Typographie Ende der Unterstützung für PostScript Type 1-Schriften

MDmac64

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Es ist ja seit Anfang 2021 bekannt, dass Type 1-Schriften ab Januar 2023 von Adobe nicht mehr unterstützt werden und wurde im Forum schon hier und da erwähnt.

Da nun der Zeitpunkt gekommen ist, möchte ich das Thema mal "aufwärmen".

Je nachdem, wie lange man in der Branche tätig ist, hat sich die Verwendung von Type 1-Schriften etabliert. "Jüngere" Anwender haben eventuell eher weniger damit zu tun und arbeiten nur mit TT- oder OpenType-Fonts.

Oft ist es im Arbeitsleben ja so, dass man eine Lizenz zur Verwendung einer Schrift zeitlich unbegrenzt kauft und diese dann dauerhaft zur Verfügung steht. So wurden in den 90er-Jahren, als der DTP-Boom begann, für viel Geld Lizenzen erworben.

Besteht eine technische Notwendigkeit, die Unterstützung einzustellen, nur weil OpenType größere Glyphensätze bietet? Oder ist es eine politische Entscheidung von Adobe?

Inwieweit wird der Umstand dazu führen, dass CC-Programme wie InDesign erst mal bewusst vom Anwender keine Updates bekommen, weil nur die neuen Programmversionen ab Januar 2023 keine Type 1-Schriften mehr unterstützen?

In Firmen (Druckereien, Verlage, Werbeagenturen) die lange am Markt tätig sind, gibt es Archive mit verwendeten Type 1-Schriften, wie gehen sie damit um?

Wie seht ihr das?
 
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Bei mir sieht es so aus:

PostScript: 1850 Fonts
TrueType: 1500 Fonts
OpenType: 1300 Fonts

Ich habe alle PostScript Fonts deaktiviert und nutze sie nur noch notfalls, bei alten Dateien, wobei sich
die im Dokument ja sehr einfach ändern lassen (Illustrator: über Schrift suchen ...)

Für alle wichtigen Fonts hab ich einen Ersatz gefunden.
 
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Eine vielleicht dumme Frage hierzu: Wirkt sich diese Entscheidung auch auf Nutzer anderer Layoutprogramme aus?
Vor mehr als 15 Jahren habe ich von Linotype die mir wichtigsten Schriften erworben, habe mit Adobe bzw. InDesign nichts mehr zu tun und bin auch von QuarkXPress zu Affinity gewechselt.
Es wäre m.E. unfair, wenn ich erneut nicht unbeträchtliche Summen ausgeben müßte, zumal ich als Rentner Druckvorlagen eigentlich nur noch als Hobby erstelle.
 
@dylan51
Scheint bei den Affinity Apps kein Problem zu sein (s. hier).
 
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Hoffentlich bleibt es dabei.
 
Spricht (auch rechtlich) irgendwas dagegen, erworbene PS-Fonts nach OTF zu wandeln? Beispielsweise in FontForge laden und als OTF exportieren.
 
Spricht (auch rechtlich) irgendwas dagegen, erworbene PS-Fonts nach OTF zu wandeln? Beispielsweise in FontForge laden und als OTF exportieren.

Man kauft keine Schrift, sondern erwirbt eine Lizenz, die Schrift zu benutzen. Das Konvertieren kann gegebenenfalls diese Lizenz verletzen.
Lese den Lizenzvertrag zu der jeweiligen Schrift, es könnte untersagt sein.

Das macht das Thema so "pikant" … Neukauf ist leider rechtlich angesagt.

.
 
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Hier ein interessanter Artikel zum Thema von druckmarkt.com –> KLICK
 
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Man kauft keine Schrift, sondern erwirbt eine Lizenz, die Schrift zu benutzen. Das Konvertieren kann gegebenenfalls diese Lizenz verletzen.
Lese den Lizenzvertrag zu der jeweiligen Schrift, es könnte untersagt sein.

Das macht das Thema so "pikant" … Neukauf ist leider rechtlich angesagt.

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Konvertieren ist nicht nur rechtlich schwierig, sondern auch technisch. Letztlich ist das so als würdest du ein Word-Dokument in LibreOffice öffnen und dann als OpenDocument-Datei abspeichern. Es geht und in vielen Fällen auch ohne Probleme aber eben manchmal kommt es dann doch zu Problemen. Also Schriften als TrueType/OpenType neulizensieren erspart nicht nur rechtliche, sondern auch technische Kopfschmerzen.
 
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Ist es nicht auch so, daß die rechtlichen Vorbehalte nichtig werden mit Einstellung der Unterstützung?
 
Hier ein interessanter Artikel zum Thema von druckmarkt.com –> KLICK
In dem Text stecken einige Ungenauigkeiten, nicht die Schrift selbst ist geschützt, sondern die Schriftdatei als Programmcode. Zudem vermute ich eben doch auch technische Gründe für das Aus von Type 1. Wenn du neue Funktionen in ein Programm einbauen willst, musst du sichergehen, dass auch alles funktioniert. Und der Aufwand dies sowohl für TrueType/OpenType und Type 1 zu machen könnte immer höher werden.

P.S. Lustig ist irgendwie, dass in dem Text der Eindruck erwägt wird, dass Adobe für die Erstellung von PDF-Dateien notwendig ist, obwohl die Datei selbst mit QuarkXPress 13.02 erstellt wurde.
 
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Ist es nicht auch so, daß die rechtlichen Vorbehalte nichtig werden mit Einstellung der Unterstützung?
Die Type-1-Schriftdatei wird nicht nicht eingestellt, sondern deren Unterstützung in Adobe-Programmen. Affinity unterstützt den Kram ja auch weiterhin. Nur die Leute wechseln nicht, weil Umgewöhnung als teurer angesehen wird als die aktuellen Preise für Adobe-Programme. Die Lizenz gilt weiterhin. Wobei es wäre irgendwie cool, könnte ich Apple's Aperture dekompilieren und eine Version für macOS 13 auf M1 erstellen.
 
Die Type-1-Schriftdatei wird nicht nicht eingestellt, sondern deren Unterstützung in Adobe-Programmen. Affinity unterstützt den Kram ja auch weiterhin. Die Lizenz gilt weiterhin.
Das genau ist der Kern – gilt die Lizenz trotz fehlender Unterstützung? M.a.W., ist die Unterstützung nicht ein wesentliches Element der Lizenz, rechtlich gesehen?
 
Das genau ist der Kern – gilt die Lizenz trotz fehlender Unterstützung? M.a.W., ist die Unterstützung nicht ein wesentliches Element der Lizenz, rechtlich gesehen?
Ist sie nicht, du hast eine Lizenz für die Schrift erworben, nicht eine Lizenz diese mit einem bestimmten Programm zu benutzen zu können. Wenn die Unterstützung für das Programm eingestellt wird, ist das dein Risiko (welches ja nun im IT-Bereich immer besteht).
 
Ist sie nicht, du hast eine Lizenz für die Schrift erworben, nicht eine Lizenz diese mit einem bestimmten Programm zu benutzen zu können. Wenn die Unterstützung für das Programm eingestellt wird, ist das dein Risiko (welches ja nun im IT-Bereich immer besteht).
Vielleicht findet sich jemand, der seinen Rechtsschutz darauf ansetzt. Aus dem Bauch heraus würde ich behaupten, daß mit der Einstellung der Unterstützung alle rechtlichen Verbindlichkeiten nichtig werden. Aber ich bin kein Jurist, dem Was-auch-immer sei Dank.
 
Vielleicht findet sich jemand, der seinen Rechtsschutz darauf ansetzt. Aus dem Bauch heraus würde ich behaupten, daß mit der Einstellung der Unterstützung alle rechtlichen Verbindlichkeiten nichtig werden. Aber ich bin kein Jurist, dem Was-auch-immer sei Dank.
Du stellst da eine Verbindung her die es nicht gibt. Du hast eine Lizenz zur Verwendung einer Schrift. Die Lizenz hat überhaupt nichts mit etwaigen Programmen zu tun, in denen du die Schrift verwendest. Adobe hat also überhaupt nichts mit der Lizenz zu tun und folglich auch nicht mit irgendwelchen rechtlichen Konsequenzen diesbezüglich.
 
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