Die Arbeitswelt

Aber wenn ich im x-ten Meeting sitze und mich über Dinge unterhalten muss, bei denen es mir die Zehennägel hochrollt ... da beneide ich jedenfalls den Handwerker, der in liebevoller Handarbeit in einem Prozess über nen Monat etwas herstellt und dabei seiner Passion folgt - auch wenns ihm nicht den Teller so anfüllt wie es sollte.
Wenn der Handwerker nicht gerade Künstler ist, dann sitzt der in sehr ähnlichen Meetings um dort zu besprechen, was er genau zu bauen hat
 
Mir is schon klar, dass es nicht bei jedem so läuft. Aber ich hab bspw. nen Kumpel, der baut 2 Gitarren pro Monat. Thats it. Nach seiner Vorstellung. Und er lebt davon. Ist schon faszinierend - und ein bisschen beneiden tu ich ihn schon :) Zumindest hatte ich ihn im Sinn, als ich die vorherigen Zeilen verfasste ... ohne ihn dreht sich die Welt auch weiter, aber der geht halt echt auf in dem, was er tut ^^
 
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Endlich ist sie da, die Millenials-Keule! Keine weiteren Fragen euer Ehren...

Könnte man hinterfragen woher diese Unlust kommt - muss man sich nur anschauen wie in den Jobs momentan die Inflation (nicht) ausgeglichen wird. Du machst den gleichen Job wie vor drei vier Jahren, aber kannst dir von Jahr zu Jahr um 20 Prozent und mehr weniger leisten. Dich möchte ich sehen wenn du die dritte Mieterhöhung in zwei Jahren bekommst, der Arbeitgeber aber beim Hinweis auf einen Inflationsausgleich (nicht auf einen einmaligen!) auf den goldenen Obstkorb verweist. Aber das kannst du nicht nachvollziehen, schließlich hast du hart genug gearbeitet um dir Eigentum zu leisten und blablabla.

Ich steig hier aus dem Thread aus, da ärgere ich mich nur wenn ich diese Scheiße lesen muss.

ach so, die gestiegenen Energiekosten, Miete etc, - all diese Dinge treffen ja nur die Millenials. Die alten Säcke sind ja davon ausgenommen. Und natürlich… Nur alte Leute haben Eigenheime. Generell haben alle alten Leute Eigenheime…

Ist vielleichtt wirklich besser, wenn Du aus dieser Diskussion aussteigst…
 
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Dich möchte ich sehen wenn du die dritte Mieterhöhung in zwei Jahren bekommst
geht nicht, siehe § 558 I BGB.
Der Vermieter kann die Zustimmung zu einer Erhöhung der Miete bis zur ortsüblichen Vergleichsmiete verlangen, wenn die Miete in dem Zeitpunkt, zu dem die Erhöhung eintreten soll, seit 15 Monaten unverändert ist.
zudem gilt § 558 III (1) BGB
Bei Erhöhungen nach Absatz 1 darf sich die Miete innerhalb von drei Jahren, (…) nicht um mehr als 20 vom Hundert erhöhen (…).
Bei Städten mit "Mietpreisbremse" § 558 III (2) BGB:
Der Prozentsatz nach Satz 1 beträgt 15 vom Hundert
 
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Könnte man hinterfragen woher diese Unlust kommt..
Ganz Unrecht hat Eze aber nicht, natürlich nicht pauschal aber das hat er wohl nicht gemeint.

Tatsächlich kann man aber eine deutliche Verschiebung beobachten auch mit Unbequemlichkeiten zurechtkommen zu müssen.

Die Abiturientenquote lag zu meiner Schulabschlusszeit noch unter 20%, heute liegt sie bei annähernd 60%, meine ich.
Das hatte damals zur Folge, dass viele Nicht-abiturienten letztlich in ner Lehre gelandet sind und da einem die harte Realität von heute auf morgen entgegenschlug. 8-Stunden Tag, den ganzen Tag stehen, arbeiten und flugs wurde einem bei diesem Prozess die vormalige Bequemlichkeit aus dem Elternhaus sprichwörtlich ausgetrieben.

Und weils ja dafür Lehrvergütung gab, das meisst erste selbstverdiente Geld, das man brauchte für Unabhangigkeit, Führerschein usw. hat mans hingenommen die Zähne zusammen gebissen und durchgezogen, dazu war dies weit verbreiteter Alltag allgemein und keine Einzelerscheinung. Das war nicht lustig aber schon irgendwie lehrreich. Das man auch was durchziehen kann, selbst wenns unbequem und auch mal stupide sein kann.

Wer stellt sich dem den heute noch, mal völlig wertungsfrei? Wer hat denn ncoh Lust als Mechaniker in der Halle, Schreiner der vielmals mit Spanplatten hantiert oder gar auf dem Bau als Elektriker anzufangen? Ist doch nicht aus der Luft gegriffen, dass es im Handwerk Nachwuchsprobleme gibt. Und wenn da mal jemand sich orientiert, dann auch doch am schnellsten raus aus der Basis und Aufstiegsplänen zum Techniker, Netzwerker oder irgendwie weitermachen.

Dazu noch solche Spässchen wie gerade mal 30 Tage Urlaub in der Metall-industrie in anderen Bereichen noch deutlich weniger. Wer da aus der Schule kommt mit 12 Wochen Ferien gewohnt, dazu noch überwiegend sitzen gewohnt, die fallen alle erstmal aus den Wolken, sprichwörtlich und schlagen hart auf.
 
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Du weißt zwar jedesmal, was gemeint ist, wirst aber nicht müde es auszunudeln ^^

Ich bin Hauptberuflich Programmierer. Dinge von mir laufen in Krankenhäusern, Unis, Landesregierungen, Banken, … für sich gesehen nicht unwichtig. Aber Erfüllung ist dennoch was anderes. Und im Grunde ein weiterer Schreibtischjob, den die Welt nicht braucht. Mit massig Meetings. Ich erzeuge nix, helfe niemandem aktiv. Also wenns mich morgen vom Stuhl haut - wird er halt nachbesetzt :crack:

Respekt für deine Aussage, ich sehe das bei sehr vielen Büro Jobs, das diese überflüssig sind. Corona hat gezeigt, das so viele im Homeoffice gearbeitet haben , das in meinen Augen nichts produktives bei rum gekommen sein kann. Da wundert mich dann auch nicht, das die Leute unzufrieden sind. Hab bei vielen gelesen das sie tagelang keine Leistung gezeigt haben und es auch keinen gejuckt hat. Da sind bestimmt genug dabei die nach wie vor so weiter machen. Für mich wäre das nichts, in meiner letzten Anstellung war ich kurz vorm verblöden. Kommst früh in die Firma und sitzt erstmal rum und wartest auf Arbeit. Dann wenn welche da war , hat man sich festgehalten um den Tag auszufüllen. Und ma schlimmsten war , das zu wenig was für den Kopf dabei war. Das konnte ein DVD (Depp vom Dienst) erledigen. Das war auch bei mir ein Grund für den Weg in die Selbstständigkeit.
Die meisten Büro Jobs können garantiert weg und es würde keinem auffallen. Ich möchte natürlich dein Job nicht schlecht machen. Dazu habe ich davon keine Ahnung.
 
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Ich bin in Coronazeiten und Home-Office ins Burnout gerutscht. Jeden Tag 16h Arbeit - ich bin nur noch vom Bett zum Schreibtisch und Retour. Nachdem ich nicht mehr schlafen konnte und sich irgendwann alle Buchstaben am Bildschirm nur noch zitternd durch die Gegend bewegt haben, wusst ich, dass irgendwas nicht mehr rund läuft …

Mit „den die Welt nicht braucht“ meinte ich nicht, dass ich nasebohrens im Büro sitze. Aber ich löse Probleme, die sich die Menscheit selbst geschaffen hat ^^
 
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Corona hat gezeigt, das so viele im Homeoffice gearbeitet haben , das in meinen Augen nichts produktives bei rum gekommen sein kann. Da wundert mich dann auch nicht, das die Leute unzufrieden sind
Beides ist wahr.

Die Leute die zu wenig Arbeit oder zu wenig anspruchsvolle Arbeit haben. Stichwörte „Bore Out“ oder „Bullshit Job“.

In der FAZ stand mal ein Top-Jurist verdient in einer Top-Kanzlei 100.000€+ pro Jahr dafür dass er am Tag 2 Mails schreibt. Er geht an der Unterforderung drauf und fühlt sich schlecht, aber er nimmt natürlich das Geld. Homeoffice war für ihn ein Segen.

Aber pauschal zu sagen im Homeoffice wird nichts getan, stimmt schlicht nicht. Siehe @Dextera – die 16h unterschreibe ich sofort. Es war einfach noch mehr zu tun um auch 100% die Ziele in so unsicheren Zeiten zu schaffen.
 
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Es war ja nicht nur alles zu erledigen wie immer - sondern auch alles neu und umständlicher mit alles nur noch online erledigen. Dazu kam, dass alles aus dem Büro wegfiel, was einen normal Zeit frisst. Kaffee mit Kollegen etc. war ja daheim alles nicht mehr. Da saß ich stellenweise 7-8h durchgehend am Stuhl …

Dazu Projektstress mit ausfallenden Kollegen dank Corona und der üblichen Fluktuation.

Aber in so Großprojekten sieht man herrlich, wie so monströse Apparate von Sesselwärmern aufrecht erhalten werden. Besprechungen mit 15-50 Leuten - wo Locker die Hälfte nicht mal weiß worum es geht. Was da allein stündlich an Geld verquatscht wird, da könnt einem schlecht werden ^^
 
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...Jeden Tag 16h Arbeit - ich bin nur noch vom Bett zum Schreibtisch und Retour...
Wo kam oder kommt das eigentlich her, wenn ich mal als unbedarfter zu deiner Branche nachfragen darf?

Ist das Zeitdruck aus unrealistischen Vorgaben von irgendwelchen Wunschterminen, oftmals vorgegeben von anderen Instanzen aus Gusto oder falscher Denke..
oder ist der Anteil gross, wo man sich selbst im zeitlichen Aufwand verschätzte, was bei mir zumindest auch nicht so selten vorkam. Irgendwas aus Wunsch und Hang zur günstigeren Prognose.

Meine Erfahrung ist, irgendeiner will immer umziehen, ausziehen, einziehen, alles schon bestellt, gekündigt. Oder wegen ner Firmenfeier, Weihnachten Urlaub oder der Hausmesse. Oder auch nur weil Freitag die Netzwerker bestellt sind und da sollte die Glaswand, das Büro fertig sein. Auf die Idee die halt dienstag antanzen zu lassen kommt schon gar niemand..

..sehe gerade haste teilweise schon im neusten Post beantwortet..
 
Ist das Zeitdruck aus unrealistischen Vorgaben von irgendwelchen Wunschterminen, oftmals vorgegeben von anderen Instanzen aus Gusto oder falscher Denke..
This. Und massiver Mangel an Personal. Wir waren bei dem Großprojekt zum Schluss nur noch 3 Entwickler, wobei ich bereits Teilprojektleitung mit dazu übernehmen musste. 18-20h Meeting die Woche waren eher die Norm als die Ausnahme, irgendwann weißt du nicht mehr, wann du die Arbeit eigentlich erledigen sollst. Alles für den Kunden ist dann ne tödliche Einstellung. Da werden im laufenden Projekt noch ständig Dinge neu beschlossen und umgeworfen, die Deadline oder zugeteilte Zeit bleibt aber die Gleiche.

Die Work-Life Balance ist für viele ein Ding, das führt oft zu Fluktuation. Und neue Leute hängen nicht am Baum. Selbst wennst neue bekommst - die einlernen frisst dir ja noch mehr Zeit weg. Das ist irgendwann ein Teufelskreis.
 
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Aber pauschal zu sagen im Homeoffice wird nichts getan, stimmt schlicht nicht.
Meine Schwägerin macht Homeoffice, sie hat genug zu tun, bei freier Zeiteinteilung.
Homeoffice finde ich prinzipiell eine gute Lösung.
 
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Überrascht mich nicht so richtig. Oder das Ausmass irgendwie schon. Aus Freunden, Familie hört man das immer deutlicher. Das ganze Controlling als Überbegriff nimmt zu und schon lange überhand. Es werden immer mehr Leute die irgendwie mitquatschen müssen und "mitgenommen" werden wollen, teils mit eher weniger Expertise.

Mir schwant, dass so manche der studierten Köpfe wachsender Anzahl irgendwie halt unterkommen müssen, und die Leichtgläubigkeit, mehr vermeintliches Brain zeige in Richtung mehr Erfolge. Tatsächlich riecht das aber stark nach zuviel Wasserkopf - oder wie sagte neulich einer zu der marodierten Bundeswehrgeschichte trefflich: " Zuviele Häuptlinge, zu wenig Indianer.."
 
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Besprechungen mit 15-50 Leuten - wo Locker die Hälfte nicht mal weiß worum es geht.
Das zum einen, und zwei Wochen später das gleiche Meeting, die gleichen Leute, die gleichen Themen, und scheinbar fällt keinem auf, dass alles schonmal besprochen wurde. Aber, ganz wichtig, man kann wieder zwei oder drei Stunden in seinen Tätigkeitsbericht schreiben.

Ich hatte mal gesagt, in einem Meeting, dass ich es ganz ok finde, gewisse Freiheiten zu haben. Freiheit ist ein Wort, das darf in so einem Meeting niemals fallen. Nie. Denn dann muss man erklären, was man damit meint. "Wie, Freiheiten? Da sind doch 23 Tickets offen. Wie kann man da nichts zu tun haben?" "Ich sagte ja nicht, dass ich nichts zu tun habe, sondern entscheide, wann ich was mache." "Ja, aber dann kannst du dich doch nicht beschweren, zu viel zu tun zu haben." "Ach, leck mich doch." (Das habe ich nur gedacht. Denke ich zumindest.)
 
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Aber pauschal zu sagen im Homeoffice wird nichts getan, stimmt schlicht nicht. Siehe @Dextera – die 16h unterschreibe ich sofort. Es war einfach noch mehr zu tun um auch 100% die Ziele in so unsicheren Zeiten zu schaffen.
Für viele ist halt einfach nicht ersichtlich, was einzelne arbeiten..
Ich sitze manchmal auch nur rum, ohne das andere erkennen können was ich gerade mache oder gehe "spazieren".
Das ist dann meist keine Freizeit oder so, sondern halt der Teil des Jobs wo man kreative Lösungen sucht oder versucht Probleme überhaupt erst Mal zu verstehen.
Der Anfang der Pandemie war aber wirklich schlimm, da gab es auch einige 20Stunden Tage. Die ersten Monate haben wir quasi durchgearbeitet. Es dauerte einfach, bis wir das Haus soweit hatten, überhaupt vernünftig Homeoffice anzubieten. So könnten wir aber der GL helfen, für die Kollegen Kurzarbeit zu verhindern.

Die Work-Life Balance ist für viele ein Ding, das führt oft zu Fluktuation
Das wird immer mehr zum Thema.
Mir ist das auch wichtiger als z.b. eine Gehaltserhöhung.
 
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Die Abiturientenquote lag zu meiner Schulabschlusszeit noch unter 20%, heute liegt sie bei annähernd 60%, meine ich.
Wurde mir und allen anderen auch eingetrichtert wie irre, dass man ohne Abschluss und Studium nix wird. Von allen Seiten wurde damals Druck gemacht, nur ja auf die Uni zu gehen, ach und keinesfalls Medizinstudium, da wirst du keinen Job finden. So lief das zu meiner Schulzeit ab.

Ohne Bachelor wandert deine Bewerbung sowieso meistens ungelesen in die Rundablage, wodurch das ganze so verwässert wurde, dass es mit dem Magister/Diplomabschluss von früher nicht mehr viel gemeinsam hat. Aber das ist alles lange bekannt.

Wer hat denn ncoh Lust als Mechaniker in der Halle, Schreiner der vielmals mit Spanplatten hantiert oder gar auf dem Bau als Elektriker anzufangen? Ist doch nicht aus der Luft gegriffen, dass es im Handwerk Nachwuchsprobleme gibt.
Warum soll ich mich einer Sache "stellen", die schlecht bezahlt ist und mir vielleicht noch meinen Körper ruiniert? Aussichten? Altersarmut, Langzeitarbeitslosigkeit, nie ein Eigenheim kaufen können? Oder anders gesagt: Jeder der eine Wahl hat wird lieber im klimatisierten Büro sitzen als im Sommer bei 37,5 Grad am Bau zu hackeln.

Bei uns in Ö wurde übrigens die 12-Stunden-Arbeit wieder eingeführt. Aber natürlich nicht für die bequemen Jobs im Büro, sondern genau für die Leute die es sich nicht aussuchen können. Die Leute die es sich nicht leisten können zu widersprechen, weil sie ihre Miete nicht zahlen können wenn sie aufmucken und rausfliegen. Die korrupte Politik hier will das so, Arbeitnehmer auszubeuten und nach und nach alles "wegzuverteilen" ist Sinn der Sache. Oder zB das ruinierte Gesundheitssystem freut unsere Politiker, weil sie in private Vorsorgen investiert haben und ihnen jeder Privat-Zusatzversicherte extra Geld in die Tasche spült. Durch und durch korrupt, seit Jahrzehnten.

Die meisten Büro Jobs können garantiert weg und es würde keinem auffallen.
Bis am nächsten Monatsersten niemand mehr ein Gehalt am Konto vorfindet und alles zum Erliegen kommt.

geht nicht, siehe § 558 I BGB.
Dazu kann ich als Ösi nix sagen, bei uns sind die Erhöhungen schon legitim, manchmal kann man durchaus nachträglich was zurückholen, allerdings wissen das oft ärmere Menschen die es besonders betrifft nicht, oder sie können sich nicht mit den Vermietern anlegen, weil sie dann wissen der Vertrag wird nicht verlängert. Im Gegensatz zu D ist es hier nämlich üblich, auf 3 Jahre zu befristen, öfters 5 Jahre, 10 Jahre oder gar unbefristet gibt nur mehr selten.

Ist aber nur ein Beispiel, die Erhöhungen ziehen sich ja durch alles. Die Lebensmittelindustrie bereichert sich indem die Preise oft weit über das hinaus erhöht wurden, was sich noch erklären lässt. Sollte auch nicht erlaubt sein, ist aber so und wir müssen es bezahlen, Alternative gibt es nicht.
 
..Warum soll ich mich einer Sache "stellen", die schlecht bezahlt ist und mir vielleicht noch meinen Körper ruiniert? Aussichten? Altersarmut, Langzeitarbeitslosigkeit, nie ein Eigenheim kaufen können? Oder anders gesagt: Jeder der eine Wahl hat wird lieber im klimatisierten Büro sitzen als im Sommer bei 37,5 Grad am Bau zu hackeln...
Ich propagiere oder verkläre das ja gar nicht. Ich wollte nur damit andenken, dass "früher" eine gewisse Anstrengung die im körperlichen oder in Wiederholroutinen da viel selbstverständlicher und verbreiteter war. Im übrigen ist deine These nicht ganz richtig, dass man es damit sozusagen "zu nichts bringen" könnte. Im Gegenteil ein Grossteils des Mittelstands wurde so aufgebaut, nicht durch Vererbung von Vorhandenem sonder durch neues erschaffen, eben mit ziemlich viel Anstrengung und nicht weil man ne App oder ein Game basteln und danch gut verkaufen konnte, die Möglichkeiten gabs ja nicht.

Unzählige Geschichten die Samstags neben dem Job in einer Garage anfingen und über Jahre in mittelgrosse Betriebe mündeten, egal ob bei Schreiner, Metaller oder Zuckerbäcker z.B.

Daher untermauert dein zweiter zitierter Satz ja letztlich diese These - lieber im klimatisierten Büro, sitzend und eher bequem, zwischendurch mal bei Macuser vorbeischaun. :hehehe: Und in 2 jahren wär dann mal Pause angesagt um am besten mal per VW-Bus quer durch die USA für ein Jahr zu schippern . So in etwa mal frei dazu gestrickt. DAnn ist ja nichts daran falsch was Ezekeel zuvor anschnitt. Lieber bisschen gemütlicher und bloss kein Stress, ist halt weiter verbreitet.

Und manchmal, seien wir ehrlich, spielt auch noch das mal in Zukunft erwartbare Erbe der Vorgeneration auch eine Rolle. Wieso soll mans übertreiben wenn das Haus oder gar Häuser der Eltern einem eh in Zukunft mal zufallen werden?

Klar gibts noch Temperamente die machens anders, bauen was eigenes auf oder machen aus nem günstigen Altbau nebenher ein richtig wertiges Objekt.
Kommt auch immer die die Vorbedingungen an, Kapital oder Unterstützung aus der Familie, die heute eher günstiger ausfällt als früher möglich. Dennoch beissen sich nur wenige durch. Ich persönlich habe es bevorzugt auch lieber etwas kleinere Brötchen zu backen, aus div. Gründen.
 
Im Gegenteil ein Grossteils des Mittelstands wurde so aufgebaut, nicht durch Vererbung von Vorhandenem sonder durch neues erschaffen, eben mit ziemlich viel Anstrengung und nicht weil man ne App oder ein Game basteln und danch gut verkaufen konnte, die Möglichkeiten gabs ja nicht.
Ja damals ging das. Meine Großeltern haben noch mit eigenen Händen Ziegel getragen beim Hausbau. Heute kannst dir den Grund schon nicht mehr leisten geschweige denn ein modernes gut gedämmtes Haus bauen wo die Energiekosten das Konto nicht auffressen. Mein Vater war Alleinverdiener und hat Frau und zwei Kinder gut durchgebracht, heutzutage müssen in immer mehr Familien beide Elternteile Vollzeit arbeiten damit es sich ausgeht.

Oder nochmal anders drauf geschaut: Wenn du als junger Mensch nur eine Wohnung kaufen willst, also weder Grund noch Haus, brauchst wahrscheinlich einen Kredit auf mindestens 30 Jahre. Und selbst das könnten sich viele Menschen nicht mehr leisten, auch wenn sie so irre wären sich dafür bis in ihre 50er verschulden zu wollen. Was soll da aufgebaut werden können, wenn man sein ganzes Leben lang zur Miete wohnt? Eine andere Wahl haben sehr viele Menschen nicht.
 
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Ich genieße nach einem anstrengenden und nervenzährenden Arbeitsleben im Gesundheitswesen von fasst 40 Jahren meinen Vorruhestand.
 
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Heute ist der 01.02. und ich habe das große Vergnügen, ja das Privileg, einen neuen Kollegen zu begrüßen. War schwer ihn zu finden. Hoffe, er bleibt. :)
 
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