Ethikdebatte um Gentechnik

Es ist seit Anbeginn der Menschheit das gleiche Problem: Wer einen Kopf zum Denken hat wird "Forschen", egal wie die (gesetzlichen) Vorgaben sind. es wird sich nicht verhindern lassen.
Das hat u. a. zur Atomspaltung geführt und zum Klonen.
Das Problem des Ganzen ist, dass in einer kapitalistischen Welt (und in dieser leben wir) solche Dinge missbraucht bzw. genutzt werden – von Menschen, die sich daraus einen Vorteil erhoffen. Letzteres sollte verboten sein — was sich aber ebensowenig durchsetzen lässt, wie ein Forschungsverbot. Wünschenswert wäre vielleicht dennoch beides.
 
maxidiezl schrieb:
es wird also zunächst aus Körperzellen des Kranken und einer unbefruchteten Eizelle ein embryo geklont um dort dann die Stammzellen zu entnehmen, die wiederum zur Erzeugung von menschlichen Organen für den Kranken verwendet wird.

So hab ich das zumindest jetzt verstanden

Die Formulierung ‘geklont‘ ist in diesem Zusammenhang eher unglücklich. Und es entsteht auch kein ganzer Embryo, sondern nur eine Eizelle, die man dann manipulieren kann (zumindest irgendwann vielleicht).
Es ist äußerst zweifelhaft, ob sich aus einer so behandelten Eizelle ein gesunder Organismus entwickeln kann...
 
musst dem spiegel sagen od ;)
die verwenden dabei ja das wort klonen

hm...
also dein posting führt mich wieder zu meinem allerersten posting hier :D

verzwickte sache das :)

maxidiezl schrieb:
Stammzellenforschung und Forschung mit Embryonen ist - soweit ich weiss - strikt auseinanderzuhalten!

schad das pams ethikdebatte zu ner aufklärung verkommt wegen mir
aber ohne die fakten zu wissen
und das tut ja offensichtlich kaum wer
kann man auch keine ernsthafte meinung dazu haben
 
Vorallem die Kirche dürfte dagegen sein.
Wenn die Gentechnik irgendwann so weit ist, damit selbst neue Menschen zu erschaffen glaubt wirlich niemand mehr an einen Gott und an seine Macht und dementsprechend wenig Interesse wird man dann noch an einer Kirche haben.
 
TNC schrieb:
Vorallem die Kirche dürfte dagegen sein.
Wenn die Gentechnik irgendwann so weit ist, damit selbst neue Menschen zu erschaffen glaubt wirlich niemand mehr an einen Gott und an seine Macht und dementsprechend wenig Interesse wird man dann noch an einer Kirche haben.

Neue Menschen schafft eh nicht Gott sondern Männlein und Weiblein ;)
 
SchaSche schrieb:
Neue Menschen schafft eh nicht Gott sondern Männlein und Weiblein ;)

Eben.
Aber hast du nichtmal den Bericht über ein streng gläubiges deutsches Pärchen gelesen die nach der Heirat nicht wussten wie man ein Baby herstellt? ;)


Aber wie ist das allererste Lebewesen entstanden? Wieviviele Zellen hatte es? Dient der Mensch diesen zellen nur als kuschelige Umgebung um Überleben zu können? Wurde dem Menschen der "Geist" (Verstand + Phantasie) nur gegeben um dafür zu sorgen, dass der nicht stirbt und somit seine kleinen Bewohner? usw. usf.
Also ist Gott nur die Bezeichnung für diesen einen Zufall der dafür gesort hat den Menschen daraus entstehen zu lassen. Matrix läösst grüssen.
Dann sind die Chancen aber sehr gross auch auf anderen Planeten Leben zu finden wenn das Leben so einfach aus einzelnen Zellen entstehen kann (dann muss nur noch auf die richtige Umgebung gewartet werden bis auch aus diesen Zellen grosse Viecher entstehen).

Und wenn man irgendwann mal herausfinden sollte wie das vor sich gegangen ist und das sogar nach stellen können wird, spätestenes dann (wenn es nicht bewusst verhindert wird) werden die Religionen sterben bis auch dieses Wissen irgendwann wieder verschwunden ist.

HUch, das könnt man herrlich weiter spinnen...:p
 
Zuletzt bearbeitet:
Vorallem die Kirche dürfte dagegen sein.
Wenn die Wissenschaft irgendwann so weit ist, zu beweisen, dass die Sonne nicht um die Erde kreist, glaubt wirlich niemand mehr an einen Gott und an seine Macht und dementsprechend wenig Interesse wird man dann noch an einer Kirche haben.

;)

Der Text, den du eingegeben hast, ist zu kurz. Bitte erweitere den Text auf die minimale Länge von 6 Zeichen.
 
TNC schrieb:
Vorallem die Kirche dürfte dagegen sein.
Wenn die Gentechnik irgendwann so weit ist, damit selbst neue Menschen zu erschaffen glaubt wirlich niemand mehr an einen Gott und an seine Macht und dementsprechend wenig Interesse wird man dann noch an einer Kirche haben.
Du hast ein mittelalterliches Gottes-Verständnis; kein moderner Theologe läßt sich von der technischen Entwicklung und ihren Möglichkeiten aus der Ruhe bringen. Daß es religiöse Fundamentalisten gibt (z.B. in den USA) ist ein anderes Problem.
Die Frage ist doch eher: Ist der Mensch in der Lage, neue technische Errungenschaften verwantwortungsvoll einzusetzen? Man darf seine Zweifel haben – ohne übrigens Christ sein zu müssen.
 
Herr Chow schrieb:
Du hast ein mittelalterliches Gottes-Verständnis; kein moderner Theologe läßt sich von der technischen Entwicklung und ihren Möglichkeiten aus der Ruhe bringen. Daß es religiöse Fundamentalisten gibt (z.B. in den USA) ist ein anderes Problem.

Ich gebe das Verständnis mancher Menchen nur wieder. Hast du schn vergessen, das gewisse Entwicklungen immer von den USA aus gehen? Hier befürchte ich das selbe wenn schon einer gross mit Gott und seiner Hilfe wirbt. :rolleyes:

Nur weil ich etwas wiedergebe muss es nicht meine Meinung sein, es sind manchmal nur die Befürchtungen die hoffentlich nicht eintreffen werden. :rolleyes:
 
TNC schrieb:
Eben.
Aber hast du nichtmal den Bericht über ein streng gläubiges deutsches Pärchen gelesen die nach der Heirat nicht wussten wie man ein Baby herstellt? ;)

Nein, den Bericht kenne ich nicht. Hast du grade nen Link zur Hand?
 
Herr Chow schrieb:
Die Frage ist doch eher: Ist der Mensch in der Lage, neue technische Errungenschaften verwantwortungsvoll einzusetzen? Man darf seine Zweifel haben – ohne übrigens Christ sein zu müssen.

Der Grossteil schon da er friedlich ist...aber es haben immer die weniger friedlichen das sagen weil sie sich so nach oben bahnen während die meisten auch weiter unten glücklich und zufrieden sind. Und man unterschätzt gewisse Gefahren und Menschen immer wieder. Da muss nichtmal die ganze Menschheit dahinter stecken. Ist doch auch nur Marketing und Werbung muss nichtmal ehrlich sein um zu gefallen.

Und wenn jemand sagt ich pauschalisiere dann meint er wohl den Umstand wie leicht die Menschen zu beeinflussen sind wenn man ihnen gezielt Infos zuspielt, da muss man an eine Sache nichtmal wirklich glauben um sie zu unterstüzen. Und die Unterstützung (wenns auch nur das weg schauen ist) kommt eben solange vom Volk bis es selbst nicht mehr raus kommt. Da gehört eben mehr dazu als nur alle 4 Jahre ein Kreuz zu machen... :rolleyes:
 
Zuletzt bearbeitet:
Keine Ahnung ob das hier schon gesagt wurde, aber Ich helf euch mal ein wenig mit meinem alten Bio-LK Wissen auf die Sprünge :D

Der Typ aus Korea hat jedenfalls definitiv an embryonalen Stammzellen geforscht und im Grunde hat er auch geklont: Im Artikel steht doch selbst: Es ist gelungen "embryonale Stammzellen aus Eizellen und Körperzellen unheilbar Kranker zu gewinnen". So wie es klingt, hat er aus einer Eizelle das Erbgut entfernt und in diese leere Eizellenhülle dann das, aus einer Körperzelle gewonnene, Erbgut des unheilbar Kranken injiziert und diese neu enstandene Eizelle mit dem Erbgut des Erwachsenen dazu gebracht, sich zu teilen.

Vermutlich würde bei so einer groben Methode kein Embryo sondern bloß ein nicht lebensfähiger Zellhaufen enstehen, rein technisch ist es allerdings ein Klon. Und folglich wäre das in Deutschland verboten.


Prinzipiell kann man Stammzellen übrigens nicht nur bei Embryonen bekommen, da Stammzellen auch im ausgewachsenen, menschlichen Körper vorkommen (sollten). Warum man sich allerdings auf embryonale Stammzellen beschränkt, leuchtet mir nicht ganz ein. Vermutlich ist es im Moment einfacher da heranzukommen, aber wenn die Technik weit genug fortgeschritten wäre und die Gesetze speziell dieses verbieten, könnte man sicher auch gänzlich auf die Verwendung von embryonalen Zellen verzichten und trotzdem Forschung und Heilung mit Stammzellen betreiben.


Wie man genau mit Stammzellen heilen will, steht allerdings auf einem völlig anderen Blatt. So wie ich es bisher verstanden habe, versucht man einfach, die gewonnenen Stammzellen an die Orte zu spritzen, wo ein Schaden aufgetreten ist. Etwa bei Kreuzfeld-Jakob Patienten in's Gehirn, in der Hoffnung, dass die embryonalen Stammzellen sich dort zu Gehirnzellen weiterentwickeln und zu einer Verbesserung der Krankheit führen............

Sehr abenteuerlich das Ganze. Da braucht es sicherlich noch viele Jahre Forschung und zahllose ethische Debatten.
 
TNC schrieb:
Vorallem die Kirche dürfte dagegen sein.
Wenn die Gentechnik irgendwann so weit ist, damit selbst neue Menschen zu erschaffen glaubt wirlich niemand mehr an einen Gott und an seine Macht und dementsprechend wenig Interesse wird man dann noch an einer Kirche haben.

Eines wird der Mensch niemals können- Menschen erschaffen. Und falls doch, wird es zugleich das letzte sein, was diese Spezies 'vollbracht' hat.
 
disco schrieb:
Eines wird der Mensch niemals können- Menschen erschaffen. Und falls doch, wird es zugleich das letzte sein, was diese Spezies 'vollbracht' hat.

Wie meinst Du das? Menschen erschaffen?
Ohne »Geber« von Erbgut?
 
Vielleicht eher so:
Die allgemeine menschl. Überheblichkeit im Erbgut herumzupfuschen, keinen Plan davon zu haben was man macht, obwohl alles in der Natur und Schöpfung perfekt ist auch wenn uns dies nicht immer als solches erscheint, ist es dennoch so. Ich glaube an einen göttlichen Plan und ein solcher entzieht sich in seiner Großartigkeit sicher der beschränkten menschl. Logik. Lerner wir erst einmal richtig zu leben, bevor wir uns selber auslöschen.
 
disco schrieb:
obwohl alles in der Natur und Schöpfung perfekt ist

in der natur ist nichts perfekt, alles entwickelt sich weiter und passt sich an die z.t. selbst verursachten veränderungen an. das ganze leben ist eine evolution, und das trifft auch auf den 'menschlichen geist' zu, der mit dem technischen fortschritt mitwächst - glücklicherweise. ;)
 
Vielleicht eher so:
Die allgemeine menschl. Überheblichkeit im Erbgut herumzupfuschen, keinen Plan davon zu haben was man macht, obwohl alles in der Natur und Schöpfung perfekt ist auch wenn uns dies nicht immer als solches erscheint, ist es dennoch so. Ich glaube an einen göttlichen Plan und ein solcher entzieht sich in seiner Großartigkeit sicher der beschränkten menschl. Logik. Lerner wir erst einmal richtig zu leben, bevor wir uns selber auslöschen.

Warum sollte bitte eine künstlich geschaffene Menschenrasse das Ende eben selbiger Bedeuten? Oder gleich das Ende aller Menschen? Das ist doch Unsinn. Natürlich verstehen wir im Moment kaum, was passiert wenn wir im Erbgut herumhantieren. Doch irgendwann werden wir dieses Wissen schon erlangen, es ist nur eine Frage der Zeit.

Und dann wird es auch angewendet werden. Die derzeitigen Moralvorstellungen können - besonders bei unserem derzeitigen Wissensstand - eine Verwendung von Gentechnik beim Menschen vielleicht noch für einige Jahrzehnte unterdrücken. Aber danach?

Hey, vermutlich reicht es schon, dass irgendwer mit einer nebenwirkungsfreien, transgenen Haarwurzelkur winkt und tausende glatzköpfiger Politiker innerlich jubeln. Und selbst wenn nicht: Es geht auch drastischer. Es gibt Jahr für Jahr Millionen Menschen die an Krebs, Aids und anderen Krankheiten sterben. Ist es nicht vielleicht sogar unsere PFLICHT das zu verhindern?

Ist es moralisch vertretbar, den Tod von Millionen in Kauf zu nehmen?

Und es geht noch fieser: Will nicht jeder von uns ein gesundes Kind haben? Wie würden wir uns entscheiden, wenn wir wüssten, dass unser Kind mit 25 an einem Gehirntumor sterben wird, wir es aber mit einer Gentherapie verhindern könnten?
 
Holen wir diesen Thread wieder aus der Versenkung, nachdem gestern die EU einen "Kompromiss" zu Förderung der Stammzellenforschung verabschiedet hat:
Der Nutzung von Embryonen für die Herstellung neuer Stammzellen soll weiterhin nicht gefördert werden.
Der Vorgänger des jetzigen EU-Forschungskommissar hatte die Gegner der Embryonennutzung bereits als "Taliban" beschimpft, weil die aus weltanschaulichen Gründen gegen den Fortschritt seien.

Die Mehrheit der deutschen Wissenschaftler denkt ebenso und bekämpft das deutsche Gesetz zur Stammzellenforschung. (Die Gesetze dazu werden in den Mitgliedsstaaten selbst erlassen.)
In Deutschland erlaubt ist die Nutzung der bis zum 1.Jan. 2002 hergestellten Stammzellen, aber angeblich sind die mittlerweile unbrauchbar.

Wenn dies stimmt, wird vermutlich in absehbarer Zeit ein neues Gesetz in Deutschland verabschiedet werden.
Leider hat die EU eine Diskussion, wie die gesetzlichen Grundlagen zur Stammzellenforschung aussehen könnten, vermieden.
 
Eine Ethik-Diskussion halte ich für ziemlich überflüssig... Gemacht wird sowieso, tradtionell & immer was technisch möglich ist. Irgend jemand überschreitet eine ethische Grenze, zig Lemminge folgen (weil sie als Lemminge dann nicht ganz sooo böse sind, sie waren ja nicht die ersten...) und 30 Jahre später lacht man über die damaligen ethischen Moralapostel. War exakt das gleiche bei der ersten Herztransplatation von Dr. Barnard in 1967. Riesen-Aufschrei weltweit, die Kirche hat sich aufgeplustert, Demos & Co. 30 Jahre später konnte das fast jedes Kreiskrankenhaus. Gleiches wird mit dem Stammzellen geschehen. Wenn's nicht sinnvoll gelingt adulte Stammzellen so umzuprogrammieren, dass sie wie embryonale reagieren, dann wird die Entnahme embryonaler Stammzellen in 30 Jahren Standard sein.

In Medizin und Forschung gibts keine Ethik, zumindest nicht wenn man einen Zeithorizont von 30 Jahren hat.
 
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