Die Ironie des Lebens...

Larsen2k4

Larsen2k4

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"Nichts ist sicher, ausser der Tod" ... so lautet ein Zitat mit hohem Wahrheitsgehalt.
Genau dies musste ich heute auch wieder erfahren, als ein guter Freund von mir und meiner Familie gestern abend bei seiner Fahrt in den Feierabend bei einem Motorrad-Unfall ums Leben kam.
Nun mag man - trotz dem überwiegenden Gefühl zu wissen, einen tollen Menschen verloren zu haben - denken, dass dies nunmal das Leben ist und es so schnell vorbei sein kann.

Jedoch kommt mir dann gleich der Ablauf seiner Vergangheit in den Sinn..
- Ewiger Streit mit der Ehefrau
- Hohe Schulden
- Trotz größter Bemühungen kein Job
-> eine fast auswegslose Situation.

Doch genau jetzt, wo er sich mit seiner Frau versöhnt hat, nach Jahren alle Schulden abgetragen hat und vor 5 Wochen endlich wieder seine Unterschrift unter einen Arbeitsvertrag setzen durfte - jetzt verlor er alles.
Das Leben kann grausam sein und ich habe hiermit erneut gelernt, jede Minute auszukosten, so gut ich kann.

Musste ich mir einfach mal von der Seele schreiben. Entschuldigung, falls es jemanden stört.
 
Tja.. Sowas passiert leider viel zu oft.
 
Nein stört nicht.

Das Leben ist nicht gerecht und es ist launisch...

Da wird vieles an Kleinigkeiten, über die man sich ärgert, zur Nebensache.

Mein Beileid.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mein Beileid :(

Passiert leider viel zu oft. Ich fahr auch Mopped und die Gefahr muss man dabei immer ganz weit weg schieben. Leider holen einen solche Berichte immer wieder zuück in die Realität.
 
Das Leben ist nicht grausam, vielmehr verstehen wir oft nicht den Sinn dessen, was wir gerade durchleben, oder warum dies so sein muß. Jedoch hat alles seinen Sinn und seine Bestimmung, nichts kommt von Ungefähr. Lebe jeden Tag als sei er Dein letzter und danke für alles, was Du vom Leben und von Gott geschenkt bekommen hast. Für Deinen Freund war jetzt die Zeit zu gehen, ob wir das nun als grausam empfinden oder nicht, es hat seinen Sinn. Ich persönlich betrachte den Tod als Übergang in ein neues Leben, denn nur unser Körper bleibt zurück, unsere Seele ist immanent.
Bete für ihn und halte ihn in guter Erinnerung. Mein aufrichtiges Beileid.
 
Leider wird einem durch diese Tragödien, der Wert des Lebens richtig bewußt.
Mein Beileid:(
 
Mein Beileid. Ich fahre selber auch Motorrad und habe auch kürzlich einen Freund bei einem Motorradunfall verloren. Ich kenne das Gefühl aber falls es dich tröstet, das Leben geht weiter. Es wird wieder besser, nur den Kopf nicht hängen lassen.
 
Erst einmal: Danke an euch - man fühlt sich gleich besser, wenn man sich auf so eine Weise kundtun kann.

D'Espice schrieb:
Ich kenne das Gefühl aber falls es dich tröstet, das Leben geht weiter. Es wird wieder besser, nur den Kopf nicht hängen lassen.

Tröstet mich sehr - ist auch meine Lebenseinstellung, die ich gerne mit dem Satz "man lebt nur einmal" erweitere. Ich liebe mein Leben und meinen Freund hatte im großen und ganzen gesehen auch ein gutes Leben. :)
 
Nur mal Interessehalber, du musst das natürlich nicht beantworten wenn du nicht magst, wie ist es zu dem Unfall gekommen?
 
D'Espice schrieb:
Nur mal Interessehalber, du musst das natürlich nicht beantworten wenn du nicht magst, wie ist es zu dem Unfall gekommen?

Er fuhr mit dem Motorrad auf der Bundesstraße und ein PKW-Fahrer kam, ohne auf den Verkehr zu achten einfach aus einer Nebenstraße rausgeschossen - und da wars passiert.
 
Ein Freund (um die 30) hatte immer extrem ungesund gelebt, übergewichtig, keine Bewegung etc. dann hat er sein Leben komplett umgestellt. War sehr aktiv, ernährte sich gesund, sah wieder viel besser aus, 2 Jahre später ist er an Herzversagen gestorben.

Einer aus unserem Dorf ist nachts zum nächsten Dorf gefahren um sich eine Marke Zigaretten zu holen, die es in diesem Dorf nicht gab, frontal gegen den Baum.

Mein Opa qualmt seit 60 Jahren extrem, isst haufenweise Zucker (jeden Abend 2 Tafeln Schokolade!) etc. und ist mittlerweile 85 und fit wie immer.

Ich überlege mir auch manchmal: „Wenn ich jetzt sterben würde, was hätte ich noch tun sollen?“ Der Freund, bei dem man sich schon so lange mal wieder melden wollte, oder die Postkarte an die Großeltern, die Du nie geschrieben hast usw. Mir zeigt das dann wieder auf, was ich tun will und wenn man's dann gemacht hat, fühlt man sich besser.
 
Larsen2k4 schrieb:
..Doch genau jetzt, wo er sich mit seiner Frau versöhnt hat, nach Jahren alle Schulden abgetragen hat und vor 5 Wochen endlich wieder seine Unterschrift unter einen Arbeitsvertrag setzen durfte - jetzt verlor er alles.
...
Sicher ist es bescheiden in diesem Moment zu Sterben, aber sehe es so er starb vermutlich Glücklich und zufrieden. Seine Frau und er waren ausgesöhnt. Ich kenne Menschen die sich lange Vorwürfe machen weil jemand gestorben ist mit dem sie Streit hatten.

Es mag sich blöd anhören, aber er hat sein Leben noch in den Griff bekommen und wurde dann herausgerissen. Wenn meine Zeit gekommen ist hoffe ich das es auch so ist, alles geordnet hinterlasse niemandem Schulden und habe keinen Streit.
Edit: Ach ja in meinem jungen leben machte ich die Erfahrung das Trauer eine subjektive Erfahrung ist, es gibt keine Norm über Zeit und Art der Trauer. Ich wünsche dir Freunde die das erkennen und dir das geben was du brauchst.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Leute,

der Vater meiner Freundin is vor 1,5 Wochen bei nem Helikopterabsturz ums Leben gekommen (war Arzt u.a. bei den Ärzten ohne Grenzen) - war ein unglaublicher Mensch (in positiver Hinsicht) mit immens viel Kraft - wirklich ein Vorbild.

Hat eine perfekte Ehe geführt und sich gerade wieder von einem sehr schweren Herzleiden erholt. Kam dann bei seiner Passion - dem Fliegen ums Leben...

Was ich damit sagen will ist: Es ist hart wie schnell alles gehen kann - ein Moment und alle deine Träume und Hoffnungen zerplatzen und kommen nicht mehr wieder...

Gruß

Michi
 
Finde ich gut das du versuchts dass auf diese Weise zu teilen. Habe ich auch schon einige male erlebt, das Leute sich von ganz unten wieder aufgerappelt haben und dann auf einmal war esvorbei.
Nicht zuviel drüber nachgrübeln, wie unfair es war, das es Ihne getroffen hat etc. Dankbar sein, das man einen solchen starken, aufrechten Freund hatte. Der Verlust ist für uns, die Hinterbliebenen immer am größten.

Aber es ist gut wenn solche Erlebnisse einen wach rütteln und man sich auf das Wesentliche konzentriert. In diesem Sinne wünsche ich Euch, das ihr Ihn in Guter Erinnerung behaltet und ich bin mir sicher, das Sein Durchhaltevermögen für Dich heute schon eine Vorbild ist. Sieh dies als ein letztes großes Geschenk von Ihm an dich.

minitux

(Ich hoffe die richtigen Worte getroffen zu haben, dass ist in solch einer Situation immer schwierig, auch weil wir uns nicht kennen!)
 
Zuletzt bearbeitet:
Immer wieder erschreckend, wie schnell man auf zwei Raedern ums Leben kommen kann. In meinem Bekanntenkreis sind innerhalb der letzten 5 Monate zwei Menschen mit ihren Motorraedern toedlich verunglueckt. Beide waren jung und hatten noch ihr ganzen Leben vor sich. "Zum Glueck" hatten sie bis dahin auch ihr Leben in vollen Zuegen ausgekostet.

Mein Beileid.

der GermanUK
 
Bleibt die Hoffnung, dass der Tod nicht das Ende ist! :)
 
Wenn ich an das Schicksal seiner Frau und der Freunde und Angehörigen denke, an das Leid das einen vermutlich fast zu erdrücken scheint… da wird mir immer bewusst, wie winzig klein die eigenen Probleme sind. Leider lässt man sich im Alltag immer von seinen eigenen Sorgen überrennen und verliert die Relation z. B. zu solchen Schicksalsschlägen aus den Augen.



Ohnehin im Moment einer der Sprüche die mir sehr nahegehen:

Herr, gib mir die Gelassenheit,
die Dinge hinzunehmen, die ich
nicht ändern kann. Verleihe mir
den Mut die Dinge zu ändern,
die ich ändern kann und schenke
mir die Weisheit das Eine vom
Anderen zu unterscheiden.



Ich wünsche dir und den ihm Nahestehenden viel Kraft.
 
Finde ich top, was hier gepostet wird. Ich war schon in unzähligen Foren verschiedenster Themen, aber so klasse wie hier ist's sonst echt nirgendwo.
Ungewohnt auch, dass nicht gleich auf die Leute eingedroschen wird, die Dinge zu äußern wagen wie "Gott", "Bestimmung", "Hoffnung auf ein Leben danach".

Auch ich wünsche allen Betroffenen Kraft, und dass sie die Freude am Leben wiederfinden werden. Die Verstorbenen würden sicher nicht wollen, dass sich die Hinterbliebenen ewig grämen und sich nicht mehr "trauen", sowas wie Spaß empfinden zu dürfen.
 
Siapa schrieb:
Finde ich top, was hier gepostet wird. Ich war schon in unzähligen Foren verschiedenster Themen, aber so klasse wie hier ist's sonst echt nirgendwo.
Ungewohnt auch, dass nicht gleich auf die Leute eingedroschen wird, die Dinge zu äußern wagen wie "Gott", "Bestimmung", "Hoffnung auf ein Leben danach".
...

Es gibt auch absolut kein anderes Forum, in dem ich so etwas schreiben würde - ganz ehrlich.

Nochmals danke an euch alle. Weiß ich sehr zu schätzen. :)
Habe vorhin schon lange mit meinen Eltern geredet - gerade meinen Vater hat das natürlich sehr mitgenommen - das Leben geht weiter... das zeigte mir das abschließende Lächeln meiner Eltern. :)
 
Larsen2k4 schrieb:

Musste ich mir einfach mal von der Seele schreiben. Entschuldigung, falls es jemanden stört.
Stören? Nein, zur Hölle!

Zum Geschehenen: Mein Beileid, ich kenne die Zeit, in der die Welt buchstäblich grauer zu werden scheint nur zu gut. Die Farben kommen wieder, genauso bunt wie vorher.

Zum Geschriebenen: Fein, daß du dir hier Luft machst. Ich habe nach vier Jahren mit erlebtem Tod, Schmerz und empfundener Ungerechtigkeit den Entschluß gefaßt alles dranzusetzen, mein Leben so zu gestalten, daß es für mich und Andere als Bereicherung wahrgenommen wird, sollte ich plötzlich nicht mehr sein. Diesen Vorsatz verliert man nur allzu leicht aus dem Augen und Berichte wie deiner - so traurig sie auch sind - helfen dabei, sich in gewissem Sinne wieder 'einzunorden'.

Danke.
McO
 
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