Die Mobilisierung der Massen - Alternative Antriebskonzepte (nicht E-Antrieb)

Ich finde es aber keineswegs selbstverständlich, dass ein Autonutzer mehr Raum zur Verfügung gestellt bekommt als die anderen Stadtbewohner. Mit welchem Recht?
Raum für Fahrzeuge stellt ja auch eine Einnahmequelle dar. Vielleicht ein weiterer Interessenkonflikt, der auf die Liste müsste.
 
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Den meisten Platz benötigen immer noch die durch Gebäude verbrauchten Flächen.
Dann kommt die seit Jahren laufende Verkehrsbehinderungspolitik mit blockierenden Ampelschaltungen, doofen Einbahnstraßen und
leeren Busspuren/Radwegen, die keiner braucht.( weil an Bergstrecken) Dazu kommt noch das Gezerre bei Umgehungsstraßen.
Andererseits gehen Geschäfte ein, weil ihnen die Kunden fehlen.
 
Den meisten Platz benötigen immer noch die durch Gebäude verbrauchten Flächen.
Die Gebäude sind ja nun auch das, was eine Stadt ausmacht.

Ich hab mal am Beispiel Hamburg nach dem Anteilen der Verkehrsflächen geguckt:
Stadtgebiet insgesamt:75509 ha
Davon Wohnfläche 16649 ha, Gewerbefläche 6694 ha
Für den Verkehr werden 9479 ha verbraucht, davon Strassenverkehr 6652 ha und Wege nur 609 ha.

Der enorme Verbrauch für den Strassenverkehr in Relation zu den anderen Verkehren ist offenkundig. Und ein großer Teil davon (wie viel genau konnte ich nicht finden) wird für den ruhenden Verkehr verbraucht, also fürs Parken der Autos. Autos, die jedes statistisch grade mal 1,5 Menschen transportiert haben, und dann irgendwo abgestellt werden müssen.
 
Da spielen ja auch jede menge irrationale Momente mit hinein, die hier auch schon häufig zur Sprache gekommen sind, etwa das Freiheitsversprechen, das Auto als Visitenkarte, etc..

Spielt heute keine Rolle mehr. Die handlichere und wirksamere Visitenkarte ist das neue iPhone xyz. Das Freiheitsversprechen gibt es auch dazu: Du streichelst das Glitzerding, und die Welt steht dir offen (siehe https://i0.wp.com/www.iphone-blog.c...2018/09/iPhone-xs_artikelbild.png?w=750&ssl=1 ).

Dies nun wieder rückgängig zu machen ist ein mühsamer Prozess – natürlich auch gegen die autofahrenden Stadtbewohner, die auf ihre Privilegien weiterhin bestehen. Ich finde es aber keineswegs selbstverständlich, dass ein Autonutzer mehr Raum zur Verfügung gestellt bekommt als die anderen Stadtbewohner. Mit welchem Recht?

Im Wort "Privileg" steckt "Ausnahme". Autofahrer sind aber keine Ausnahme, auch nicht in Städten.
 
Spielt heute keine Rolle mehr. Die handlichere und wirksamere Visitenkarte ist das neue iPhone xyz
Na ja… Wer kann schon erkennen, welches iPhone du da in der Hand hast? Recht hast du in Bezug auf einen Teil der jüngeren Generation und die Internetplattformen wie Instagram. Da wird ständig eine Visitenkarte abgeben – und entsprechender Leistungsdruck entfaltet.

Für viele andere Menschen gehört das Auto aber nach wie vor zur Präsentation des eigenen Status. Um dir davon einen Eindruck zu verschaffen, brauchst du nur die Autowerbung und vor allem die Pressemitteilungen und die Öffentlichkeitsarbeit der Hersteller anzuschauen.

Genau das ist übrigens ein Problem der e-Autos. Wenn es beim Design nach "Form Follows Funktion" ginge, würden sie bauartbedingt eigentlich von den traditionellen Formen abweichen. Sie benötigen beispielsweise keinen Kühlergrill. Grade die Öffnungen für Kühlluft – bzw. deren Fakes, die "Nüstern" – stehen beim Verbrenner aber für Kraft, Potenz und Sportlichkeit: Je größer, desto strotz. Also schminken die Designer auch e-Autos mit einem Kühler und anderen gewohnten Karosseriemerkmalen von Verbrennern.
Anderes Beispiel: Ein immer größerer Teil der Kundschaft, auch und grade im Businessbereich, lässt sich Sound-Engines in den profanen Dieselauspuff einbauen, die für das Publikum das raue Brabbeln eines Mords-Achtzylinders simulieren. Oder sie rüsten Klappenauspüffe nach, die beim Gasgeben brüllen, fauchen und knallen. In der modernen Strassenverkehrswelt, in der es kaum noch Gelegenheiten zum Schnellfahren gibt, wird der Sound eines Fahrzeuges für den starken Auftritt immer wichtiger. Und da haben e-Autos naturbedingt ganz schlechte Karten: Sie klingen nicht nach Raubtier, sondern nach einer Tüte Mücken. Solche emotionsfernen Fahrzeuge sind nur für junge Urbanisten, Hochvernünftige und demonstrative Ökos attraktiv. (Aber wer weiß, vielleicht gelingt es bald auch, digitale Prachtentfaltung nach außen zu zeigen. Dagegen würde die alte Verbrenner-Designsprache dann wie Steinzeit aussehen.)

Prinz, ich fürchte, du hast nicht das Ohr am Puls der nach wie vor starken und zahlreichen Autofangemeinden.
 
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Das beschreibt einen Ist-Zustand: Zum einen die derzeitigen Möglichkeiten, als Stadtbewohner ohne Auto auszukommen, zum anderen das Gefühl, das auch Stadtbewohner gegenüber ihrem Auto hegen. Da spielen ja auch jede menge irrationale Momente mit hinein, die hier auch schon häufig zur Sprache gekommen sind, etwa das Freiheitsversprechen, das Auto als Visitenkarte, etc..

Das Auto als Transportmittel (Freiheitsversprechen) ist nicht irrational. Und ja, manche lieben ihr Auto auch. Das ist genauso
irrational wie meine Liebe zur Heimat oder zu meiner Stadt.

Ich habe dagegen versucht, den Konflikt dieser unterschiedlichen Interessen um die in den Städten knappen und kostbaren Ressourcen Luft und Raum zu beschreiben. Da besteht eine Konkurrenz, die von der bislang verantwortlichen Raumplanung in den meisten Kommunen zugunsten des Autoverkehrs entschieden wurde. Dies nun wieder rückgängig zu machen ist ein mühsamer Prozess – natürlich auch gegen die autofahrenden Stadtbewohner, die auf ihre Privilegien weiterhin bestehen. Ich finde es aber keineswegs selbstverständlich, dass ein Autonutzer mehr Raum zur Verfügung gestellt bekommt als die anderen Stadtbewohner. Mit welchem Recht?

Nochmal: Es gibt nicht „hier die Autofahrer“ – „dort die Fußgänger“ ... das sind zum Großteil ein und dieselben Leute.
Ich habe es dir anhand meiner Erfahrungen aus der Heimatstadt beschrieben. Und nein: Die gehen nicht IMMER zu fuß
oder fahren IMMER Fahrrad. Sondern nutzen halt jeweils das geeignate Mittel: Bus, Fahrrad, Fußweg, Auto. Immer die
gleiche Person in Personalunion. z.B. meine Mutter. Selten fährt sie noch Auto. Aber dann sind es oft Fahrten, wo sie
andere mitnimmt, die gar nicht mehr fahren können.

Die einzige Lösung wäre ein gigantisches Taxi-Unternehmen, das jeden überallhin fährt, mit Anhänger, in die Berge,
in den Wald, in den Urlaub, Tag und Nacht, jederzeit. Deutschland stellt um auf Taxi. Ans Steuer dürfen nur noch
Taxifahrer. Aber gut, davon gibts dann ja auch Millionen. Ob das besser ist?


Und das geht nur auf Kosten des Platzes, den bislang der Autoverkehr beansprucht. Grade der Fahrradverkehr stößt vielerorts schon an seine Grenzen, nicht zuletzt, weil e-Fahrräder und Lastenfahrräder für immer mehr Menschen zu einer Alternative zum eigenen Auto geworden sind.

Das stimmt auch nicht, weil die E-Biker nicht gleichzeitig Auto fahren. Je mehr Fahrrad fahren, desto
weniger Autos sind unterwegs.

Da müssen wir den Weg gehen, den andere europäische Städte schon lange gehen – auch wenn viele von uns das eigene Auto noch so sehr lieben.

Welche europäischen Städte? Es gibt 1 Kleinstadt in Holland. Da ist das Autofahren eingeschränkt, das wars. Du findest KEINE autofreie Stadt.
 
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Es wurde schon alles gesagt – nur noch nicht von jedem. :zeitung:
 
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Und ja, manche lieben ihr Auto auch. Das ist genauso
irrational wie meine Liebe zur Heimat oder zu meiner Stadt.
Es ging um die Frage, auf welche Schwierigkeiten eine Reduktion des Autoverkehrs stößt. Ich gehe davon aus, dass emotionale Faktoren dabei eine ganz wichtige Rolle spielen. Du offensichtlich auch.

Nochmal: Es gibt nicht „hier die Autofahrer“ – „dort die Fußgänger“ ... das sind zum Großteil ein und dieselben Leute.
Ja, sicher. Das ändert nichts daran, dass diese ein- und dieselben Leute auf dem Fahrrad mit weit größeren Hindernissen und weniger Möglichkeiten konfrontiert sind, als hinter dem Steuer ihres Autos. Genau das ist ein Problem. Denn die derzeitige Struktur der städtischen Verkehrswege hindert viele Leute am Umstieg vom Auto auf ein Fahrrad.


Die einzige Lösung wäre ein gigantisches Taxi-Unternehmen, das jeden überallhin fährt, mit Anhänger, in die Berge,
in den Wald, in den Urlaub, Tag und Nacht, jederzeit.
Ich habe nicht davon gesprochen, das Auto generell abzuschaffen, sondern davon, Innenstädte und Wohnviertel weitgehend autofrei zu machen. Für Ausflüge kann man sich ein Auto leihen – wir waren ja grade beim Carsharing als eine Möglichkeit, Mobilität zu organisieren. ÖPV ist eine andere Möglichkeit. (Ich kombiniere z.B. gern Zug und Fahrrad.)


Das stimmt auch nicht, weil die E-Biker nicht gleichzeitig Auto fahren. Je mehr Fahrrad fahren, desto
weniger Autos sind unterwegs.
Ich rede von Verkehrsinfrastruktur – also von Fahrradwegen. Nicht davon, dass die Fahrräder die Autostrassen mitbenutzen. Das ist zu stressig und gefährlich.


Welche europäischen Städte?
Ein paar Beispiele: Kopenhagen, Stockholm, Oslo, Helsinki. Viele niederländische Städte. Brüssel sperrt immer mehr Innenstadtbereiche für Autos. (Sag jetzt nicht, dass du das erste Mal davon hörst.)
Das geht natürlich nur Schritt für Schritt, weil parallel dazu die alternativen Verkehrsmittel ertüchtigt werden müssen. Deshalb sprach ich von einem Weg. Sechs Jahrzehnte stadtplanerische Fixierung auf das Auto kann man nicht mit einem Fingeschnipp rückgängig machen.

Hier kannst du dich ein bißchen in das Thema einlesen.
 
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Ja, sicher. Das ändert nichts daran, dass diese ein- und dieselben Leute auf dem Fahrrad mit weit größeren Hindernissen und weniger Möglichkeiten konfrontiert sind, als hinter dem Steuer ihres Autos. Genau das ist ein Problem. Denn die derzeitige Struktur der städtischen Verkehrswege hindert viele Leute am Umstieg vom Auto auf ein Fahrrad.

Hindert sie nicht. Sie machen es doch täglich. Mein Cousin fährt sogar 30 km mit dem E-Bike zur Arbeit.
Alle meine Verwandten und Bekannten fahren auch Fahrrad in der Stadt. Wie oft denn noch...


Ich habe nicht davon gesprochen, das Auto generell abzuschaffen, sondern davon, Innenstädte und Wohnviertel weitgehend autofrei zu machen. Für Ausflüge kann man sich ein Auto leihen – wir waren ja grade beim Carsharing als eine Möglichkeit, Mobilität zu organisieren. ÖPV ist eine andere Möglichkeit. (Ich kombiniere z.B. gern Zug und Fahrrad.)

Und wer bringt das Auto vor die Haustür? Wie gesagt, letztlich nur mit einem Gigantischen Taxi-Unternehmen zu machen.
Mobilität organisieren -> Taxi rufen. Wie die Oma, die kaum laufen kann mit Zug und Fahrrad fahren soll..?

Ich rede von Verkehrsinfrastruktur – also von Fahrradwegen. Nicht davon, dass die Fahrräder die Autostrassen mitbenutzen. Das ist zu stressig und gefährlich.
Ach komm. Das ist Realität und ganze Familien mit kleinen Fahrrädern und Fähnchen kriegen das hin.
Fahrradwege sind Teil der Straße. Wieso sollte das nicht funktionieren? Gesonderte Fahrradwege gibt es
für Zonen, wo Autos schneller fahren dürfen. Klar gibt es Verbesserungspotential, aber es geht. Siehe Kopenhagen
oder ähnliche Städte.

Ein paar Beispiele: Kopenhagen, Stockholm, Oslo, Helsinki. Viele niederländische Städte. Brüssel

Keine dieser Städte ist Autofrei. Die Einwohner haben ihre Autos. Und dürfen auch raus aus der Garage.
Ich weiß nicht, wo du deine Informationen her hast.

Kopenhagen hat tausende Straßen, autofrei sind viell. 10 davon. Fußgängerzone halt.
 
Ich rede von Verkehrsinfrastruktur – also von Fahrradwegen. Nicht davon, dass die Fahrräder die Autostrassen mitbenutzen. Das ist zu stressig und gefährlich.

Vor allem bzgl. der "Gefahr" ist das eine gefühlte Wahrheit, Studien sprechen da recht klar eine gegenteilige Sprache. Selbst auf halbwegs vernünftigen Radwegen (z.B. solche auf der falschen Straßenseite ausgenommen) ist die Unfallgefahr deutlich höher als auf der Straße. Liegt vor allem daran, dass die Radwege in der Regel an den Rand gedrängt, d.h. in der Dooring-Zone bzw. im Einmündungsbereich von Kreuzungen geführt werden, oder, noch schlimmer, außerhalb des Sichtbereichs der Autofahrer. Die Hürden für einen umfassend sicheren Radweg liegen extrem hoch (und sind in meiner Umgebung nicht wirklich existent).

Ich fahr daher in der Stadt eigentlich fast ausschließlich auf der Straße. Natürlich nicht auf der 4-spurigen Hauptverkehrsader (da würde ich auch mit der besten Radverkehrsanlage der Welt nicht fahren wollen, schon allein wegen Lärm & Gestank), sondern eben auf parallel verlaufenden, weniger befahrenen Straßen. Für mich persönlich in der aktuellen Situation die konfliktärmste Variante des Radfahrens, und auch am wenigsten stressig. Und als positiver Nebeneffekt komme ich schneller voran, da die Radwege oft zu schmal zum überholen sind.

Das heißt jetzt nicht, dass ich keine guten Radwege haben möchte, aber ich halte den Mangel an vernünftiger Rad-Infrastruktur nicht für entscheidend. In meinem Umfeld ist das ein häufig vorgeschobenes Argument von Leuten, die aus Bequemlichkeit so oder so nicht Radfahren würden. Wer Radfahren will fährt trotzdem Rad.
 
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Und als positiver Nebeneffekt komme ich schneller voran, da die Radwege oft zu schmal zum überholen sind.
Wenigstens gibst Du es zu. Wegen einem einzelnen Egoisten kommen viele Autofahrer dann langsamer voran, und die können nicht einfach bei Rot über die Ampel fahren. Ich habs ja schonmal gesagt @spoege, bauen wir die Radwege ab, dann können alle Radfahrer auf der Strasse fahren und die Autofahrer können mit 1,5m Abstand überholen, wenn die Radfahrer nicht in der Mitte oder nebeneinander fahren.
 
Die Straßen, von denen ich spreche, sind zum allergrößten Teil 30er-Zonen, und da gibts keinen Grund mich zu überholen, da ich die 30kmh auch stetig fahre.

Davon abgesehen verhalte ich mich StVO-konform, DAS ist mein Maßstab, nicht ob ich irgendwen hinter mir (vermeintlich) blockiere.
 
Die Straßen, von denen ich spreche, sind zum allergrößten Teil 30er-Zonen
30er Zonen mit Radwegen?
nd da gibts keinen Grund mich zu überholen, da ich die 30kmh auch stetig fahre.
glaub ich Dir nicht. Ich fahre eBike und habe eine Durchschnittsgeschwindigkeit von unter 25km/h. Du hast auch keinen Anspruch, stetig 30km/h zu fahren btw., wenn Du bei solchen Geschwindigkeiten nicht bremsen kannst, dann musst Du langsamer fahren. :)
Davon abgesehen verhalte ich mich StVO-konform, DAS ist mein Maßstab, nicht ob ich irgendwen hinter mir (vermeintlich) blockiere.
Wenn Du Dich StVO-konform verhalten willst, musst Du bei den blauen Schildern mit dem Fahrrad drauf auf den Radweg fahren, ansonsten verhältst Du Dich nicht StVO-konform. Wenn Du jetzt schreibst, dass da keine blauen Schilder sind, dann ist ja alles gut.
 
Ich weiß durchaus was die StVO sagt und was nicht. :) In meiner Umgebung haben viele Radwege kein blaues Schild (mehr), weil die Stadt eingesehen hat, dass sie beschissen sind. Aber wie ich oben schrieb fahre ich bevorzugt auf Nebenstraßen parallel zu den Hauptverkehrsadern, da ich da meine Ruhe habe. Und da ist in aller Regel auch 30, bzw. es sind neuerdings Fahrradstraßen.

Und was echte 30 km/h sind ist mir durchaus klar. Dass ich in unübersichtlichen Situationen oder wenn es der Verkehr nicht zulässt langsamer fahr ist natürlich klar, ich kann ja nicht fliegen.

PS: Autofahrer haben übrigens auch keinen Anspruch darauf, stets am erlaubten Tempolimit zu fahren. ;)

PPS: Ich hab ein Auto und fahre auch sehr gern Auto, aber ich fahr auch gern Rad. Alles eben zu seiner Zeit, je nach Anlass.
 
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Für viele andere Menschen gehört das Auto aber nach wie vor zur Präsentation des eigenen Status. Um dir davon einen Eindruck zu verschaffen, brauchst du nur die Autowerbung und vor allem die Pressemitteilungen und die Öffentlichkeitsarbeit der Hersteller anzuschauen.

An der Autowerbung wird sich seit den 60ern nicht viel geändert haben. Doch die Werbestrategie, gleich auf die emotionale Ebene zu gehen und Instinkte anzusprechen ("Wertiges" besitzen, Freiheit genießen, den sozialen Status aufmöbeln, ...) wird seit Jahr und Tag weiß Gott nicht nur auf Autos angewendet. Eine bessere Strategie gibt es nicht, weshalb wir sie solange werden erdulden müssen, wie es den Kapitalismus noch gibt; aber das sagt nichts darüber aus, ob sie in Bezug auf Autos heute noch genauso wirkt wie früher. Die Zeit des Autos als unangefochtenes Statussymbol Nr. 1 scheint jedenfalls vorbei zu sein. Zwar boomen seit einiger Zeit die SUVs, was einen auf den Gedanken bringen könnte, dass das was mit Protzgehabe zu tun haben könnte. Doch oft sieht man die älteren Semester damit herumfahren, während der Golf Plus / Sportsvan immer seltener auftaucht. In einem SUV sitzt man wirklich gut und hat einen spürbar besseren Überblick. Fatal dabei: Fahrer kleinerer Autos finden sich in einem Dschungel von Blechmonstern wieder und neigen vermehrt dazu, sich auch so einen SUV zu kaufen, um die schlechte Sicht zu kompensieren. Positive Rückkopplung. Hat aber nichts mit "Mein Schwanz ist länger" zu tun. So ein Tiguan ist nicht sexy, ein Opel Mokka erst recht nicht. "Ein Prosit der Gemütlichkeit", würde ich sagen.

Genau das ist übrigens ein Problem der e-Autos.

Aber nicht das entscheidende. Die Dinger sind einfach nicht so praktikabel wie ein Verbrenner.
 
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Wenn ich das lese freue ich mich, dass ich nicht in der Großstadt wohne. Bei uns sind die Straßen im Verhältnis noch breit und die Bürgersteige für Fußgänger und Kinder frei. E-Scooter sind hier zum Glück auch noch kein Thema.
 
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PPS: Ich hab ein Auto und fahre auch sehr gern Auto, aber ich fahr auch gern Rad. Alles eben zu seiner Zeit, je nach Anlass.

Und so sieht es die große Mehrheit, nicht nur in deutschen Städten, sondern auch in Kopenhagen.

Spoege hat da eine autofreie Illusion, die es erst geben wird, wenn uns der Staat alles vorschreibt, unsere
Hobbys, unseren Aktions-Radius und die Art der Fortbewegung.

Wir sind schon ein wenig auf dem Weg dahin. Letztlich werden wir uns zwar etwas einschränken, je
nach Geldbeutel, aber autofreie Städte wird es die nächsten 50 Jahre nicht geben.


Am Thema waren wir jetzt wieder total vorbei: Wie fährt das Auto der Zukunft, wenn nicht elektrisch?
Die Masse fährt elektrisch. Daneben gibt es Biogas- und Wasserstoff- (Hybrid) Fahrzeuge.
 
Ich gehe davon aus, dass sich der elektrische Antrieb irgendwann erledigen wird und sich Wasserstoff durchsetzt.
 
--clipped--
Keine dieser Städte ist Autofrei. Die Einwohner haben ihre Autos. Und dürfen auch raus aus der Garage.
Ich weiß nicht, wo du deine Informationen her hast. --clipped--
Stimmt. Stockholm. Man kann in der Stadt soviel herumfahren wie man möchte, nur wenn man aus der Stadt heraus- oder hineinfährt, dann kostet es Geld, aber auch nicht immer. Gibt Strassen in die man nicht mit »Spikes« fahren darf, interessiert nur niemanden. Die Stadt ist ständig verstopft und es gibt zu wenig Parkplätze, deshalb fährt man nicht mehr als nötig herum. Ausserdem laufen in der Innenstadt so viele Touristen kreuz und quer herum - dass es nur noch nervt.

Fahrrad. Noch nicht so lange her, da bescheinigte uns die Polizei, dass wir zu blöd zum Fahrradfahren sind. Letzten Winter wurden die Radwege besser von Schnee und Eis befreit als die Gehwege. Ergebnis war umwerfend.;) Alleine im Januar landeten deshalb fast 3000 Fußgänger mit »Fallschäden« im Krankenhaus. Die Alten (das sind Menschen ab 40 Jahre, und diese Definition ist nicht von mir) liefen anscheinend ohne »Schneeketten« herum.

Wenn man in ausländischen Medien von der »ökologischen Musterstadt« liest, weiss man wirklich nicht mehr ob man weinen oder lachen soll.
 
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