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Haskelltier
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Wie auch immer, der Kapitalismus ist nicht per se "fortschrittsfeindlich" (im Sinne von "hemmt die Weiter-/Entwicklung von Technik"). Unglaublich viel Technik wäre ohne den Kapitalismus nie entwickelt worden, nicht einmal die Eisenbahn. Auf der anderen Seite gilt knallhart: Im Kapitalismus wird Technik nicht eingesetzt, weil man sie hat, sondern nur, wenn sich das lohnt.
Falsch, mittlerweile sind die Produktionskapazitäten so hoch, dass in vielen Bereichen die Lebensdauer der Produkte künstlich begrenzt werden, damit noch genügend Produkte abgesetzt werden können. Das fing mit dem Glühbirnenkartell und Glühbirnen, die nur lächerliche 1500 Stunden eingeschaltet überstehen, an (obwohl Glühbirnen mit 100000 Stunden und mehr Brenndauer technisch leicht möglich wären), und endet bei Waschmaschinen mit billigen Kunststoffaufhängungen für die Trommel oder elektrischen Zahnbürsten mit Kunststoffzahnrädern, die schlicht nach kurzer Zeit so abgenutzt sind, dass das Gerät zum Totalschaden wird. Alternativ hätte man natürlich auch leicht haltbarere Aufhängungen oder Zahnräder verbauen können, die Produktionskosten hätte das nur minimal beeinflusst, die Lebensdauer wäre dann aber für den Geschmack des Herstellers zu hoch.
Man baut also bewusst technisch minderwertige Produkte, weil man von diesen mehr verkaufen kann und im Kapitalismus nur letzteres zählt.