Erfahrungen mit Dolly Drive

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macwander

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http://www.dollydrive.com/
Das ist timemachine im Internet.

Dolly bietet jetzt das Service auch extra für Europe an. Hat das schon jemand im Einsatz und wie sind die Erfahrungen damit?
Ich hab mal testweise einen Account erstellt.
Komisch ist das pricing: Dollar = Euro (kennen wir das nicht von wo?)
 
OK, dann bin ich mal nicht so und berichte vom Selbstversuch.
Dolly klinkt sich an sich recht elegant ins Mac os hinein. Es okkupiert quasi TimeMachine. Was - mich zumindest - ein wenig verwirrt ist, dass man trotzdem ein zweites Einstellungselement hat: Die Applikation DollyDrive UND dann noch das in OSX integrierte Kontrollfeld TimeMachine. Da gibts dann zb zwei ein-aus-Schalter für das Ganze. Oder auch zwei Listen wo man die Ausnahmen editieren kann (also die Daten, die nicht ins Backup kommen sollen)
Aber trotzdem funktioniert es recht gut. Initialbackup dauert natürlich ewig, da ist es anzuraten, anfangs vieles aus dem Backup rauszunehmen. Hinterher tut sich das Programm scheinbar leichter Dinge dazuzutun. Dann lässt man es am besten übers WE laufen und macht was ganz anderes. Alles dauert halt länger: Bis das Backupvolume gefunden wurde, bis das Backup vorbereitet ist, backup selbst natürlich, dann das volume wieder zumachen... Hier wirkt Dropbox zb wesentlich agiler und intelligenter (ist aber auch ein anderes Programm, ich weiß und muss nicht so viel herumchecken etc., - und ich vergleich hier nur das Response-Verhalten im Internet).
Habe auch restore probiert und muss sagen: TimeMachine funktioniert auch hier einwandfrei und erkennt die historischen Backups genauso wie von einer Festplatte, aber halt - langsamer.
Es gibt dort im Forum eine lange Liste mit Vorschlägen, auch Kritik an diversen Sachen. Eine kann ich gut nachvollziehen: Man möchte manchmal doch ein backup auf Festplatte auch haben, aber der Wechsel geht scheinbar kaum. Dafür hat dolly eine eingebaute Clone-Funktion, mit der man von der ganzen HD einen bootfähigen Clone herstellen kann. Zusammen ergibt das eine recht stringente Backup-Lösung, für Leute denen es wurscht ist, wenn die eigenen privaten Fotos auf irgendeinem fremden Server herumliegen und sich das Wartungspersonal, wenn die Nacht lang ist, seinen Spaß damit macht...
Was nervt ist, dass man notwendiger Weise, wenn man zb das macbook mitnehmen will und grad das backup rennt, die Sache recht brutal abbricht. Das ist beim normalen TM Backup vollkommen unschädlich, aber mit Dolly scheinbar nicht gar so. Jedenfalls haben die auch beim Support gemeint, man solle das nicht einfach so abbrechen sondern darauf warten, dass das Programm den Vorgang ordentlich beendet. Das geht natürlich nicht. Ich denke, sie haben das auch nur für das initial backup gemeint. Aber selbst da ist es unzumutbar, dass man einen laptop 3 Tage lang nicht rumschleppen darf.... Und aus solchen Abbrüchen resultieren dann denke ich auch die meisten supportfälle dort.
Ich finde den Ansatz trotzdem toll, genau das, was man als macuser eigentlich will.
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Apropos lange dauern: Nach einigen Tagen jetzt wieder mal backup im Laufen: "Backup vorbereiten" bzw. "Preparing backup" sagen TM und Dolly schon seit ca 20 Minuten ohne dass irgendein Fortschritt erkennbar wäre. Dolly lädt aber laut iStat fleißig aus dem Internet herunter.
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Was auch ein wenig nervt: Die Füllstandsanzeige ist inkonsistent: Der Dolly drive usage bar ist ca zu einem Viertel ausgefüllt und dort stehen tut aber: 44.8 GB use, 8.6 GB available von den insgesamt 53.69, die ich habe. Nachdem ich nun schon einige online Backup Lösungen am Mac getestet habe, weiß ich, dass an dem alle laborieren, außer Dropbox. Die kriegen das vergleichsweise super exakt hin. Und auch die Weitergabe der Info über gelöschte Dateien an andere Dropbox-User, die auf gesharte ORdner zugreifen, klappt hervorragend.
 
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Ich finde den Ansatz trotzdem toll, genau das, was man als macuser eigentlich will.


Seinen kompletten Rechnerinhalt samt Bewerbungen, privaten Fotos (und bei manchen sicher auch die privaten Pornos :D), Bankinformationen, Accountdaten und Paßwörter aus dem Schlüsselbund etc. pp. irgendwo ins Weltweite Web einschleusen? Das ist ja Facebook-Spionage hoch drei!

Nee sorry, ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, daß "man" als Macuser sowas will!

Ich jedenfalls nicht ;)
 
Da geb ich dir völlig recht, dass ich hier eine dumme Vereinnahmung betrieben habe, "man" ist eine Scheiss-Kategorie generell. Mir für meinen Teil finde es nicht so schlimm, wenn die Daten - verschlüselt - woanders liegen. Da war schon ein wenig ;-) -Dings oben dabei beim masturbierenden Wartungspersonal ;-) (zur sicherheit). Es gibt mittlerweile etliche Firmen, die ihre Backups per internet ganz woanders haben. Vermutlich auch eine Reaktion auf die zwei Türme, wo die Flugzeuge reingeflogen sind. Da hats nichts genutzt, dass das Backup im anderen Turm drüben war.
 
Seinen kompletten Rechnerinhalt samt Bewerbungen, privaten Fotos (und bei manchen sicher auch die privaten Pornos :D), Bankinformationen, Accountdaten und Paßwörter aus dem Schlüsselbund etc. pp. irgendwo ins Weltweite Web einschleusen? Das ist ja Facebook-Spionage hoch drei!

Nee sorry, ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, daß "man" als Macuser sowas will!

Ich jedenfalls nicht ;)

Wenn die Daten ordentlich verschlüsselt sind ist das kein Problem. Das ist eben etwas was jeder selbst wissen muss. Es gibt genug Möglichkeiten seine Daten trotz Sicherung zu verlieren.

Was DollyDrive angeht, auf deren Seite ist zu diesem Punkt, sprich Verschlüsselung, so gut wie nichts zu finden. Solche Dienste würde ich meiden. Nur das die Verbindung verschlüsselt ist reicht nicht. Ein guter Backup Service verschlüsselt auf dem Rechner und überträgt die verschlüsselten Daten über eine verschlüsselte Leitung und speichert die Daten veschlüsselt auf den Backup Servern. Das scheint bei Dolly nicht der Fall zu sein.
 
Von der Idee her ja ganz witzig, wenn ich aber bedenke was es kostet, dann lege ich mir doch lieber eine Platte
hin, notfalls Backupe ich diese Platte eben auch nochmal :)
Aber dafür auch noch wieder Geld pro Monat zahlen? Ich weiß nicht...

Dazu kommt das nicht jeder dicke Internetleitungen hat, dann werden solche Backups ja zur echten Geduldsprobe.

Also nur für mich wäre das überhaupt nichts. Aber vielen Dank für deinen Bericht, diesen Dienst kannte ich noch nicht.
 
der Gedanke dahinter ist ja der: Wenns in deiner Hütte brennt, brennt auch das Backup. Und wenn einer einbricht, dann lässt er dir nicht die backup-Platte da, weil er so lieb ist dass du dir wenigstens den neuen Rechner dann mit den alten Daten bestücken kannst. Ist so wie mit der geklauten Kamera und dem unentwickelten Film /(bzw. unentladene Karte), die einem wichtiger ist, als die Kamera selbst. (wegen der vom Kollegen schon erwähnten privaten Filme...)
 
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Das ist der Grund, weshalb ich Backups auch bei Freunden/Familienmitgliedern hinterlege - sind mir persönlich vertrauenswürdiger.:)
 
Wenn die Daten ordentlich verschlüsselt sind ist das kein Problem. Das ist eben etwas was jeder selbst wissen muss. Es gibt genug Möglichkeiten seine Daten trotz Sicherung zu verlieren.

Verschlüsselt TM denn seine Backups ordentlich?

Backup-Festplatten bewahrt man bspw. im Tresor auf oder einem Bankschließfach, wenn man auch vor solchen Sachen wie Wohnungsbrand oder Einbruch sicher sein will ;)
 
der Gedanke dahinter ist ja der: Wenns in deiner Hütte brennt, brennt auch das Backup. Und wenn einer einbricht, dann lässt er dir nicht die backup-Platte da, weil er so lieb ist dass du dir wenigstens den neuen Rechner dann mit den alten Daten bestücken kannst.


Klar und auch verständlich.
Ich habe einen feuerfesten Tresor hier wo alles drin lagert. Sicherlich kann auch da was passieren.
Ängstlich wäre ich nicht die Daten in der Cloud zu lagern, aber wieder einen Dienst für den ich löhnen soll?
Da nutze ich lieber meinen Server bei DF, den zahle ich eh schon und lagere es da.
Aber klar, ich gebe dir recht, eine gute Alternative ist es.
 
Verschlüsselt TM denn seine Backups ordentlich?

Backup-Festplatten bewahrt man bspw. im Tresor auf oder einem Bankschließfach, wenn man auch vor solchen Sachen wie Wohnungsbrand oder Einbruch sicher sein will ;)

TM verschlüsselt überhaupt nicht (auch wenn man mit Lion TM Backup Platten mit CoreStorage verschlüsseln kann). TM Backups liegen normalerweise auch nicht in der Cloud.
Backup Festplatten im Tresor halte ich für nicht praktikabel, zu viel Aufwand und im Ernstfall fehlen die Daten welche seit dem letzten Schließfach Besuch angefallen sind.

Um aber beim Thema zu bleiben. Ich persönlich finde DollyDrive nicht geeignet, ganz einfach wegen dem Verschlüsselungsthema und der mangelhaften Kommunikation dazu durch den Anbieter.
Da sind Anbieter wie Backblaze oder auch Crashplan besser. Natürlich braucht man immer auch Vertrauen zum Anbieter.
 
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