Diplomarbeit - welches Programm?

@sagittarius: Leider ist meine Hochschule eher klein, mein Fachbereich ein Universum im Schneckenhaus und ungefähr so technisch versiert wie ein Wasserfloh. Will heißen, die digitale Abgabe der Diplomarbeit soll am liebsten als .doc erfolgen. ;) Zum Glück gibts mittlerweile einen Zusatz in den formalen Richtlinien, der nur die Originaldatei und eine pdf-Version verlangt.
Du hast Recht, Latexian ist wirklich ganz angenehm, wenn man noch keine Ahnung hat, was man gerade tut, und verhindert, dass ich vor lauter Code meinen Text nicht mehr verstehe. Probiere gerade die 30 Tage Trial aus. Danke schonmal :)
 
Bin gerade in der Schlussphase meiner Dissertation, habe alles mit Word 2011 geschrieben, Quellen und Zitate werden mit Zotero verwaltet, Backup über Dropbox. Läuft alles prima bei derzeit ca. 300 Seiten. Die Zeiten, zu den Word für längere Dokumente nicht zu verwenden war, sind meiner Erfahrung nach definitiv vorbei. Lediglich das Einfügen von Zitatnachweisen über das Zotero-Word-Plugin wird irgendwann schnarchlangsam, man muss das dann über ein leeres Dokument regeln, wo man die Nachweise einfügt und dann per Zwischenablage in das Hauptdokument rüberkopiert. Außerdem sollte man dauerhaft in der Entwurfsansicht von Word arbeiten, in der Drucklayoutansicht muss Word ständig die Seitenumbrüche neu berechnen, was bei 300 Seiten lange dauert. Die Entwurfsansicht ist aber IMHO sowieso langfristig die beste zum Arbeiten.

Es ist so eine Art Variation von Godwin's Law, dass bei einer Frage zur bestgeeignetsten Textverarbeitung, selbst für einen Zweizeiler an Oma, spätestens beim dritten Kommentar LaTeX vorgeschlagen wird ;) Für Naturwissenschaftler ist das sicher toll, hab es auch schon mal ausprobiert, aber für Geisteswissenschaften muss es wirklich nicht (mehr) sein. Word 2011 ist stabil und leistungsfähig genug.
 
Du hast Recht, Latexian ist wirklich ganz angenehm, wenn man noch keine Ahnung hat, was man gerade tut, und verhindert, dass ich vor lauter Code meinen Text nicht mehr verstehe. Probiere gerade die 30 Tage Trial aus.

Da kann ich dich beruhigen, das sollte sich mit der Zeit legen. Im Endeffekt benutzt man beim Schreiben längerer Texte später ohnehin nur überschaubar viele LaTeX-Befehle und wenn man sich daran erst gewöhnt hat, erscheinen diese auch nicht mehr als Fremdkörper im Text. Und wenn du erst einmal ein paar Erfahrungen gesammelt hast, legt sich auch irgendwann der Drang, nach jeder Zeile Text (überspitzt formuliert) das Dokument zu setzen um es zu überprüfen.

@iLars: Einen formlosen Brief kann ich auch in TextEdit schreiben, dafür brauch ich auch kein Word. Und was die Geisteswissenschaftler betrifft: Auch Geisteswissenschaftler verwenden in ihren Dokumenten umfangreiche Verweise (auf Grafiken/Tabellen) und müssen Quellen angeben, alleine dabei hilft LaTeX schon enorm. Klar, mit Word wird man auch hier ans Ziel kommen. Fragt sich nur, wofür man mehr Zeit und Nerven aufwenden muss.
 
An der Stelle kann auch nochmal Texpad empfohlen werden. Sehr flott, sehr angenehmes Interface.
 
Fragt sich nur, wofür man mehr Zeit und Nerven aufwenden muss.
Genau. Und darum ist es albern, für eine Arbeit, die nicht von Formeln strotzt oder für einen Brief LaTeX zu empfehlen. Das war es, was iLars sagen wollte.
 
Genau. Und darum ist es albern, für eine Arbeit, die nicht von Formeln strotzt oder für einen Brief LaTeX zu empfehlen. Das war es, was iLars sagen wollte.
ja, was aber auch Unfug ist. Für eine lange Arbeit, die nur aus Text besteht, ist man so dermassen schnell in LaTeX eingearbeitet, schneller geht es in Word auch nicht. Also albern ist es sicher nicht LaTeX zu empfehlen, auch wenn solche Arbeiten natürlich auch mit Word erstellt werden können :)
 
Ja, klar. Wenn man es gern unbequemer hat, ist das wirklich ein sinnvoller Vorschlag. Aber wenn man sich statt auf das Design auf den Inhalt konzentrieren will, ist es doch einfacher, man nimmt ein Programm, dass einem solche Sachen abnimmt.
Im übrigen ist es natürlich auch wieder egal, welches Programm man nimmt. Wenn die Hirnkapazität nicht ausreicht, hilft die beste Textverarbeitung und das beste Satzsystem nicht. Und wenn sie ausreicht, geht es zur Not auch mit einem Stapel Papier und einem Kugelschreiber oder auch einem Gänsekiel.
 
Ich wollte mit meiner Frage eigentlich keinen Kulturkampf auslösen.... sondern nur vermeiden, dass ich das Ganze in Word vorschreibe, irgendwann merke, dass es zu behäbig wird oder irgendwas nicht mehr geht (Speicherfehler hatte ich auch mal mit einer 80-Seiten-Datei, die ich plötzlich nicht mehr beschreiben konnte) und ich mich dann erst um einen Programmwechsel kümmern muss. Mir ist klar, dass Word bei vielen gut läuft und wahrscheinlich die Eingängigste und Einfachste der vorgeschlagenen Lösungen ist, aber es soll bitte auch anders gehen dürfen. Okay?


Ansonsten schau dir mal Mellel an, das schien mir wie ein guter Mittelweg zwischen Word und Latex.
Ich habs zwei Tage lang probiert, trotz Handbuch komme ich mit der Formatierung aber nicht so ganz zurecht. Was ich schade finde, denn ich mag die Optik und die Indesignartigen Paletten.
 
ja, was aber auch Unfug ist. Für eine lange Arbeit, die nur aus Text besteht, ist man so dermassen schnell in LaTeX eingearbeitet, schneller geht es in Word auch nicht. Also albern ist es sicher nicht LaTeX zu empfehlen, auch wenn solche Arbeiten natürlich auch mit Word erstellt werden können :)

Naja, der versierte Student ist ganz sicher zum Zeitpunkt seiner Diplomarbeit und Co schon in Word eingearbeitet wobei alleine schon bei dem Wort LaTeX dem ein und anderen Studenten mit Sicherheit was anderes als ein Textsatzsystem in den Sinn kommt in dem Buchstaben mehr schmückendes Beiwerk darstellen statt eines sinnvollen Satzes der auch noch mit der eigentlichen Problematik, ihrer Diplomarbeit, zu tun hat. ;):D
 
Ja, klar. Wenn man es gern unbequemer hat, ist das wirklich ein sinnvoller Vorschlag.
wieso unbequemer? Alles was ich in einem langen (oder auch kurzen) Text machen muss, erledigen TeX Editoren genau so auf Knopfdruck wie Word :noplan:
Alleine dass man nicht sieht wie das Dokument aussieht schreckt Einsteiger ab (das sind aber häufig die, die auch ein Word Dokument au8sdrucken um es zu überprüfen :D)
Naja, der versierte Student ist ganz sicher zum Zeitpunkt seiner Diplomarbeit und Co schon in Word eingearbeitet...
da bin ich mir oft nicht sicher. Ich bin seit Word 2010 durchaus ein Verfechter dieses Programms, aber um es für längere Texte sinnvoll anwenden zu können braucht es auch Einarbeitung: man muss mit Formatvorlagen arbeiten und die auf die eigenen Bedürfnisse anpassen. Ob das idR so gemacht wird bezweifle ich -- wenn man es tut, dann läuft es ziemlich problemlos ;)
 
Ich wollte mit meiner Frage eigentlich keinen Kulturkampf auslösen.... sondern nur vermeiden, dass ich das Ganze in Word vorschreibe, irgendwann merke, dass es zu behäbig wird oder irgendwas nicht mehr geht (Speicherfehler hatte ich auch mal mit einer 80-Seiten-Datei, die ich plötzlich nicht mehr beschreiben konnte) und ich mich dann erst um einen Programmwechsel kümmern muss.

Genau deshalb hätte ich dir noch vor wenigen Jahren (also in Zeiten von Word 2008) ausdrücklich von Word abgeraten. Ich hätte meine mühselige Arbeit von mehreren Jahren sicherlich auch keinem behäbigen oder gar instabilen Programm anvertraut. Die Version 2011 ist da aber wirklich um Lichtjahre besser.
 
Genau deshalb hätte ich dir noch vor wenigen Jahren (also in Zeiten von Word 2008) ausdrücklich von Word abgeraten. Ich hätte meine mühselige Arbeit von mehreren Jahren sicherlich auch keinem behäbigen oder gar instabilen Programm anvertraut. Die Version 2011 ist da aber wirklich um Lichtjahre besser.

Den Speicherfehler gabs mit der 2008er Version. Meine letzte Arbeit (Textteil mit kleineren Bildern und Tabellen etwas über 70 Seiten) mit Word2011 war aber auch phasenweise furchtbar langsam. Kann schon sein, dass das meinem nicht mehr ganz taufrischen Rechner geschuldet ist, aber ein Neuer ist im Budget gerade nicht drin.
 
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Ich bin derzeit noch über meiner Diplomarbeit. Angefangen mit Office2011 for Mac bin ich aber aufgrund des langsamen und recht kleinen MacBooks (late 2009, Grundausstattung) auf den Windows-Rechner gewechselt. Ansich hat das aktuelle (!!!) Word aufm Mac recht gut funktioniert - entsprechende Hardwareressourcen vorausgesetzt.
Habe derzeit ca. 100Seiten, 1/4 davon Diagramme/Bilder, 1/4 Excel-Tabellen und jede Menge Verweise / Hyperlinks drin. Ich würde notfalls immernoch mit Word am MacBook arbeiten, würde eben den RAM aufrüsten.


@ fortunecookies: stimme ich zu :D
 
@Mdt: Mathtype ist doch ein Formeleditor? Ich bin nämlich verwundert, du findest es toll, Formeln in den Formeleditor einzugeben und das Ergebnis dann als unveränderliches png in das eigentliche Dokument zu kopieren? Das würde mich doch sehr stören, vor allen Dingen, wenn man später Änderungen an den Formeln vornehmen will und sie dann neu schreiben darf. Zumal die Formeln dann ja auch nicht in einem Vektorformat vorliegen sondern nur als Rastergraphik.
Ähnliches gilt auch für Diagramme. Schön dass man diese einfach aus Excel übernehmen kann, nur warum bitte als png? pdf oder eps (oder ein anderes Vektorformat) sind doch zeitgemäßer und vor allen Dingen auch vielseitiger zu verwenden.

@Sagittarius A: Da hast du natürlich recht. Die Formel Speicher ich derzeit Parallel als PDF ab, sodass ich sie im Nachhinein noch ädern kann. Die PNGs sind quasi Platzhalter, versuche die Arbeit derzeit so schlank wie möglich zu halten und dann am Ende Grafiken und Formeln in entsprechender Qualität einzufügen.
 
Ich weiss nicht, ob es schon erwähnt wurde, der Thread ist doch recht unübersichtlich...

Ich persönlich würde nur LaTeX verwenden, aus Überzeugung. Als Alternative gibt es noch Papyrus...

Aber schreiben würde ich das nur in einem TextEditor (nur Text Format), einfach um mich auf den Inhalt konzentrieren zu können. Grafiken würde ich als Verweis einfügen. Erst wenn die Arbeit fertig ist, würde ich mich um das Layout kümmern. Ich finde es sehr unbefriedigend, wenn ich mitten in der Arbeit merke, das mein Werkzeug der Aufgabe nicht gewachsen ist.
 
Ja, klar. Wenn man es gern unbequemer hat, ist das wirklich ein sinnvoller Vorschlag. Aber wenn man sich statt auf das Design auf den Inhalt konzentrieren will, ist es doch einfacher, man nimmt ein Programm, dass einem solche Sachen abnimmt.

Man merkt, dass du dich noch nie länger als 2 Minuten mit LaTeX beschäftigt hast. Nichts ist bequemer als LaTeX, denn wenn du hier einmal dein Layout zusammengebastelt hast (sofern nötig oder gewünscht) kannst du dich voll auf den Text konzentrieren. Das Design steht, nichts verschiebt sich, keine nicht nachvollziehbaren Änderungen treten auf, du kannst hunderte Seiten mit einer Vielzahl an Grafiken/Tabellen bearbeiten und das auch auf einem Rechner, der etwas betagt ist.

Dass man natürlich mal ein Wochenende opfern muss, um etwas in die Thematik einzusteigen, ist selbstverständlich. Dafür bleibt dieses "die letzten X Tage formatiere ich den Text" aus, wie es so viele viele Studenten handhaben, die auf Word setzen.

Texte werden dadurch natürlich nicht besser und da sollte sicher der Fokus drauf liegen. Dennoch habe ich es gerne bequem und stressfrei… gerade am Ende einer umfangreichen Arbeit, wenn die inhaltliche Optimierung im Vordergrund steht.
 
Das Design steht, nichts verschiebt sich, keine nicht nachvollziehbaren Änderungen treten auf,

Da muss ich dir aus Erfahrung widersprechen. Ich habe meine zwei Bachelorarbeiten sowie meine Masterarbeit mit Latex geschrieben und bin ständig vor Problemen gestanden. Latex sollte Schusterjungen und Hurenkinder vermeiden, meinte zumindest unser Studiengangsleiter, der die Latex-Vorlage erstellt, gewartet und aktualisiert hat. Als letzten Schritt musste ich jedoch manuell über sämtliche Umbrüche drüberarbeiten, da die ganze Arbeit nur so davor strotzte, und mit diesem Problem war ich weiß Gott nicht der einzige. Auch kam es öfter vor, dass eine Zeile über die Begrenzung hinaus geschrieben wurde, was ebenfalls einen manuellen Umbruch erforderte. Mit den Bildern und deren Platzierung war es auch nicht einfacher.

Dass man natürlich mal ein Wochenende opfern muss, um etwas in die Thematik einzusteigen, ist selbstverständlich. Dafür bleibt dieses "die letzten X Tage formatiere ich den Text" aus, wie es so viele viele Studenten handhaben, die auf Word setzen.

Ich musste mich wochenlang einarbeiten, alleine schon bei der Installation von Latex, da man nicht nur 1 Programm installiert, sondern x verschiedene Teile, die aufeinander zugreifen. Natürlich funktionierten sämtliche Sonderzeichen nicht, die ich gebraucht hätte – auch das hatte eine lange Recherche zufolge.

Latex ist super, wenn es eine einheitliche Vorlage an der Uni gibt – bei meiner FH war das der Fall. Und vielfach habe ich gehört, dass technische Arbeiten durch die reichen Möglichkeiten, Formeln zu gestalten, mit Latex wesentlich bequemer zu schreiben sind als mit anderen Tools. Ansonsten würde ich lieber zu Wysiwyg-Editoren mit einer übersichtlichen Oberfläche raten. Das Einarbeiten und Drüberarbeiten erspart man sich nicht, dafür fällt das Einarbeiten wesentlich leichter.
 
habe meine Masterarbeit ebenfalls mit Word 2011 und einem Macbook Air Late 2011 incl. Thunderbolt Display geschrieben. Hab überwiegend Text gehabt (100 Seiten), 2-3 Abbildungen und das wars auch schon. Besonders wenn man sich 5 DinA4 Seiten gleichzeitig angeschaut und dabei scrollt ist die Performance doch deutlich in den Keller gesagt (liegt vielleicht aber auch an dem externen Monitor, auf den Platzgewinn wollte ich aber nicht verzichten:). Jedenfalls hatte ich keinen einzigen Word-Hänger, Absturz oder dergleichen. Wenn man sich nicht LAtext ect. einarbeiten möchte kann ich Word 2011 eigentlich empfehlen. Würde meine Arbeit wieder damit schreiben. Jetzt ist aber erstmal Schluss, gerade mein Masterzeugnis und die Urkunde abgeholt :)
 
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Ich musste mich wochenlang einarbeiten, alleine schon bei der Installation von Latex, da man nicht nur 1 Programm installiert, sondern x verschiedene Teile, die aufeinander zugreifen. Natürlich funktionierten sämtliche Sonderzeichen nicht, die ich gebraucht hätte – auch das hatte eine lange Recherche zufolge.

Ohne auf deine anderen Ausführungen einzugehen, da vermutlich ein gänzliches objektives Urteil und die genaue Ermittlung der Fehlerursachen sowieso nicht möglich ist…

Ich nutze aktuell die Kombination aus Texpad und BibDesk und musste natürlich vorher MacTex installieren. Das wars, das kann ich sehr empfehlen. Umlaute sind ebenso kein Problem, ich schreibe einfach ö statt "o und Texpad regelt das schon irgendwie nach der Angabe, dass das alles UTF-8 sein soll.

Aber es scheint müssig hier irgendwelche Vor- und Nachteile aufzulisten… sich LaTeX aber mal eigenständig länger als 5 Minuten anzugucken und sich ein eigenes Urteil zu bilden scheint mir dennoch sinnvoll.
 
Ja, klar. Wenn man es gern unbequemer hat, ist das wirklich ein sinnvoller Vorschlag. Aber wenn man sich statt auf das Design auf den Inhalt konzentrieren will, ist es doch einfacher, man nimmt ein Programm, dass einem solche Sachen abnimmt.

Trifft auf LaTeX voll zu. Wenn das Layout steht, kann man sich beruhigt auf den Inhalt konzentrieren. Alternativ kann man das Layout auch erst nachher machen bzw. auch nachträglich noch vollständig ändern ohne dass es Probleme gibt.

Latex sollte Schusterjungen und Hurenkinder vermeiden, meinte zumindest unser Studiengangsleiter, der die Latex-Vorlage erstellt, gewartet und aktualisiert hat. Als letzten Schritt musste ich jedoch manuell über sämtliche Umbrüche drüberarbeiten, da die ganze Arbeit nur so davor strotzte, und mit diesem Problem war ich weiß Gott nicht der einzige.

LaTeX verwendet intern ein Strafpunktesystem, in dem für typographische Unsauberkeiten Strafpunkte verteilt werden. LaTeX versucht dann den Text auf verschiedene Arten zu setzen, berechnet die zugehörigen Strafpunkte für jede Lösung und übernimmt schließlich die Lösung mit den geringsten Strafpunkten. Hurenkinder und Schusterjungen sind dabei nur zwei Beispiele von vielen typographischen Unsauberkeiten, die LaTeX berücksichtigt. Es sollte also nicht verwundern, dass durchaus auch Hurenkinder/Schusterjungen als Ergebnis vorkommen können, wenn das der beste Kompromiss ist.
Aber dagegen kann man auch was tun, denn das Strafpunktesystem lässt sich durchaus anpassen, d.h. man kann die Strafpunkte, die LaTeX im Falle einer auftretenden typographischen Unsauberkeit vergibt, verändern, sodass LaTeX bei bestimmten Fehlerarten toleranter oder strenger richtet. Wenn du also Hurenkinder/Schusterjungen unbedingt vermeiden wolltest, hätte man nur zwei drei Parameter ändern müssen, dann wären entsprechende Lösungen nicht akzeptiert worden.
Zu den übervollen Zeilen: Eigentlich bin ich froh drum, dass LaTeX so vorgeht wie es vorgeht. Denn so werden typographisch schlechtere Ergebnisse auf Grund von mangelhafter Silbentrennung vermieden. So erfährt man direkt, wo man noch manuell Trennstellen hinzufügen muss, damit das Ergebnis optimal wird. Aber auch das lässt sich bei Bedarf ändern (siehe sloppypar-Umgebung).

Ich musste mich wochenlang einarbeiten, alleine schon bei der Installation von Latex, da man nicht nur 1 Programm installiert, sondern x verschiedene Teile, die aufeinander zugreifen. Natürlich funktionierten sämtliche Sonderzeichen nicht, die ich gebraucht hätte – auch das hatte eine lange Recherche zufolge.

Mittlerweile ist die Installation auf einem Mac wirklich ein Kinderspiel. Und das Konfigurieren der Editoren ist heute entweder nicht nötig (bei den Editoren TeXShop, Texpad, Latexian weiß ich es sicher) oder durch eine simple Pfadangabe getan.
Zu dem Sonderzeichenproblem: Einfach den Text mit UTF-8 kodieren, LaTeX darüber informieren, dass UTF-8 verwendet wird (durch Angabe der entsprechenden Option beim Paket inputenc) und es sollte da keinerlei Probleme mehr geben.
 
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