Elkos ausgelaufen, was nun?

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MacOS8.6

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Hallo zusammen,

bei meinem Colour Classic sind vor einiger Zeit vermutlich Elko(s) ausgelaufen (komische Substanz auf dem Motherboard). Der Rechner startet nicht mehr. Ich gehe davon aus, dass das miteinander zusammenhängt.

Meint ihr da ist noch was zu machen? Und wenn ja, kennt ihr (idealerweise im Raum Nürnberg) jemanden, der Fähigkeit und Willen hat sich den Kleinen mal anzusehen? Also sprich Platine säubern, Elkos ersetzen, etc. und dann Daumen drücken. Was könnte so eine Generalüberholung kosten?

Herzlichen Dank für Tipps, Erfahrungen oder Einschätzungen.
 
Ich mach dir das. Nürnberg passt sogar ;)
 
Elkos austauschen lohnt sich bei diese Geräten immer. Hatte ich neulich auch bei meinem IIcx.
 
Wenn "nur" die Elkos geplatzt sind, sollte das lösbar sein. Ein genauer Blick ist dennoch nötig, denn die ätzende Lösund die da frei gesetzt wird kann auch die Leiterbahnen beschädigt haben. Ist auch reparabel, erfordert aber ein wenig mehr Arbeit und Können (damit nicht einfach nur "rumgebraten" wird).
Materialkosten sind eher gering, der Arbeitsaufwand sollte sich auch in Grenzen halten - wenn man einen Fehler nicht erst noch suchen muss…

Die Geräte der ColorClassic Zeit waren noch sehr robust aufgebaut, bei den BondiBlues kam dann der Konstruktions"blues"… die reagierten leicht hitzig.
 
Rumgebraten wird hier nicht ;)

Problem beim CC-Logicboard ist fast immer der CUDA. Da sitzt ein Kondensator direkt daneben, der seine Innereien gern über die Füße seines Nachbarn entleert.
Da der CUDA direkt fürs Powermanagement und ADB zuständig ist, ist da beim CC auch zu 95% der Fehler bei Startproblemen zu suchen.
IC auslöten, (fast immer vorhandenen) Grünspan entfernen und wieder sauber drauflöten und der CC rennt wieder. (zusammen mit neuen Kondensatoren)
Wirklich defekte CUDAs hatte ich bisher noch nicht.

Das Analogboard ist beim CC leider auch von schlechten Kondensatoren betroffen. Hier kommt man aber noch ein paar Jahre hin, wenn man Glück hat. Zumindest kann das Elektrolyt da nicht so viel Schaden anrichten, weil keine Leiterbahnen auf der Oberseite der Platine sitzen, die zerfressen werden können.
 
Alles wieder frisch:
IMG_3678.JPG

An zwei Stellen war auch eine Durchkontaktierung oder Leiterbahn hinüber. Eine war gerade so ersichtlich, wo genau die Andere ist weiß ich immer noch nicht, aber es reicht ja zu wissen, dass irgendwo eine Unterbrechung ist - wo genau ist ja dann auch egal :p
IMG_3677.JPG

Und schon startet er wieder. Ich hatte zuerst den CUDA IC von meinem Ersatzboard transplantiert um Bauteilversagen auszuschließen, bevor es ans Verbindungen durchklingeln geht.
Auffällig war, dass der Mac manchmal einfach selbstständig anging, nachdem er eine Zeit lang am Strom hing und das Netzteil eingeschaltet war. Das deutete für mich drauf hin, dass irgendwo Eingänge am CUDA ohne Pullup- oder Pulldownwiderstände rumbaumeln und genau so war es.
Nachdem die Pullups wieder an der Spannungsversorgung hingen ist auch der CUDA wieder korrekt gestartet. Um das zu prüfen lässt sich an Pin 1 bspw. ein 1Hz Signal messen.
Als Ergebnis ließ sich auch der Mac dann wieder korrekt einschalten.
 
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@Bolle
Habe einen 630Dos Compatible hier liegen. Geht an zeigt aber kein Bild. Derzeit ein normales Board (ohne Doskarte) verbaut.
Wenn Du den gebrauchen kannst, sende ich Dir alles zu. (630er + DOsboard+Netzteil+Ersatznetzteil)
 
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Schau mal hier:
1.jpg

Das muss passiert sein, als die eine Massefeder abgefallen ist. Beim Logicboard Rausziehen hat sich die dann verklemmt und das Beinchen sauber direkt am IC-Gehäuse abgerissen.
Mal schauen, ob es ein kompatibles EPROM gibt, dass man stattdessen verwenden kann.

Die ROMs von dem zweiten 630er Board kann man leider nicht nehmen, weil das Board schon eine neuere Revision ist.

Von den Symptomen her passte ein kaputtes ROM auf jeden Fall. An ging er ja, die Hardwareinitialisierung und anschließender Reset hat auch funktioniert - hört man am erneuten Ploppen aus dem Lautsprecher, wenn der Soundchip das Logicboard resettet nachdem Versorgungsspannung und Takt stabil sind. Ohne ROM gehts danach dann nicht weiter.

Übergangsweise habe ich das alte ROM dann mal ein Stück aufgesägt, um ein bisschen Platz zu schaffen, dass irgendwo wieder ein Beinchen dran kann:
3.jpg
4.jpg

Geht erstmal wieder ;)
Jetzt muss ich mich noch um passenden Ersatz kümmern, dass das Ganze auch wieder schön aussieht.
 
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krass was du da veranstaltest!
klingt sehr logisch, ist mir gar nicht aufgefallen.
 
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Von den Symptomen her passte ein kaputtes ROM auf jeden Fall. An ging er ja, die Hardwareinitialisierung und anschließender Reset hat auch funktioniert - hört man am erneuten Ploppen aus dem Lautsprecher, wenn der Soundchip das Logicboard resettet nachdem Versorgungsspannung und Takt stabil sind. Ohne ROM gehts danach dann nicht weiter.
Krasses Pferd... alter Checker!
 
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Ähm, der 630Dos läuft wieder mit dem Beinchen...? Jetzt hab ich das erst geschnallt... Das ich Idiot mit den verkeilten Spitzen der Schleifkontakte der Masse so einen Schaden angerichtet habe ist...Dummheit...oh mann!
 
Ja, um den gings ;)
Das eine Netzteil mag immer noch nicht so recht... zuerst gings ja jetzt, dann wollte es doch nichtmehr. Aktuell gehts wieder, nachdem ich ein paar verdächtig aussehende Lötstellen erneuert habe. Schauen wir mal wie lange.
 
Ernie liest auch mit und freut sich wie/mit "Bolle" :)
 
Unglaublich was du da alles anstellst... Respekt!
 
Einen hab ich noch...

Weil ich mit MacOS8.6 als er hier war auch drüber geredet hatte, wie ich das mit den Batterien in den alten Schätzchen halte passt das hier noch ganz gut.
Meist nutzt man ja doch nicht alle Geräte regelmäßig und deshalb gilt bei mir, dass immer alle Batterien raus kommen und auch keine Neuen eingesetzt werden.
Grund dafür ist folgender:
IMG_3774.JPG

Von der Batterie selbst ist nicht mehr viel übrig, der Metallrahmen in dem SE/30 war auch ordentlich angerostet.
Eigentlich hatte ich das Teil nur als Ersatzteillieferant besorgt. Nach dem Saubermachen sah es garnicht mehr soooo übel aus.
CPU, VROM, PDS Buchse und ROM Slot mussten dafür runter:
IMG_3781.JPG

Blöderweise gehen unter der Batterie ein Haufen Adress- und Datenleitungen zwischen CPU, ROM und RAM lang. Spaßenshalber habe ich mal angefangen ein paar durchzupiepsen und kam auf 20 kaputte Leiterbahnen, teilweise sichtbar, teilweise nicht direkt ersichtlich wo das Problem lag.
Nachdem das Standardprogramm mit neuen Kondensatoren und Prüfen der Video-Adressmuxer durch war habe ich mal provisorisch alle kaputten Verbindungen geflickt:
IMG_3791.JPG
IMG_3792.JPG

Den ROM SIMM musste ich fest verlöten, weil der Sockel völlig korrodiert war und es in der Größe keinen Ersatz mehr gibt. Die CPU war ebenfalls hinüber und musste ersetzt werden.
Ich war selbst recht erschrocken, dass das Ding so wirklich anging und mich zum Einlegen eines passenden Startvolumes aufgefordert hat.

Der RTC/PRAM IC war leider hinüber, weil der direkt neben der Batterie saß. Ohne PRAM startet das Board leider nicht von SCSI Medien und so habe ich leihweise einen PRAM Chip von einem SE Ersatzboard gemopst, jetzt funktioniert das gut Stück wieder uneingeschränkt.
Vielleicht mache ich die hingepfuschten Drahtbrücken jetzt nochmal hübsch...
 
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Alter.... Ich hab da noch ein IIfx stehen der sieht so ähnlich aus.
 
Da muss ich Glück gehabt haben... ich hatte noch NIE eine ausgelaufene PRAM-Batterie! Allerdings sollte ich um das für die Zukunft zu vermeiden wohl vor allem aus den beiden SEs die Batterien ausbauen, die sind sicher die ältesten. Bei den Rechnern wo man leicht drankommt sind überwiegend keine mehr drin, wozu soll ich die leere Batterie drin lassen?
 
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