Die Mobilisierung der Massen - Alternative Antriebskonzepte (nicht E-Antrieb)

Dass viele Menschen keine Starkstromleitungen in ihrer Nachbarschaft wollen, ist doch klar. Sie wollen auch nicht an einer Autobahn wohnen. Daraus schließt du ja auch nicht, sie seien autofeindlich.

Niemand ist Ökostrom-feindlich. Nur, wenn man politisch wirklich wollte, wären die Trassen längst gebaut.
Die Politiker wollen aber nicht wirklich. Und da muss man sich fragen, ob das mit der Energiewende überhaupt
klappen kann. Und mit dem CO2 Einsparen.
 
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Ihr lasst außer acht, dass bei weitem nicht alle StadtbewohnerInnen Autos besitzen und abstellen wollen. Dort leben auch jede Menge autoloser Menschen, die Fahrradwege und Fußgängersteige brauchen. Von Spielplätze, Grünflächen und Bauplätzen gar nicht reden.

Es handelt sich also um eine Konkurrenz zwischen den Ansprüchen der Autonutzer und den anderen Stadtbewohnern um knappe Flächen.

Ist natürlich richtig, aber ich habe ja auch mit Bezug auf die Forderung "Städte für Menschen, nicht für Autos!" geschrieben, dass sich die Front Mensch vs. Auto nicht so leicht aufmachen lässt.

Die wurde zugunsten einer autogerechten Stadt schon in den 60er Jahren und davor entschieden: "Priorität dem Autoverkehr!".

Stimmt auch. Interessant ist die Frage, warum das so gekommen ist. Möglicherweise war das ähnlich wie heute, wo auf Biegen und Brechen alles digitalisiert werden muss.
 
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Unsere jetzige Gesellschaft ist top mobil und auch von der weltweiten Mobilität abhängig geworden.
Der eingebildete Zwang alles schnell verfügbar und zurück schicken zu können, hat auch den Europaweiten Last und Güterverkehr über-proportional anwachsen lassen.
Da muss man ansetzen, und zwar schnell.
Auch wegen der Haltbarkeit ( sparen) der Verkehrswege. Denn als Transitland der EU kann es nicht so weiter gehen.
Wenn alle Wege weiterhin auf Verschleiß laufen.
 
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… ich habe ja auch mit Bezug auf die Forderung "Städte für Menschen, nicht für Autos!" geschrieben, dass sich die Front Mensch vs. Auto nicht so leicht aufmachen lässt.
Diese Formulierung ist ohnehin nicht richtig, weil das Auto nicht Subjekt sein kann: Es sind die Autonutzer. Genauer gesagt müsste es also heißen: Autofahrer gegen Radfahrer, Fußgänger, Kinder, Grünflächen, gesunde Luft usw.. "Autofahrer gegen alle anderen Menschen" würde den Sachverhalt also besser treffen als "Auto gegen Menschen".

Wobei man sich vor Augen führen muss, dass der Leidensdruck für einen Stadtbewohner, der sein Auto nicht oder nur gegen hohe Gebühren nutzen kann, erheblich geringer ist als der Leidensdruck der Stadtbewohner, die unter vom Autoverkehr verursachten Lärm, Abgasen, Enge usw. leiden. Die Selbstverständlichkeit, mit der Autonutzer enorme Privilegien für sich und ihr Fahrzeug reklamieren, finde ich immer wieder verblüffend.


Interessant ist die Frage, warum das so gekommen ist. Möglicherweise war das ähnlich wie heute, wo auf Biegen und Brechen alles digitalisiert werden muss.
Ja, das finde ich vergleichbar.
Ich denke, dass private Autos in den Städten nichts zu suchen haben – egal, ob sie mit Benzin, Batteriestrom oder Wasserstoff fahren.
 
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Aha, und wieso nicht?
Warum hast Du eins und wo wohns Du?
 
Aha, und wieso nicht?
Hab ich doch grade geschrieben: Lärm, Abgase, Platzbedarf für den fliessenden und ruhenden Verkehr, etc.. Das mindert die Lebensqualität in den Städten erheblich.
 
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Wobei man sich vor Augen führen muss, dass der Leidensdruck für einen Stadtbewohner, der sein Auto nicht oder nur gegen hohe Gebühren nutzen kann, erheblich geringer ist als der Leidensdruck der Stadtbewohner, die unter vom Autoverkehr verursachten Lärm, Abgasen, Enge usw. leiden. Die Selbstverständlichkeit, mit der Autonutzer enorme Privilegien für sich und ihr Fahrzeug reklamieren, finde ich immer wieder verblüffend.

Die „Stadtbewohner mit Leidensdruck“ sind halt nur eine kleine Gruppe.
Die meisten Stadtbewohner wollen ihr Auto und zwar bis zum Haus oder Parkplatz.
Und viele Bewohner ohne Auto haben nichts gegen die Autos in der Stadt, im Gegenteil.
Ich habe auch als Student ohne Auto gelebt. War aber froh, ab und zu mit einem geliehenen
Auto ohne Einschränkungen in der Stadt fahren zu können. Oder oft, mitfahren zu können.
 
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Um Autos aus den Städten zu kriegen, braucht es ja mehr, als die Verbesserung des ÖPNV oder Radwege. Da müssten komplette Städte ganz neu gedacht, konzipiert und aufwendig umgebaut werden. Maccox hat ja das Beispiel von Houten in den Niederlanden gebracht. Das ist natürlich ein Paradebeispiel. Allerdings hatte Houten auch völlig andere Grundvorraussetzungen als Städte, deren Struktur für solche Vorhaben völlig ungeeignet ist. Ich fänd es ziemlich spannend, zu sehen wie sowas geplant und angegangen würde.
 
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Es ist ein langer Weg, denn welche Stadt auch immer, lässt sich mit neu entstandenen wenig vergleichen.
Der ÖPNV macht auch Dreck, ist laut nimmt Platz weg.
Kappt oder drückt man die Lebensadern einer Stadt ab verödet sie und stirbt.
Anstatt hier auf Konfrontation zu setzen wäre es besser jedem Seinen Platz im System einzuräumen.
 
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Hehe, der war gut!

Wie viel Platz haben die Autos mit ihren Straßen? Wie viel Fahrräder?
Es kann in Zukunft nicht jeder das Recht zum eigenen Auto haben - nicht in der Stadt. Ausserdem sollte man es gar nicht brauchen und wollen. Vielen fehlt der Mut und die Weitsicht größer zu denken. Da lob ich mir solche Dinge wie in Holland, da wird wirklich was versucht und Kehrtwenden probiert. Und nicht am altwn System festgefahren gehangen und Alibi Minimaländerungen gemacht.
 
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Es kann in Zukunft nicht jeder das Recht zum eigenen Auto haben - nicht in der Stadt.

Shanghai macht es vor. Nur wer privilegiert ist und richtig Kohle hat, kann da noch Auto fahren.
Wir brauchen Zentralismus und keine Demokratie. Dann kann man was bewegen.

Muss das eigentlich sein mit der Werbung hier im Forum?
 
Warst Du dort?

Wenn eine Neue Stadt geplant wird...... ähh
Moment welche Stadt wird zurzeit und D neu geplant?

Was Zentralismus bringt, kann ja aktuell in Hongkong beobachtet werden.
 
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Allerdings hatte Houten auch völlig andere Grundvorraussetzungen als Städte, deren Struktur für solche Vorhaben völlig ungeeignet ist.
In den meisten deutschen Städte sind jahrhundertelang keine Autos gefahren. Ihre Zentren können weitgehend autofrei gemacht werden, so wie es auch in den Nachbarländern gemacht wird.

Kappt oder drückt man die Lebensadern einer Stadt ab verödet sie und stirbt.
Der Autoverkehr ist für die Städte keine Lebensader, sondern eine Belastung. Man braucht in der Stadt kein Auto. Wenn der ÖPV ertüchtigt, die Verkehrswege in den Innenstädte den Bdürfnissen der Fahrradfahrer und Fussgänger angepasst werden, dann beginnt eine Stadt aufzuatmen und zu leben. Beispiele dafür gibt es nun wirklich mehr als genug.
 
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I
Der Autoverkehr ist für die Städte keine Lebensader, sondern eine Belastung. Man braucht in der Stadt kein Auto. Wenn der ÖPV ertüchtigt, die Innenstädte für Fahrräder und Fussgänger geöffnet werden, dann beginnt eine Stadt aufzuatmen und zu leben. Beispiele dafür gibt es nun wirklich mehr als genug.

Ich nehme mal als Beispiel Rosenheim.

Ich und meine Familie sind immer mit dem Fahrrad unterwegs, wenn es geht. Ganz viele fahren dort Fahrrad.
Die Fußgängerzone ist klein, aber gibt es immerhin seit ca. 25 Jahren, wie fast in jeder Stadt mittlerweile.

Ansonsten kann man dort auch Auto fahren. Ein Großteil der Stadt sind Wohngebiete mit Häusern und Garagen.
Wohnanhänger. Segelboote. All so komische Dinge, die einfach nur Spaß machen, aber nicht ohne Auto.

Aber wie gesagt, überall haben auch Fahrradfahrer und Fußgänger ausreichend Platz und niemand kommt auf die
Idee, das Autofahren dort zu verbieten.

Einige Wohnstraßen sind zur Hälfte zugeparkt, das ist keine gute Situation im Vergleich zu früher. Man kann deshalb
nur noch höchstens Tempo 30 fahren, muss ständig ausweichen mit dem Auto. Aber das ist ein begrenztes Problem
für die Autofahrer. Nicht der Fußgänger oder Radfahrer, die sich einfach durchschlängeln.

Worauf stützt du diese Behauptung?

Ich kenne halt viele Leute mit Auto. Und alte Leute ohne Auto, die immer froh sind, wenn man sie zu Unternehmungen abholt.
Vielleicht gibt es Jugendliche, die die Idee mal ganz witzig finden würden. Wir schaffen die Autos ab. Aber wie heißt es:
„Solange du deine Füße unter meinen Tisch stellst, bleibst das Auto hier!“ Und meisten machen eh schon den Führerschein.
 
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In den meisten deutschen Städte sind jahrhundertelang keine Autos gefahren.
Klar. Aber ich würde sagen, daß sich seitdem einiges an der Struktur geändert hat, das es eben nicht so einfach macht, wie bei Houton.

Ihre Zentren können weitgehend autofrei gemacht werden, so wie es auch in den Nachbarländern gemacht wird.
Ja, das stelle ich mir ziemlich bereichernd vor. Ich denke dennoch, daß dafür teils massive Eingriffe nötig sind.

Ich finde einen Wandel in der Hinsicht definitiv erstrebenswert, vor allem, wenn ich mir vor meinem naiven Auge die idyllische Stadt vorstelle, die vor Kultur und Lebensqualität nur so strotzt. Ich denke halt, daß da mehr dran hängt, als sie einfach nur autofrei zu machen. Ganze Gebäudearten/Nutzungsarten müssten verschwinden oder neu gedacht werden. Was für einen Sinn würde beispielsweise der zentrumsnahe Baumarkt oder Bürokomplex noch machen. Macht ja jetzt schon kaum Sinn...
 
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"Autofahrer gegen alle anderen Menschen" würde den Sachverhalt also besser treffen als "Auto gegen Menschen".

Ne, auch das trifft es nicht. Ich bin Autofahrer, Radfahrer und Stadtbewohner. Viele in der Stadt lebende Menschen haben sowohl Kinder wie auch ein Auto. Einigen Autofahrern ist durchaus bewusst, dass die vielen Karren in der Stadt ein Problem sind, anderen weniger bis gar nicht. Umgekehrt fühlen sich auch längst nicht alle autolosen Stadtbewohner von den Blechlawinen bis zum Anschlag angepisst. Dieses krasse A gegen B gibt es einfach nicht.

Die Selbstverständlichkeit, mit der Autonutzer enorme Privilegien für sich und ihr Fahrzeug reklamieren, finde ich immer wieder verblüffend.

Mich verblüfft die Selbstverständlichkeit, mit der die Leute zu wirklich jeder Gelegenheit auf ihren Wunderlampen rumwischen oder mit fetten Kopfhörern auf dem Fahrrad unterwegs sind. Früher konnte man sich darüber wundern, mit welcher Selbstverständlichkeit selbst zu den unmöglichsten Gelegenheiten öffentliche Räume vollgequalmt wurden. Der Kapitalismus setzt die Trends, sie werden an- und hingenommen, und es dauert immer sehr, sehr lange, bis die Gesellschaft auf die Idee kommt, dass dieses oder jenes ja eigentlich so nicht sein müsste. Das ist völlig normal.
 
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Viele in der Stadt lebende Menschen haben sowohl Kinder wie auch ein Auto. Einigen Autofahrern ist durchaus bewusst, dass die vielen Karren in der Stadt ein Problem sind, anderen weniger bis gar nicht. Umgekehrt fühlen sich auch längst nicht alle autolosen Stadtbewohner von den Blechlawinen bis zum Anschlag angepisst.
Das beschreibt einen Ist-Zustand: Zum einen die derzeitigen Möglichkeiten, als Stadtbewohner ohne Auto auszukommen, zum anderen das Gefühl, das auch Stadtbewohner gegenüber ihrem Auto hegen. Da spielen ja auch jede menge irrationale Momente mit hinein, die hier auch schon häufig zur Sprache gekommen sind, etwa das Freiheitsversprechen, das Auto als Visitenkarte, etc..

Ich habe dagegen versucht, den Konflikt dieser unterschiedlichen Interessen um die in den Städten knappen und kostbaren Ressourcen Luft und Raum zu beschreiben. Da besteht eine Konkurrenz, die von der bislang verantwortlichen Raumplanung in den meisten Kommunen zugunsten des Autoverkehrs entschieden wurde. Dies nun wieder rückgängig zu machen ist ein mühsamer Prozess – natürlich auch gegen die autofahrenden Stadtbewohner, die auf ihre Privilegien weiterhin bestehen. Ich finde es aber keineswegs selbstverständlich, dass ein Autonutzer mehr Raum zur Verfügung gestellt bekommt als die anderen Stadtbewohner. Mit welchem Recht?

Die Umstellung des Individualverkehrs von Verbrennertechnik auf E-Mobilität – also auch mit Wasserstoff als Energieträger – löst nur die Probleme Lärm und Abgasemission vor Ort. Nicht aber die Probleme der Infrastruktur in den Städten und der klimaneutralen Mobilität. Da sich aber die städtischen Räume weiter verdichten, der Zuzug in die Städte nur von den hohen Mieten etwas gebremst wird, halte ich es für unbedingt erforderlich, den Individualverkehr aus Innenstädten und Wohnvierteln ganz herauszuhalten. Dafür müssen dann natürlich die Alternativen, ÖPV und Fahrrad, mehr Möglichkeiten bekommen. Und das geht nur auf Kosten des Platzes, den bislang der Autoverkehr beansprucht. Grade der Fahrradverkehr stößt vielerorts schon an seine Grenzen, nicht zuletzt, weil e-Fahrräder und Lastenfahrräder für immer mehr Menschen zu einer Alternative zum eigenen Auto geworden sind.

Da müssen wir den Weg gehen, den andere europäische Städte schon lange gehen – auch wenn viele von uns das eigene Auto noch so sehr lieben.
 
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Hi,
das Umdenken muss zuerst erfolgen, das ist das große Problem, es muss in die Stadtverwaltungen und Rathäuser einziehen, dann geht etwas Vorwärts in Sachen zukunfts trächtiges Urbanes Leben in Deutschlands Städten u Gemeinden.

Gruß Franz
 
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