Diplomarbeit - welches Programm?

Werd mich jetzt auch bald dran setzen. Sagt, was haltet ihr von Scrivener? Hat vielleicht jemand seine gesamte Arbeit damit verfasst?
Das Programm bekommt durchwegs Top-Bewertungen... :)
 
Habe mich viele Jahre mit Apple und PC herumgeschlagen. Kenne so ziemlich alle MS Word Versionen und Textverarbeitungsprogramme am Apple. Bekam den Auftrag, eine Habilitationsschrift mit voraussichtlichen Umfang von ca. 600 Seiten zu verfassen. Manuskripte wurden in Abständen beigestellt. Zuerst der Wunsch meines Auftraggebers, gegen meine Bedenken, diese Habilitation in Word zu schreiben. Der Inhalt waren technische Tabellen, Foto, Diagramme und Bilder aus verschiedenen Quellen. Die Versuch in Word scheiterte nach ca. einhundert Seiten, hauptsächlich dadurch, weil immer wieder umfangreiche Änderungen der bereits geschrieben Abschnitte erfolgen mussten. Also eine andere Lösung: LaTex, war nach kurzer Einarbeitungszeit für diese Habilitationsschrift eine funktionierende Software.
Keine Schwierigkeiten bei Änderungen, dem Einfügen von Grafiken und Verschiebung von ganzen Abschnitten. Fußnoten, Inhaltsverzeichnis und Zitierungen waren voll automatisch immer richtig vorhanden. Am Ende waren es über 650 Seiten und druckreif für Veröffentlichung. Also meine Erfahrung: Große Dokumentationen nur mit LaTex schreiben. Die Einarbeitungszeit wird leicht wieder durch die einfache Handhabung des Programms eingeholt.
 
Bekam den Auftrag, eine Habilitationsschrift mit voraussichtlichen Umfang von ca. 600 Seiten zu verfassen.

Du solltest das vielleicht etwas anders formulieren. Da schwirren einem direkt Begriffe wie Guttenberg und Ghostwriter durchn Kopf... Bei letzterem fällt mir noch ein: Hättste Dich mal ein paar Monate früher gemeldet :D


Edit: Da hatte noch jemand den Gedanken :D
 
Tja und jetzt beisst sich das...Stichwort Literaturdatenbank. [...] Hat irgendjemand hier diese Kombi im Einsatz oder wäre bereit das mal kurz bei sich zu testen? Ich bin nämlich hier mit meinem Latein echt am Ende...

Also ich nutze Papers (hab über 2000 Paper in meiner Datenbank).
Die Verbindung mit Word ist sehr gut gelöst (ctrl-ctrl klicken, Popup ploppt auf, gibt Suchwort ein, Klick, und drin ist das Zitat. Hat Auswahl aus über 2000 Zitierformen) Muss auch Word für Forschungsberichte bzw. Manuskripte nehmen ;)

Es hat auch einen LaTeX Export. Hab es aber noch nicht weiter erforscht. Fange das Schreiben meiner Diss (in LaTeX) erst in gut einem Jahr an.
 
@IGSMAC: Vermutlich hätte man durch die "richtige Verwendung" von Word deine Probleme auch lösen können (kenne mich mit Word nicht aus). Problem nur, die üblichen Textverarbeitungen laden geradezu dazu ein, sie auf eine Weise zu verwenden, die beim verfassen komplexerer, längerer Texte nicht gerade vorteilhaft ist.
Und genau hier liegt ein riesiger Vorteil von LaTeX. Selbst Anfänger werden kaum in Versuchung geführt, LaTeX auf eine Art und Weise zu verwenden, für die LaTeX nicht gedacht ist. Und genau das wird dann bei längeren Dokumenten zu einem riesigen Vorteil. Denn dann kann man in der Regel das Layout global durch wenige Kommandos anpassen und der Text sieht danach ohne fine-tuning so aus wie gewünscht, man kann den Inhalt problemlos neu anordnen, ohne dass man Probleme im Layout oder/oder Verweisen, Literaturverweisen, Indizes oder Verzeichnissen bekommt usw. Oder anders ausgedrückt, will man LaTeX anders verwenden als gedacht, macht man sich damit in der Regel viel mehr Arbeit als LaTeX auf die "richtige" Art und Weise zu verwenden.

Edit:

Es hat auch einen LaTeX Export. Hab es aber noch nicht weiter erforscht. Fange das Schreiben meiner Diss (in LaTeX) erst in gut einem Jahr an.

Wahrscheinlich wird Papers (kenne Papers nicht) dabei nur eine bib-Datei mit den Literatureinträgen aus der Datenbank erstellen, die dann von LaTeX zur Erstellung des Literaturverzeichnis eingelesen werden kann. Eventuell kann man noch automatisch einen Cite-Key erzeugen lassen und diesen per Drag and Drop ins TeX-Dokument einfügen, aber mehr wird (und braucht) Papers da auch nicht zu können, da die Verweise und das Literaturverzeichnis ja ohnehin von LaTeX erstellt wird.
 
Zuletzt bearbeitet:
@IGSMAC: Vermutlich hätte man durch die "richtige Verwendung" von Word deine Probleme auch lösen können (kenne mich mit Word nicht aus).
Sagen wir mal so... es gibt keine "richtige" Verwendung von Word. Es ist ein offenes Geheimnis, dass Word Probleme hat, wenn Dokumente länger werden. Ich denke, ich habe auch schon mal von Totalverlust gelesen....
 
Sagen wir mal so... es gibt keine "richtige" Verwendung von Word. Es ist ein offenes Geheimnis, dass Word Probleme hat, wenn Dokumente länger werden. Ich denke, ich habe auch schon mal von Totalverlust gelesen....

Ja stimmt, das ist etwas unglücklich formuliert. Passender ist wohl "die von den Entwicklern ursprünglich vorgesehene Arbeitsweise". Und genau die ist nicht unbedingt jedem Benutzer geläufig ohne umfassende (und vor allen Dingen gute) Kurse oder Bücher zum Umgang mit Word besucht oder gelesen zu haben. Wenn ich da beispielsweise Leute sehe, die Word regelmäßig als "bessere" Schreibmaschine missbrauche, wird selbst mir anders. Gut, solche Leute schreiben auch in der Regel nur einfache Texte ohne viele Ansprüche ans Layout, aber wenn ich mir vorstelle, solche Leute würden auf diese Art versuchen komplexere und längere Texte zu schreiben, kann selbst ich vorhersagen (als jemand, der sich nicht mit Word auskennt), dass das wohl nichts wird. Da braucht es dann tiefere Kenntnis des Programm um das bewerkstelligen zu können.
Das Problem gibt es bei LaTeX zumindest nicht, denn eigentlich jeder, der Texte in LaTeX verfassen kann, kann auch Texte beliebiger Länge damit schreiben. Und in der Regel lassen sich Texte von Anfängern auch im Nachhinein ohne große Probleme umgestalten (was den Inhalt oder das Layout betrifft).

Zu den technischen Problemen kann ich mich nicht äußern. Wenn Word bei längeren, komplexeren Texten einfach nicht mehr mitspielen sollte, wird es natürlich schwierig. Bei LaTeX gibt es solche Probleme nicht.
 
Sagen wir mal so... es gibt keine "richtige" Verwendung von Word. Es ist ein offenes Geheimnis, dass Word Probleme hat, wenn Dokumente länger werden. Ich denke, ich habe auch schon mal von Totalverlust gelesen....
sagen wir mal so... ich schreibe durchaus auch mal längere und komplexere Dokumente mit Word, und meine Frau benutzt in ihrem Studium ausschliesslich Word. Und bis jetzt -toitoitoi- läuft alles ganz prima.
Ich habe im Studium längere Arbeiten auch immer mit TeX geschrieben, aber aktuelle Versionen von Word sind ausgezeichnet :)
 
Ich kann die Diskussion Word oder nicht irgendwie nicht nachvollziehen.
Auf dem Mac verwende ich seit Erscheinen Office 2011 und habe aktuell die Protokolle der letzten 100 Jahre meines Vereins abgeschrieben. Das sind jetzt rund 800 Seiten, 3-Stufige Überschriften, eine relativ komplizierte, Kopfzeile und unzählige Tabellen. Das läuft ganz hervorragend. Zwischendurch hab ich das mal in LaTeX gemacht, bin dann aber wieder zurück nach Word, obwohl ich vom Ergebnis mit LaTeX schon von Beginn an (damals noch auf einem ATARI ST) begeistert bin.
Beruflich arbeite ich mit Office 2007 und da sind auch durchaus ein paar komplexe und lange Dokumente dabei. Gut, Literaturverzeichnisse hab ich nicht gebraucht, aber Verzeichnisse von Abbildungen, Tabellen funktionieren so, wie sie sollen. Ich stimme einigen Vorrednern zu: man(n) muss sich halt an die Gegebenheiten halten, die die Programmierer vorgesehen haben. Da ist nicht immer alles ganz schlüssig, aber wenn man sich einen gewissen Arbeitsstil angeeignet hat, funktioniert es (bei mir) ohne Probleme.
 
Hi,
versuche auch gerade für meine Diplomarbeit an Word vorbeizukommen, da ich recht viele Bilder einbinden muss, die das ganze Dokument bei vorangegangenen Arbeiten enorm verlangsamt haben. Ich denke, mittlerweile wäre es etwas knapp, sich noch in LaTeX einzuarbeiten. Lyx scheint wegen der eher feststehenden Gliederungsformatierung wohl auch nicht so geeignet, um die Vorgaben meiner Hochschule einzuarbeiten. Gibt es außer Scrivener und Mellel noch mehr Alternativen, die man sich ansehen sollte?
 
Hallo!
Sich in LaTex einzuarbeiten dauert nicht lange. Das Programm ist sehr einfach aufgebaut, man findet im Internet auf alle Fragen eine brauchbare anwendbare Antwort und eine Lösung.
Auch ich habe mich zuerst mit MS Word und dem Einbau von Bildern wochenlang herumgeschlagen. Nach der Suche für ein entsprechendes Programm zum Schreiben einer Diplomarbeit bin ich letztendlich auf LaTex gestoßen. Meine Bedenken in Bezug auf Einarbeitung haben sich nach kurzer Zeit ins Positive gedreht. Nicht lange warten, einfach mit LaTex beginnen.
 
@igsmac: Vielleicht hast du recht und ich sollte LaTeX zumindest eine Chance geben. Kennst du ein gutes Tutorial?
 
Hallo fortunecookies!
Einen ersten Überblick habe ich in dem Büchlein LATEX -kurz & gut- von Matthias Kalle Dalheimer (www.oreilly.de) gefunden. Weiterführende Literatur gibt es dann in -LATEX für Schnelleinsteiger- Franzis Verlag, Roland Willms. Arbeitest Du mit einem Apple oder mit einem PC? Es gibt unterschiedliche LaTex Editoren und auch unterschiede im Programm selbst. Je nach Quelle. Die Programme sind alle kostenlos im Internet zu haben und sind sehr umfangreich. Einlesen und dann Entscheidung treffen. Eine Gebrauchsanleitung für LaTex, die wäre viel zu umfangreich, gibt es nicht wirklich.
 
@minilux: Danke sehr, lese artig ;)

@igsmac: Als Macforum-Mitglied passiert das Ganze ganz klar auf einem Mac (genauer ein simples iBook von 2008 mit SnowLeo). :)
Nachdem ich einige Editoren ausprobiert habe, bin ich bei texmaker gelandet. TeXstudio fand ich auch ganz nett, weil es viele Befehle mit sämtlichen Klammern vervollständigt und recht anfängertauglich markiert, hab aber keine pdf damit erzeugen können, weil immerzu die Meldung "LaTeX nicht gefunden" erscheint.
 
Hi -

schreibe aktuell an meiner Diss. Verwende dazu Word 2011 + Endnote. Bin derzeit bei ca. 90 Seiten. Die Performance ist soweit ok.
Bei meiner DA hatte ich ebenfalls keine Probleme.

Entscheidend für mich war:

- weite Verbreitung von Word, im Lektorat können die entsprechenden Änderungen direkt übernommen werden
- so lange man sich an eine feste Formatvorlage hält geht auch nichts kaputt :)
- bei Formatierungs-Problemen gibt es genug "Experten", z.B. in der Bib (whrs. für Latex auch im gewissen Umfang)

Die Vorteile von Latex oder Mellel sind mir bewusst und sicherlich nicht von der Hand zuweisen. Ich habe mir insbesondere Mellel angesehen und mir hat die persönlich die Einarbeitung zu lange gedauert. Mellel hat mir von der Performance sehr gut gefallen, wir sind dennoch nicht ganz "warm" geworden ...

Ich würde nicht zu sehr Zeit auf die Wahl des richtigen Programms verwenden sondern eher anfangen zu schreiben. Dein Prof. wird es whrs. nicht besonders honorieren wenn du ein "besonders gerades Schriftbild" mit Latex ablieferst - ich übertreibe gerade etwas.

Gruß und viel Erfolg.
 
Hi -
Ich würde nicht zu sehr Zeit auf die Wahl des richtigen Programms verwenden sondern eher anfangen zu schreiben. Dein Prof. wird es whrs. nicht besonders honorieren wenn du ein "besonders gerades Schriftbild" mit Latex ablieferst - ich übertreibe gerade etwas.

Du hast natürlich recht, dass man sich durch eine solche Frage nicht zu sehr von der eigentlichen Arbeit ablenken lassen sollte. Deswegen versuche ich diesen Punkt auch zu klären, bevor ich eine einzige Zeile geschrieben habe. Ich suche nur deshalb eine Alternative zu Word, weil es bei mir nicht so rund zu laufen scheint wie bei deiner Diss. Bei meinem letzten 90-Seiten-Projekt hatte es schon unangenehm langsame Verarbeitungszeiten, dabei hatte ich die sehr bildlastigen Teile schon als kleine Zusatzdokumente gespeichert.
 
Du hast natürlich recht, dass man sich durch eine solche Frage nicht zu sehr von der eigentlichen Arbeit ablenken lassen sollte. Deswegen versuche ich diesen Punkt auch zu klären, bevor ich eine einzige Zeile geschrieben habe. Ich suche nur deshalb eine Alternative zu Word, weil es bei mir nicht so rund zu laufen scheint wie bei deiner Diss. Bei meinem letzten 90-Seiten-Projekt hatte es schon unangenehm langsame Verarbeitungszeiten, dabei hatte ich die sehr bildlastigen Teile schon als kleine Zusatzdokumente gespeichert.

Also die Performance ist bisher echt super, habe bisher alle Sachen aus Powerpoint, Excel oder Mathtype als PNG Bild eingefügt - immer mit rechtsklick auf das Diagramm o.Ä. und speichern als Bild. Am Ende muss man sowie so nochmal gucken wie es mit der Qualität aussieht. Word ist diesbzgl. leider etwas unberechenbar ... aber darüber mache ich mir jetzt erstmal keine Sorgen. :) Das Word Doc ist derzeit ca. 2,6 MB groß.

Ansonsten schau dir mal Mellel an, das schien mir wie ein guter Mittelweg zwischen Word und Latex.

Good Luck
 
Texte zu schreiben ist mit LaTeX eigentlich ganz einfach. Dafür braucht es nur ein paar (La)TeX-Befehle, die man sehr schnell auswendig kennt, wenn man häufiger Texte damit verfasst.
Schwieriger wird es erst, wenn man umfangreiche Änderungen am Layout des Textes vornehmen will. Bei einer Diplomarbeit bestehen da übrigens (je nach Fachgebiet) gute Chancen, dass die Uni über Templates verfügt, die das Layout der Arbeit vorgeben. Dann muss man selbst nur noch den Text schreiben und muss am Layout kaum bis gar nichts mehr ändern. Ansonsten kommt es drauf an, was für Vorgaben umzusetzen sind.

@fortunecookies: Das Problem ist hier, die Editoren sind erst einmal nur einfache Texteditoren (für Plaintext), die nur ein paar zusätzliche Funktionen besitzen (bestimmte Textbausteine über Symbolpaletten einfügen, Vervollständigung usw.). Für das eigentliche Setzen brauchst du dann aber noch zusätzliche Programme, die ein TeX-Editor auch problemlos aufrufen kann, wenn du diese installiert hast und dem Editor den Pfad zur Installation mitteilst. Das rundum sorglos Paket bekommst du hier (http://www.tug.org/mactex/). Auf der verlinkten Seite einfach MacTeX.pkg herunterladen und installieren, dann sind alle nötigen Programme und gängigen Pakete (und vieles mehr) installiert und du musst bei den TeX-Editoren nur noch den entsprechenden Pfad ändern. Oder du nimmst TeXShop, das ist ein Editor, der bei der Installation des oben genannten Paketes gleich mitinstalliert wird. Dort sind die Pfade schon korrekt gesetzt und du kannst gleich loslegen.

Als alternativen TeX-Editor kann ich (gerade Anfängern) übrigens Latexian empfehlen (im Mac-App-Store zu finden), kostet zwar eine Kleinigkeit, dafür besitzt dieser eine Live-Preview-Funktion. Soll heißen, wenn man seinen Text schreibt und kurz nichts schreibt, wird der Text in einem Schnelldurchlauf gesetzt (ist sehr schnell, dauert selbst bei längeren Texten maximal einige Sekunden) und angezeigt. Gerade als Anfänger kann man da sehr schön sehen, wie sich der Text verändert und für Leute, die direkt sehen wollen, was sie da gerade geschrieben haben, dürfte das sehr hilfreich sein.

@Mdt: Mathtype ist doch ein Formeleditor? Ich bin nämlich verwundert, du findest es toll, Formeln in den Formeleditor einzugeben und das Ergebnis dann als unveränderliches png in das eigentliche Dokument zu kopieren? Das würde mich doch sehr stören, vor allen Dingen, wenn man später Änderungen an den Formeln vornehmen will und sie dann neu schreiben darf. Zumal die Formeln dann ja auch nicht in einem Vektorformat vorliegen sondern nur als Rastergraphik.
Ähnliches gilt auch für Diagramme. Schön dass man diese einfach aus Excel übernehmen kann, nur warum bitte als png? pdf oder eps (oder ein anderes Vektorformat) sind doch zeitgemäßer und vor allen Dingen auch vielseitiger zu verwenden.
 
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