spoege
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Es ist nur der Autoverkehr, der unbedingt eigene Wege braucht. Alle anderen Fahrzeuge sollten diese Strassen nicht benutzen müssen. Auf deutschen Straßen verunglückten im letzten Jahr 88.850 Radfahrerinnen und Radfahrer, für 445 endete das tödlich, 21 davon waren Kinder.Man kann aber nicht für jede Fahrzeuggattung eigene Wege bauen.
Etwa zwei Drittel aller Fahrradunfälle waren Kollisionen mit Autos. Hauptschuld trug in den allermeisten Fällen (75 Prozent) der Autofahrer bzw. die Autofahrerin.
Ich finde die qualitativen Unterschiede im Fahrradstrassennetz zwischen Holland und Deutschland enorm. Die Zahl der tödlichen verunglückten RadlerInnen ist bei uns um 50% höher als in den Niederlanden, obwohl dort doppelt so viele Fahrradkilometer pro Einwohner zurückgelegt werden.Ich verweise aber drauf, dass in Holland und den von dir genannten Städten sehr wohl Autos und Fahrräder zusammen funktionieren.
Das mag auch daran liegen, dass es in Holland einfach Normalität ist, das Rad zu benutzen, bei uns hingegen immer noch die Ausnahme. Die Scharen der Radler in den Städten sind einfach unübersehbar – und sie haben starke Rechte. Die Unsitte beispielsweise, mal eben auf Fahrradwegen zu parken, ist in Holland weit weniger verbreitet. (Die Strafgebühr liegt mW inzwischen bei 90 Euro, evt plus Gebühren.)
Und um wieder zum eigentlichen Thema zu kommen: Ab 2030 will Holland keine neuen Benzin- und Dieselautos mehr zulassen. Ausserdem müssen Diesel- und Benzinfahrer künftig mehr KFZ-Steuer zahlen. Im ersten Halbjahr 2019 stieg der Absatz von Elektrofahrzeugen mit 122 Prozent auf 20.000 Einheiten, während der gesamte Automarkt um mehr als 10 Prozent einbrach. Der Anteil von E-Autos (BEV und PHEV) an den Neuzulassungen stieg von 3,6 auf 8,9 Prozent.
Bringt für den Klimaschutz allerdings alles nur wenig, wenn man den Strom zum weitaus grössten Teil mit fossilen Energieträgern erzeugt – und das ist in den Niederlanden leider noch zu mehr als 80% der Fall.