Die Qualität im Marketing

*hatsicherledigt*
 
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Discovery schrieb:
Sicher gibt es Pfeiffen in der Werbung aber grenz das bitte ein.
also gut:
1. bereich 13-29 -> die werbebranche glaubt tatsächlich noch immer, dass sie den jungen menschen etwas vorgeben kann. die rhetoriker (@macbett: ja, die sind dort wirklich am besten geeignet) machen das, was man künftig machen wird, um etwas zu verkaufen: die jungen zu etwas zu ANIMIEREN. da kommen die events, promotions, sportveranstaltungen, hype u.s.w. es wird eine marke kreiert, eigentlich ohne ein produkt wirklich zu präsentieren. und auch egal, ob die qualität stimmt oder nicht. zur zeit noch irrelevant. später aber sicher schon, wenn die konkurrenz das gleiche versucht.

und was macht die traditionelle werbung? sie plaziert ein produkt. kein wunder, dass das nicht funktionieren kann. ein traditioneller werber kapiert das aber nicht und wird nervös, später auch verzweifelt und orientierungslos. jeeeez, die flexibilität und das umdenken scheinen noch immer fremdwörter zu sein.

2. bereich 50+ -> habe für eine werbeagentur eine storyboardalternative für ein vitalgetränk gemacht. die leute, relativ aufgeschlossen, waren
überrascht, dass die damen sich nicht mit dem ursprünglich angebotenem bild identifizieren wollten -> dem bild einer oma.

was wollten die reifen damen? die wollten sexy und begehrenswert ausschauen, und sie wollten eine gleiche vertreterin das produkt werben sehen. und wieder: wo liegt der schlüssel? auf der strasse, bei den leuten. dort MUSS man kommunizieren, unterhalten. erst dann kaufen sie etwas (oder auch nicht). aber dann vielleicht beim zweiten mal (oder auch erst beim dritten). und da ist die überzeugungskunst, die master-of-ceremony-qualität gefragt. eben die redner, die unterhalter. warum bekommt ein gottschalk oder ein jauch solche astronomischen gagen? eben deshalb.
howgh! ;)
rob
 
macbett schrieb:
die hatten bestimmt ne umschulung vom arbeitsamt ;)
vom it-manager zum mediengestalter in 3 monaten ... oder so ;)
:D :D :D, eigentlich sollte man nicht darüber Lachen.

But seriously, die meisten kamen von ner Schule (möchte da jetzt nix weiter zu sagen ;)) oder waren gerade mit der Ausbildung fertig, lediglich zwei hatten so ne "tolle" Umschulung gemacht :rolleyes:

Wenn ich mir so überlege, ich hab damals den größten Ärger bekommen, wenn ich Ve, VA etc. nicht richtig Unterschnitten habe.


Gruß

Nicolas
 
mmh, auch wenn ich weder knapp unter 35 oder darüber mich befinde - sagen wir etwa 10 Jahre jünger - kann ich so einiges gut nachvollziehen und verstehen. Bekanntermaßen habe ich durch meinem Nebenjob als Studenten (übrigens mit Marketing-Schwerpunkt) so einiges mitbekommen - da war aber der Chef der Meinung, Marketing ist schw**** und wurde rapide zurückgestutzt.

Nun meine Anmerkungen: Marketing wird immer als "Blabla" und "das kann doch jeder" gesehen. Daher mangelt es an Fachwissen, weil sich diese Mentalität gut verbreitet hat und somit auch Marketing- geistig entfremdete Personen eingestellt wurden.

Des weiteren vermisse ich den etwas weitsichtigeren Blick im Marketing: ES IST NICHT NUR WERBUNG. Das solltet ihr nicht auch vergessen, denn viele Kommentare schossen in die nur Werbung-Richtung.

Und da kommen wir zum Dilemma: das Personal sieht nur die WErbung, denkt das kann jeder, heuert Dummköppe an (weil diese ja weitaus billiger sind) und somit geht jegliche Strukur und Strategie gegen den Baum (falls es mal eine gab!).

Wie auch immer, anzumerken ist, dass die Marketing Ausbildung z.T. auch großer Mist ist. Wäre ich nicht jetzt 6Monate im Ausland studieren gewesen - um auch eine MArketing Communication Kurs zu belegen - wäre ich auch um einiges blinder.

Die Frage: wo fangen wir an? Wenn die Ausbildung schon so bescheiden ist, sollten die Unternehmen nicht versuchen fähiges (auch u.U. mittelmäßg ausgebildetes) Personal einzustellen und bei erachteten Entwicklungspotential daraufhin arbeiten, dieses zu nutzen?
Nur jammern bringt es ja auch nicht.


@Discovery: Zu den Mexikanern: ein typischen Problem bei einer Expansion ist aufgetreten: kulturelle Unterschiede. Stellt mal die Frage, wie Mexikaner arbeiten und was der Tagesrhytmus hergibt. Da wird man feststellen, dass alles ein wenig SloMo ist und Arbeitsmoral doch die Andere. Sie Akzeptieren im hohen Maße Macht (also Anweisungen) und legen weng Wert auf Individualismus (laut Studie - Hofstede '92). Verglichen mit Deutschland ist das eben umgekehrt.

Nebenbei: was für ein anderes A5 hätte es geben sollen? Audi hört ja noch bei A4 auf und macht erst bei A6/8 weiter :D
 
funkestern schrieb:
@Discovery: Zu den Mexikanern: ein typischen Problem bei einer Expansion ist aufgetreten: kulturelle Unterschiede. Stellt mal die Frage, wie Mexikaner arbeiten und was der Tagesrhytmus hergibt. Da wird man feststellen, dass alles ein wenig SloMo ist und Arbeitsmoral doch die Andere. Sie Akzeptieren im hohen Maße Macht (also Anweisungen) und legen weng Wert auf Individualismus (laut Studie - Hofstede '92). Verglichen mit Deutschland ist das eben umgekehrt.

Ich denke, Du meintest mich und nicht Discovery mit den Mexikanern. ;)

Da ich doch direkt sehr unter der Mentalität unserer mexikanischen Freunde leiden musste, habe ich mich auch ein bisschen mit dem Thema beschäftigt. Und was ich gefunden habe entspricht eher meinen Erfahrungen. Zum einen muss man sagen, daß ich Dir, was SloMo angeht nicht widersprechen kann, das ganze aber noch härter ausdrücken würde. daß man in Mexiko City bei 5 Stunden täglich im Stau keinen Sinn für Pünktlichkeit entwickelt kann ich zwar verstehen. Wenn ich aber 300.000 € Startkapital bekomme, um eine eigen Firma zu gründen denke ich doch, daß es machbar sein sollte, zu einen Termin in Münster, Deutschland der um 8 Uhr stattfinden soll nicht erst um 16 Uhr zu erscheinen! Das sind meine Erfahrungen mit Mexikanern – und die sind keine Ausnahme. Desweiteren habe ich festgestellt, daß der Sinn für Autorität auch nur relativ ist. Auf Kritik folgt nur ein „Ja, ja – gut, gut!“ und hintenrum wird alles sowieso so gemacht, wie es Mexiko für richtig erachtet! Wir haben in Deutschland ein halbes Jahr Arbeit, an der vier Leute beteiligt waren, Wochenenden und bis 22 Uhr eingerechnet, in den Sand gesetzt, weil keine Information aus Mexiko kam. Wir haben duzende von Drucksachen erstellt, mehrmals nach Mexiko gemailt, Korrekturen bekommen und nach sechs Monaten erfahren, daß in Mexiko bereits gegen alle Absprachen eine Agentur engagiert wurde und nichts von dem, was wir erstellt haben gedruckt wird.

Aber ich will jetzt hier nicht zu weit ausholen, sonst kocht mir wieder die Galle über und ich finde kein Ende. Und das ist ja hier schließlich nicht das Thema. Zur Sicherheit möchte ich noch betonen, daß ich kein Rassist bin, sondern unter Punks großgeworden bin und Mitglied der Antifa war! Bevor hier irgendwelche Fehlschlüsse gezogen werden – ich bin normalerweise Vorurteilsfrei!

Aber ich gebe Dir definitiv Recht, daß zum Marketing weit mehr gehört, als Werbung für das eigene Produkt zu machen. Deshalb arbeiten bei uns auch alle am Marketing beteiligten Abteilungen eng zusammen. Wir befinden uns zwar noch in einer Lernphase, machen aber große Fortschritte. Sicher gibt es irgendwo Fachleute, die es besser können als wir, aber die, die wir bisher kennengelernt haben, haben uns zwar viel Geld gekostet, aber unsere Intention nie wirklich verstanden. Und so schlecht scheinen wir es ja nicht zu machen, da wir die letzten drei Jahre jeweils 15% Plus gemacht haben und somit jährlich 10 neue Leute einstellen können. ;)
 
Wer die Dummköpfe
gegen sich hat,
verdient Vertrauen.

JEAN PAUL SARTRE

hehee15x18.gif
 
Bei uns in der Firma werden die meisten Marketing- und Vertriebsmitabrbeiter unter dem Begriff "Einzeller" zusammengefasst.

Nach einigen Marketingkatastrophen in der Vergangenheit ist man jetzt dazu gezwungen worden bei uns in der Entwicklung vorbeizuschauen damit Werbung und Produkt zumindest irgendeinen Bezug zueinander aufweisen ausser dem Namen.

Nach mehreren langwierigen Versuchen habe ich aber das Gefühl das die Zeit die man investiert irgendwie verloren ist.

Gruß
Sascha
 
@macbeth

Bei der einen Firma von der ich spreche, war vorher eine FRAU am Marketingruder. Da konnten wir prima arbeiten. Die hat den Bettel aber mit Recht hingeworfen, weil sie von Machoärschen umgeben war. Die konnte Marketing und wusste exakt von was sie redet. Ihr Nachfolger, selbiger Machotyp, führt sich nun seit langer Zeit auf wie das letzte A*********. Warum?

Er steht unter druck, hat angst und da äussert sich in aggressivem Verhalten.

Ich habe im Verlaufe meiner Karriere NIE Prob. mit Frauen im Marketing gehabt. Und ich hatte einige davon - eben im Marketing. Hätt ich eine Firma, würd ich eine Frau ins Marketing stellen. Die haben einfach keine Angst zum Fragen: wie gross ist A4. Es ist nämlich schiet egal ob man das weiss oder nicht. Blöd ist es, wenn man so tut als wüsste man es, hat aber keinen Schimmer.

NOCHMAL:
Es geht nicht drum ob Frau oder Mann, klammert das Thema bitte AUS.

Es geht um DAS Marketing. (Nicht der oder die)
 
Hmm. WELCHES Marketing? Strategisch? Operativ? Ich meine, Marketing ist ja ein wenig mehr als nur Unternehmenskommunikation.

Ich kenne zwar auch diese Typen, die bei einem Pitch am liebsten gleich bis hinter die Strategie vorspulen würden, um endlich bunte Bilder zu sehen, aber es gibt halt auch andere.

Das alles hat ja nicht nur was mit hipp sein zu tun, sondern will auch betriebswirtschaftlich fundiert sein. Ohne Rechengeschick, Produkt-, MaFo- und Marktkenntnisse und zu guter Letzt einer großen Portion Menschenkenntniss und Einfühlungsvermögen geht das nicht. Bei Marketingleitern unter 30 Jahren stelle ich meinen Gehörgang oft genug auf Durchzug, glücklicherweise habe ich nicht direkt was mit denen zu tun, sondern erscheine nur als Randfigur.

Wenn dann noch Ansätze wie der Hyperwettbewerb hinzukommen (die große globale Schlacht und das schnelle Eindringen in Märkte, um die lang gehegten und gepflegten Wettbewerbsvorteile etablierter Firmen mächtig zu stören), dann kann man mit statischen Marktanalysen und seichtem Geblubber sowieso keinen Blumentopf mehr gewinnen. Bei der derzeitigen Wirtschaftslage kommt es aber leider vielen nicht mehr auf die Nachhaltigkeit, sondern auf das kurzfristige Kohlescheffeln zum Überleben an. Neue Besen kehren gut, und ich wette, so mancher Geschäftsführer kam schon auf die Idee, "mal was junges, frisches" ins Marketing zu holen. Bevor die Resultate auf dem Tisch liegen, ist der Nächste dran. Von daher: Popcorn mitnehmen, Bühne frei!

kaffe20x31.gif
 
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aro74 schrieb:
Hmm. WELCHES Marketing? Strategisch? Operativ? Ich meine, Marketing ist ja ein wenig mehr als nur Unternehmenskommunikation.

Ich kenne zwar auch diese Typen, die bei einem Pitch am liebsten gleich bis hinter die Strategie vorspulen würden, um endlich bunte Bilder zu sehen, aber es gibt halt auch andere.

Das alles hat ja nicht nur was mit hipp sein zu tun, sondern will auch betriebswirtschaftlich fundiert sein. Ohne Rechengeschick, Produkt-, MaFo- und Marktkenntnisse und zu guter Letzt einer großen Portion Menschenkenntniss und Einfühlungsvermögen geht das nicht. Bei Marketingleitern unter 30 Jahren stelle ich meinen Gehörgang oft genug auf Durchzug, glücklicherweise habe ich nicht direkt was mit denen zu tun, sondern erscheine nur als Randfigur.

Wenn dann noch Ansätze wie der Hyperwettbewerb hinzukommen (die große globale Schlacht und das schnelle Eindringen in Märkte, um die lang gehegten und gepflegten Wettbewerbsvorteile etablierter Firmen mächtig zu stören), dann kann man mit statischen Marktanalysen und seichtem Geblubber sowieso keinen Blumentopf mehr gewinnen. Bei der derzeitigen Wirtschaftslage kommt es aber leider vielen nicht mehr auf die Nachhaltigkeit, sondern auf das kurzfristige Kohlescheffeln zum Überleben an. Neue Besen kehren gut, und ich wette, so mancher Geschäftsführer kam schon auf die Idee, "mal was junges, frisches" ins Marketing zu holen. Bevor die Resultate auf dem Tisch liegen, ist der Nächste dran. Von daher: Popcorn mitnehmen, Bühne frei!

kaffe20x31.gif


Sehr treffend und gekonnt formuliert.

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