Digitalfotografie im Makrobereich!

the odD one schrieb:
Coole Bilder, besonders solche wie dieses hier gefallen mir sehr gut. Leider keine EXIF-Daten mehr dabei, aber wenn es wirklich eine Powershot G* war, dann wohl mit zusätzlicher Nahlinse, nehme ich stark an. Allerdings ist die erreichte Bildschärfe natürlich auch durch die Verkleinerung zustande gekommen, wie die unverkleinerten Originalaufnahmen aussehen was Schärfe und Rauschen betrifft, ist leider schlecht zu beurteilen.

Trotzdem, Asche auf mein Haupt! Ich gestehe, dass ich nicht gedachte hätte, dass auch mit Kompaktknipsen Makroaufnahmen in dieser Qualität möglich sind! Es hängt halt doch auch zu stark vom Einsatzzweck ab, wie man "Gut" und "Schlecht" definiert. Ich bin da einfach nur von meinem Standpunkt ausgegangen – da ich meine Bilder auch mache, um sie mit Großformatplottern in Größen um DIN A1 und A0 auszugeben und sie teilweise auch stark bearbeite, bin ich mit meiner Taschenknipse halt nicht zufrieden gewesen (logisch!). Für andere Zwecke, wohl auch für die von topmüller, wird dann wohl auch eine vernünftige Kompakt- oder Bridgekamera, evtl. mit Nahlinse, völlig ausreichend sein!

War mal interessant zu sehen, was mit Kameras möglich ist, die so viel kosten wie ein einzelnes Makroobjektiv für eine DSLR ;)


Die Kameras der Powershot G Serie waren aber auch immer recht "gute" Kompakt-Kameras. Wichtig ist natürlich, das man sich der Grenzen bewußt ist.
Bis A4 oder sogar A3 waren sie recht gut zu gebrauchen, besonders wenn man nicht hyperkritisch ist und mit der Lupe nach Fehlern sucht. Allerdings sollte man keine höheren Iso-Werte nutzen. Gerade im Nahbereich ist außerdem die große Schärfentiefe der kurzen Brennweiten sehr nützlich.

Man muß auch berücksichtigen, das dort ganz speziell für das Digitalformat optimierte Optiken eingesetzt werden und gerade bei den Kompaktkameras ergeben sich da besonders gute konstrukive Freiräum (z.B. kein Spiegel). Wenn das alles gut aufeinander abgestimmt ist, können die Ergebnisse erstaunlich gut sein. Die gekonnte Abstimmung -aller- beteiligten Parameter ist überhaupt das A und O.
 
Ein bichen unkonkret, die Aufgabenstellung: Man weiss nicht, welche Qualität die Fotos denn haben müssen.

Konkret würde ich für diesen Zweck eine Nikon D50 (MIR ist die Bedienung von Canon unsympatisch, aber das muss jeder selbst ausprobieren) und ein 60mm f/2.8D AF Micro-Nikkor verwenden.
Damit müsste man sehr dicht vor's Auge, so ungefähr 6-8 cm, ein 105mm wäre etwas angenehmer für die Patienten. (Oder leben die nicht mehr?)

Ob natürliche Lichtquellen möglich wären, weiss man auch nicht – kann man denn mit den Objekten überhaupt nach draussen?
Wenn es nur drinnen geht, gibt's störende Reflexe von dem Lampen, ausserdem zu wenig Licht, es sei denn, die liegen auf dem OP-Tisch.
Blitz scheidet wg. der Nähe zum Gesicht wohl auch aus – es sei denn, ein Objektiv mit Ringblitz. (Gibt's auch z.B. von Nikon und wird viel in der Medizinfotografie benutzt.)
Dann allerdings wird es mit der digitalen Kamera wieder schwierig, weil billige DSLRs mit solchen Spezialobjektiven nicht funktionieren.

Oder ginge auch ein Lichtzelt? Würde sich lohnen, wenn es lange in Gebrauch wäre.

Ausserdem gibt's da noch Irismikroskope mit Adapter für Fotokameras. Ist vielleicht schon eins vorhanden, für das nur noch ein Adapter gekauft werden müsste?

Ja, schwierige Frage, weil sehr ungenau.
Man muss wirklich wissen, wie groß das Budget ist, unter welchen Umständen fotografiert wird, für welche Zwecke genau die Fotos archiviert werden, und wieviele es überhaupt werden sollen.
Möglicherweise wäre eine gebrauchte analoge mit gutem Spezialobjektiv die bessere Wahl, die Filme kann man sich ja auf Foto-CD brennen lassen.
 
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Bramix schrieb:
… Die gekonnte Abstimmung -aller- beteiligten Parameter ist überhaupt das A und O.
Sehr richtig – vor Allem, wie du ja auch sagst, die Abstimmung von Ausrüstung und Fotograf. Je besser man die Grenzen seiner Ausrüstung kennt, desto besser kann man sie ausreizen. Ein Umstand, der bei mir dank meiner Technikverliebtheit manchmal zu weit in den Hintergrund gerät. :rolleyes: ;)
 
Re

Danke für das rege Interesse an den Thema, habe die Diskussion intensiv verfolgt.
Hier noch ein paar Angaben zu der Art der Aufnahmen.
Die Fotos müssen die genaue Irisstruktur wiedergeben, sowie Augenkrankheiten ect.
Ein gutes Stativ ist vorhanden, die Fotos werden in einen gut belichteten Raum(Tageslichtlampen) gemacht.
Ich möchte nicht ganz so nah an das Gesichtsfeld heran.
Wichtig wäre eine Software, welche Daten und 4-5 Aufnahmen verwalten könnte.
Meine Preisvorstellungen bewegen sich von 1000-max2000EUR.
Wenns Euch nichts ausmacht gebt mir nochmal Eure Empfehlungen durch.
Grüße Topmüller:)
 
Bedeutet das, dass die Farben ganz originalgetreu und in den feinsten Zeichnungen und Nuancen zu erkennen sein müssen?

Wenn ja, würde ich bei diesem Budget wohl eher eine analoge Kamera verwenden, bei der gleich gute (oder bessere) Abbildungsqualität deutlich billiger ist, und in ein gutes Objektiv (Beispiel: Gebrauchte Nikon + Micro-Nikkor 105mm) sowie gutes Licht investieren, z.B. eine weich zeichnende Lichtwanne.
Mit Tageslichtlampen an der Decke wirst du nicht weit kommen.

Wenn nein, und dir digitales Arbeiten wichtiger ist, weiss ich nichts für 1000-2000 Euro, nur den hier oft abgegeben Tipp, mal bei DSLR-Forum.de vorbeizuschauen, die User haben da oft gute und kostengünstige Lösungen.
 
topmüller schrieb:
Danke für das rege Interesse an den Thema, habe die Diskussion intensiv verfolgt.
Hier noch ein paar Angaben zu der Art der Aufnahmen.
Die Fotos müssen die genaue Irisstruktur wiedergeben, sowie Augenkrankheiten ect.
Ein gutes Stativ ist vorhanden, die Fotos werden in einen gut belichteten Raum(Tageslichtlampen) gemacht.
Ich möchte nicht ganz so nah an das Gesichtsfeld heran.
Wichtig wäre eine Software, welche Daten und 4-5 Aufnahmen verwalten könnte.
Meine Preisvorstellungen bewegen sich von 1000-max2000EUR.
Wenns Euch nichts ausmacht gebt mir nochmal Eure Empfehlungen durch.
Grüße Topmüller:)
Bis max. 2000 € kommt, wenn es denn eine DSLR sein muss, nur ein Einsteigermodell in Frage, wie die Canon EOS 400D oder Nikon D50 mit einem relativ günstigen Makroobjektiv von Sigma, Tamron oder Tokina. Es ist aber schon so, dass du damit vielleicht schon mit Kanonen auf Spatzen schießt … Versuche doch mal so eine Bridgekamera wie die Canon PowerShot Pro 1 oder eine Kompakte wie die Canon PowerShot G7. Auch von anderen Herstellern gibt es das viel verlockendes für um die 500 – 600 €. In Verbindung mit einer Makro- bzw. Nahlinse sicherlich für deine Zwecke absolut brauchbar und insgesamt noch für gut unter 1000 € zu haben.

Was die Software angeht: Sehe ich das richtig, du brauchst eine Art Katalog, in dem du eine Hand voll Aufnahmen jeweils mit Notizen und Kommentaren zusammenfassen kannst, logischerweise nach Patient und Datum sortiert?
 
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topmüller schrieb:
Die Fotos müssen die genaue Irisstruktur wiedergeben, sowie Augenkrankheiten ect.

ich habe einmal in einem selbsversuch probiert die iris festzuhalten.
dazu habe ich die Canon 20D und das Canon EF 100mm f2.8 Macro inkl eine Nahlinse +3.
Mit diesem Setup kam ich circa 10 an das Auge ran, um es Formatfüllend abzuliechten. Daher würde ich dir vielleicht eher eine Makrolinse mit mehr Brennweite empfehlen.

gruss
eldar

P.S: das Foto vom auge gibts hier (leider mit Blitzreflektion)
 
Wegen der Software empfehle ich dir eine Anfrage hier im Datenbanken Forum zu machen.

Beispiele für den Arbeitsabstand von der Frontlinse bis Schärfeebene bei Abbildungsmassab 1:1:
60 mm Nikon Makro: 98mm
105 mm Nikon Makro: 154mm
105 mm Sigma Makro: 120 mm
-> Quelle

Preise: Kameragehäuse und eines der genannten Objektive ca 1000 (Nikon 60mm, Sigma 105mm) bis 1500 Euro (Nikon 105mm).

ww
 
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Tscha, bei der von Dir geforderten Detailgenauigkeit kommt wohl doch nur eine (D)SLR in Frage, auch wenn die Beispiele der Canon wirklich gut waren. Ob eine Investition in eine alte analoge SLR lohnt, kannst nur Du entscheiden. Sicherlich bekommst Du dann für relativ wenig Geld viel optischen Gegenwert. Solltest Du Dich für die digitale Schiene entscheiden, dann würde ich Dir zu einem Original Macro Objektiv eines Kameraherstellers raten. Meine Erfahrungen mit Sigma & Co. sind eher nicht so gut. Z. B. die Kombi Pentax K100D (Amateur) 595,--, K10D (Semiprofi) 929,--, dazu das SMC Pentax D 100 macro 519,-- (bin halt ein alter Pentaxianer ;) ), da liegst Du im Preisrahmen und hast noch was für die Software übrig. Unabhängig irgendwelcher Vorlieben irgendwelcher User schau Dir die Kamera im Laden genau an, stimmt die Handhabung, kommst Du mit dem Gerät klar usw., du wirst die Kamera evtl. nicht nur in der Praxis nutzen wollen.

Uria aalge
 
Ich würde für den Marco Bereich Olympus Kameras und four/thirds Objektive empfehlen. Das Seitenverhältnis hat weniger Winkelversatz als das 2/3 Format (Canon/Nikon/Sony). Die E-330 von Olympus hat zudem den Vorteil das man ein Live Bild einblenden kann und der Monitor schwenkbar ist. Ich finde für Marco gibt es nichts besseres...


Hier mal ein Finne der sie Einsetzt:

http://www.dslr-forum.de/attachment_picture.php?attachmentid=163924
http://www.dslr-forum.de/attachment.php?attachmentid=163958&d=1159887581
 
Zuletzt bearbeitet:
freedolin schrieb:
Das sehe ich komplett anders, denn gerade in der Makrofotografie kann man nie genug Tiefenschärfe haben ... und da kommt keine DSLR an die Kompaktkameras heran. Makros mit einer Kompakten gehen durchaus auch mal aus der Hand (schon allein weil man dank Schwenkdisplay nicht in den Dreck muss), während man für eine DSLR für ordentlich Tiefenschärfe schon satt abblenden muss und damit kaum um ein Stativ drumrum kommt ... auf Kosten der Spontaneität.

Und auch wenn ich sonst kein Freund der Kompakten bin: sooo schlecht ist die Bildqualität einiger Kompaktkameras auch nicht (wenn man nicht unbedingt das neueste Pixelmonster mit 20-fach-Zoom haben muss).

-- Markus

HAHAHAHA das ist das coolste was ich je gehört habe!!! :D :D
 
Re

Was die Software angeht: Sehe ich das richtig, du brauchst eine Art Katalog, in dem du eine Hand voll Aufnahmen jeweils mit Notizen und Kommentaren zusammenfassen kannst, logischerweise nach Patient und Datum sortiert?[/QUOTE]

Genau das suche ich!?
 
Eldar schrieb:
ich habe einmal in einem selbsversuch probiert die iris festzuhalten.
dazu habe ich die Canon 20D und das Canon EF 100mm f2.8 Macro inkl eine Nahlinse +3.
Mit diesem Setup kam ich circa 10 an das Auge ran, um es Formatfüllend abzuliechten. Daher würde ich dir vielleicht eher eine Makrolinse mit mehr Brennweite empfehlen.

gruss
eldar

P.S: das Foto vom auge gibts hier (leider mit Blitzreflektion)


So stell ich mir die Aufnahmen in etwa vor!
Super!
Topmüller
 
@Omikronman
Deine Aufnahmen sind Nahbereichsaufnahmen aber keine Makros. Ausserdem sind bei den Bildern bei 100% fast keine Details mehr erkennbar. Makrofotografie ist was anderes, sorry.

Unter einem Makro stelle ich mir sowas vor:


Für medizinische Fotografie brauchst Du imho eine sehr abbildungsstarke und vor allem verzeichnungsfreie Linse. Dadurch dass wahrscheinlich ein Blitz in der Situation eher schlecht ist brauchst Du auch noch eine relativ lichtstarke Linse denn hohe ISO und damit Rauschen stört die Detailtreue doch erheblich. Schärfentiefe und damit kleine Sensoren sind wohl bei solchen Fotos eher zweitrangig da das zu fotografierende Objekt ja auf einer ebene liegt und somit auch schon eine Schärfentiefe im Milimeterbereich ausreichend wäre.

Wie schon Textona bemerkte würde auch ich Dir zu einer Olympus E-330 raten. Dazu dann das 50mm f2.0 Makro. Hintergrund ist folgender: Du kannst Deine Patienten sicher nicht ewig lange nerven um ein Foto hinzukriegen. Mit der E-330 kannst Du den Ausschnitt wählen und dann am Monitor den Schärfepunkt wählen und diesen in 10facher Vergrößerung manuell scharfstellen. Ich würde wetten dass Du damit bei jedem Patienten aufs erste Mal ein 100%ig scharfes Bild hinkriegst. Außerdem gelten die Olympus (bzw. Zuiko Objektive) als sehr verzeichnungsfrei und abbildungsstark (beim 50-200mm Tele zum Beispiel in einschlägiger Fachliteratur einstimmig nachzulesen).

Btw. ist auch das der Kaufgrund schlechthin für mich. Canon gut und schön, Nikon baut auch extremst gute Kameras, aber keine davon hat LiveView und die Möglichkeit in 10facher Vergrößerung die Schärfe nachzuregulieren!
 
crush schrieb:
HAHAHAHA das ist das coolste was ich je gehört habe!!! :D :D

Öhm ... was genau meintest Du jetzt?

-- Markus
 
freedolin schrieb:
Öhm ... was genau meintest Du jetzt?

-- Markus

Naja der Satz mit Kompaktkameras im Makrobereich und fehlender Spontaneität bei DSLR's... aber passt schon, jedem das Seine. Nicht so ernst jetzt nehmen, aber ich hab mich wirklich amüsiert :) Fotografieren soll Spass machen und dazu soll jeder nehmen was ihm am besten liegt.

EDIT: Jetzt nicht falsch interpretieren, ich behaupte nicht, dass man mit Kompaktkameras nicht gute Makrofotografie betreiben kann, ich fand nur die Bemerkung über DSLR's amüsant, ich distanziere mich hiermit von allen möglichen Fehlinterpretationen meines Beitrages ;-)
 
Was könnt ihr mir für Nahlinsen empfehlen?
Möchte mein Nikkor für Makroaufnahmen fit machen. In der Bucht finden sich ja einige Angebote. In welcher Preisklasse sollte man sich bewegen, damit die Qualität in Ordnung geht?

danke.
 
Was könnt ihr mir für Nahlinsen empfehlen?
Möchte mein Nikkor für Makroaufnahmen fit machen. In der Bucht finden sich ja einige Angebote. In welcher Preisklasse sollte man sich bewegen, damit die Qualität in Ordnung geht?

danke.

Keiner eine Idee?
 
In welcher Preisklasse sollte man sich bewegen, damit die Qualität in Ordnung geht?

Wie leider meist: eher in der oberen.

Ich kann Dir keine konkreten Preiszahlen sagen, aber Du solltest darauf achten, Achromaten (also Nahlinsen bestehend aus mehreren Linsen) zu kaufen, ansonsten ist die Qualität wirklich bescheiden. Achromaten gibt's unter anderem in mehreren Grössen von Nikon (3T, 4T, 5T 6T) sowie von Canon (250D und 500D, Achtung, gibt's ohne D auch nicht-achromatisch).

Um welches Nikkor geht's denn?

-- Markus
 
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