Ich glaube, der Sinn ist das Leben. Weiter muss ich nicht suchen. Mir stellt sich daher eher die Frage der Praxis im Bezug darauf oder die Möglichkeit einer Ethik überhaupt.
Wenn man feststellt, dass der Verstand keine Antworten auf diese Fragen liefern kann sondern nur der Praxis als solcher dient und die Religion/Mystik/Fabulation nur dazu da ist einen vor dem Abgrund eben dieser Erkenntnis zu bewahren, dann wird einem klar, dass man den Abgrund entweder akzeptieren oder sich wieder in die gemütliche Sphäre der Mystik legen kann um weiterzuleben. Letztendlich ist es doch das, was man will, Leben. Möglicherweise sagt mir das Leben selber wie ich leben soll. Vielleicht war es die Erkenntnis vom Tod die uns davon abhielt das Leben zu befragen, uns daran hinderte zu leben?
Lebe ich um dem Tod davonzurennen oder lebe ich um "nach dem Tod" zu leben? Beides hindert mich daran wirklich zu leben. Beides ist meines Erachtens nach Egoistisch, Ängstlich oder sogar Feige. Ich bin schliesslich nicht allein in dieser Wirklichkeit.
Ich glaube also, dass man nur leben kann mit dem Tod. Aber welche Konsequenz schliesse ich daraus auf das Handeln, auf den Charakter? Das ist für mich die endgültige Frage. Die Frage nach der Möglichkeit und des Aussehens einer wahren Moral.