Die perfekte Textverarbeitung - was muss sie können?

mj

mj

Aktives Mitglied
Thread Starter
Dabei seit
19.11.2002
Beiträge
9.092
Reaktionspunkte
3.934
Angeregt durch eine Diskussion im Mellel-Forum über die Zukunft von Mellel habe ich mir ein paar Gedanken gemacht um die Funktion und Aufgabe einer modernen Textverarbeitung. Da Interessen und Anforderungen sehr unterschiedlich sind würde mich mal interessieren, was für euch die perfekte Textverarbeitung ausmachen würde.
Dabei bitte keine Kommentare wie "Word ist perfekt" oder "LaTeX kann das doch alles". Mir geht es wirklich rein um eine Liste an Forderungen die an eine moderne Textverarbeitung gestellt werden, von einfachen Dingen wie WYSIWYG bis zu komplexen wie Querverweisen oder dynamischen Tabellen.

Also, was muss eine Textverarbeitung alles können, damit sie in euren Augen perfekt ist?
 
Ein absolutes Muss ist die unproblematische Komptibilität zu Word, bzw doc-Dokumenten!
 
Für mich:

1. Einfache Bedienbarkeit
2. Vorlagen
3. Einfache Grafikeinbindung
4. WYSIWYG
 
Einfache Grafikeinbindung ist ganz wichtig, das können so manche Lösungen heute noch nicht.


Frank T.
 
• Schnelligkeit
• Vollständige Unicode-Unterstützung
• Stabilität
• Intelligenter Index & Inhaltsverzeichnis
• Kein Binärformat der Dokumente
• Stufenlose Formatierung (Text, Graphik) inkl. Vorschau
• Seitenmaster
• Anzeige der Schrift-Tastaturbelegung
• Tabellen & Graphiken frei verschiebbar
• Schnelligkeit
 
Ganz simpel, was ich als Profi für die Weiterverarbeitung
verlange. Die Möglichkeiten von Word gepaart mit den
Finessen von QuarkXPress und InDesign.
 
Mir gefällt persönlich das Endprodukt von LaTeX extrem gut. Es kommt professioneller rüber als zB ein Worddokument. (Inhaltsverzeichnis, Bildtext)
Perfekt wäre allerdings Mellel - also GUI -, das so schöne Dokumente wie LaTeX erzeugt^
(Gibt es solche Vorlagen? :p)
 
D'Espice schrieb:
Angeregt durch eine Diskussion im Mellel-Forum über die Zukunft von Mellel habe ich mir ein paar Gedanken gemacht um die Funktion und Aufgabe einer modernen Textverarbeitung.
Aha. Wirst du uns diese Gedanken auch mitteilen, oder wartest du noch, bis die Patentanträge bewilligt werden?
 
wie is das eigentlich.. hab mir iwork06 zugelegt und wollte fragen ob ich um z.b. word dateien zu bearbeite auch noch was andres brauche? hatte bis jetzt nicht die gelegenheit ds zu testen, da mein book recht neu ist und ich das noch nie gebraucht habe..

wenn ich so höre was ihr alles benutzt.. oO QuarkXPress? wiebitte? kann man das essen? xD
 
akkarin schrieb:
wie is das eigentlich.. hab mir iwork06 zugelegt und wollte fragen ob ich um z.b. word dateien zu bearbeite auch noch was andres brauche? hatte bis jetzt nicht die gelegenheit ds zu testen, da mein book recht neu ist und ich das noch nie gebraucht habe..

wenn ich so höre was ihr alles benutzt.. oO QuarkXPress? wiebitte? kann man das essen? xD


QuarkXpress ist ein Layout-Programm, welches dazu
bestens geeignet ist, chaotische Textprogramm-Dateien,
z.B. u.U. aus Word, mit viel Aufwand in ein ansehliches,
für jeden verständliches und optisches akzeptables
Aussehen zu verwandeln!
 
Hallo,

genau - ich hole täglich mit meinem Kässbohrer Setra S 431 DT die Brötchen. Kann ich nur empfehlen. Mit knapp 14 m Länge noch ganz gut zu rangieren und 503 PS reichen für angenehme Beschleunigung. Ausserdem hat man genug Platz, auch mal ein paar Freunde mitzunehmen. Der Schulungsaufwand für Fahrtechnik und Bedienung hält sich in Grenzen und ist nach vier Wochen gemeistert. Ausserdem gibt es eine günstige Academic-Version und in Süosteuropa gibts auch schon mal ausgemusterte Fahrzeuge ganz günstig.

Peter
 
donquichotte schrieb:
Ein absolutes Muss ist die unproblematische Komptibilität zu Word, bzw doc-Dokumenten!

!!! Ein absolutes Muss wäre wenn wir diese Kompatibilität nicht mehr haben müssten !!!

Und eine Textverarbeitung sollte das bleiben was es ist, nämlich eine Textverarbeitung und kein Möchtegernalleskönner.
Dafür gibt es Profilösungen.
 
Tristam Brandy schrieb:
Aha. Wirst du uns diese Gedanken auch mitteilen, oder wartest du noch, bis die Patentanträge bewilligt werden?
Naja, so extrem sind meine Anforderungen auch nicht ;)
Das Problem ist nur, und eben das ist bei der Diskussion im Mellel Forum zu Tage gekommen, dass die Anforderungen so extrem unterschiedlich sind, dass es quasi keine Textverarbeitung auf dem Markt gibt, die sie wirklich alle sämtlich bedient.

Meine persönlichen Anforderungen sind wie gesagt recht einfach:
  • Geschwindigkeit und Stabilität
    Logischerweise sollte eine moderne Textverarbeitung auf einem modernen Rechner, egal ob unter OS X, Windows oder Linux flott laufen und nicht träge den Aktionen des Benutzers hinterherhängen. Erst recht wenn die Dokumente länger werden - denn wer lange Dokumente verfasst der verbringt sehr viel Zeit in intimer Zweisamkeit mit seiner Textverarbeitung, ist ergo eher selten darauf erpircht mit einem langsamen, ruckelnden etwas zu arbeiten.
    Genauso wichtig ist Stabilität, wenn eine Textverarbeitung es nicht schafft auch bei lange Dokumenten zuverlässig und stabil weiterzulaufen dann macht sie herzlich wenig Sinn und gehört auf den Mond geschossen.
  • WYSIWYG
    Mir persönlich ist es sehr wichtig, dass ich das Ergebnis des Ausdrucks bereits auf dem Monitor sehen und entsprechend verändern kann. Damit meine ich jetzt weniger so komplexe Sachen die eher in die Sphäre des DTP gehören, sondern eher simple Kleinigkeiten - die Schriftart, die Gesamtformatierung, die Optik des Inhaltsverzeichnisses, etc. Ich könnte es ehrlich gesagt nicht ab mit kryptischen Metabefehlen irgendetwas zu formatieren ohne gleichzeitig sofort zu sehen wie es sich in das Gesamtbild des Dokuments einfügt. Wer öfters lange Texte verfasst lernt dies schnell zu schätzen, grafische und schritliche Spielereien können so gleich von Beginn an unterbunden werden
  • Formatvorlagen
    Ein weiteres, sehr wichtiges Merkmal wären für mich die Formatvorlagen, sowohl Absatz als auch Zeichen. Denn um dann die Formatierung, sagen wir des Fließtextes zu ändern, und sei es nur um den Einzug der ersten Zeile um 0,1cm zu erhöhen oder den Zeilenabstand von 1,5 auf 2 zu ändern, muss ich nicht mehr einzeln in jeden Absatz klicken und dies ändern, sondern kann es einmal zentral machen damit es für das gesamte Dokument übernommen wird. Trennung von Inhalt und Darstellung heißt dies in der Webentwicklung und nichts anderes ist es bei einer Textverarbeitung. Weiterhin sollte auch die Möglichkeit bestehen, einzelnen Absatzvorlagen Tastenkombinationen zuzuweisen sowie auch einen Absatzstil für den folgenden Absatz festzulegen. Glücklicherweise beherrschen die meisten modernen Textverarbeitungen dies vorzüglich ;)
  • Querverweise
    Cross-referencing ist derzeit das Zauberwort, dynamische Querverweise auf beispielsweise Abbildungen, Tabellen und ähnliches. Für mich wäre es eigentlich nur in Bezug auf ein dynamisches Inhaltsverzeichnis wichtig, welches nicht fix sondern dynamisch in das Dokument eingebunden ist
  • Inhaltsverzeichnis
    Logischerweise. Ich schreibe öfter an längeren Texten und verspüre eher selten die Lust, mich manuell um ein Inhaltsverzeichnis zu kümmern. Eine moderne Textverarbeitung sollte in der Lage sein, aus dem Dokument die Überschriften hierarchisch strukturiert herauszusuchen und ein gut formatiertes Inhaltsverzeichnis zu erstellen, vorzugsweise dynamisch. Leider sind immer noch nicht alle Textverarbeitungen soweit, dass die hier generierten Inhaltsverzeichnisse auch wirklich ohne größere Umformatierungsarbeiten verwendbar wären.
  • Literaturdatenbank
    Besonders im geisteswissenschaftlichen Umfeld sehr beliebt ist die Anbindung an eine Literaturdatenbank - wer bis zu 100 Quellen verarbeiten muss, der lernt sie schnell zu schätzen und zu lieben. Dabei sollte die Anbindung so erfolgen, dass ich im Fließtext lediglich Verweise auf meine Quellen verwende und diese dann in einem letzten Schritt umwandle in korrekt formatierte Literaturverweise, inkl. des Literaturverzeichnisses am Ende des Dokuments.
  • Einfaches Interface
    Auch sehr wichtig für mich persönlich ist ein möglichst unauffälliges Interface. Je mehr buntes die Aufmerksamkeit erhascht desto schwieriger fällt es mir, mich auf den Text zu konzentrieren. Am liebsten ist mir eine Textverarbeitung die komplett ohne bunte Icons und Knöpfe auskommt und sich dezent im Hintergrund hält solange ich schreibe und verzweifelt versuche mich zu konzentrieren.
  • Vollbildmodus
    Ideal ist natürlich ein echter Vollbildmodus in dem ich wirklich ausschließlich mit meinem Text konfrontiert bin und sonst nichts - keinem Dock, keiner Startleiste, Menüleiste, Paletten, Icons, etc. Für mich als jemand der sich sehr leicht ablenken lässt ein absolutes Muss.
  • Einfache und intiutive Bedienung
    Logische Menüstrukturen und überschaubar sinnige Tastenkombinationen sind hier das Idealbild, so dass man ohne Studium eines 300 Seiten Handbuchs damit zurechtkommt. Die komplexen Funktionen können sich hierbei ruhig etwas im Hintergrund halten da sie eher selten benötigt werden, die häufig benötigten sollten auf den ersten Blick gefunden werden.
  • Kompatibilität
    Kompatibilität zu MS Word ist für mich mittlerweile kein absolutes Muss mehr, denn es gibt sie nicht. Nur Word ist zu sich selbst kompatibel, und das nicht mal zwingend immer und überall. Daher sehe ich mittlerweile davon ab, Word-Dokumente mit einer anderen Anwendung als Word zu öffnen oder zu erstellen, denn das gibt nur Ärger und Scherereien. Ideal wäre natürlich wenn es ein übergreifendes Format gäbe welches von allen auf dem Markt verfügbaren Textverarbeitungen gelesen und geschrieben werden könnte, nur leider widerspricht das der Logik des freien Marktes und der freien Konkurrenz. Selbst die Versuche auf XML umzusteigen, was der ideale Zeitpunkt für ein gemeinsames Dateiformat wäre, sind in sich selbst so zerstritten, dass jeder Hersteller sein eigenes XML-Format propagiert und für das beste hält. Eher lernen Wale fliegen als dass ein problemloser Datenaustausch zwischen allen auf dem Markt verfügbaren Textverarbeitungen möglich sein wird.
  • Plattformübergreifend verfügbar
    Das ist ein sehr persönlicher Wunsch, da ich zwar einen Mini zu Hause stehen habe (wobei ich derzeit überlege, ob ich ihn nicht verkaufe) aber mein mobiles Arbeitsgerät ein Windows-Laptop ist. Ideal wäre für mich also logischerweise, dass ich ein und dieselbe Textverarbeitung unter sowohl Windows als auch OS X nutzen könnte.
  • Unterstützung für mehr als eine Sprache pro Dokument
    Und zuletzt aber äußerst wichtig ist für mich die Unterstützung von mehr als einer Sprache pro Dokument, idealerweise gekoppelt an Absatzformate, so dass ich einzelnen Absatzformaten eine bestimmte Sprache zuweisen kann. Da ich sehr häufig auch anderssprachige Textpassagen in meinen Arbeiten habe (sei es als Zitat, als Beleg oder als Anmerkung), wäre hier eine nahtlose Integration sehr wichtig.
Wie man an der Liste bereits erkennt gibt es derzeit noch keine einzige Textverarbeitung, die alle Anforderungen auf dieser Liste zu meiner vollsten Zufriedenheit erfüllt. Und genau das ist derzeit die Krux - es gibt vermutlich genau soviele persönliche Anforderungen an eine Textverarbeitung wie es Computer auf dieser Welt gibt, und sie lassen sich beim besten Willen nicht alle gleichzeitig implementieren da sie sich teilweise gegenseitig ausschließen. Die eierlegende Wollmilchsau die allen Ansprüchen gerecht wird kann es per Definition überhaupt nicht geben
 
D'Espice, sehr gute Liste! Und tatsächlich wird sie zur Zeit von keinem Programm auf dem Markt erfüllt. Word käme deinen Ansprüchen wohl am nächsten, aber zwei Punkte erfüllt es definitiv nicht: Schnelligkeit und Vollbildmodus. (Zumindest nicht auf dem Mac - unter Windows ist Word auch auf Trödelmarkt-PCs schnell, und sogar der Vollbildmodus von Word XP ist im Gegensatz zur Mac-Version brauchbar.)
Das Interface von Word kann man in der Grundeinstellung sicher auch nicht als "einfach" bezeichnen, aber das ist ein Beschwerdepunkt, der bei Word grundsätzlich ins Leere geht, weil man alle Menüs, Symbolleisten, Shortcuts komplett an seine eigenen Vorstellungen anpassen kann.

Ich würde noch zwei Punkte ergänzen:
1. Überarbeitungs- und Kommentar-Features. Ist in vielen beruflichen Situationen absolut notwendig und auch für Privatnutzer sehr sinnvoll (gegenseitiges Korrekturlesen von Arbeiten etc.). Dafür gibt es zur Zeit kein besseres plattformübergreifendes Programm als Word. (WordPerfect ist ja dank der Idiotie des Corel-Managements für Macs nicht mehr zu haben.)

2. Die Möglichkeit zu nicht-linearem Schreiben. Bei Word und Mellel und den Opensource-Word-Nachbauten wird das zumindest im Ansatz durch die integrierten Outliner erfüllt, aber mir wäre da eine flexiblere Lösung a lá Ulysses lieber. Die neueste Beta von Scrivener kommt in dieser Hinsicht meinem Ideal am nächsten. Diese Programme sind aber nur als Vorstufe zur Finalisierung in klassisch linearen Schreibprogrammen konzipiert - mir wär's lieber, wenn irgendwann diese Trennung wegfiele. Damit würde zwar die Idee einer aufs Schreiben, nicht aufs Layout konzentrierten Arbeitsumgebung verwässert werden, aber durch intelligentes Interface-Design ließe sich dieses Problem vielleicht entschärfen.
Scrivener ist übrigens ein fantastisches Programm. Wer nicht am Beta-Test teilnimmt, ist selber schuld :)
 
Also wenn ich glück hab hab ich am ende des jahres 250€ für eine CS2 zusammen :)
Indisgn finde ich an sich eigentlich perfekt, es kann das was ich bei profi layout sachen brauche... Wenn nicht reicht mir auch NeoOffice :)
 
Moin,

gut finde ich den Ansatz der Apple Programme (ursprünglich wohl von woandersher) mit der Info-Box. Bei Word finde ich es extrem nervig mich jedesmal durch die Menüs zu klicken, um Objekteigenschaften, z. B. von Bildern, zu verändern. Eine Box deren Inhalt sich mit Anklicken des jeweiligen Objektes ändert, bzw. mir Infos über diese gibt finde ich extrem praktisch und und hilfreich für ein schnelles arbeiten.

Als jemand der die vorzüge von LaTeX zu schätzen und lieben gelernt hat wäre es toll zwischen WYSIWYG und Code umschalten zu können, wie es bei HTML Editoren teilweise möglich ist. Einige Dinge lassen sich im Code meiner Meinung nach effizienter bearbeiten und kontrollieren, z. B. Verweise, mathematische Formeln, Indexeinträge, selbst geschriebene Befehle, Einbinden/Zusammenfügen mehrerer Dateien etc. Im Code kann man an jeder Stelle nachvollziehen, was passiert.
Andere Dinge wie Textatribute und freies Positionieren lassen sich im WYSIWYG Modus schneller und einfacher umsetzen.
 
Zurück
Oben Unten