elekt. Geräte nach ökologisch-ethischen Kriterien herstellen

Franken

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Na endlich tut sich mal was:

"Jeder will es, aber niemand wirklich: elektronische Geräte nach rein ökologisch-ethischen Kriterien herstellen. Die großen Konzerne bemühen sich erst gar nicht. Eine junge Frau aus Oberbayern hat es wenigstens versucht - und die erste Fair-Trade-Maus der Welt entwickelt. Ein Besuch." aus dem Portal der SZ vom 14.04.13

Hier noch der Link zur Webseite von Nager IT
 
Zuletzt bearbeitet:
So ein Schmarrn:
Zweites Problem neben der fast schier unüberschaubaren Komplexität: der Preis. Jordans Maus kostet 29,90 Euro. Sie selber verdient daran keinen Cent; ihren Lebensunterhalt erwirtschaftet sie sich nebenher als Erzieherin. Aber 30 Euro, das ist vielen Leuten schlicht zu teuer. "Viele stehen auf Messen lange an meinem Stand und interessieren sich für die Maus. Aber sobald sie den Preis hören, gehen sie. Am Stand nebenan kaufen sie dann eine Tasche für 120 Euro. Mode darf eben kosten, Industrieprodukte haben per se billig zu sein."
Meine Magic Maus war mir sogar noch mehr wert als 30 Euro.
 
Geräte unter menschenwürdigen Arbeitsbedingungen herzustellen ist doch der völlig falsche Ansatz. Auch wenn ich Respekt vor Ihrer Arbeit habe und das Projekt für gut befinde, sollte die gute Frau doch lieber in die Robotik einsteigen, wenn sie wirklich etwas für die Zukunft tun möchte :p
 
Geräte unter menschenwürdigen Arbeitsbedingungen herzustellen ist doch der völlig falsche Ansatz. Auch wenn ich Respekt vor Ihrer Arbeit habe und das Projekt für gut befinde, sollte die gute Frau doch lieber in die Robotik einsteigen, wenn sie wirklich etwas für die Zukunft tun möchte :p

"Man kennt die Bilder der Giftmüllhalden von Accra oder Lagos, dieser Endlager für die 50 Millionen Tonnen giftigen Hightech-Mülls, die jährlich anfallen: Kinder, die barfuß über Elektroschrottberge steigen und durch orangeschimmernde Giftpfützen waten, überall schwarzschwelende Feuer, das Plastik wird weggeschmolzen, bis nur noch Kupferdrähte und seltene Erden wie Lutetium oder Thulium zurückbleiben, die dann wiederverwendet werden."

ob diese Zustände durch Robotik gelöst werden können?

Die anderer Frage: wie lange wird es dauern, bis Roboter die dreckige Arbeit machen können - und ob die Roboter dann billiger sind als die "Löhne" der Menschen in Fernost wäre auch noch eine Frage.

Das Beispiel fand ich klasse:
"Andererseits - erinnert sich noch irgendjemand an das Foron-Wunder? Nein? Eigentlich eine ganz ähnliche Geschichte. Die ostdeutsche Kühlschrankfirma stand nach der Wende vor dem Aus. Bis Greenpeace ihnen die Idee schmackhaft machte, doch einen FCKW-freien Kühlschrank zu bauen. Die großen Firmen hatten bis dahin gemauert, obwohl alle längst wussten, wie katastrophal sich Fluorkohlenwasserstoffe auf die Ozonschicht auswirken: Viel zu teuer sei das, leider, und die Technik sei ja dummerweise auch noch nicht ausgereift. Die kleine Firma Foron schaffte es dann in kurzer Zeit, den ersten FCKW-freien Kühlschrank auf den Markt zu bringen.

Der einzige Nachteil an der Geschichte: Kaum dass der sächsische David die Produktion begonnen hatte, zogen Linde, Bosch und all die anderen Goliaths sofort nach. Plötzlich konnten sie, die immer behauptet hatten, all das sei noch lange nicht serienreif, über Nacht selber umweltfreundliche Kühlschränke herstellen. Das FCKW verschwand in kürzester Zeit vom Markt. Gegen das Preisdumping der Großen hatten die Sachsen leider keine Chance, Foron musste dichtmachen."

Ich erninnere mich noch als die Autoindustrie das Ende der Welt kommen sah, als das Benzin ohne Blei und Schwefel sein musste.
:D
 
Ähm... Ja, menschenunwürdige Bedingungen sind blöd, blabla...

Aber bin ich grad die einzige, die sich fragt, was dann noch an Arbeit übrig bleibt? Besonders eben in den Ländern, wo unser Elektroschrott momentan hergestellt wird. Hier können wir ja einfach alle irgendwas mit Design studieren, oder was weiss ich. Aber irgendwas in mir, lässt mich glauben, die Leute dort hätten in der Robotik-Zukunft noch tiefer ins Klo gegriffen als wir...
 
Na endlich tut sich mal was......

ich hab den Artikel schonmal im Spiegel glaub ich gelesen.

Jedes 2. Jahr muss ein neues Book her und ein iphone, pod und imac noch dazu..
Mit dem Suv di Kiddies in die Kita gebracht usw. und die Bio-maus fürs Gewissen.

Und das ganze dann, wenn schon die mighty mysty mouse vorliegt und anderes Geraffel,apropo : Wieviel Armbanduhren habt Ihr ?

:crack:
 
Ähm... Ja, menschenunwürdige Bedingungen sind blöd, blabla...

Aber bin ich grad die einzige, die sich fragt, was dann noch an Arbeit übrig bleibt? Besonders eben in den Ländern, wo unser Elektroschrott momentan hergestellt wird. Hier können wir ja einfach alle irgendwas mit Design studieren, oder was weiss ich. Aber irgendwas in mir, lässt mich glauben, die Leute dort hätten in der Robotik-Zukunft noch tiefer ins Klo gegriffen als wir...
:crack: Klar! Warum springen wir dann nicht einfach 200 Jahre zurück: Vollbeschäftigung und Luxus für alle!
So kann man sich auch alles schön reden.
 
Ähm... Ja, menschenunwürdige Bedingungen sind blöd, blabla...

Aber bin ich grad die einzige, die sich fragt, was dann noch an Arbeit übrig bleibt? Besonders eben in den Ländern, wo unser Elektroschrott momentan hergestellt wird. Hier können wir ja einfach alle irgendwas mit Design studieren, oder was weiss ich. Aber irgendwas in mir, lässt mich glauben, die Leute dort hätten in der Robotik-Zukunft noch tiefer ins Klo gegriffen als wir...

Fakt ist nun mal, dass mehr und mehr die Maschinen die Arbeit übernehmen und das BIP generieren.
Zu anlaog Zeiten hab ich an einem Tag fünf sehr gute Prints in Labor machen können,
am Rechner mach ich das zehnfache in der selben Zeit.

Die Lösung ist das Bedingungslose Grundeinkommen, wie es Götz Werner propagiert.
Auf der einen Seite - wie Du eben schreibst - wird die Arbeit immer weniger, wird aber immer mehr mit Abgaben belastet,
auf der anderen Seite werden die Maschinen immer besser UND der Gewinn aus Finanzspekulationen bleibt Steuerfrei.

Das das mal in die Hose geht, ist abzusehen.

Und dann noch, das was erikvomland schreibt.
Alle wollen immer mehr immer schneller und immer billiger...

… das bringt unsere alte Dame die Erde nicht mehr fertig, und auch die Menschen nicht.
 
Moin,

… das bringt unsere alte Dame die Erde nicht mehr fertig, und auch die Menschen nicht.

genau das ist der Punkt. Die Erde ist ein geschlossenes System, da geht einfach kein unendliches Wachstum. Aber diese Wirtschaftskasper träumen immer noch vom Perpetuum Mobile...
 
Na endlich tut sich mal was:

"Jeder will es, aber niemand wirklich: elektronische Geräte nach rein ökologisch-ethischen Kriterien herstellen. Die großen Konzerne bemühen sich erst gar nicht. Eine junge Frau aus Oberbayern hat es wenigstens versucht - und die erste Fair-Trade-Maus der Welt entwickelt. Ein Besuch."

Naja, den Vorstoss der guten Dame in allen Ehren, aber wesentlich ökologischer-ethischer ist es, auf ihre Maus zu verzichten und die vorhandene Maus zu verwenden bis sie kaputt ist. Es scheint mir nämlich nicht so zu sein, als hätte die Maus auch nur ein Feature, wegen dem man wechseln sollte. Mein Beitrag zur Ökologie ist zum Beispiel, mir nur alle vier Jahre oder so einen neuen Rechner zu kaufen, und anstatt jedes Jahr ein neues Smartphone zu kaufen mein altes Handy zu verwenden bis es auseinander fällt. Bei anderen Konsumgütern mache ich es genauso.
 
Naja, den Vorstoss der guten Dame in allen Ehren, aber wesentlich ökologischer-ethischer ist es, auf ihre Maus zu verzichten und die vorhandene Maus zu verwenden bis sie kaputt ist. Es scheint mir nämlich nicht so zu sein, als hätte die Maus auch nur ein Feature, wegen dem man wechseln sollte. Mein Beitrag zur Ökologie ist zum Beispiel, mir nur alle vier Jahre oder so einen neuen Rechner zu kaufen, und anstatt jedes Jahr ein neues Smartphone zu kaufen mein altes Handy zu verwenden bis es auseinander fällt. Bei anderen Konsumgütern mache ich es genauso.

Das sehe ich auch so! Der, dem ökologisches Denken aufgezwungen wird, wird damit nicht glücklich.
 
Naja, den Vorstoss der guten Dame in allen Ehren, aber wesentlich ökologischer-ethischer ist es, auf ihre Maus zu verzichten und die vorhandene Maus zu verwenden bis sie kaputt ist. Es scheint mir nämlich nicht so zu sein, als hätte die Maus auch nur ein Feature, wegen dem man wechseln sollte. Mein Beitrag zur Ökologie ist zum Beispiel, mir nur alle vier Jahre oder so einen neuen Rechner zu kaufen, und anstatt jedes Jahr ein neues Smartphone zu kaufen mein altes Handy zu verwenden bis es auseinander fällt. Bei anderen Konsumgütern mache ich es genauso.

Im Beitrag stand ja nirgends: werft Euere Mäuse weg und kauft jetzt diese hier.
Wenn ich mich recht entsinne, ging es in einen Absatz darum, ob überhaupt noch Mäuse gebraucht werden bei der derzeitigen Zunahme von Tabletts und Klapprechner aufkosten von stationären Rechnern. Dabei war die Antwort ja und bezog sich vor allem auf größere Unternehmen und Behörden.

Es geht wohl hierbei auch um das Zeigen, dass soetwas möglich ist. Einen ganzen Rechner nach dieser Art zu bauen, schlug ja fehl, weil es schlicht nicht nachvollziebar wäre, wo das alles herkommt, was da verbaut wird - so der Artikel.
Die Maus ist somit ein Modell an dem gezeigt wird: wo ein Wille, da ein Weg. Und das finde ich sehr lobenswert.
 
Ach du sch.., was ist denn hier los?

Weltverbesserung trifft wirtschaftliche Ahnungslosigkeit? :noplan:

Die simple Wahrheit: Ich will mal sehen, wie jemand in einem Land, das 50% Ackerfläche besitzt, gleichzeitig nachhaltig anbaut, herstellt, beschäftigt und diesen Lebensstandard halten will.

Schöne Idee. Geht alles. Wenn wir Platz auf der Welt hätten. Haben wir aber nicht.

Was soll denn die Botschaft des Artikels sein? Alles sch..? Dazu brauche ich keine Dame, die mir erklärt, dass man sowas bauen kann. Das weiß ich auch so.
 
Das Problem ist halt dieses:

http://www.nager-it.de/maus/umsetzung

Die wesentlichen Bauteile sind eben noch nicht fair produziert, z.B. der Chip.
Oder sie verwenden Rohstoffe aus unbekannten Quellen.

Genau in diesen Bereichen sind aber die Probleme vorhanden, die auch hier gelistet sind:
http://www.nager-it.de/problematik

Ich will das Projekt niemandem madig machen - zumindest hat die Dame die Probleme ja auch selbst erkannt.

Aber von einer fairen Maus ist auch dieses Produkt noch weit entfernt. Ich habe grosse Zweifel, dass so etwas überhaupt in einem kostenmässig einigermassen vernünftigen Rahmen machbar ist, wenn man wirklich die gesamte Wertschöpfungskette berücksichtig.
 
Als in wir keine anderen Probleme als so einen Schmarrn haben...
 
Ich finde die Idee gut. Meinen Tee kauf ich auch immer Fair trade. Wenn es einen Computer gäbe, der nicht von asiatischen Kinderhänden zusammengeschraubt wurde und es ein glaubhaftes Siegel gäbe, würde ich sowas eher kaufen.
 
Ich finde die Idee gut. Meinen Tee kauf ich auch immer Fair trade. Wenn es einen Computer gäbe, der nicht von asiatischen Kinderhänden zusammengeschraubt wurde und es ein glaubhaftes Siegel gäbe, würde ich sowas eher kaufen.
Auch wenn der voll Sch**ße wäre?
 
Ach du sch.., was ist denn hier los?

Weltverbesserung trifft wirtschaftliche Ahnungslosigkeit? :noplan:

Die simple Wahrheit: Ich will mal sehen, wie jemand in einem Land, das 50% Ackerfläche besitzt, gleichzeitig nachhaltig anbaut, herstellt, beschäftigt und diesen Lebensstandard halten will.

Schöne Idee. Geht alles. Wenn wir Platz auf der Welt hätten. Haben wir aber nicht.

Was soll denn die Botschaft des Artikels sein? Alles sch..? Dazu brauche ich keine Dame, die mir erklärt, dass man sowas bauen kann. Das weiß ich auch so.

:confused:

Sag mal Saugkraft, wie ist denn die Aussage Deines Post hier.
Von welchem Land sprichst Du?
Und was meinst Du mit Lebensstandard?
Vesteh auch nicht das was Du mit "Platz auf der Welt" meinst.
Es ist doch so, dass alle Resourcen nach und nach zur Neige gehen
oder immer mehr verdreckt werden.

Als in wir keine anderen Probleme als so einen Schmarrn haben...
genau dass ist eines unserer Hauptprobleme und da es kein großer Konzern angeht, der dazu
die Mittel hätte, muss es eben von unten kommen - zugegebenermaßen sehr bescheiden, aber immerhin
ein erster Schritt.

Wie war es denn mit Bio-Lebensmitteln so in den 80ern?
Eine Nische, da musstest Du mit der Lupe suchen, wenn Du solche Lebensmittel kaufen wolltest.
Und jetzt gibt es Supermarktketten, die nur Bio-Lebensmittel verkaufen.
Bei mir um die Ecke hat grad ein kleiner Gemüseladen aufgemacht, der Lebensmittel aus der Region verkauft.

Es ist alles nur eine Frage des Wollens.
UND hoher Lebensstandard und gerechte Löhne für alle schließen sich nicht aus - nein, sie bedingen sich sich erst.

Auch wenn der voll Sch**ße wäre?

voll was bitte?
deine beiträge waren doch sonst immer so konstruktiv.
Was ist denn los?
 
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