Die wirkliche Armut in Deutschland

Friedemann

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Gerade eben entdeckte ich diesen - in meinen Augen exzellenten - Artikel auf der Stern-Homepage. Ist zwar mit vier Seiten sicherlich viel zu lesen, aber ich denke, es lohnt sich.
Was haltet ihr davon? Sehr ihr das ähnlich? Habt ihr vielleicht Erfahrungen mit solchen Fällen?
Mich trifft der Artikel deshalb so stark, weil ich in Chats exakt solche Leute kennengelernt habe - und es mich irgendwie verzweifeln lässt, Menschen zu sehen, die sich so gehen lassen und im Endeffekt an sich selber scheitern.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ich denke, dass erschreckt uns so sehr, weil es in unserer Nähe geschieht.
Und so, wie es aussieht, wird es noch mehr so Fälle geben, da unser Sozialstaat solangsam kaputt geht.
Wenn es nun aber heißt, mal gerade ein bisschen mehr an Deutschland denken, sind wir wieder die bösen Nazis...
Ist einfach das Problem von Deutschland...

Halten tue ich davon natürlich nicht viel...
 
Was hat denn das mit "mehr an Deutschland denken" zu tun, bzw. mit Nazis???

Es geht doch gerade darum, dass nicht das Geld fehlt, sondern die Bildung. Geld haben die zum Großteil mehr als ich..
 
Friedemann schrieb:
Was hat denn das mit "mehr an Deutschland denken" zu tun, bzw. mit Nazis???

Es geht doch gerade darum, dass nicht das Geld fehlt, sondern die Bildung. Geld haben die zum Großteil mehr als ich..

Weil es viele gibt, die keinen Bock haben etwas hier in Deutschland zu tun, kenn da ein paar Leute, auf die devise, ist doch alles scheiße hier, da brauch ich auch nix hier zu machen...
Schau dir doch mal die Franzosen an usw.
Hier wollen sich viele Jugendliche nicht als Deutsche sehen, ist auch wohl ein grund...
 
Das sind aber die absoluten Randgruppen, meiner Meinung nach.
Ich sehe es eher so, dass in den unteredukierten (kann man das sagen??) Bevölkerungsteilen ein übertriebener Nationalstolz herrscht.
 
Deswegen geht ja auch unser Sozialsystem an den a...

Warum arbeiten, Geld bekomm ich auch so...

Es sind aber auch manchmal schlaue Leute, die so tun als wären sie "dumm" (wenn man das sagen darf)

Nur wenn man so aufgewachsen ist, was will man machen, die Familien überwachen und umstruktuieren....
(soviel zum persönlichkeitsrecht... <- Naja, solange andere nicht davon betroffen sind, ist es egal...)
 
HAL schrieb:
Ein Satz auf den 4 Seiten bringt es auf den Punkt:
und dieses elend im geiste ist weiter verbreit als du und auch du und auch ich natürlich auch es glauben. und dieses geistige elend ist der grund dafür das sich auf diesem planeten bald viele dinge ändern werden.
und sagt nicht ihr hättet nichts gewusst.
im übrigen hat das was damit zu tun, das viele leute heute glauben, die partikel und wellen breiten sich in quanten aus. ich würde gerne wissen welche uhr damals die continuität der zeit festgestellt hat.
aber so ist`s halt, gell?
 
:eek:

Sehr interessanter Einblick in einen deutschen Sozialhilfemikrokosmos!

Schöne Magazinstory, danke für den Link!
 
Super Artikel - aber sehr erschreckend. Ich denke, das trifft die Realität genau auf den Punkt. Die Armen sind nicht finanziell arm sondern geistig. Besonders erschreckend finde ich die am Ende des Artikels erbrachte Tatsache, dass Ober- und Mittelschicht immer weniger Kinder bekommen wohingegen die Unterschicht - man verzeihe mir den Ausdruck - wie Legehennen Kinder am laufenden Band produziert.

Das ist aber kein spezifisch Deutsches Problem. Jedes Land hat eine Unter-, eine Mittel- und eine Oberschicht. Aber ausschließlich in Deutschland wird der Unterschicht nicht effektiv geholfen.
 
D'Espice schrieb:
Super Artikel - aber sehr erschreckend. Ich denke, das trifft die Realität genau auf den Punkt. Die Armen sind nicht finanziell arm sondern geistig. Besonders erschreckend finde ich die am Ende des Artikels erbrachte Tatsache, dass Ober- und Mittelschicht immer weniger Kinder bekommen wohingegen die Unterschicht - man verzeihe mir den Ausdruck - wie Legehennen Kinder am laufenden Band produziert.

Das ist aber kein spezifisch Deutsches Problem. Jedes Land hat eine Unter-, eine Mittel- und eine Oberschicht. Aber ausschließlich in Deutschland wird der Unterschicht nicht effektiv geholfen.
wissenschaftlich betrachtet halte ich deine einstellung für absolut richtig, wobei ich dich zu den armen zähle.
-öfter mal mental onanieren erspart anderen so ein gesabbel zu lesen.
 
Das nun ein Kindergarten für die nötige Bildung sorgt ist doch ein anfang.

Ich fänd es sehr gut, wenn die Eltern, die ja den ganzen Tag Zeit haben müssten, mit den Kindern was tun.

Leider findet der Bund es nicht nötig auf dem richtigen Weg in Bildung zu investieren, denn wenn mangels Kindergärten nicht der Grundstein für später gelegt werden kann, wird es in der Schule sehr schwer und viele Schüler brechen daran zusammen.
 
SchaSche schrieb:
Das nun ein Kindergarten für die nötige Bildung sorgt ist doch ein anfang.

Leider findet der Bund es nicht nötig auf dem richtigen Weg in Bildung zu investieren, denn wenn mangels Kindergärten nicht der Grundstein für später gelegt werden kann, wird es in der Schule sehr schwer und viele Schüler brechen daran zusammen.


Da hast du recht SchaSche, anstatt die Jüngsten unter uns vernünftig zu fördern, werden immer mehr Mittel gekürzt. Bis am Ende die Kita geschossen wird weil das Budget nicht ausreichend gesichert ist.
 
grete schrieb:
Da hast du recht SchaSche, anstatt die Jüngsten unter uns vernünftig zu fördern, werden immer mehr Mittel gekürzt. Bis am Ende die Kita geschossen wird weil das Budget nicht ausreichend gesichert ist.


Ich glaube nicht das Kita und Ganztagesschulen allein der richtige Weg sind.
Im Gegenteil man muss ganzheitlich ansetzen. Eltern nehmen Einrichtungen wie Kita und Ganztagesschule als Legitimation sich noch weniger um ihre Kinder zu kümmern. Ich bin zur Zeit immer wieder erstaunt wie wenig sich Eltern für ihre Kinder interessieren. Dann wird sehr schnell nach dem Staat geschrien der alternativen anbieten soll. Aber selbst die beste Ganztagesschule oder auch der beste Kita kann keine Familie ersetzen.
Ich denke der Staat muss hier bei der Erwachsenenbildung ansetzen. Unser Problem ist es doch das wir in der Schule 6 Stunden am Vormittag versuchen Kinder zu verändern, sie aber dann wieder in das gleiche Umfeld entlassen, in welchem sie so wurden wie sie sind.

Deshalb denke ich müsste hier der Staat ansetzen. Nach dem Motto wer das ganze Kindergeld bzw ein höheres erhalten will, muss an einer Elternschulung teilnehmen.

Mir werden zu oft die Eltern aus der Verantwortung entlassen.
 
Dr. Snuggles schrieb:
Nach dem Motto wer das ganze Kindergeld bzw ein höheres erhalten will, muss an einer Elternschulung teilnehmen.

Mir werden zu oft die Eltern aus der Verantwortung entlassen.
Halte ich für eine wirklich gute Idee. Ich habe aber hier auf dem Land Eltern kennen gelernt, die das auch mit Schulung nicht packen (wollen). Pures Desinteresse, nicht einmal bösartig. Von deren vier Kindern sind 3 als lernbehindert eingestuft, und die sind nicht verhaltensauffällig - abgesehen von einer unglaublich kurzen Aufmerksamkeitsspanne.
Und da ist die Alternative einer möglichst umfassenden externen Betreuung die wesentlich bessere. So lernen die Kinder wenigstens andere Welten kennen.

In HH erleben wir das andere Extrem, und weil es unserer Tochter eindeutig Spass macht, sind wir auch im Herdentrieb dabei: Englisch-Unterricht, Ballett, Musik- und Kunstschule, alles neben der sehr guten Kita. Sie ist jetzt etwas über 3,5 Jahre alt. Die Spanne wird sich wohl wirklich weiter öffnen.
 
Also ich denke, wie es im Stern-Bericht auch schon steht ist es die alleinige Schuld der Politik. Es ist ja bekannt, wie man das Problem der ungebildeten Unterschicht bzw. der geistigen Armut in den Griff bekommt. Die Modelle sind ja da, nur die Politik zieht nicht mit. Es geht in unserem Staat ja leider alle 4 Jahre um die Verteidigung der jeweiligen Resources der Landespolitiker etc.

Franz Müntefering wurde in der Sendung "Christiansen" von einer Zuschauerin vorgeworfen das doch nichts im Lande vorwärts geht. Sie sagte die Politiker versuchen aus den 4 Jahren in denen Sie an der Macht sind das größtmögliche für sich und für den eigenen zu verantwortenden Bereich rauszuschlagen. Ohne Rücksicht oder Übersicht. Politiker sind wie Kinder im Sandkasten. Mein Förmchen ist besser, schöner, wichtiger als Dein Förmchen. – Müntefering stimmte zu, es geht um Förmchen...

Was ich damit sagen will: solange die Politik sich gegenseitig versucht auszustechen ohne die Probleme anzugehen, ohne ihren eigenen jeweiligen "Fürsprechern" und Interessensverbänden auf den Schlips zu treten, wird sich gar nix bewegen.

Mein Förmchen ist besser als Deins! Basta! Und wenn Dir das nicht passt, na und. In 4 Jahren bin ich weg, und habe ordentlich Förmchen gebacken die ich mit nach Hause nehme.
 
SirJoker schrieb:
Also ich denke, wie es im Stern-Bericht auch schon steht ist es die alleinige Schuld der Politik.

Hallo!
Naja. Ich denke, man sollte nicht der Politik die Schuld geben, wenn Millionen von erwachsenen Menschen leben wie die Waschbären.
Für Disziplinlosigkeit und Faulheit gibt es keine fremdverschuldeten Ursachen. Man könnte höchstens sagen, dass unser Sozialstaat "schuld" ist, da sich ohne die staatliche Versorgung solche Faulheitsoasen gar nicht bilden könnten Aber da anzusetzen wäre auch falsch, da man sonst auch wieder den Falschen etwas wegnehmen würde.

Du hast Recht: der Staat muss jetzt eingreifen und für diese erwachsenen Leute Babysitter spielen, aber Schuld ist er nicht.
 
Naja Ricky, mangelnde Bildung ist laut dem Bericht, was ich durchaus nachvollziehen kann, die Ursache für die Probleme der Unterschicht. Und Bildung ist Sache der Politik bzw. die Voraussetzungen zu schaffen höhere Bildung zu erlangen. Wo ist denn die große Bildungsreform? Werden neue Mittel zu Verfügung gestellt? Werden neue Wege beschritten? Ich kann leider nicht viel erkennen. Und es geht nicht um die staatliche Versorgung solcher "Faluheitsoasen" wie Du es nennst. Mit Geld bewirkt man ja nichts. Man muss in die Köpfe der Leute rein und das geht nur mit Inhalten.
 
Die Politiker machen nur so viel, damit sie nach 4 Jahren möglichst wieder gewählt werden.
Wer mit vielen Reformen unmut bei einer Zielgruppe auslöst, kann sicher sein beim nächsten mal nicht wieder gewählt zu werden. Denn bei der Finanzierung von Bildungsprojekten müssen halt welche bluten, und so verstreicht ein vertaner Tag nach dem anderen.
 
SchaSche schrieb:
...Denn bei der Finanzierung von Bildungsprojekten müssen halt welche bluten, und so verstreicht ein vertaner Tag nach dem anderen...

Ja, ja die Förmchen halt. Wie die Kinder...
 
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