Gesellschaft Die Woelfe sind da

Bei uns haust im Moment gerade ein einzelner Wolf, der in schöner Regelmäßigkeit sich an Ziegen und Schafen vergreift. Eigentlich habe ich das immer als dazu gehörendes Thema empfunden und mir gesagt, dass die Tierhalter ja dafür entschädigt würden. Jetzt habe ich mich aber mal mit einem Tierhalter unterhalten, der mir einmal sagt, dass er aufgrund der örtlichen Gegebenheiten keine Zäune stellen kann (Schwarzwald in finsterster Ausprägung) und er zwar tatsächlich finanzielle Kompensation bekommt (Betrag passt so) er es aber nicht mehr einsieht, für den einzelnen Wolfsrüden immer nur die Mahlzeiten zu beschaffen...… Die Ziegen und Schafe wurden ursprünglich angeschafft, um die ehemaligen Wiesentäler wieder freizulegen und offen zu halten (aus Naturschutzgründen).
Ich kann ihn da schon verstehen, dass man da irgendwann einen Hals bekommt. In den letzten zwei Wochen waren es übrigens 5 Ziegen an unterschiedlichen Standorten....
 
da gäbe es ja noch die Möglichkeit von Hütehunden, genauer Herdenschutzhunden.

Aber über den bösen Wolf kann man natürlich so sehr viel schöner sprechen.

Was machen die da wohl?
http://www.karpatenwilli.com/images/dia10.htm
 
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@JohnnyE: Wenn Du zwischen 10 und 15 Ziegen hast, ist die Anschaffung von speziellen Hütehunden für mehrere T€ eher kein Thema.
 
@JohnnyE: Wenn Du zwischen 10 und 15 Ziegen hast, ist die Anschaffung von speziellen Hütehunden für mehrere T€ eher kein Thema.
Mehrere tausend Euro? Ein Kangal kostet zwischen 700€ und 1200€. Musst für einen degenerierten Hauspinscher auch oft hinlegen. Und ein Kangal hält nicht nur Wölfe von den Schafen/Ziegen ab.
 
Mehrere tausend Euro? Ein Kangal kostet zwischen 700€ und 1200€. Musst für einen degenerierten Hauspinscher auch oft hinlegen. Und ein Kangal hält nicht nur Wölfe von den Schafen/Ziegen ab.

Ich denke, das ist das Hauptproblem: howo schildert ein komplett anderes Szenario: auf dem Land gibt es einfach viele Menschen, die halten sich 3-4 Schafe oder Ziegen oder Mutterkühe. Klar kann man die einpferchen wie um im Zoo und anfangen, sich mit Hütehunden zu beschäftigen - will man aber nicht.

Deswegen haben viele kleine Tierhalter einfach keinen Bock mehr. Das sind aber leider dieselben, die extrem hochwertige Nahrungsmittel produzier(t)en.

Den Mastbetrieb mit ein paar hundert Tieren interessiert das Thema nicht. Der baut im Zweifelsfall halt noch einen geförderten Zaun und stellt einen Ein-Euro-Jobber ein, der nachts in den Wald ruft.
 
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Ich denke, das ist das Hauptproblem: howo schildert ein komplett anderes Szenario: auf dem Land gibt es einfach viele Menschen, die halten sich 3-4 Schafe oder Ziegen oder Mutterkühe.

Und die Tiere laufen dann frei durch Wild und Flur, wohl kaum.
Ich habe auch zu bezweifeln das das Produzenten sind, Eigenverbrauch + für einzelne Freunde/Bekannte und gut ist.
Aber die haben ganz sicher die Möglichkeit die Tiere über Nacht in einem Stall unterzubringen.

Aber ich werde mich hier nicht aufs Klein-Klein einlassen, solche Diskussionen führen ins nichts weil doch wieder jemand um die Ecke kommt mit ".....".
 
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Und die Türe laufen dann frei durch Wild und Flur, wohl kaum.
Ich habe auch zu bezweifeln das das Produzenten sind, Eigenverbrauch + für einzelne Freunde/Bekannte und gut ist.
Aber die haben ganz sicher die Möglichkeit die Tiere über Nacht in einem Stall unterzubringen.
So sehe ich das hier auch. Nachts sind die im Stall, tagsüber draußen auf der mit Elektrozaun umgebenen Weide (bei nur wenig Tieren ist das sehr nahe am Haus).
 
Nein, das ist nicht der Fall. Wie ich schon geschrieben habe, sollen die Ziegen abgelegene Täler im Scharzwald freihalten, das sie nicht zuwuchern. Und da ist das Aufstellen von Elektrozäunen nicht so einfach bis teilweise unmöglich. Aber ich will jetzt die Diskussion nicht zu sehr ins Detail abdriften lassen.
 
Sinnvoll ausgebildete Herdenschutzhunde kosten ab 6000 / 8000 Euro aufwärts pro Hund.
Die werden nicht nur ausgebildet, sondern müssen auch "unter Schafen / Ziegen" etc. aufwachsen.
Und mit nur einem Hund ist es dann nicht getan.
 
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Nein, das ist nicht der Fall. Wie ich schon geschrieben habe, sollen die Ziegen abgelegene Täler im Scharzwald freihalten, das sie nicht zuwuchern. Und da ist das Aufstellen von Elektrozäunen nicht so einfach bis teilweise unmöglich. Aber ich will jetzt die Diskussion nicht zu sehr ins Detail abdriften lassen.
Es gibt für jedes Gelände und Bedarf den richtigen Hütehund.
Und früher war es so, dass Berufsschäfer ihre Hunde selbst ausgebildet haben.
Und Hütehund ist nicht gleich Hütehund.
Die einen sind tatsächlich nur dafür da um die Herde zu bewachen, die anderen um sie zusammen zu halten.
Das ist natürlich für Halter von ein paar Schnuckelchen nicht machbar.
Das man den Bewuchs im Schwarzwald mit ein paar Hobbyhaltern bewältigen will/soll bezweifle ich stark. Wer nur 4 oder 5 Viecher hat, wird nicht den ganzen Tag mit denen rumlaufen sondern die eher stationär irgendwo halten.
Will man Schafe zur Landschaftskultivierung einsetzen, brauchts grosse Herden.
Diese "landschaftsgärtnerei" ist aber nicht natürlich, sondern dient ausschlieslich dem vermeintlichen Wohle der Menschen. Von daher - scheiss drauf.
Lasst die Wälder einfach in Ruhe - die sorgen schon ganz gut selbst dafür, das es ihnen gut geht.
Und bei Schwarzwald denke ich eher an hohe, dunkle Tannen und Fichten und nicht irgendwelche Täler die von Schafen leer gefressen werden.
Für so was ist wohl eher die schwäbische Alb geeignet.
Tja - und wenn ein Gelände für Tierhaltung nicht geeignet ist, dann hält man dort auch keine Tiere.
Der Wolf ist wieder da und gesetzlich geschützt. Die Gegner sind eine hysterische Minderheit die absolut nicht relevant ist.
Und sollten die Grünen z.B. an die Macht kommen, traue ich denen sogar zu dass sie diesen Schutz noch verstärken.
Wer hat Angst vorm bösen Wolf? Nur der zivilisierte Konsumterrorist.

Hier mal eine Informative Seite über Hütehunde: https://www.sylvia-ruhm.at/index.php/wiisenswertes/huetehunde
 
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Stimmt. Wie das aussieht, habe ich vor ein paar Jahren in Bialowieza gesehen. Etwas ganz Anderes als unsere kahlen Fichtenplantagen...
Und genau dieser Plantagenwahnsinn ist einmal ein Einfallstor für Schädlinge und ist mit ein Grund für den Klimawandel. Man merkt nämlich regional sofort ob da Monokulturen oder Mischwälder stehen. Und das Waldsterben findet überwiegend dort statt, wo eben diese Monokulturen sind.
Nicht jeder Baum wächst ja überall. Einfach weil es die Bodenbeschaffenheit und damit grossse unterschiedliche Nährstoffversorgung gibt.
Weiden, Erlen, Birken, Pappeln sind eher etwas für schwere, nasse Böden. Nadelbäume findest eher in trockenen, sandigen und nährstoffarmen Gegenden. Dafür haben sie Pfahlwurzeln, die tief ins Erdreich reichen.
Laubbäume benötigen eher fettere Böden. Genau die Böden, die auch die Landwirtschaft benötigt.
Da Fichte und Kiefer aber im vergleich zu anderen Bäumen rasend schnell wachsen, kommt man damit schneller ans Geld.
Ist wie bei den Schweinen - wenig fresssen, schnell wachsen und massenhaft raushauen.

Langsam setzt sich aber die Erkenntnis durch, das dies eine krasse Fehlentwicklung ist. Denn das schnelle Geld das wier durch Massenproduktion verdienen, stecken wir um ein vielfaches wieder in die Rettung des Klimas.
Nur - die Abwendung oder Reduzierung der Folgen des Klimawandels können nicht mehr erreicht werden. Der Drops ist gelutscht.
Einfach weil Politiker eben immer nur labern, aber nicht wirklich etwas unternehmen.
Die reichen Industriestaaten haben es gründlich vermasselt.
Spätestens meine Enkel werden es schon erleben, das weite Teile europäischer Küsten im Wasser verschwinden.
Und da verschwindet nicht mal nur ein Strand, sondern ganze Landstriche. Und das wird bei uns z.B. die gesamte norddeutsche Tiefebene betreffen.
London, Berlin, Hamburg, Rostock, die gesamte Niederlande, sind bereits jetzt Todeskandidaten.
Ganz nach dem Motto: machens Urlaub in Nürnberg - nur 10 Minuten bis zum Strand.........
 
Und genau dieser Plantagenwahnsinn ist einmal ein Einfallstor für Schädlinge und ist mit ein Grund für den Klimawandel. (usw.)
Das ist mir z.T. schon seit 40 Jahren bekannt. Auch, dass wir das zum großen Teil den korrupten Heuchlern mit dem C zu verdanken haben.
Der größte Hohn ist doch, dass ausgerechnet Altmeier des Verfassungsgerichtsurteil zum Klimagesetz lobt...
 
Es gibt für jedes Gelände und Bedarf den richtigen Hütehund.
(...)
Tja - und wenn ein Gelände für Tierhaltung nicht geeignet ist, dann hält man dort auch keine Tiere.

Wer will denn schon einen Hund ... ? So ein Hütehund frisst mehr Fleisch als sich der Wolf holt. :suspect:

Für ein paar Schafe und Ziegen braucht es auch kein besonderes Gelände.
Ich hab zeitweise Lamas und Schottische Hochlandrinder im Garten. Geht doch praktisch überall.
 
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Wer will denn schon einen Hund ... ? So ein Hütehund frisst mehr Fleisch als sich der Wolf holt. :suspect:

Für ein paar Schafe und Ziegen braucht es auch kein besonderes Gelände.
Ich hab zeitweise Lamas und Schottische Hochlandrinder im Garten. Geht doch praktisch überall.
Ich denke mal nicht das du deinen Garten mit dem Schwarzwald oder der Alb vergleichen willst. Denn dort gibts wirklich ecken, die schwer zugänglich sind.
Seit jahrtausenden ist es üblich Schafe und Ziegen zu hüten. Entweder mit Menschen oder Hunden oder beides.
Und mir ist kein einziger Fall bekannt, in dem ein Hund einem Schäfer die "Haare vom Kopf" gefressen hätte.
Und diese Miniherden der Freizeithalter mit 3-5 Tieren sind einfach nicht repräsentant oder ausschlaggebend für die Berufsschäfer mit oft mehreren hundert Tieren.
Da wird einfach zu viel rumgeheult und rumgejammert und das meiste ist nur aufgebauscht.
Die Situation für Tierhaltung in Freien hat sich nun mal geändert und daran muss man sich anpassen.
Diese altbackene Strategie der Ausrottung von allem was uns vielleicht weh tun könnte ist jedenfalls nicht mehr akzeptabel.
Es wird langsam Zeit, das Mensch, Landwirtschaft und Natur endlich zu einem nachahltigen Konsens kommen. Und zwar ganz schnell und rigoros.
Es ist nämlich bereits 5 nach 12 und nicht mehr davor.
Und nicht die Natur hat dieses Ungleichgewicht herbei geführt, sondern der Mensch ganz alleine - und sonst Niemand.
Konsum auf Teufel komm raus - koste es was es wolle.
Es sind ja nicht nur die Wölfe, die nahezu ausgerottet wurden.
In den letzten 30 Jahren ist die Insektenpopulation um 75% zurück gegangen.
Wenn die letzten 25% auch noch verschwinden, wars das dann mit Lebensmittelproduktion. Dann gehen nämlich sämtliche Lichter aus. Keine Wiesen, Wälder, Felder, Obst, Getreide mehr. Dann kann man selber mit Pinsel und Glasröhrchen Pflanzen bestäuben..... nur reicht dafür nicht mal die gesamte Weltbevölkerung aus.
 
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Ich denke mal nicht das du deinen Garten mit dem Schwarzwald oder der Alb vergleichen willst. Denn dort gibts wirklich ecken, die schwer zugänglich sind.
Seit jahrtausenden ist es üblich Schafe und Ziegen zu hüten. Entweder mit Menschen oder Hunden oder beides.
Und mir ist kein einziger Fall bekannt, in dem ein Hund einem Schäfer die "Haare vom Kopf" gefressen hätte.
Und diese Miniherden der Freizeithalter mit 3-5 Tieren sind einfach nicht repräsentant oder ausschlaggebend für die Berufsschäfer mit oft mehreren hundert Tieren.

Ich spreche ja nicht von Berufsschäfern. Die haben doch eh alle einen Hund.
Nein, die meisten Schafe und Ziegen usw. werden „im Kleinen“ gehalten.

Der Wolf macht da keine Unterschiede. :)

Ich hab ja nichts gegen den Wolf. Der würde halt nur das Konzept von Tausenden Tierhaltern
hier auf der Alb durcheinander bringen, sollte er sich auf der Alb wieder verbreiten. Da muss es
dann halt technische Lösungen geben. Die Wölfe irgendwie „erkennen“ .. wo sie gerade sich
aufhalten o.ä.
 
@MacEnroe
Es ist noch gar nicht so lange her, da wurde sämtliches Kleinvieh im Dorf zusammengetrieben und vom Dorfhirten betreut.
Ich weiss gar nicht wie man auf die Idee kommen kann, Viecher irgendwo Tag und Nacht alleine und unbeaufsichtigt umher ziehen zu lassen.
Das ist auch ohne Wölfe unverantwortlich.
Es ist jedenfalls eine tatsache das Haushunde weitaus gefährlicher und unberechenbarer sind und der durch sie verursachte Schaden den durch Wölfe bei weitem übertrifft.
Jedes Jahr greifen Haushunde Menschen an und verletzen sie schwer. Von Wölfen ist so kein einziger Vorfall bekannt. Den agressiven angriffslustigen Wolf gibt es nicht. Wölfe scheuen das Risiko und gehen Menschen in der Regel aus dem Weg.
Überall dort wo es Wölfe gibt, regulieren sich die Wildbestände auf ein erträgliches Mass. Und auch die Schäden durch Wildverbiss und abfressen von ganzen Äckern (gerade durch eine immense Anzahl an Wildschweinen) gehen erheblich zurück.
Denn das Wild lernt sehr schnell, dass es keine so gute Idee ist aus der Deckung heraus sorglos auf die freie Fläche zu kommen.
Ein Wolfsrudel schafft das, was alle Jäger zusammen nicht auf die Reihe bringen.

Und diese ganzen Geschichten über den bösen Wolf, der die Grossmutter und die 7 Geisslein frisst sind einfach nur abartige Horrorgeschichten mit denen man jahrhundertelang kleine Kinder erschreckt hat. Die Storys über Wölfe sind ähnlich wie die Hexenjagd - aus Dummheit und Unwissenheit heraus.
Dabei gibt es genügend seriöse und sehr gute Dokumentationen die ein ganz anderes Bild vom Wolf zeichnen als es die meisten in ihren Köpfen haben.
 
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