? Druckfarbmanagement/Profilen und guter Druckdienst ?

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Flurli321

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Hallo! Bin ziemlich neu hier. Lese schon seit einiger Zeit in dem Forum und habe dene ich dabei schon viel gelernt.
Nun wird es Zeit die Dinge die ich so nicht kapiert habe einmal zu fragen denk ich.
Ich habe einen kalibrierten Monitor. Bin aber mit den Drucken bislang serhunzufrieden (habe schon einige Dienstleister ausprobiert.)
Ich versteh das nicht ganz.
Ich dachte immer wenn ich es einmal auf dem kalibrierten Monitor sehe habe ich schon fast gewonnen. Da sehe ich die Farben ja wirklich einmal so wie sie sind. (ich habe also praktisch alle Fehler bislang abgegelichen)
Jetzt habe ich gedacht braucht man ja nur mehr ein Profil, für den Drucker, der automatisch (so weit es eben geht- mir ist schon klar das cmyk ein kleinerer Farbraum ist und so weiter) das so umrechnet, dass ich ein bestmögliches Bild bekomme.
Natürlch muß das Profil auf Drucker, Tinte, Papier abgestimmt sein. Ist mir soweit denke ich klar.
Aber irgendwie wohl wieder nicht, denn ich dachte eben das das Profil das automatisch macht. (so wie das eben auch mein Monitorprofil macht.) Das macht ja nichts anderes als jedme Farbwert einen soll Farbwert zuweisen und somit das Bild auf die Art und Weise korregiert, dass es richtig am Monitor dargestellt wird (natürlich, eh klar in den Grenzen die der Monitor eben hat.)

Aber warum ist es dann so ein Problem das ich kein gutes gedrucktes bild bekomme?
Dienstleister die so eien riesen Drucker haben müssten doch dann (verwenden ja immer das gleiche und die selben Papiersorten) wissen wie sie mein Bild „bearbeiten“ damit die Druckerfehler kompensiert werden und dann am ende das richtige Bild rauskommt.
Also das sollte ja automatisch ablaufen (ist ja eigentlich bei jedem Bild dann gleich.) und ich dache genau das wären die Profile.

Aber warum ist es z.b. auch so, dass bessere Dienstleister (angeblich fotocommunityprins.de mir nur ein Profil zuschicken, ich das dann in PS laden kann und dann mein Bild für dieses Profil bearbeiten muß?? Genau das dachte ich macht das Profil. Wozu brauche ich sonst eines?
Ich müßte doch dem Druckdienst nur ein Bild im definierten Farbraum geben (sRGB, oder adobe RGB und der last dann beim drucken das Profil ‚drüberlaufen’ (das kennt er ja für seinen Drucker, sein Papier und seine Tinte) und das fertige bild kommt raus
Warum klappt das nicht?
Es gibt ja für den Privatanbieter auch Software wie dieses Rip Image Print V7, das genauso funktionieren sollte.
Müßten doch dann die Profis auch haben.
Vor allem im Softproof wird was digital simuliert. Da müßte doch PS einfach vergleichen können und den nächsten Wert nehmen. Aber teilweise werden die Bilder komplett anders. Viel heller oder dunkler, je nachdem welches Paier man nimmt. Sollte das denn das Drucker/Papier Profil nicht ausgleichen?
Ähnlich natürlich auch das Schärfen. Sollte ja auch den Drucker kennen.

Ups, das ist lang geworden aber ich hoffe es ist nun klar was ich meine und wo mein Problem liegt.
Hoffe es findet sich wer, der sich erbarmt das durchzulesen.
Danke fürs helfen.
 
Ich habe das jetzt 3x gelesen und dennoch nicht verstanden.
Was willst Du?
Bei einem Dienstleister drucken oder selber?
Wenn Du selber drucken willst, dann ist ein kalibrierter Monitor nur die halbe Miete, denn der Drucker muss auch kalibriert werden. Natürlich musst Du dann fortan ausnahmslos mit der selben Tinte und dem selben Papier arbeiten.
Wenn Du einen dienstleister hast, dann sollte der auch mit kalibrierten Geräten arbeiten und sich an irgend einen Workflow halten, die meisten machen was sie wollen, gerade beim Fotodruck - "normale" Druckereien sind da etwas anders.

Zum Einlesen könntest Du mal hier
http://www.cleverprinting.de/ratgeber2009.html
vorbeischauen, vielleicht wird dann einiges klarer.
 
aber genau das versteh ich eben nicht.
Schon klar das jedes Papier seine eignen Eigenschaften hat (darum verwendet man es ja auch)
aber das Profil sollte das doch eben im gewisser weise korregieren. Also eben schaun dass es nicht heller oder dunkler wird!!
Dafür hab ich es ja oder?

Und wenn ich dieses Profil verwende. Warum muß ich dann das Profil in PS öffnen (Softproof) und es so bearbeiten dass es dort gut aussieht?
Ich müßte doch eigentlich nur das bild so bearbeiten dass es gut aussieht und das Profil macht dann das es auch am Druck so aussieht.

Fotocommunitprints schickt eben z.b. solche Profile. Aber das ist genau das was ich nicht versteh.

wenn ich das in PS öffne und dann sketh as bild ganz anders aus, dann müßte doch PS das einfach so umwandeln können dass es möglichst gleich aussieht, aber eben mit dem anderne Profil.

Ich will einem Dienstleister das Bild geben aber warum muß ich anpassungen an das Druckerprofil machen. Das sollte doch eben das Profil machen.
 
Ganz einfach... Adobe RGB z.B. ist DEIN Arbeitsfarbraum. Das Monitorprofil dient nur dazu, dass du die anderen Farbräume überhaupt erst korrekt darstellen kannst.
Wie du schon erkannt hast, hat jedes Papier und jeder Drucker andere Farben. Also wird für jeden Drucker und jedes Papier ein extra Profil erstellt. Wenn du jetzt dieses Profil in Photoshop aktivierst, siehst du, inwieweit sich die Farben durch das Papier/ den Drucker ändern werden!
 
Und wenn ich dieses Profil verwende. Warum muß ich dann das Profil in PS öffnen (Softproof) und es so bearbeiten dass es dort gut aussieht?

Beispiel:

Dein Bild sieht im Druck zu dunkel aus.

Nun bekommst du ein Farbprofil der Druckerei: Nun sieht dein Bild
bei dir in Photoshop zu dunkel aus (wie im Druck) --> nun machst du es
heller.

Nun sieht das Bild im Druck etwa so aus wie in Photoshop.

Dank des Farbprofils.
 
aber wenn ich beim drucken dialog ein profil wähle dann wird da sja aber eben doch verändert. nicht nur angezeigt. (sonst müßte ich es ja nicht beim drucken auswählen)

also das Profil mißt die Abweichungen von Bild und Druck und KOMPENSIERT DAS.
also warum muß ich selber noch anpassen?
 
kann nicht sein, dass dies der EINZIGE Zweck ist.
Weil wenn ich ein bild in PS drucke, dann muß ich ja dieses Profil auch wählen.
Und das wäre sinnlos wenn es nur um die Anzeige am Bildschirm gehen würde.
Weil dan häte ich es im Soft Proof gesehen und fertig. da ich es aber beim drucken auch anwählen muß scheint das sehr wohl eine Auswirkung zu haben.
 
Ist das so schwer zu verstehen, dass dir der Softproof das Ergebnis am Monitor zeigt? Für jede Quelle eben ein anderes Ergebnis... Deswegen musst du es darauf anpassen...
 
Beispiel:

Dein Bild sieht im Druck zu dunkel aus.

Nun bekommst du ein Farbprofil der Druckerei: Nun sieht dein Bild
bei dir in Photoshop zu dunkel aus (wie im Druck) --> nun machst du es
heller.

Nun sieht das Bild im Druck etwa so aus wie in Photoshop.

Dank des Farbprofils.

Ich ergänze mich mal selbst:

... nun speicherst du dein Bild zusammen mit eben diesem Farbprofil ab
und überträgst es der Druckerei. Dann weiß der Drucker / das RIP auto-
matisch, dass es mit diesem Profil gedruckt werden soll.


Klar könntest du es dann auch ohne Profil dort hingeben, und dann
das Profil auf anderem Wege angeben – mit der Gefahr, dass beim
Belichten ein anderes Profil gewählt wird ohne Warnung.


Jetzt einigermaßen klar? ;)
 
Also der Drucker selber ändert durchs Profil nichts?
Ich dachte der kompensiert das dann.
Wird bei Rip Software doch auch so gemacht oder?
 
was ich nicht versteh ist, dass ich jetzt z.b. im softproof sehe, dass das rot nicht so intensiv ist. dann muß ich das gegenregeln.
Aber das weiß doch der Druckdinstleister bzw. das Profil auch. weil der hat ja gemessen dass das rot weniger intensiv ist (ist jetzt nur ein beispiel)
warum, wen man digital bereits weiß wie das rot ist und wie es sein soll, wird da nicht gleich gegengesteuert?
Am Softproof kann ich es ja auch verstärken.
also warum passiert das nicht automatisch?

jedem Farbton wird einer zugeordnet. also müßte er ein intensiveres rot verwenden um das was ich will zu erhalten.
Aber das macht er nicht.
Da muß ich selber ran. Wo doch das berechnend viel genauer wäre als nach optischem Geschmack.
Das ist das was ich nicht verstehe.
Es scheint ja möglich zu sein. sonst könnte ich es im softproof ja auch nicht erreichen.
 
Welchen Monitor nutzt du denn für deinen Softproof?
 
einen eizo sy2461. was hat das für eine auswirkung?
 
was ich nicht versteh ist, dass ich jetzt z.b. im softproof sehe, dass das rot nicht so intensiv ist. dann muß ich das gegenregeln.
Aber das weiß doch der Druckdinstleister bzw. das Profil auch.

Und woher soll er das wissen? Vielleicht ist es ja absichtlich so?
 
absichtilich?
was hätte das für einen Sinn?
Das Ziel ist doch eine Ausdruck der dem entspricht was auf geormten, kalibrierten Anzeigen erstellt wurde.
 
Vielleicht ist das Rot in Deinem Beispiel absichtlich so hinkorrigiert und soll gar nicht intensiv sein. Wenn Profile Bilder bearbeiten könnten bräuchte man niemand mehr der Bilder korrigiert und retuschiert.
 
Also, wenn ich das jetzt richtig verstehe, liegt hier ein Verständnisproblem vor. Das Farbprofil, das du für den Softproof benutzt, ändert nur die Darstellung am Monitor, die Farbwerte bleiben gleich. Wenn du die Farbwerte ändern willst, musst du das Bild in das Profil konvertieren. Dann allerdings separierst du das Bild komplett neu und wer separiert, der zahlt (wenn es zur Reklamation kommt).
Da das meistens nicht gewünscht ist, muss dann das Bild im normalen Arbeitsfarbraum mit dem Softproofprofil korrigiert werden.

::a::
 
Vielleicht habe ich es nur ueberlesen: Geht es darum, dass du A) zu Hause auf einem Heim-/Buerodrucker druckst, oder gibst du das Bild B) einem Druckdienstleister oder C) zur Ausbelichtung auf Fotopapier?

Im Prinzip laeuft der Workflow mit Color-Management so:
Du fotografierst oder scannst, das Eingabegeraet (Scanner, Kamera) haengt ein Profil an das Bild an, z. B. sRGB, AdobeRGB oder ein geraetespezifisches Profil, z. B. "AgfaSuperscanXY0815.icc", um den im Workflow folgenden Ausgabegeraeten (Monitor, Drucker etc.) den fuer das Eingabegeraet spezifischen Farbraum mitzuteilen.
Dieses Profil (bzw. alle Profile) enthaelt "Anweisungen", wie sich die Farben des damit versehenen Bildes im Verhaeltnis zum Referenz-Farbraum L*a*b* (http://de.wikipedia.org/wiki/Lab-Farbraum) verhalten.

Alle Ausgabegeraete versuchen nun, das Bild mit moeglichst wenig Farbeindrucks-Veraenderung darzustellen. Dies geschieht mittels eines CMMs (Color Management Module, z. B. ColorSync), das den Farbraum des Bildes (nach wie vor Eingabegeraet) in den Farbraum des Ausgabegeraets (z. B. dein Monitorprofil) uebersetzt und dabei einen so genannten Rendering-Intent (http://de.wikipedia.org/wiki/Rendering_intent) beruecksichtigt. Dieser gibt vor, wie die Uebersetzung geschehen soll: rechnerisch moeglichst genau, optisch moeglichst genau, moeglichst die Saettigung erhaltend. Aehnlich der Uebersetzung zwischen Sprachen: wortwoertlich oder den Sinn erhaltend.

Denn die Farbraeume der verschieden Geraete unterscheiden sich teilweise dramatisch (siehe z. B. http://de.wikipedia.org/wiki/Datei:CIE_RGB-CMYK-Beleucht.png), und Farben, die im einen Farbraum dargestellt werden koennen, fallen bei der Uebersetzung in einen anderen moeglicherweise raus und muessen mit einer moeglichst aehnlichen Farbe ersetzt werden. Der Rendering-Intent gibt dann vor, wie die Aehnlichkeit ermittelt wird.

Wenn du die Softproof-Funktionalitaet aktivierst, wird am Monitor simuliert, wie die Uebersetzung in einen dritten Farbraum aussehen koennte: Deutsch zu Englisch zu Spanisch. Meist nutzt man dafuer Profile fuer den Druck, die gleich einen ganzen Haufen weiterer Uebersetzungsprobleme mit sich bringen: u. a. den CMYK-Farbraum, Papierfarbe, Papierverhalten und Tonwertzunahme.

RGB- und CMYK-Farbraum unterscheiden sich so stark, dass man schon beinahe Glueck haben muss, eine optisch ansprechende CMYK-Uebersetzung fuer einen RGB-Farbton zu finden.
Die Farbinformation des Bilds werden mit der Papierfarbe verrechnet und dabei haeufig schmutziger, matter, flauer, haesslicher.
U. U. saugt das Papier besonders stark, auch dies wird simuliert.
Viele Druckverfahren bringen eine Tonwertzunahme mit sich. So enthaelt beispielsweise das ISO-Profil fuer den Zeitungsrollenoffset ("ISOnewspaper26v4.icc") eine 26%-ige Zunahme der Mitteltoene, beispielsweise wird aus 40% Cyan beim Druck 66% Cyan – das muss vorab kompensiert werden.

Mittels Soft- und Hardproofs kann man den Verlusten der Uebersetzung zwischen den Farbraeumen entgegenwirken. Im eben genannten Beispiel muss die Vorstufe den Cyan-Ton auf einen Prozentwert senken, der durch die Tonwertzunahme im Druck als 40% Cyan rauskommt. Das wird nicht 14% (40%-26%) sein, da die Tonwertzunahme nicht linear verlaeuft, sondern zu den Lichtern und zu den Tiefen hin abnimmt.
Dieses Entgegenwirken koennen auch CMMs oder noch raffiniertere Systeme erledigen. Dabei werden bei der Konvertierung zwischen Quell- und Zielprofil alle Einschraenkungen des Zielprofils beruecksichtigt. Z. B. werden Mitteltoene zurueckgenommen, um der Tonwertzunahme entgegenzuwirken, verschmutzende Farbanteile werden global gesenkt, um den Papierton auszugleichen und vieles mehr.

Wenn alle Geraete (Eingabe und Ausgabe) des Workflows ordentlich profiliert sind, also alle Geraete die Information zur Verfuegung stellen, wie sich ihr Farbraum zum L*a*b*-Farbraum verhaelt, kann eine bestmoegliche Umsetzung zwischen Eingabe und Ausgabe gewaehrleistet werden. Das Optimum ist aber bereits, wie beschrieben, durch viele Faktoren niedriger angesetzt. Was du mit deiner Digitalkamera aufgenommen hast, wird niemals auf einem Ausgabegeraet ankommen – hoechstens ein guter Kompromiss.

Um zu deinem Problem zu kommen: Wenn dein Bild mit dem Profil des Eingabegeraets versehen ist, du mittels Softproof am Monitor den Farbraum des Ausgabegeraets simulierst, dahingehend korrigierst und anschliessend in professionelle Haende gibst, die die Separation bzw. Reseparation vornehmen, sollte der Druck grob dem aufgenommenen Motiv entsprechen.
Daher noch mal die Frage: Worauf wird letztendlich ausgegeben?

Noch eine andere Frage: Bist du Schweizer? :)
 
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