Ich habe den Stick auch. Nochmal zu den ganzen Fragen, die hier gestellt wurden:
- Bildqualität: Im Vergleich zum Encoder von Final Cut Pro ("Compressor") sind die Clips des h.264 Turbo etwas stärker weichgezeichnet. Meine subjektive Wahrnehmung ist hier geteilt: Je nach Material gefällt mir manchmal die Softwarelösung besser, manchmal die h.264-Turbo-Lösung. Insgesamt finde ich, dass die Bildqualität selbst dem "Compressor" nicht nachsteht. Clips, die ich für das iPhone exportiere, sehen vom Stick sogar durchwegs besser aus.
- Geschwindigkeit: Eine SD-Fernsehaufnahme mit eine Dauer von 60 Minuten wird in weniger als 10 Minuten für Apple TV oder iPhone exportiert (MB Pro 2.4 GHz, Early 2009). Das ist wirklich sehr schnell.
- Datenrate: Der Stick akzeptiert in der Einstellung "manuell" bei 1080p Datenraten bis maximal 20 Mbit. Effektiv werden dann durchschnittlich 15-17 MBit/s erzeugt. Die Qualität ist dann praktisch identisch mit dem Ausgangsmaterial (Getestet: ASTRA HD und Premiere HD)
- Die vom Stick ausgegebenen Files werden auf den NVIDIA-basierten MACs in Quicktime und iTunes hardwarebeschleunigt wiedergegeben. D.h., dass selbst 1080p-Clips praktisch keine CPU-Last fordern, in extrem hoher Qualität wiedergegeben werden und kein sog. "Microstuttering" auftritt. Die Dekodierung wird zum größten Teil von Chipsatz und Graka übernommen.
- Plex.app (kostenloser Mediacenter für OS X) kann den SPDIF-Bug von OS X auch mit den Files des Sticks umgehen und liefert den AC3-Ton einwandfrei via SPDIF an einen Heimkinoverstärker. Wie bekannt ist, unterstützen iTunes und Quicktime keinen SPDIF-Passthrough bzw. nur mit Hacks, die nur mehr oder weniger gut funktionieren.
- Probleme mit asynchronen Ton habe ich NICHT.
- AC3-Ton wird in der Einstellung "Apple TV" oder bei "manuell" OPTIONAL weitergereicht und zusammen mit einer zusätzlichen AAC-Stereo-Spur in einen .m4v Container gepackt. Die resultierende Datei entspricht natürlich den Anforderungen für Apple TV, welcher AC3 seit dem letzten Update durchaus verarbeiten kann: Dieser kann dann je nach Einstellung AC3 über SPDIF weiterleiten oder den AAC-Ton als Stereo ausgeben.
- Auswahl der Sprache: Man kann die zu verwendende Tonspur auswählen, indem man nach Import des Quellfilms oben rechts auf das kleine "i" klickt.
- Die Software akzeptiert sogar .ts-Dateien, welche übliche DVB-Festplatten-Receiver aufzeichnen und ausgeben.
- Einziger negativer Punkt: Die exakt resultierende Datenrate lässt sich nicht festlegen (man kann diese zwar einstellen, jedoch liegt das Ergebnis erfahrungsgemäß etwas darunter). Man kann auch nicht automatisch auf Zielgröße kodieren, was manchmal störend sein mag, wenn man Filme auf CD oder DVD archivieren möchte.
Insgesamt hat mich der Stick in allen Belangen überzeugt und meine Erwartungen um ein Vielfaches übertroffen. Z.B. war es mir vorher nur extrem umständlich (und nur unter Windows) möglich, Fernsehaufzeichnungen unter Beibehaltung des originalen AC3-Tons in MPEG-4 zu archivieren. Selbst professionelle Lösungen wie Apples Compressor bieten keine Möglichkeit, Quellmaterial unter Beibehaltung des originalen Tons zu verarbeiten, also nur das Video zu kodieren und den Ton einfach nur zu kopieren. Elgatos Lösung ist hier wirklich spitze, das hätte ich in dieser Perfektion nicht erwartet, auch wenn meine Erwartungen schon sehr hoch waren.