Einen Kunden an eine Druckerei/Agentur nebst offenen Daten verkaufen?

Nee, aber bei uns gemeinen „Gebrauchsgrafikern“ ist das wohl heute eher nicht mehr die Regel. Ist jedenfalls schon ein paar Tage her, dass ich die letzte Klebemontage gemacht habe. 😆

Ja, aber da steht doch nichts davon in dem Text, oder bin ich jetzt ganz bescheuert? Da steht nur was
von „Originalen“ ... oder hab ich was überlesen?

Der Text ist zwar tatsächlich noch aus dem letzten Jahrhundert, aber passt noch voll. Wenn jemand nicht
zeichnet, kein Illustrator ist, nur am PC arbeitet, dann gilt eben nur der zweite Abschnitt.
 
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Ja, aber da steht doch nichts davon in dem Text, oder bin ich jetzt ganz bescheuert? Da steht nur was
von „Originalen“ ... oder hab ich was überlesen?

Der Text ist zwar tatsächlich noch aus dem letzten Jahrhundert, aber passt noch voll. Wenn jemand nicht
zeichnet, kein Illustrator ist, nur am PC arbeitet, dann gilt eben nur der zweite Abschnitt.
Ja, eben! Ich konnte mir - im Bezug auf meine Tätigkeit - eben nicht mehr so recht vorstellen, was sie mit dem Beschädigen von „Originalen“ meinen. Aber scheint ja dann doch noch seine Berechtigung zu haben und mir fehlte es schlicht an Phantasie...

...also, wenn du (wovon ich in deiner Situation vermutlich eher absehen würde) tatsächlich die Originale aus der Hand gibst...und nicht ebenfalls irgendwelche digitalen Derivate.

...wobei auch der Duktus der dann eben mich betreffenden Textpassagen „Hat der Designer dem Auftraggeber Computer-dateien zur Verfügung gestellt,...“, zumindest für mein Empfinden, aus heutiger Sicht „ein wenig“ antiquiert rüberkommt. Aber warum nicht „Computer-Dateien“? Schließlich gibt es ja auch Leute, die heute noch „Telefax“ sagen. 😅
 
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Die anderen Grafiker haben es ja schon erklärt. Wenn du schon eine Agentur hattest, dann müsstest du doch
schon mal mit so etwas zu tun gehabt haben? Mit den AGBs z.B. des AGD oder des BDG ... seine Rechte sollte
man schon kennen.
Nein, das habe ich wohl etwas missverständlich ausgedrückt!? Ich hatte
noch keine eigenen Agentur. Ich bin Grafiker und haben eine Agentur auf-
gelöst …

Aber danke für die Auszüge.
 
Ja, eben! Ich konnte mir - im Bezug auf meine Tätigkeit - eben nicht mehr so recht vorstellen, was sie mit dem Beschädigen von „Originalen“ meinen. Aber scheint ja dann doch noch seine Berechtigung zu haben und mir fehlte es schlicht an Phantasie...

Ich mache eine Illustration, ein Aquarell oder Kalligrafie .. da ist es doch möglich, dass der Kunde nach dem Original fragt,
oder noch öfter: Ein Foto. Der Kunde möchte das Original, hat aber keinen Anspruch drauf, ich gebe nur das bearbeitete
Foto heraus.

...also, wenn du (wovon ich in deiner Situation vermutlich eher absehen würde) tatsächlich die Originale aus der Hand gibst...und nicht ebenfalls irgendwelche digitalen Derivate.

ja eben, davon sehe ich auch ab.

...wobei auch der Duktus der dann eben mich betreffenden Textpassagen „Hat der Designer dem Auftraggeber Computer-dateien zur Verfügung gestellt,...“, zumindest für mein Empfinden, aus heutiger Sicht „ein wenig“ antiquiert rüberkommt. Aber warum nicht „Computer-Dateien“? Schließlich gibt es ja auch Leute, die heute noch „Telefax“ sagen. 😅

Ja, der Text ist alt. Aber wie würdest du sagen statt „Computer-Dateien“ in einem rechtlichen Kontext? geht ja nur drum,
dass es nicht missverstanden werden kann. „Daten“ finde ich da zu allgemein, im täglichen Gespräch sage natürlich Daten.
 
Sehe ich anders – der Kunde beauftragt Dich ja und Du erstellst in SEINEM Auftrag
was auch immer. Das Ergebnis bekommt dann der Kunde als Druckdaten z. B.

Was in diesem Prozess soll dem Kunden nicht gehören?
Ich kenne das aus der Softwareentwicklung auch so dass das Endprodukt dem Kunden gehört.

also wenn ich beauftragt werde eine App zu entwickeln, dann hat der Kunden am Ende eine App die er hochladen kann im Store (oder ich das für ihn mache) Auftrag erfüllt App des Kunden ist online.
der Quellcode der App ist meins, je nach Vereinbarung kauft der Kunden bei Beauftragung den Code mit oder halt nicht, was dann mehr kosten sind weil auch in anderer Form dokumentiert etc.
Hier könnte es ähnlich sein,
Endprodukt ist ein jpg png etc für ein Logo, was bestellt wurde. Photoshop files sind aber Eigentum des Erstellers.
 
Hier könnte es ähnlich sein,
Endprodukt ist ein jpg png etc für ein Logo, was bestellt wurde. Photoshop files sind aber Eigentum des Erstellers.

Logos werden in der Regel mit unbegrenztem Nutzungsrecht verkauft.

Flyer, Anzeigen, Drucksachen, Fotos: Da verkauft man die Nutzung meist für eine bestimmte Auflage.
Sollte es dann weiter genutzt werden, ist eine weitere Zahlung fällig.
 
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Logos werden in der Regel mit unbegrenztem Nutzungsrecht verkauft.

Flyer, Anzeigen, Drucksachen, Fotos: Da verkauft man die Nutzung meist für eine bestimmte Auflage.
Sollte es dann weiter genutzt werden, ist eine weitere Zahlung fällig.
Das mag sein, war von mir auch nur als Beispiel gedacht.
 
Ja, der Text ist alt. Aber wie würdest du sagen statt „Computer-Dateien“ in einem rechtlichen Kontext? geht ja nur drum,
dass es nicht missverstanden werden kann. „Daten“ finde ich da zu allgemein, im täglichen Gespräch sage natürlich Daten.
Naja, ich denke auch im „rechtlichen Kontext“ würde heute „Daten“ passen.

Zumindest vor meinem geistigen Auge materialisiert sich bei der Wort-Kombi „Computer-Dateien“ plastisch die rund einstündige ISDN-Übertragung einer 1,78MB großen FreeHand Datei. Auf dem Stolz der Firma: Der jüngst zum Freundschaftspreis von 1.600 D-Mark erworbenen Hermsted Leonardo NUBUS-Karte, die dem Praktikanten für alle Zukunft sämtliche Fahrten mit 40 MB Syquests erspart. Selbstverständlich alle Bild-Dateien in Layout-Auflösung „importiert“!

But maybe it's just me... 👴🏻
 
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Wird bestimmt wieder ein Endlos-Fred …

Ich nenne sie mal, die 90% der Aufträge – für diese hat der Kunde die Nutzungsrechte bezahlt.

Gibt es einen Grafikerwechsel, habe immer wieder nicht wenige Kollegen die Dollar-Zeichen in den
Augen, wenn nicht gar Schaum vor dem Mund.

Gebt dem Neuen doch die Daten.

Vor Allem … wie viele Altdaten gibt es denn, die man überhaupt noch verwenden kann?!
 
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Vor Allem … wie viele Altdaten gibt es denn, die man überhaupt noch verwenden kann?!

DAS frage ich mich auch immer. Fremde Daten „muss“ ich eh nachbauen, da jeder anders arbeitet. Und die alten Daten? Werden gelöscht und die PDFs behalten.
PSDs werden bei mir flach rausgegeben, meine Arbeitsweise lege ich nicht offen und die Datenmenge ist eh zu groß.
 
Logos werden in der Regel mit unbegrenztem Nutzungsrecht verkauft.
Ja, Logos sind in der Tat ein interessanter Sonderfall!

...denn alles Andere als ein unbegrenztes Nutzungsrecht macht da ja keinen Sinn. Ohne die Quell-(in den meisten Fällen Vektor-)Daten aber ist eine unbegrenzte Nutzung ja praktisch nicht möglich. Nun gehen Kunden <-> Agentur-/Grafiker-Beziehungen ja leider nicht immer mit Eitel-Freude-Sonnenschein auseinander. „Muss“ der Dienstleister nun also die Quelldaten bei der „Scheidung“ herausgeben? Oder „darf“ er den Kunden nötigen, den Kram selbst nachzubauen?

Gut, eher eine theoretische Frage. Denn, wenn er sich die Hose nicht mit der Zange zumacht, hat er den Kram ja heutzutage eh auf irgendeinem PDF in verwertbarer Form im Haus. Oder zumindest in der Druckerei.
 
Ich kenne zumindest keinen Grafiker oder Grafikerin, welche noch nie irgendwelche Dinge nachzeichen, -bauen oder -setzen mussten,
weil Kunde nicht an die Arbeitsdateien mehr rankam und ähnliches.
Manchmal geht man auch in den Kontakt zum vorherigen Grafiker und frag etwas an.
Teilweise bekommt man dabei auch mal kuriose Geschichten zu hören oder schlicht auch den einen oder anderen Hinweis zum Kunden.

Als angestellter Grafiker steht i.d.R. ja dazu was im Arbeitsvertrag, das deine Urheberrechte deiner Arbeiten dort der Agentur dann inne sind.
Normalerweise bekommt ein Kunde nur auf Nachfrage und Einigung offene Arbeitsdateien gegen Honorar.
Üblicherweise aber meist nicht.

Bei Logo und CI ist ja das erarbeitet Kunden-Paket so bestückt, dass damit alle erdenklichen Szenarios bearbeitet werden können.
Müsste nachträglich ein Logo verändert werden, dann gibt es halt einen kompletten Relaunch eines anderen Grafikers,
der wieder seine offenen Dateien dafür erstellt, wenn nicht der vorherige Grafiker das Logo ändern kann/soll/darf…
 
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PSDs werden bei mir flach rausgegeben, meine Arbeitsweise lege ich nicht offen und die Datenmenge ist eh zu groß.

Mache ich persönlich auch nicht.

Große Firmen geben offene, große PSD Dateien und AI - Dateien weltweit heraus, Disney, Illumination (Minions),
Sanrio, Dreamworks, (früher) LukasFilm, Nickelodeon usw. ... ist ein übliches Prozedere.

Und ich habe auch schon von mehreren „Vorgänger-“Agenturen Festplatten mit komplettem Material bekommen,
PSD, AI, InDesign, alles offen, mit den Bildern und sogar mit Schriften.
 
...und sogar mit Schriften.
Mit selbst entwickelten Schriften?

Wie sieht das denn dann aus, wenn du die für andere Sachen benutzen willst? Zahlst du dann pro Nutzung oder für den Font zur freien Verfügung oder überhaupt nicht? 🤫
 
Nein, keine selbst-entwickelten Schriften, sondern die für die Dateien benötigten Fonts, die
für den Kunden gekauft wurden (oder schon vorhanden waren, das weiß ich nicht)
 
Nein, keine selbst-entwickelten Schriften, sondern die für die Dateien benötigten Fonts, die
für den Kunden gekauft wurden (oder schon vorhanden waren, das weiß ich nicht)
Aber die können die doch normalerweise dann nicht einfach so weitergeben. Oder haben die die Lizenzen dann abgegeben?
 
Aber die können die doch normalerweise dann nicht einfach so weitergeben. Oder haben die die Lizenzen dann abgegeben?

Sie können schon, rein technisch kein Problem. Rechtlich darf man professionelle gekaufte Fonts natürlich
nicht einfach weitergeben ohne die Lizenz (geht das überhaupt?) mit zu übertragen.
 
Sie können schon, rein technisch kein Problem. Rechtlich darf man professionelle gekaufte Fonts natürlich
nicht einfach weitergeben ohne die Lizenz (geht das überhaupt?) mit zu übertragen.

Jein. Wenn es für das Projekt notwendig ist und sie danach gelöscht werden, ist das ok.
Zu den offenen Daten: kommt drauf an. Die Agenturen für Mercedes damals hatten sich gesträubt, war aber erforderlich, dass wir die Farbanpassungen machen konnten. Aber die arbeiten teils auch maximal kompliziert.
 
Falls die Zusammenarbeit mit einem Kunden endet, sollte man einen sauberen Strich darunter ziehen. Als Vorsorge für den Fall des Falles schreibe Ich immer einen Satz unter meine Rechnungen, dass die Nutzungsrechte an Gestaltung, Fotos, Illustrationen, Kartografie etc. , die in der aktuellen Auflage Verwendung finden, ausschließlich für diese Auflage gelten. Damit ist dem Kunden auch klar, was ihm bevorsteht, sollte die Zusammenarbeit enden – nämlich ein komplettes Redesign seines Auftritts. Das mache ich nicht, um den Kunden anzuketten, sondern aus dem Grund, nach so einem Fall nicht ständig in meinem Archiv nach irgendwelchen Einzelteilen zu kramen, die Mitarbeiter des ehemaligen Kunden nachfragen.
 
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