Bobs schrieb:
wenn wir mal die uralten os9-viren weglassen, was für viren sind dann unter osx bisher aufgetreten (testviren, die es nichtmal schaffen sich selbst übers internet zu verteilen zählen nicht)? ich habe hier im forum noch von KEINEN EINZIGEN USER MIT VIRUS gelesen. natürlich gibts ne menge, die behaupten oder vermuten sie hätten einen (z.b. einen der schwarze tinte lecker findet). aber beweisen konnte mir das bisher keiner. ich bleib dabei, bis jetzt ist die wahrscheinlichkeit gleich null.
schönes Thema
Ich habe aus gutem Grunde von Schädlingen geschrieben. Auf die Idee, daß man auf einem Rechner soetwas wie Viren installieren könnte, war lange Zeit niemand gekommen. ' muß mal jemand bei wikipedia o.ä. kramen, wer zuerst den Nachweis erbracht hatte, daß das möglich ist.
Es gibt sehr verschiedene Schädlinge. Wer deren Möglichkeiten ernsthaft nutzen will, wird viel dafür tun, daß er nicht entdeckt wird.
Die Programmierer von Schadsoftware sind zunächst unabhängig vom Betriebssysstem. Die Frage ist, wofür machen sie das.
Will man angeben?
Will man den Leuten zeigen, daß sie doch alle DAU sind?
Will man eine große Softwarefirma schädigen?
Will man Daten von Fremdfirmen ausspionieren?
Will man den Rechner zu einem Schläfer machen, der dann aktiv wird, wenn man es befiehlt?
Will man - denk Dir was aus.
Nun denkt so ein Programmierer von Schädlingen natürlich auch an Aufwand und Nutzen.
Um Schädlinge für Windows zu produzieren, benötigt man gar keine Progammiererkenntnisse. Da gibt es genug vorgefertigte Bausteine.
Außerdem lohnt es sich eher, bei einem sehr verbreiteten und zusammengeschusterten Betriebssysstem wie Windows aktiv zu werden.
Das ist also die ideale Spielwiese für Angeber.
Auch dürfte der Groll auf Mikrozoff ziemlich verbreitet sein. Da macht es auch Spaß, Windows-Nutzer zu pieksen.
Geht es aber in den nutzbaren Bereich, ist es egal, welches Betriebssysstem auf dem Rechner thront. Auch für Linux gibt es *bekannte* Schädlinge. OSX ist von Linux nicht weit entfernt. Daß keine Schädlinge bekannt sind, heißt nicht, daß sie nicht existieren. Man sollte sich davor hüten, die Leute in den Glauben an Sicherheit zu wiegen. Dann sind Sicherheitseinrichtungen ganz schnell ausgehebelt.
Man muß nicht sonderlich intelligente Verfahren nutzen, um einen Schädling auf die Rechner zu bringen. Man muß nur dafür sorgen, daß ausreichend viele Nutzer sich den Schädling selbst installieren. Es gibt immer genug Leute, die alles anklicken, was sich anklicken läßt. Im Glauben, daß hinter einer Firewall oder mit einem „sicheren“ Betriebssysstem nichts passieren könnte, ist also der Nutzer der beste Krankheitsüberträger.
- oder glaubst Du, daß eine Sekretärin einer Einrichtung, die auch vertrauliche Kundendaten sammelt, die Sicherheitsprobleme überblickt?
Kommt Sohnemann mit frisch verseuchtem Datenträger aus der Schule, „nur mal schnell ausprobieren“ - sagt sie da nein?
Vielleicht startet auch ein Mitarbeiter „mal eben schnell“ die ungeprüfte CD?
Vielleicht offnet ein Mitarbeiter alle Tore des Rechners, damit ein (unbekannter) Mitarbeiter einer Softwarefirma Fernwartung machen kann?
Ich weiß von einer großen Firma, in der hatten alle Rechner der Mitarbeiter keine Möglichkeiten für Wechseldatenträger und waren die Rechner so eingerichtet, daß die Nutzer aus den Programmen nur in fest vorgegebene Ordner speichern konnten. Abweichungen davon mußten in der Zentrale realisiert werden.
Mit überzogenem Sicherheitsbedürfnis könnte man soetwas wie „Fritzchip“ oder „TPM“ - oder wie es noch heißen mag - gutheißen. Doch das ist die Basis für eine andere Qualität von Unsicherheit und ein anderes Thema.
Für mich gilt, Rechner mit wichtigen Daten haben keinen Kontakt in öffentlich zugängliche Netze zu haben.
Solange es Menschen als Programmierer oder Nutzer gibt, gibt es auch Unsicherheit und damit kann die Wahrscheinlichkeit für Fehler nie Null sein.
demark