Dot=REL? Und wie dpi berechnen? Und und und...

macboehni

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Tag zusammen

Musste heute Bilder bearbeiten, welche in einem 60er-Raster gedruckt werden. Dafür musste ich eine Auflösung von 305 dpi nehmen. Das wurde dann wohl so ausgerechnet: ein 60er-Raster hat doch 60 Linien pro cm, das ergibt 152.4 Linien pro Inch. Dann kommt noch der Qualitätsfaktor von 2 hinzu was dann die 305 dpi ergibt.

1. Was ist der Unterschied zwischen Linien per Inch und Dots per Inch? (Hat das mit den verschiedenen Geräten zu tun, also wird z. Bsp. beim Scanner, Belichter oder Drucker lpi verwendet und im Bildbearbeitungsprogramm oder allgemein am Computer dpi? Wenn ja, wieso die unterschiedliche Bezeichnung?)

2. Was genau ist der Qualitätsfaktor und wann ist er wie stark? Soweit ich weiss muss der bei der Berechnung der Ausgabeauflösung aufgrund der Rasterwinkelung gemacht werden, denn wenn die Pixeldatei gerastert wird und der Winkel der Belichtermatrix beispielsweise bei 45 Grad liegt und der der Pixeldatei bei 0 Grad, dann deckt ein Pixel einen Rasterpunkt nicht vollständig -> also wird er vergrössert, damit der Rasterpunkt vollständig gedeckt wird!?!

3. Und ist überhaupt ein Pixel = ein Dot = ein Rasterpunkt oder ist ein Pixel = ein Dot = ein REL oder noch anders?

4. Habe hier eine Aufgabe:
Frage: Welche Auflösung benötigt Ihr Belichter, um mit einem 70er Raster 256 Graustufen zu erreichen?

Antwort: (70 lpcm x 2.54) x 16 = 2845 dpi

Wird also so berechnet: 70er-Raster = 70 Linien pro cm * 2.54 (Umrechnung in Inch) * 16 (da auf einer Linie eines Rasterpunktes 16 RELs sind ->^2 ergibt die 256 Graustufen) = Ausgabeauflösung von 2845 Dots per Inch.
Und wieso fehlt jetzt hier der Qualitätsfaktor? (Wie gross der auch immer sein mag)

5. Und zum Schluss -> Und wieso musste ich bei meinen Bildern nicht mit 16 (Wurzel aus 256 Graustufen) multiplizieren?

Wenn mir das jemand erklären könnte wäre ich ech sehr sehr sehr dankbar!

PS: Zusatzfrage:

Ein Litho soll im 54er Raster mit der maximalen Anzahl Tonwerte (256) belichtet werden. Welche Ausgabeauflösung (dpi) ist beim Laserbelichter zu wählen?

Was ist genau mit Litho gemeint?
 
Google ist dein Freund.

Aber ich bin ja ein Netter:D und probiers trotzdem mal...

Angaben ohne Gewähr:)

1. Was ist der Unterschied zwischen Linien per Inch und Dots per Inch?

lpi ist die Anzahl der Rasterpunkte, dpi die Anzahl der Belichterpunkte
Und dann gibt es da noch ppi (Pixel per inch = Bildauflösung)

2. Was genau ist der Qualitätsfaktor und wann ist er wie stark?

Der Qualitätsfaktor soll sicherstellen, dass ein Pixel, der bei der Rasterung auf 45° gewinkelt wird, vollständig durch einen Rasterpunkt dargestellt werden kann. Wenn der (das?) Pixel auf 0° steht hat er eine horizontale Breite von 1. Wird er um 45° gedreht, vergrössert sich die horizontale Breite und zwar um Wurzel 2 (Phytagoras). Der Qualitätsfaktor ist immer gleich, nämlich 1,4xxx (also Wurzel aus 2). Für ein 60er Raster brauchst du daher 60 lpcm x 2,54 inch pro cm x 1,4xxx = 215,5xx - Aufgerundet 216 ppi Bildauflösung.
Es hat sich aber eingebürgert, den Qualitätsfaktor von 2 zu nehmen, wahrscheinlich um das auch im Kopf rechnen zu können und weil mehr nicht schaden kann ist (Viel hilft viel).

3. Und ist überhaupt ein Pixel = ein Dot = ein Rasterpunkt oder ist ein Pixel = ein Dot = ein REL oder noch anders?

Pixel = Bildpunkt
Dot = Rasterpunkt des Ausgabegeräts (streng genommen)
Rel = Belichterpunkt (wird aber auch Belichterdot genannt...)

Wie du bemerkt hast, wird das auch oft durcheinander gewürfelt. Vielleicht tue ich das auch gerade...

4. Habe hier eine Aufgabe:

Der Qualitätsfaktor hat bei der Belichterauflösung nix verloren, bei der Ausgabe auf dem Belichter ist ja bereits gewinkelt worden.
Der Faktor 16 oder Wurzel aus 256 ist die Anzahl der Belichterpunkte auf einer Linie. Das bedeutet, der Belichter stellt einen Rasterpunkt aus 256 kleinen Punkten (=REL) zusammen.

5. Und zum Schluss -> Und wieso musste ich bei meinen Bildern nicht mit 16 (Wurzel aus 256 Graustufen) multiplizieren?

Weil das im RIP passiert und Belichterspezifisch ist. Du bestimmst mit deiner Bildaulösung die Anzahl der Rasterpunkte, die Belichterauflösung bestimmt die Anzahl der Belichterpunkte (pro Linie). Ich weiß gerade nicht, wie ich das besser erklären kann...

PS: Zusatzfrage: Was ist genau mit Litho gemeint?

Litho ist der Film oder die Reproduktionsvorlage

Ich hoffe, ich konnte Licht ins Dunkel bringen. Wer Fehler findet, darf mich gerne darauf hinweisen.
 
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Aber ich bin ja ein Netter:D und probiers trotzdem mal...

Angaben ohne Gewähr:)

Habe sehr lange danach gegoogelt, aber um die Zusammenhänge zu verstehen, dachte ich, frage ich besser hier nach. Also danke schon mal für deine Antworten.

lpi ist die Anzahl der Rasterpunkte, dpi die Anzahl der Belichterpunkte
Und dann gibt es da noch ppi (Pixel per inch = Bildauflösung)

lpi ist jetzt klar, aber dpi noch nicht so ganz. Also, du sagst, ein dot (von dpi) entspricht einem Belichterpunkt und wie du weiter unten schreibst entspricht ein Belcihterpunkt einem REL. Also ist ein Dot doch ein REL? Nicht oder? Aus einem Dot werden ja (z. Bsp. aus 50% Magenta) die dazu nötigen RELs belichtet (also hier bei 256 Stufen 128 RELs), damit der Eindruck eines 50% Magenta entsteht.
????

Der Qualitätsfaktor soll sicherstellen, dass ein Pixel, der bei der Rasterung auf 45° gewinkelt wird, vollständig durch einen Rasterpunkt dargestellt werden kann. Wenn der (das?) Pixel auf 0° steht hat er eine horizontale Breite von 1. Wird er um 45° gedreht, vergrössert sich die horizontale Breite und zwar um Wurzel 2 (Phytagoras). Der Qualitätsfaktor ist immer gleich, nämlich 1,4xxx (also Wurzel aus 2). Für ein 60er Raster brauchst du daher 60 lpcm x 2,54 inch pro cm x 1,4xxx = 215,5xx - Aufgerundet 216 ppi Bildauflösung.
Es hat sich aber eingebürgert, den Qualitätsfaktor von 2 zu nehmen, wahrscheinlich um das auch im Kopf rechnen zu können und weil mehr nicht schaden kann ist (Viel hilft viel).

Also: Die Rasterung und Winkelung findet im RIP statt, oder? Und damit der Rasterpunkt vollständig abgedeckt wird, muss ich vor dem rippen mit einem QF von 2 arbeiten. Und wie funktioniert das dann genau im RIP, wird dann da aus 2 Pixel ein Rasterpunkt berechnet? Oder aus vier? :confused:

Und muss ich den QF immer mitberechnen? Also immer wenn anschliessend belichtet oder gedruckt wird? Auch bei der FM-Rasterung?

Pixel = Bildpunkt
Dot = Rasterpunkt des Ausgabegeräts (streng genommen)
Rel = Belichterpunkt (wird aber auch Belichterdot genannt...)

Wie du bemerkt hast, wird das auch oft durcheinander gewürfelt. Vielleicht tue ich das auch gerade...

Eben, wie oben schon geschrieben: Du sagst, dpi ist die Anzahl der Belichterpunkte und ein Belichterpunkt ist gleich ein REL. Also wäre ein dot = ein REL, ist aber nicht so, oder? Hast du das evtl. so gemeint: dpi = Anzahl der Rasterpunkte und die RELs sind dann die Belichterpunkte?

Der Qualitätsfaktor hat bei der Belichterauflösung nix verloren, bei der Ausgabe auf dem Belichter ist ja bereits gewinkelt worden.
Der Faktor 16 oder Wurzel aus 256 ist die Anzahl der Belichterpunkte auf einer Linie. Das bedeutet, der Belichter stellt einen Rasterpunkt aus 256 kleinen Punkten (=REL) zusammen.

Weil das im RIP passiert und Belichterspezifisch ist. Du bestimmst mit deiner Bildaulösung die Anzahl der Rasterpunkte, die Belichterauflösung bestimmt die Anzahl der Belichterpunkte (pro Linie). Ich weiß gerade nicht, wie ich das besser erklären kann...

Also, langsam kommt Licht ins Dunkle: Habe die Aufgabe auch ein wenig falsch verstanden resp. interpretiert. Die Multiplikation mit 16 resp. mit der Wurzel aus der Anzahl Graustufen die dargestellt werden sollen findet also im RIP statt. D. h., dass ich beim Scannen nicht mit 16 multiplizieren muss da dieser Faktor erst im RIP zur Anwendung kommt. Richtig?

Aber wieso wird die Ausgabeauflösung des Belichters ebenfalls mit dpi angegeben? Müsste es dann nicht eher rpi (RELs per Inch) heissen?

:confused:

Litho ist der Film oder die Reproduktionsvorlage

Ich hoffe, ich konnte Licht ins Dunkel bringen. Wer Fehler findet, darf mich gerne darauf hinweisen.

Ja, hat mir scho sehr geholfen, danke 1000x!
 
Kann mir hier jemand noch weiterhelfen?
 
Im Falle des Belichters ist das m.W. tatsächlich so, dass ein Dot ein Belichterpunkt ist. Der Belichter in deinem Beispiel hat 2845 dpi (Dots per inch ) und das ist gleichzeitig die Anzahl der Rels.

Aus einem Dot werden ja (z. Bsp. aus 50% Magenta) die dazu nötigen RELs belichtet (also hier bei 256 Stufen 128 RELs), damit der Eindruck eines 50% Magenta entsteht.

Eigentlich wird aus einem Rasterpunkt die nötigen Rels belichtet, aber auch der Rasterpunkt wird oft als Dot bezeichnet. Problem ist also das Dot nicht gleich Dot ist.:)
Was gemeint ist, sollte sich eigentlich aus dem Kontext erklären.

Also: Die Rasterung und Winkelung findet im RIP statt, oder? Und damit der Rasterpunkt vollständig abgedeckt wird, muss ich vor dem rippen mit einem QF von 2 arbeiten.

Yep, genau.

Und wie funktioniert das dann genau im RIP, wird dann da aus 2 Pixel ein Rasterpunkt berechnet? Oder aus vier?

Eieiei. Nein, bei der richtigen Bildauflösung (also Rasterweite in inch x 2,54 Inch pro cm x Qualitätsfaktor (Wurzel aus 2 oder einfacher 2)) wird ein Pixel aus einem Rasterpunkt dargestellt. Ist die Bildauflösung geringer, Beispielsweise 72ppi, wird bei einem 60er Raster ein Rasterpunkt aus mehreren (hier: etwa 4) Pixeln gebildet. Also geht Bildinformation verloren.

Und muss ich den QF immer mitberechnen? Also immer wenn anschliessend belichtet oder gedruckt wird? Auch bei der FM-Rasterung?

Yep. Wenn du größtmöglichst genau reproduzieren willst, dann ist das so. Von FM-Rasterung habe ich jetzt mal keine Ahnung, aber nach meinem Verständnis müsste das dort genau so sein.

...dass ich beim Scannen nicht mit 16 multiplizieren muss da dieser Faktor erst im RIP zur Anwendung kommt. Richtig?

Korrekt. Der Faktor (Wurzel aus Graustufen) kommt nur bei der Belichterauflösung ins Spiel.

Aber wieso wird die Ausgabeauflösung des Belichters ebenfalls mit dpi angegeben?

Tja, ist durchaus irritierend, ist aber nun mal so.

So, ich hoffe, ich konnte helfen.
 
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Super, vielen Dank!!!
 
Der Qualitätsfaktor soll sicherstellen, dass ein Pixel, der bei der Rasterung auf 45° gewinkelt wird, vollständig durch einen Rasterpunkt dargestellt werden kann. Wenn der (das?) Pixel auf 0° steht hat er eine horizontale Breite von 1. Wird er um 45° gedreht, vergrössert sich die horizontale Breite und zwar um Wurzel 2 (Phytagoras). Der Qualitätsfaktor ist immer gleich, nämlich 1,4xxx (also Wurzel aus 2). Für ein 60er Raster brauchst du daher 60 lpcm x 2,54 inch pro cm x 1,4xxx = 215,5xx - Aufgerundet 216 ppi Bildauflösung.
Es hat sich aber eingebürgert, den Qualitätsfaktor von 2 zu nehmen, wahrscheinlich um das auch im Kopf rechnen zu können und weil mehr nicht schaden kann ist (Viel hilft viel).

Der Qualitätsfaktor von 2 kommt daher:
Nyquist-Shannon-Abtasttheorem.
http://de.wikipedia.org/wiki/Nyquist-Shannon-Abtasttheorem
 
Ähm, das Abtasttheorem hat doch eher was mit der Abtastung von Audiosignalen zu tun ?:confused:
 
PS: Zusatzfrage:



Was ist genau mit Litho gemeint?

Litho kommt von Lithografie und genaugenommen ist damit der »Steindruck« gemeint, welcher der Vorgänger vom Flachdruck (bzw. später Offsetdruck) ist.

Mittlerweile wird damit aber meistens das Belichten bzw. der Druck von gerasterten Bildern gemeint, welches wiederum das ganze rumgewürfel mit Lines, Dots, Rels und später auch Pixeln per Inch oder Zenitmeter zufolge hatte.....

Gruß

Simon
 
Danke danke, nun ist mir alles klar!
 
Hört sich an, als hätte hier jemand bald Zwischenprüfung ;)
Mein Beileid und viel Glück, falls dem so ist.
 
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