Typographie Ende der Unterstützung für PostScript Type 1-Schriften

Vielleicht findet sich jemand, der seinen Rechtsschutz darauf ansetzt. Aus dem Bauch heraus würde ich behaupten, daß mit der Einstellung der Unterstützung alle rechtlichen Verbindlichkeiten nichtig werden. Aber ich bin kein Jurist, dem Was-auch-immer sei Dank.
Wenn es so wäre, wie du sagst wäre es sogar noch schlimmer, wenn nämlich mit der Einstellung des Supports durch Adobe die Lizenz erlischt, dann könntest du die Schrift nun gar mehr verwenden, denn dir fehlt die notwendige Lizenz dafür. Nur ist es nicht so, die Lizenz für die Schrift ist unabhängig vom Funktionsumfang der Software in der du sie benutzt. Für weiteres würde ich das Lesen des Lizenzvertrags empfehlen.

Thomas
 
Hier ein interessanter Artikel zum Thema von druckmarkt.com –> KLICK

Guter Artikel.

Die Schlussfolgerung mit der Lizenz und der Raubkopie ist aber m.M.n. falsch:
Man kauft aber keine Schrift, sondern erwirbt eine Lizenz, die Schrift zu benutzen.
Mit der Lizenz wird also die Arbeit eines Schriftdesigners nach Fertigstellung der Schrift bezahlt.
Das Konvertieren einer Schrift ist also gleichzusetzen mit einer Raubkopie.

Wenn ich die Schrift konvertiere, dann nutze ich nachher genau diese eine erworbene Lizenz weiter.
Eine Raubkopie wäre es dann, wenn eine weitere Nutzung OHNE Lizenz erfolgt.

Es wäre auch legal, wenn sich beim Konvertieren das Aussehen ändern würde. Das Aussehen von Fonts
zu verändern ist alltägliche Praxis, z.B. beim Erstellen von Logos.

Solange man diese Fonts nur selbst nutzt und nicht weitergibt, ist es demnach in Ordnung. Außer,
Modifikationen der Schrift wären in der Lizenz ausdrücklich untersagt.
 
So gut wie alle Schriften kann man legal benutzen, ohne eine überteuerte und unverschämt eingrenzende „Lizenz“ erwerben zu müssen.
Es gibt nur einige wenige (nachvollziehbare) Fälle, in denen das nicht in Ordnung ist. Die sog. „Schrifthersteller“ besitzen selbst nicht die Rechte an den Schriften sondern haben sie gestohlen. Lest mal hier: https://www.typolexikon.de/schriftlizenzen/
 
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So gut wie alle Schriften kann man legal benutzen, ohne eine überteuerte und unverschämt eingrenzende „Lizenz“ erwerben zu müssen. ...
Mit der Behauptung wäre ich vorsichtig ... trotzdem interessanter Artikel.
Aber ... rechtliche Probleme will keiner haben, also werden Lizenzen offiziell erworben.

Das jetzt das Ende der Unterstützung für PostScript Type 1-Schriften den Neukauf/Tausch "nur" für ein anderes Fontformat erfordert, hat einen faden Beigeschmack, zumal man ja Lizenzen für die Schrift mit gleichen Aussehen und Namen besitzt. Und größere Glyphensätze braucht auch nicht jeder.

Wer bezahlt eigentlich den Aufwand (Font-Ersatz und vor allem Umbruch-Prüfung!!) für Archiv-Jobs mit Type 1-Schriften, die jetzt (oder später) mit einem anderen Fontformat eine Nachauflage bekommen sollen??
 
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Das jetzt das Ende der Unterstützung für PostScript Type 1-Schriften den Neukauf/Tausch "nur" für ein anderes Fontformat erfordert, hat einen faden Beigeschmack, zumal man ja Lizenzen für die Schrift mit gleichen Aussehen und Namen besitzt. Und größere Glyphensätze braucht auch nicht jeder.
Das ist übrigens eine uralte Frage bei Schriften, nämlich was ist eigentlich geschützt. Aktuell ist es vor allem der "Programmcode" der Schriftdatei. Daher sind Type 1 und TTF/OTF nicht das Gleiche. Wären die Schriften selbst geschützt wäre es völlige Chaos, z.B. Helvetica und Arial.

Wer bezahlt eigentlich den Aufwand (Font-Ersatz und vor allem Umbruch-Prüfung!!) für Archiv-Jobs mit Type 1-Schriften, die jetzt (oder später) mit einem anderen Fontformat eine Nachauflage bekommen sollen??
Dafür wurde ja eigentlich einmal TeX entwickelt, um eben für Jahrzehnte ein sicheres Format zu haben. In einer kommerziellen Welt nicht mehr vorgesehen. Habe schon erlebt, dass LibreOffice ein uraltes Word-Dokumente besser öffnen konnte als eine aktuelles Word-Version. Und InDesign hat auch schon Probleme mit Dateien von älteren Versionen, daher gibt es ja IDML als Austauschformat.
 
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Je mehr dazu zu lesen ist, um so größer die Verwirrung…
Für meinen Teil werde ich meine Linotype Library weiterhin verwenden, bis ich gezwungen bin, einen anderen Weg zu gehen.
 
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Je mehr dazu zu lesen ist, um so größer die Verwirrung…
Für meinen Teil werde ich meine Linotype Library weiterhin verwenden, bis ich gezwungen bin, einen anderen Weg zu gehen.
Also erst mal keine Updates auf aktuelle CC-InDesign-Versionen??
 
Von Adobe habe ich mich abgewandt seit der Cloud-…
Im Grunde war ich immer Quark XPress-Anhänger.
Seit auch Quark unangenehme Allüren aufzeigte, bin ich zu Affinity umgestiegen und damit recht zufrieden.
Was halt nicht zur Diskussion steht, sind Fonts wie Bodoni, Helvetica, Didot. Darauf könnte ich nicht verzichten.
 
Mit der Behauptung wäre ich vorsichtig ... trotzdem interessanter Artikel.
Aber ... rechtliche Probleme will keiner haben, also werden Lizenzen offiziell erworben.

Das jetzt das Ende der Unterstützung für PostScript Type 1-Schriften den Neukauf/Tausch "nur" für ein anderes Fontformat erfordert, hat einen faden Beigeschmack, zumal man ja Lizenzen für die Schrift mit gleichen Aussehen und Namen besitzt. Und größere Glyphensätze braucht auch nicht jeder.

Wer bezahlt eigentlich den Aufwand (Font-Ersatz und vor allem Umbruch-Prüfung!!) für Archiv-Jobs mit Type 1-Schriften, die jetzt (oder später) mit einem anderen Fontformat eine Nachauflage bekommen sollen??
Rechtliche Probleme will niemand haben. Kennst Du einen einzigen Fall, in dem eine angeblich illegale Schriftennutzung verhandelt wurde? Nein, kennt niemand. Denn die Schrift ist ein Allgemeingut und nur weil ein paar Firmen behaupten, dass sie an den Schriften Rechte haben, sie drohen ja nur, ist es weder Gesetz noch juristisch abschließend geklärt. Leider wurde es bei uns bisher nicht höchstrichterlich geklärt. Für die Arbeit an den Fonts sollten die paar Firmen von der AG Wort Bild anteiligt bezahlt werden. Aber für ihre Fontdateien hunderte von Euro mit restriktiven Einschränkungen zu verlangen, ist eine reine Unverschämtheit und nicht gerechtfertigt.
 
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Von Adobe habe ich mich abgewandt seit der Cloud-…
Im Grunde war ich immer Quark XPress-Anhänger.
Seit auch Quark unangenehme Allüren aufzeigte, bin ich zu Affinity umgestiegen und damit recht zufrieden.
Was halt nicht zur Diskussion steht, sind Fonts wie Bodoni, Helvetica, Didot. Darauf könnte ich nicht verzichten.
Bleibt die Frage, wie lange die macOS-Versionen PostScript Type 1-Schriften noch unterstützen?
In Catalina funzt es noch. Wie sieht es in Big Sur, Monterey und Ventura aus?
Wenn nicht, funktioniert es bei Affinity auch ohne macOS-Unterstützung?

Weiß das jemand??
 
Wenn nicht, funktioniert es bei Affinity auch ohne macOS-Unterstützung?

Weiß das jemand??
Hier in Catalina gibt es einzelne Type1-Fonts, die in Affinity-Publisher (Version 1.10) korrekt angezeigt werden, aber beim Ausdruck sowie PDF-Export nicht mehr heile sind, sondern in Pseudo-Arial-Darstellung mit kaputtem Spacing herauskommen. Beispiel: Futura.
 
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Version 2 unterstützt laut Angaben Type 1 Schriften ... könnt ihr das bestätigen?

Bildschirmfoto 2023-02-28 um 28. Februar 2023 | 11.37.36.png

Bildschirmfoto 2023-02-28 um 28. Februar 2023 | 11.38.53.png
 
grad den Fall gehabt … musste Briefpapier updaten wegen einer Adressänderung.
Soll nicht neu gestaltet werden, da noch voll OK.
… zum Glück hab ich noch alte Software am laufen – und werde das auch für solche Fälle so beibehalten.
Font-Neukauf wäre höher als meine Rechnung.
 
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Bleibt die Frage, wie lange die macOS-Versionen PostScript Type 1-Schriften noch unterstützen?
In Catalina funzt es noch. Wie sieht es in Big Sur, Monterey und Ventura aus?
Wenn nicht, funktioniert es bei Affinity auch ohne macOS-Unterstützung?

Weiß das jemand??
Anscheinend funktionieren Type 1-Fonts noch mit Monterey:

A bit amazingly, Monterey still allows the use of OS 9 legacy TrueType and Type 1 PostScript fonts. As in Big Sur, they do appear with a generic Unix EXEC icon, but they work.

Quelle:
http://www.jklstudios.com/
 
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Ich finde die Begründung, PS1-Schriften seien „technisch veraltet“, zumindest bemerkenswert. Das Alphabet ist doch nicht ungültig geworden.
 
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Seit auch Quark unangenehme Allüren aufzeigte,...
War das nicht schon Anfang der Nuller Jahre oder noch früher, dass Quark so „unangenehme Allüren aufgezeigt“ hat, dass es sich selbst als „Quasi-Standard“ ins Aus geschossen und InDesign zum Durchbruch verholfen hat?

Ich glaube, mich da dunkel an so Spielchen zu erinnern, wie per Vorkasse bezahlte Updates, die dann ein halbes Jahr nicht geliefert worden sind.

Ich wusste gar nicht, dass es das überhaupt noch gibt.
 
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In Sachen Eigentore darf Quark mit Favoritenstatus auf einer entsprechenden WM starten. Wie schon angeklungen, mit hohen Chancen auf den Titelgewinn.
Ja, wie hart man auf den Brettern landen kann, wenn man sich für so „unverzichtbar“ hält, dass man glaubt, sich alles erlauben zu können, sollte vielleicht auch ADOBE nicht so gänzlich ignorieren.
 
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Adobe lässt gerade ordentlich Federn im Duell gegen Serif, jedenfalls dort, wo Serif bereits eine Lösung anbietet. Was tun, wenn Serif eskaliert?
 
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Adobe lässt gerade ordentlich Federn im Duell gegen Serif, jedenfalls dort, wo Serif bereits eine Lösung anbietet. Was tun, wenn Serif eskaliert?
Nur bietet Serif keine vollumfängliche Lösung an. Weder für DTP noch für Fotografen.
 
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