Das beschreibt einen Ist-Zustand: Zum einen die derzeitigen Möglichkeiten, als Stadtbewohner ohne Auto auszukommen, zum anderen das Gefühl, das auch Stadtbewohner gegenüber ihrem Auto hegen. Da spielen ja auch jede menge irrationale Momente mit hinein, die hier auch schon häufig zur Sprache gekommen sind, etwa das Freiheitsversprechen, das Auto als Visitenkarte, etc..
Das Auto als Transportmittel (Freiheitsversprechen) ist nicht irrational. Und ja, manche lieben ihr Auto auch. Das ist genauso
irrational wie meine Liebe zur Heimat oder zu meiner Stadt.
Ich habe dagegen versucht, den Konflikt dieser unterschiedlichen Interessen um die in den Städten knappen und kostbaren Ressourcen Luft und Raum zu beschreiben. Da besteht eine Konkurrenz, die von der bislang verantwortlichen Raumplanung in den meisten Kommunen zugunsten des Autoverkehrs entschieden wurde. Dies nun wieder rückgängig zu machen ist ein mühsamer Prozess – natürlich auch gegen die autofahrenden Stadtbewohner, die auf ihre Privilegien weiterhin bestehen. Ich finde es aber keineswegs selbstverständlich, dass ein Autonutzer mehr Raum zur Verfügung gestellt bekommt als die anderen Stadtbewohner. Mit welchem Recht?
Nochmal: Es gibt nicht „hier die Autofahrer“ – „dort die Fußgänger“ ... das sind zum Großteil ein und dieselben Leute.
Ich habe es dir anhand meiner Erfahrungen aus der Heimatstadt beschrieben. Und nein: Die gehen nicht IMMER zu fuß
oder fahren IMMER Fahrrad. Sondern nutzen halt jeweils das geeignate Mittel: Bus, Fahrrad, Fußweg, Auto. Immer die
gleiche Person in Personalunion. z.B. meine Mutter. Selten fährt sie noch Auto. Aber dann sind es oft Fahrten, wo sie
andere mitnimmt, die gar nicht mehr fahren können.
Die einzige Lösung wäre ein gigantisches Taxi-Unternehmen, das jeden überallhin fährt, mit Anhänger, in die Berge,
in den Wald, in den Urlaub, Tag und Nacht, jederzeit. Deutschland stellt um auf Taxi. Ans Steuer dürfen nur noch
Taxifahrer. Aber gut, davon gibts dann ja auch Millionen. Ob das besser ist?
Und das geht nur auf Kosten des Platzes, den bislang der Autoverkehr beansprucht. Grade der Fahrradverkehr stößt vielerorts schon an seine Grenzen, nicht zuletzt, weil e-Fahrräder und Lastenfahrräder für immer mehr Menschen zu einer Alternative zum eigenen Auto geworden sind.
Das stimmt auch nicht, weil die E-Biker nicht gleichzeitig Auto fahren. Je mehr Fahrrad fahren, desto
weniger Autos sind unterwegs.
Da müssen wir den Weg gehen, den andere europäische Städte schon lange gehen – auch wenn viele von uns das eigene Auto noch so sehr lieben.
Welche europäischen Städte? Es gibt 1 Kleinstadt in Holland. Da ist das Autofahren eingeschränkt, das wars. Du findest KEINE autofreie Stadt.