehmen, die längerfristig planen.
Z.B. eine Firma aus D bestellt eine Straßenbahn aus Frankreich, deren Komponenten wie die Steuerung oder Innenausstattung aus Tschechien oder die Karosse aus Polen bekommen.
Das wären demnach 3 mal Umtausch in verschiedene Wechselkurse.
Das betrifft aber auch den Transport zum Hersteller nach Frankreich, der dann über zwei Landesgrenzen organisiert werden muss.
 
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Ich als Italiener kann da leider auch nur mit dem Kopf schütteln was da passiert!

Der Grundgedanke Europa war und ist eine
gute Idee/Sache. Das war im Grunde quasi der beginn unseres Wohlstands!
Nur leider haben ALLE Politiker an die eigene Brieftasche&Wirtschaft gedacht. Billig importieren/ Teuer verkaufen. Aber nicht sehen wollen das Rohstoffe endlich sind oder Krisen, wie Corona und Ukrainekrieg
die Ökonomie, Wirtschaft aus dem Ruder laufen lassen können.
Ich hoffe das es nicht der Anfang vom Ende der EU ist.

Denn wenn z.B. Italien der EU den Rücken kehrt, wird es keine EU Gelder mehr geben,
Italien wäre dann Ärmer als sie es ohnehin schon ist. Dann werden hoffentlich die Menschen aufwachen! Wenn ich Geld haben will muss ich auch was dafür tun!

Die Gefahr besteht wenn Menschen frustriert sind. Es zieht dann dummer weise (nicht nur) Nationalismus und rechtes Gedankengut, Ideologie wie wir es aktuell erleben dürfen/durften.
Was letzten Endes m.M. nach eine Gefahr für Europa ist. *Kettenreaktion Griechenland usw.
 
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Tja, den Urlauber alleine trifft das Wechselkursrisiko natürlich weniger, als Unternehmen, die längerfristig planen.
Z.B. eine Firma aus D bestellt eine Straßenbahn aus Frankreich, deren Komponenten wie die Steuerung oder Innenausstattung aus Tschechien oder die Karosse aus Polen bekommen.
Das wären demnach 3 mal Umtausch in verschiedene Wechselkurse.
Das betrifft aber auch den Transport zum Hersteller nach Frankreich, der dann über zwei Landesgrenzen organisiert werden muss.
Mag schon sein. Musste aber auch dazusagen, dass die Vereinfachung ja auch erheblichen Blüten ums verharmlosend zu sagen freie Wege eröffnete. Mal frei erfunden aber zur Verdeutlichung - .. deshalb haben wir teilweise doch Zustände, dass z.B. ein Tier in Dänemark gezeugt, in der Niederlande gemästet, mit der Gülle noch verklappende Geschäfte in NRW laufen können und zuletzt wird womöglich in Polen geschlachtet, in Italien geräuchert um dann in Portugal geschnitten und verpackt bei uns als Schwarzwälder Bauernschinken in den Regalen auftaucht. wie gesagt bissl überskizziert.

Oder ein künstlicher Fruchtjoghurt mit Erdbeeraroma darf ungestraft gefühlt in die Arktis und zurück streckentechnisch reisen, muss sogar, wird zu all unser Profit wird erzählt, bis das Zeug dann endlich in des modernen Europäers Rachen hoffentlich verschwinde.. wie gesagt, das ganze Bild gilt.
 
Auf alle Fälle. Reisefreiheit für alle Terroristen und Verbrecher.
Stuss. Wie klein sollen denn die Länder werden, bis die Reisefreiheit für Terroristen und Verbrecher an deren Grenzen hinreichend eingeschränkt ist? Russland oder USA müssten nach der Logik in viele Kleinstaaten zerlegt werden, damit alle 100km die Pässe und Visa kontrolliert werden können. Ich schlage zu diesem Zweck Grenzkontrollen zwischen Bayern und Franken vor.

Oder umgekehrt: Wieviel Polizeistaat willst du, um in großen Staaten das gleiche zu erreichen? Und wer ist Terrorist? Für einen Erdoğan sind bereits autonomiefordernde Kurden Teröristler, für Putin gegenwärtig jeder Kriegsablehner.
 
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Ich kann aber für mich sagen, ich hab in meinem Leben schon Menschen aus allen möglichen Kulturen kennengelernt, die gravierenden Unterschiede bestanden keineswegs durch Nationalitäten definiert, im Grunde nicht mal durch kulturelle Unterschiede. Es scheint weltweit Menschen zu geben, die mir ähneln, und überall welche, mit denen ich besser oder schlechter klar komme, mich familiär oder fremd fühle.

:unterschreibe:

Doch nicht weil mich die Einzelpersonen irgendwie interessieren, wohl aber weil dieses Ergebnis das Miteinander in Europa erschwert, was zweifellos meinen wirtschaftlichen Interessen schadet.

Das ist natürlich ein Grund, gegen “alles“ zu sein.
 
:unterschreibe:



Das ist natürlich ein Grund, gegen “alles“ zu sein.
Nö, wieso. Wie kommst du dadrauf?
Wenn du allerdings annimmst, dass ich Rechtspopulismus verabscheue, liegst du richtig.
 
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