Die dunkle Seite des IT-Business

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bachgauman

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Hallo liebe Macuser,

bei der Internet Zeitschrift Telepolis bin ich auf einen interessanten Artikel gestoßen, der die Ausbeutung der Menschen in der 3. Welt und in Osteuropa durch namhafte IT-Konzerne wie Dell, Asus, Apple,.......... beleuchtet. Ich möchte den Artikel hier nur bekannt machen - es geht mir nicht um Stimmungsmache! Vielleicht sieht ja der Eine oder Andere eine Möglichkeit beim Kauf des nächsten Gerätes ein wenig "Druck" zu machen - oder ggf. ein Gerät gar nicht mehr zu kaufen, solange solche Bedingungen von Konzernen gefördert werden.

http://www.heise.de/tp/r4/artikel/31/31750/1.html

Gruß

Bachgauman
 
Wenn Du keinen Computer aus China kaufen willst, wird die Auswahl sehr klein werden.

Die 'Geiz ist Geil' Mentalität hat zu der aktuellen Situation geführt. Wobei man sagen muß, dass es mit 'Made in China' bei IT demnächst vorbei sein wird. Durch die Einführung von Sozialleistungen/Arbeitsschutz wird in China die Arbeit zu teuer und so ziehen die ersten Fabriken weiter nach Vietnam. Vielleicht kommt ja alles in ein paar Jahren wieder nach Deutschland zurück :D
 
Silicon Sweatshops

Der Artikel ruft nicht zu Boykott chinesischer, rumänischer oder polnischer Waren auf - vielmehr fordert er die Einhaltung humaner Arbeitsbedingungen und Löhne von den großen IT-Konzernen! Dies ist auch meine Meinung - und ich distanziere mich scharf von solche Parolen wie "Deutsche kauft deutsche Produkte!"
Man kann aber sicher sein, dass z.B. Apple solche Artikel in einem Mac-Forum nicht gerne liest bzw. Dell in einem PC-Computerforum! Es wäre schon mal interessant, wenn man diese Firmen über einige der vielen IT-Foren zu einer Stellungnahme bitten würde - dies wäre denen nämlich mega-peinlich (ansonsten würde man nicht firmenübergreifende Public-Relationsabteilung gründen, die diese Mißstände vertuschen sollen --> http://www.eicc.info/ ). Schon auf diese Weise könnte man sanften Druck ausüben! Sicherlich wird die Produktion von Artikeln auch weiterhin ausgelagert (Lohnkosten, Standortvorteil, Gewinn lokaler Märkte,...) - aber es würde gerade für die vagabundierenden "Heuschrecken" weniger interessant werden, wenn Standards weltweit gelten würden!...........hier haben wir als Verbraucher schon einen Einfluss - mein PC ist 9 Jahre alt (zusammengebaut aus chinesischen und taiwanesischen Bauteilen - läßt sich kaum mehr ändern, aber montiert beim örtlichen PC-Händler) und ich ersetze ihn bestimmt nicht so schnell............................nicht durch ein Gerät, wo ich von vorneherein weiß, dass "Blut am Mainboard oder am Display klebt".

Gruß

Bachgauman
 
Zuletzt bearbeitet:
:faint:

Genau, aus Protest arbeiten wir alle mit vollkommen veralteten Computern! :rolleyes:
 
:faint:

Genau, aus Protest arbeiten wir alle mit vollkommen veralteten Computern! :rolleyes:

Das ist kein Protest, sondern sein persönlicher kleiner Beitrag dazu.
Wenn niemand drüber nachdenken würde, würde sich nie was ändern.
Aber so lang man in DE/AT/CH etc wohnt ist immer leicht reden über die 3. Welt, wenn das größte Problem dass man hat technische Neuanschaffungen sind ;) (möchte mich hier nicht ausschließen)
Hier lebt man ja sogar ohne Arbeit um Welten besser als dort mit.

Ich muss sagen, ich hätte nichts gegen generell erhöhte Technikpreise wenn es einen menschlichen Vorteil dadurch gäbe. Ist wohl das mindeste was man akzeptieren kann. Allerdings wie der TE schon sagte werden wahrscheinlich Firmen lieber umziehen bevor sie Preise anheben.
 
Ich verstehe jetzt nur nicht, warum der Thread einzig auf die IT-Branche reduziert wird?
Gruss
der eMac_man
 
jup ist bei jeglicher anderer Elektronik sowie PKWs und klamotten kein bisschen anders.

Insbesondere der VAG konzern kann das sehr gut ;)
 
Hier lebt man ja sogar ohne Arbeit um Welten besser als dort mit.

Schon mal daran gedacht, wie die Leute in China ohne Arbeit in den Fabriken leben würden? Die Mädels dort haben die Wahl zwischen der Arbeit in der Fabrik oder Leben wie im Mittelalter irgendwo in der Provinz. Mir würde da die Entscheidung nicht schwer fallen :noplan:


jup ist bei jeglicher anderer Elektronik sowie PKWs und klamotten kein bisschen anders.

Es gibt mindestens eine Ausnahme, die ihren Elektronikschrott noch komplett in Deutschland fertigt.

Wenn man dann noch bei dem Laden arbeitet, gibt das ein gutes Gefühl :D
 
Die ICs werden natürlich nicht hier aus dem vollen Silizium gefeilt ;) Aber Entwicklung, Bestückung und Montage findet in Deutschland statt und ist nicht z.B. an Flextronics ausgelagert.
 
Die ICs werden natürlich nicht hier aus dem vollen Silizium gefeilt ;) Aber Entwicklung, Bestückung und Montage findet in Deutschland statt und ist nicht z.B. an Flextronics ausgelagert.

Und die Kupfermine ist gleich neben der Haustür, ja? ;)
Gruss
der eMac_man
 
... die Ausbeutung der Menschen in der 3. Welt und in Osteuropa durch namhafte IT-Konzerne ...
Die Ausbeutung findet ausschließlich durch uns, die Konsumenten statt. Kein Konzern dieser Welt beutet aus, sie erfüllen nur stellvertretend die Forderungen der Konsumenten.
 
das ist die chicken/egg Frage. Wollten wir zuerst billiger oder wurde uns zuerst billiger angeboten? Die moralische Verantwortung fuer die Produktionsbedingungen dem Verbraucher zuzuschustern ist schon ein wenig abenteuerlich. Das wuerde den wirklich aufgeklaerten Verbraucher vorraussetzen der immer und jederzeit die freie Kaufentscheidung treffen kann.
 
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Viel interessanter wäre ein Aufsatz über die unbewußte Selbstausbeutung in der IT-Branche der ersten Welt!
 
Das Problem ist nicht der Hersteller sondern der Aktienmarkt und die daraus resultierenden Forderungen der Aktieninhaber die den Händler unter Druck setzen.

Was wäre eigentlich in den Ländern los wenn dort kein Händler produzieren würde ? Würden die Leute dann das Land verlassen, verhungern oder die Regierung stürzen ?

Man weiß es nicht.....
 
Natürlich hat auch der deutsche Geiz-ist-Geil Konument eine Mitschuld.

Aber wer garantiert uns, dass wenn wir 200 Euro mehr für den Computer bezahlen, dieses Geld auch den Arbeitern in den Chinesischen Sweat Shops zu Gute kommt und nicht einfach nur 1:1 in den Gewinn von Unternehmen wie "Birne" oder "Beul" gesteckt wird und damit Aktienkurse und Vorstandsgehälter aufbläht?

Ich bin davon überzeugt, dass selbst wenn wir bereit wären Preise zu bezahlen mit denen die Produkte "menschenwürdig" hergestellt werden könnten, würden manche Unternehmen trotzdem die Produktion an o.g. Sweatshops weiter geben um ihren Profit zu erhöhen. Möglicherweise wissen manch namhafte "Hersteller" mehr von den üblen Methoden ihrer "Dienstleister" wie sie selbst zugeben.

Was kann man dagegen machen? Den Konsum verweigern und damit die Unternehmen die chinesische Wanderarbeiter ausnutzen austrocknen? Geht es den Arbeitern dadurch besser? Ist es zynisch zu denken dass es den ausgenutzen Arbeitern besser geht wenn sie wenigstens diese Arbeit haben anstatt zu verhungern?
 
Es glaubt doch nicht einer dass sich die Hersteller die Produktionstätten nicht vorher anschauen oder ?
 
Natürlich hat auch der deutsche Geiz-ist-Geil Konument eine Mitschuld.

Aber wer garantiert uns, dass wenn wir 200 Euro mehr für den Computer bezahlen, dieses Geld auch den Arbeitern in den Chinesischen Sweat Shops zu Gute kommt und nicht einfach nur 1:1 in den Gewinn von Unternehmen wie "Birne" oder "Beul" gesteckt wird und damit Aktienkurse und Vorstandsgehälter aufbläht? [...] Was kann man dagegen machen? Den Konsum verweigern und damit die Unternehmen die chinesische Wanderarbeiter ausnutzen austrocknen? Geht es den Arbeitern dadurch besser? Ist es zynisch zu denken dass es den ausgenutzen Arbeitern besser geht wenn sie wenigstens diese Arbeit haben anstatt zu verhungern?
Es geht nicht einfach nur darum, etwas mehr Geld zu zahlen, sondern um die Grundhaltung der Konsumenten, Dingen einen Wert beizumessen. So gibt es genug Waren, die von den Konsumenten nur akzeptiert werden, wenn sie gewissen Vorstellungen entsprechen.
Auch kann die Ausrichtung am Aktienmarkt nicht irgendwelchen anonymen Unternehmen angelastet werden. Der größte Teil der Bevölkerung wählt Anlagen nach Rendite aus und nimmt damit wissentlich und willentlich die Unterdrückung und Ausbeutung von Milliarden Menschen in Kauf. Wie viele legen Ihr Geld bei einer Bank an, die damit sozialverträglich und nachhaltig wirtschaftet und nimmt damit einen Renditeverlust von ca. 1% in Kauf? Kaum jemand. Aber anstatt sich mit seinen eigenen Unzuverlässigkeiten zu beschäftigen wird die Verantwortung in die nicht mehr zu greifende Ferne eines Multinationalen Konzern oder in die Vorstandsebene gerückt.
 
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