Ein paar (vermutlich blöde) Fragen zu Apple Fotos

mj

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Ich hab mich heute mal etwas intensiver mit Apple Photos auf macOS 10.12 Sierra auseinandergesetzt (Photos Version 2.0) und hätte da noch ein paar Unklarheiten, bzw. Fragen. So wirklich warm werde ich damit noch nicht, aber vielleicht wird das ja noch. Gerade die Bearbeitungsmöglichkeiten sowie die Integration von Photoshop als externem Editor finde ich recht gelungen, so dass ich der Anwendung vielleicht doch eine Chance gebe.

Aktuell verwalte ich meine Fotos noch händisch in Ordnern nach Kategorie/Jahr_Unterkategorie sortiert (also z.B. Reisen/2011_Tunesien, Reisen/2012_Südostasien, Hochzeiten/2010_X-und-Y, Hochzeiten/2010_A-und-B, etc.). Die RAW-Aufnahmen halte ich davon getrennt in einer identischen Struktur. Insgesamt sind es rund 80 GB und etwas über 16.500 Fotos. Als Betrachter nutze ich Google Picasa in der letzten veröffentlichten Version 3.9.141.306. Noch funktioniert Picasa zwar, allerdings wird es seit 2016 offiziell nicht mehr gepflegt und wer weiß, wie lange es noch tut.

Folgende Punkte stoßen mir an Photos noch übel auf, bzw. folgende Punkte verstehe ich nicht so wirklich (vermutlich denke ich wieder mal falsch, wie so oft bei Apple in letzter Zeit):

Ordner und Alben
Das Problem hab ich im Prinzip auch mit iOS, allerdings würde ich niemals auf die Idee kommen mit einem Spielzeug wie dem iPhone oder iPad ersthafte Fotoverwaltung zu betreiben, daher hab ich es bisher einfach ignoriert. Kurzum: ich krieg's einfach nicht in meine Birne, was der Schmu mit Alle Fotos und Ordnern und Alben soll. Die Unterschiede sind mir zunächst einmal klar: es gibt das Sammelbecken "Alle Fotos". Das gibt's allerdings 2x im Photos, einmal als Album "All Photos" und einmal einfach nur als "Photos" ganz oben in der Sidebar. Einziger Unterschied scheint mir die Sortierung/Gruppierung zu sein, wobei ich das noch nicht so ganz blicke. Dann gibt es Ordner, darin sind allerdings niemals direkt Bilder enthalten. Diese Ordner dienen also nur der Strukturierung. Die eigentliche Fotos sind dann in einzelnen Alben. Ein Foto kann in "Alle Fotos" sein aber in keinem Album; lösche ich es aus dem Album, verschwindet es nicht aus der Mediathek (was irgendwie irrsinnig ist, ich hab es doch gelöscht?). Lösche ich es aus der Mediathek, verschwindet es aus dem Album. Ich erkenne die Unterschiede also durchaus, aber irgendwie ergibt es in meinem Kopf totales Chaos. Hinzu kommt, dass ich keine Möglichkeit gefunden habe das ganze genauso strukturiert und geordnet wieder aus Photos zu exportieren (siehe vorletzter Punkt). Deshalb sträubt sich in mir absolut alles dagegen, Photos die Verwaltung und Sortierung meiner Bilder anzuvertrauen.

Gibt es denn irgendeine Möglichkeit diese Limitierung zu umgehen? Ich krieg mein Hirn einfach nicht um Ordner/Alben rumgewickelt, egal wie viel ich darüber nachdenke ergibt das einfach keinen Sinn. Oder kann mir das mal jemand vernünftig erklären? Ich will nicht ausschließen, dass ich einfach nur zu doof bin das zu kapieren und die Vorteile zu sehen.

Warum wird die Mediathek so riesig?
Ich habe die Option, Bilder beim Import in die Mediathek zu kopieren, deaktiviert. Importiere ich jetzt Fotos aus einer Verzeichnisstruktur, wächst die Bibliothek trotzdem beachtlich an und nimmt rund 10-15% der Größe der importierten Bilder ein. Soweit ich sehen kann, sind das letztlich Vorschauversionen aller Bilder in zwei verschiedenen Größen? Bei knapp 80GB an Bildern würde das eine Mediathek von 8-12GB allein an Vorschaubildern ergeben, was ich ehrlich gesagt irgendwie affig und in Anbetracht von Apples unverschämten Speicherpreisen auch ziemlich dreist finde. Lässt sich hierauf irgendwie Einfluss nehmen oder die Erstellung der Vorschaubilder gar komplett verhindern?

Bearbeitete Bilder NIEMALS ausschließlich in der Mediathek speichern
Ein äußerst wunder Punkt sind die bearbeiteten Versionen der importierten Bilder. Sehr löblich, dass Photos die Originale nicht anfasst und nur mit Masken arbeitet. Allerdings will ich auf gar keinen Fall, dass diese Masken/bearbeiteten Versionen in der Mediathek selber abgelegt werden! Der Hintergrund ist hier ganz banal: aus leidvoller Erfahrung traue ich Apple-Software in Bezug auf Langlebigkeit nur noch so weit, wie ich einen Konzertflügel aus Blei einhändig werfen kann. Wenn morgen einem der Verantwortlichen in Cupertino ein **** quer sitzt, wird Fotos von jetzt auf gleich eingestampft und durch eine derart primitivere Software ersetzt (siehe iPhoto, Aperture oder Pages), dass alle verzweifelt den Kopf schütteln. Deshalb ist die Abhängigkeit von einer Software in Bezug auf bearbeitete Bilder ein ziemliches KO-Kriterium: ich bin schon mal mit iPhoto heftig auf die Schnauze geflogen, als ich vom Mac wieder zurück auf Windows musste und sämtliche Bearbeitungen faktisch verloren waren da es keine Möglichkeit gab, sie geordnet aus der verdammten Mediathek exportiert zu bekommen. Gibt es hier vielleicht eine Lösung mittels Add-On, die vollautomatisch eine jeweils aktuelle Kopie der bearbeiteten Version eines Bildes umgehend in den Originalordner des Bildes sichert, so dass sie im Zweifelsfall nicht verloren geht?

Bilder werden beim Import trotzdem in die Mediathek kopiert
Wie bereits erwähnt habe ich den Haken, dass Bilder beim Import in die Mediathek kopiert werden, in den Einstellungen entfernt. Hauptgrund ist mein fehlendes Vertrauen in Apple-Software, in proprietäre monolithische Datenstrukturen und vor allem meine persönliche Unfähigkeit, meinem Hirn die Verwaltung mit (dynamischen) Alben statt mit Ordnern/Unterordnern beizubringen (gepaart mit der Unfähigkeit der Software, die Fotos im Zweifelsfall wieder geordnet genau so zu exportieren, wie sie strukturiert wurden, siehe nächster Punkt). Dummerweise gibt es trotzdem noch Situationen, in denen Bilder beim Import in die Mediathek kopiert werden: Wenn ich direkt vom iPhone oder von der DSRL Fotos in Photos importiere, werden sie nämlich dummerweise trotzdem in der Mediathek abgelegt. Ich hätte hier ehrlich gesagt einen Dialog erwartet der zunächst nachfragt, wo die importierten Bilder abgelegt werden sollen. Immerhin habe ich mich ja explizit entschieden, die Bilder eben nicht in der Mediathek abzulegen.

Gibt es hier eine bessere Lösung als den händischen Weg, die Bilder manuell zunächst in den gewünschten Ordner zu legen, auszusortieren und dann erst in Photos zu importieren?

Wie zum Geier kriege ich die Bilder da wieder geordnet raus?
Angeblich soll Photos ja den Export samt Beibehaltung der Ordnerstruktur beherrschen, hab ich zumindest hier im Forum gelesen, aber wie soll das gehen? Ich bin irgendwie zu blöd dafür. Ich kann als Ordnerstruktur lediglich "Momente" (was ist das denn jetzt schon wieder?) wählen, allerdings werden mir die Bilder dann nach willkürlichem Datum oder Benennung gruppiert ausgegeben - teilweise Aufnahmedatum nach EXIF, teilweise Zeitstempel, teilweise Namen die ich nicht gesetzt habe und die auf Geotags zu basieren scheinen. Eine Möglichkeit, meine bearbeiteten Bilder genau nach der Struktur zu exportieren, wie sie in Photos mittels Ordnern und Alben angelegt ist, habe ich nicht gefunden. Und da Alben scheinbar die neue Ordnungsstruktur anstelle von Ordnern sind wundert mich das doch extrem, dass es da scheinbar keine Möglichkeit des nach Album geordneten Exports gibt. Bin ich blind und/oder zu blöd?

Sinnlose Sachen deaktivieren/ausblenden
Diverse Dinge sind für mich persönlich völlig sinnbefreit oder nutzlos, daher würde ich sie gerne deaktivieren oder zumindest ausblenden:
  • Memories (Andenken) - völlig hirnbefreiter pathetischer Mist, wie werde ich den los?
  • Gesichtserkennung - wüsste nicht, wann ich jemals vor der Situation stand, ein Foto einer bestimmten Person raussuchen zu müssen/wollen, außerdem heizt mir die Funktion unnötigerweise mein MacBook Pro extrem auf. Kann man die so wie noch bei iPhoto komplett deaktivieren?
  • Aus meiner Sicht unnötige Standard-Alben, die links viel wertvollen vertikalen Platz wegnehmen und mit denen ich nichts anfangen kann: Personen, Orte, Selfies, Panoramas, Bursts, Screenshots. Kann man die ausblenden?
 
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Sorry für den langen Beitrag und danke schon mal allen, die sich da durchgekämpft haben und mir die eine oder andere Frage beantworten oder den einen oder anderen Tipp geben können :clap:
 
Der Hintergrund ist hier ganz banal: aus leidvoller Erfahrung traue ich Apple-Software in Bezug auf Langlebigkeit nur noch so weit, wie ich einen Konzertflügel aus Blei einhändig werfen kann.
Dann nutze die Software nicht. Nimm eine professionelle Fotoverwaltung wie Lightroom oder Capture One
 
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...Apple Fotos ist halt ein datenbankbasiertes Bildverarbeitungs-/verwaltungsprogramm, mit allen Vor- und Nachteilen, incl. des ganzen von Dir genannten Elends. Alben sind einfach nur Links auf Bilder, die von der Datenbank in einem grossen 'Schuhkarton' (Mediathek) verwaltet werden. Bei jedem Import packt das Programm massig Metadaten, Vorschaubilder und überarbeitete Kopien dazu und überlässt die Ordnung des Ganzen der Datenbank. Ist diese defekt, ist alles für die Tonne. Vorteil: Integration ins Apple-Ökosystem. Nachteil: Fesselung an das Apple-Ökosystem, denn eine Migration auf andere Systeme ist mit unverhältnismäßig hohem Aufwand verbunden. Arbeiten von unterschiedlichen Plattformen auf dem selben Datenbestand kann man sich abschminken.

Daher mein Rat: Lass es. Die Suche nach Workarounds lohnt den Aufwand nicht.

Ich mache es wie Du - die Bilder sind in einer Ordnerstruktur im Dateisystem organisiert. Die Ordnerstruktur wird auf einen Nextcloud-Server synchronisiert, dieser sorgt für Vorschaubilder und erlaubt das Betrachten im Browser von beliebigen Geräten aus. Bei Bedarf können so auch Bilder sehr einfach mit anderen Leuten geteilt oder von diesen eingesammelt werden (per Link und Passwort). Die Synchronisation mit anderen Rechnern (egal welche Plattform) klappt natürlich auch, oft synchronisiere ich nur einen kleinen Teil der Bilder, z.B. auf Tablets zum mitnehmen.)

Zur Bildbearbeitung nehme ich DxO Optics Pro, das gibt es für Mac und Windows und bietet eine Art Filemanager mit dem ich auf meine Ordnerstruktur zugreife (...jedes andere Bildbearbeitungsprogramm täte es genauso, über Lightroom, Photoshop, Gimp, Darktable etc hab ich fast alles durch. Nachteil bei DxO: Es gibt kaum Anpassungen für Fuji-Kameras, sehr schade...). Der Workflow ist einfach: Raws von der Kamera in ein temporäres Verzeichnis auf den Rechner kopieren, dort mit dem Bildbetrachter von DxO in mehreren Durchgängen mit Bewertungen die guten Bilder auswählen, diese Zuschneiden und mit den Automatismen von DxO (ich werd' immer fauler) entwickeln. Dann diese Bilder an den endgültigen Platz in meiner Ordnerstruktur exportieren und fertig, den Rest erledigt der Nextcloud-Client.

Das ganze ist logisch, effizient, einfach und reicht für meine Bedürfnisse - ich bin ja keine Bildagentur...
 
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Mehrere Versuche, meine Datenbank mit rund 44'000 Bildern auf Foto zu transferieren, sind alle gescheitert. Nach jeweils stundenlangem Aufbau einer für mit nützlichen Ordnerstruktur geht plötzlich gar nichts mehr und ich kann die Mediathek weder nutzen noch reparieren (siehe Anhang). Bin immer noch auf der Suche nach einem reinen Fotoverwaltungsprogramm, das ähnliche Strukturen wie iPhoto hat.
.
Bildschirmfoto 2017-11-14 um 09.07.17.png
 
cmd + alt taste beim starten gedrückt halten.
Mediathek reparieren.
 
Hast Du händisch in der Bibliothek gewerkelt? Also, auf Finder/Verzeichnis-Ebene?
 
Eben, das Reparieren geht nicht. Dann kommt immer diese Meldung «Die Mediathek konnte nicht geöffnet werden»
Wo hast du den Namen geändert?
Im Finder?

Dann musst du die alt Taste beim starten wählen und die umbenannte Mediathek wählen.
 
Wo hast du den Namen geändert?
Im Finder?

Dann musst du die alt Taste beim starten wählen und die umbenannte Mediathek wählen.

Ich habe den Mediathek-Name im Finder geändert und die Änderung auch wieder zurück gestellt.
Das mit der alt-Taste habe ich auch versucht, danach beginnt «Reparieren» und dann kommt die Meldung wie unter #8 beschrieben.
 
Nein, nur die alt Taste drücken und du kannst die Bibliothek auswählen!
 
Nein, nur die alt Taste drücken und du kannst die Bibliothek auswählen!

Ich öffne das Programm mit gedrückter alt-Taste. Danach wähle ich die Mediathek aus. Danach kommt die Meldung:
Bildschirmfoto 2017-11-14 um 11.23.45.png

Danach klicke ich auf «Reparieren». Dann erscheint das Folgende:
Bildschirmfoto 2017-11-14 um 11.24.02.png

Mir bleibt nur noch die Taste «Beenden».

An der Mediathek habe ich ausser dem Namen nichts geändert.
 
Ok, dann ist da was arges passiert.

Du hast aber zwischendurch wieder den alten Namen vergeben, so wie ich das lese.
 
Bei mehrenren 10.000 Fotos hatte ich auch schon in iPhoto Probleme. Ich mache einfach jedes Jahr eine neue Mediathek auf.
 
Kann ich bei über 23000 Fotos nicht bestätigen.
 
Vielleicht hilft es eine neue Mediathek zu erstellen und dann versuchen die die nicht mehr geht zu importieren.
Dazu müsste man aber die Bilder aus dem Paket (Paketinhakt zeigen) mal woanders hin kopieren.
 
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